Der Äschenthread

Seele

Böhser Siluro
Teammitglied
@Hanjupp-0815 bekanntlich hab ich ja auch schon die Ein oder Andere Äsche gefangen. Ich mag deine Theorie nicht in Frage stellen, sie stimmt auch partiell. Aber gerade dieser Plopp, KANN sich genauso anhören wie eine fressende Äsche und das macht die Anderen nur umso "wilder". Ich für meinen Teil habe selten schlechte Erfahrungen mit dem unsanften Abheben der Schnur gemacht. Aber du hast recht es gibt auch Äschen die empfindlich drauf reagieren, vermutlich wenn sie bereits zwei drei mal gehangen waren.
Was dagegen fast immer zu einem vernageln des Mauls führt ist wenn die Äsche beim Biss nicht gehakt wird aber bereits ganz kurz an der Fliege hing, man also sie leicht in der Rute gemerkt hat. Die selber Äsche in der nächsten Zeit zu Haken wird meist richtig schwer.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Gott bewahre, du bist für mich ein Top Äschenkenner, versteh da bloss nix falsch .
Es kann schon am Angeldruck liegen, wenn sie bei uns etwas sensibler reagieren. Wir befischen halt auch grundverschiedene Gewässer. Bei uns ist es bis auf wenige Ausnahmen sehr flach. Da wird jede Störung an der Oberfläche registriert. Überwerfen mit der Flugschnur oder ein in Kringeln abgelegtes Vorfach wird bei 30 oder 50 cm Wassertiefe halt viel eher bemerkt als bei 1m Tiefe. Und viele Äschen die beim Einsaugen das satte Plopp produzieren, gibts leider auch nicht, das sind nämlich die ganz Dicken ;). Und auch klar, wen eine die Rute schon gespürt hat, ist Feierabend.

Das Schöne beim Äschenfischen ist halt, 10 min Pause, eine rauchen oder was trinken, und schon steigen sie wieder. Man muss nicht halb soviele Stellen wie auf Bafos abklappern um ein paar Bisse zu bekommen, das spart Zeit und km. Jeder Äschenfischer wird irgendwann bemerken, das plötzlich die Fische hinter einem wieder steigen, obwohl man ein paar Minuten vorher beim durchwaten alles verscheucht hat. Ich habe es bei der Frühjahrsangelei auf Bafos im angeschwollenen Bach auch schon mehrfach erlebt, das mich die Äschen als Strömungsbrecher benutzt haben. Wenn man ne Weile steht, fangen die sogar an im aufgewirbelten Sediment hinter einem, nach Nahrung zu suchen. Es ist schon einzigartig wie wenig Scheu die meistens zeigen.
 

Seele

Böhser Siluro
Teammitglied
Ich habe es bei der Frühjahrsangelei auf Bafos im angeschwollenen Bach auch schon mehrfach erlebt, das mich die Äschen als Strömungsbrecher benutzt haben. Wenn man ne Weile steht, fangen die sogar an im aufgewirbelten Sediment hinter einem, nach Nahrung zu suchen. Es ist schon einzigartig wie wenig Scheu die meistens zeigen.
Richtig, lass mal ne pinke Nymphe hinter dir unter der Rutenspitze baumeln und telefonier dabei, Rauch eine, ratsche mit einem Kollegen oder mach sonst was. Nicht selten geht dabei die Rute krumm und es hängt nicht die schlechteste Äsche am Band.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Sers,
Viel Wasser im Bach und noch mehr Wind machten den Start in die Saison richtig schwer. Nach einiger Sucherei bekam ich dann doch endlich die ersten beiden Äschen des Jahres ans Band. Noch sehr schlank, aber immerhin ohne Egel. Das schwere Winterhochwasser hatte dann wohl auch eine gute Seite weil es sicher auch viel vom egelträchtigen Schlamm mit genommen hat.
 

Anhänge

  • UG1.jpg
    UG1.jpg
    223,1 KB · Aufrufe: 176

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Servus,
Während des Radelns konnte ich gestern abend einen ersten starken Maifliegenschlupf bemerken. Entsprechend ging es richtig rund an der Oberfläche, plopp hier, plopp da, ich konnt's kaum glauben wieviele Äschen da auf den ca. 50 m, die ich von einer kleinen Brücke einsehen konnte, zugange sein mussten. Um mein Angelzeug zuhause zu holen war es aber schon zu spät.

