Es hat auf jeden Fall nichts mit fehlenden Kormoranen in der Entwicklungsgeschichte der Äschen zu tun. Sonst gäbe es z.B. in Skandinavien wo der Kormoranschutz teils noch höher gehängt wird als bei uns ja auch keine hohen Bestände mehr.
MMn ist die Äsche dank ihrer (für Salmoniden) hohen Reproduktion von der Natur als Futterfisch vorgesehen. Das der Kormoran, von dem es ohne Frage viel zuviele gibt, in Mitteleuropa so starken Einfluss auf die Bestände hat, kommt vom Missverhältnis zwischen Räuber und Beute.
Unsere Flüsse haben schlicht viel zuwenig Laichplätze, sind zu warm, haben zuwenig Rückzugszonen für die Jungfische usw.
Ich hab das ca. 6cm Fischlein meines letzten Angeltages ganz bewußt mal mit rein gestellt, sozusagen um mal auszuchecken wer sich ernsthaft mit den Äschen beschäftigt. Der ist von der Zeichnung her nicht von diesem Jahr, sondern eher zweisömmrig und dafür deutlich zu klein. Das kommt wahrscheinlich von den genannten Gründen. Hatte es im Frühling schon mal thematisiert, das wir unheimlich wenig Nahrung im Bach hatten, dann wieder mal ein viel zu heißer Sommer, so heiß, das Salmoniden schlicht das Fressen einstellen müssen um überhaupt überleben zu können. Daraus resultieren dann solche mickrigen Fischchen, die dann wiederum einfach mal 1 oder 2 Jahre länger perfekte Nahrung für Döbel, Forelle oder Graureiher sind. So kommt dann eins zum anderen, u.a. was
crisis erwähnt mit den zu kleinen Gruppen bzw. Schwärmen bei den Jungfischen. So setzt sich das niedrige Bestandsniveau Jahr für Jahr fort. Die Fische gedeihen nur noch punktuell, und das fortschreitend immer mehr Richtung Oberlauf, weil dort die Bachforellen, die es ja noch kühler mögen, langsam aber sicher verschwinden.
Vor 20 Jahren gab es in den oberen 2,3 km meiner Angelstrecke keine Äsche und so gut wie keine Döbel, das war reines Baforevier. Heute fang ich dort kaum noch Bachforellen, Fische mit nem Pfund sind schon gut, früher hätte ich die nicht mal angeguckt. In 10 Jahren werden sie komplett verschwunden sein, und die Äsche wird ihnen folgen. Zu heiß, zu trocken, zuviele menschliche Eingriffe, da kann die Evolution leider nicht mithalten.