AW: DAV knickt ein - Praktisch bedingungsloser Übertritt zum VDSF?
Also wenn ich das so lese, stellt sich für mir folgendes Bild dar:
Die DAV-Angler wollen eigentlich nicht, ein paar VdsF-angler sträuben sich, ein paar andere finden es geil und der großen Masse ist es egal.
Da stellen sich mir ein paar Fragen:
Warum macht Ihr den Job der Verbandsleute nicht selbst?
Warum seid ihr alle so geil auf Nachtangeln?
Naja und das Catch-und-release beisst sich ja mit unserem höchsten Anglergesetz, indem das Zufügen von Leid an ein Tier verboten ist.
Gruß
Sueger
Man kann den Filz in den Verbänden nicht durchbrechen. Wer das versucht wird ausgegrenzt und rausgemobbt. Mit Methoden, die zum Teil hart an der Grenze des legalen sind oder diese sogar überschreiten.
Unser User Brotfisch war hochrangiger Funktionär und hat versucht, Veränderungen von innen heraus zu erreichen. Wie das geendet ist, hat er eindrücklich beschrieben.
Um etwas zu verändern, muss man die Masse der Angler hinter sich haben, denn nur diese können durch ihr Wahl-, Absimmungs- und Antragsrecht veränderungswilligen Funktinären ermöglichen, zu wirken.
Du schreibst, dass es der großen Masse egal ist. Das ist richtig. Und genau das versuchen wir zu ändern.
Es ist der Masse egal, weil die Masse sich an viele Verbote einfach nicht hält. Es wird geangelt wie bisher, weil Kontrolldichte und Strafen bei weitem nicht ausreichen, diese Gesetze wirksam umzusetzen.
Das gefährliche ist, dass es eben nur einer stärkeren Kontrolle und intensiveren Verfolgung von Verstößen bedarf, um die Gesetze wirksam werden zu lassen. Dann ist es aber für Veränderungen zu spät.
Das Setzkescherverbot wurde innerhalb eines Jahres erlassen, es aufzuheben hat in eiigen Bundesländern 30 Jahre gedauert, in anderen hat es nach wie vor Bestand. Das nur als plakatives Beispiel.
Wir sind auch nicht alle geil auf Nachtangeln. Wir sind aber der Meinung, dass ein Nachtangelverbot nur dann gerechtfertigt ist, wenn durch das Nachtangeln dien Natur beeinträchtigt wird. Das aber kann man nicht pauschal für ein ganzes Bundesland behaupten, sondern muss Gewässerspezifisch beurteilt werden. Außerdem wehren wir uns dagegen, per Gesetz vom Wasser vertrieben zu werden, während der Rest der Gesellschaft, ohne Angel, dort Partys feiern kann.
Wir sind auch nicht pauschal für C&R, sondern stehen für die selektive Entnahme ein. Jeder Angler soll entscheiden dürfen, welchen Fisch er tötet und verwertet und welchen er zurücksetzt. Das zwangsweise töten von Tieren die man nicht verwerten kann oder will, halten wir sowohl moralisch für falsch, als auch im Sinne des übergeordneten Tierschutzgesetzes für rechtswidrig.
Unterm Strich kann man sagen, dass wir gesetzliche Regelungen, die nicht ausdrücklich dem direkten Schutz des Menschen, einer Gesellschaft, oder deren Rechte und Eigentum dienen, kathegorisch ablehnen. Wir fordern unsere Verbände auf, gegen solche Restriktionen vorzugehen.
Das bedeutet nicht, dass jeder machen kann was er will. Wir möchten die Regeln für die Angelfischerei, die sich auf moralische Ansichten und Ideologien bezieht in den Händen derer wissen, die am jeweiligen Gewässer fischen.
In einem Verein kann also die Mitgliederversammlung mehrheitich beschließen, dass an ihren Gewässern z.B. Setzkescher verboten sein sollen. Dass ist ein demokratischer Entschluss derjenigen, die direkt betroffen sind.
Dass Du Dich jetzt mit dem Thema Angelpolitik befasst hast ist richtig und gut. Genau das wollen wir erreichen.
Welche Schlüsse Du daraus ziehst, welche Meinung Du vertrittst, das ist alleine Deine Sache.