Deshalb bin ich heute nachmittag dann mal los getigert, hab mir ne Ecke ausgesucht wo ich wenigstens einigermaßen Platz zum Werfen habe (das große Manko hier, denn mit der Trockenen braucht man leider etwas Raum) und....nixn....nur ein paar tote Maifliegen auf dem Wasser, und so gut wie keine steigenden Fische :surprised.
In einem tiefen Gumpen, den ich sonst nur mit der Nymphe befische, konnte ich dann immerhin noch 2 gute Äschen und 2 kleine Döbel erwischen, alles auf den guten, alten Rehhaarbesen. Natürlich rappelvoll gefressen. Auf Maifliegen bzw. Eintagsfliegen gab es genau null Fische...
Einen Gumpen weiter oben im letzten Licht noch eine Bachforelle auf ne kleine Sedge, das wars. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben ;).
Schön war es trotzdem, und lehrreich dazu.
 

Anhänge

  • DSC0694.jpg
    DSC0694.jpg
    276,2 KB · Aufrufe: 139
  • DSC0695.jpg
    DSC0695.jpg
    308,4 KB · Aufrufe: 142

Seele

Böhser Siluro
Teammitglied
Wunderschöne Tiere. Petri dir Hanjupp-0815
Ich hab bei mir auch erst mal noch zwei drei Laichäschen entdeckt. Leider ist der anfänglich steigende Bestand von den Sägern zu Nichte gemacht worden. Den Rest haben dann die Reiher erledigt und Fische bis 45cm angepickt. Grausam, dass man da nicht mehr Möglichkeiten zur Regulierung bekommt. Aber Natur und Tierschutz hört einfach an der Wasseroberfläche auf.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Aber Natur und Tierschutz hört einfach an der Wasseroberfläche auf.
Dieser Satz ist soo richtig thumbsup.
Eigentlich sollten Verband, Vereine und Genossenschaften sich diesen Satz zum Slogan machen.

Bei uns verhält sich das mit den Äschen ein bissel wie beim Steff-Peff . Innerorts halten sie sich ganz gut, sicher auch wegen des fehlenden Drucks durch Prädatoren. Es hängt aber auch damit zusammen, daß es an den Ortsrandlagen noch gute Laichplätze gibt und in den Orten die Bachforellen und Döbel wegen ihrer Scheu keine große Konkurrenz darstellen. Der Äschen größter Feind sind innerorts die halbzahmen Stockenten weil die sich viel vom Laich abholen.
Mit dem Fischen in der Stadt halte ich es wie der Steff-Peff , das ist gar nicht mein Ding.

Ausserhalb sieht das hier auch nicht mehr so rosig aus. Früher wurde hier regelmässig ausgeschnitten und es gab jährlich eine gemeinsame Aufräumaktion, bei der Stadt, Angler und weitere Menschen mit Interesse an der Natur, Müll, umgestürzte Bäume, Treibholz usw. entfernt haben. Seit der Teilbegradigung vor ca. 30 Jahren passiert gar nichts mehr weil der Wasserabfluss ja geregelt scheint. Das hatte eine extreme Verbuschung zur Folge. Deshalb ist der Bach ausserorts zum großen Teil komplett zugewachsen, für Äschen also ganz schlecht und umso besser für Döbel. Deshalb bleiben ausserhalb nur ein paar Gumpen, die sich hinter ein den scharfen Kurven bilden und auch die Tiefe haben, um den Reihern das Fischen etwas zu erschweren. Hab übrigens auch gestern wieder 2 Reiher aufgejagt, an beiden befischten Gumpen stand je einer.
Ein neues Problem scheinen nun langsam die Biber zu werden. Ich mag die ja eigentlich, auch weil ich die Hoffnung habe das die noch mehr aufräumen als sie es schon getan haben. Aber nachdem sie mit ihrer blöden Baumfällerei letztes Jahr schon einen sehr guten Platz unbefischbar gemacht haben, hat vor kurzem einer einen Riesenbaum in einen der Top 3 Gumpen gelegt. Und so weit geht die Liebe dann doch nicht ;).
 
Oben