Sehr geehrte Damen und Herren,
angesichts der öffentlichen Versprechen des DAV-Bund seit 2010 (
http://www.anglerverband.com/index.php?option=com_content&view=article&id=255&Itemid=267; http://www.anglerpraxis.de/ausgaben-archiv/juni2010/treffen-beim-dav-in-berlin.html ), die nicht eingehalten wurden, möchten wie ihnen nochmals kurz die Fakten zur Abstimmung bei ihrer Mitgliederversammlung zur Fusion vorlegen.
Es ist uns wichtig, dass kein Delegierter nachher sagen kann, er wäre nicht informiert gewesen und bei eintreffen zu befürchtender negativer Folgen sich dann auch vor seinen Anglern verantworten kann.
Die Versprechen:
> Keine Fusion unter Zeitdruck
> Fusion nur auf Augenhöhe
> Keine Fusion ohne festschreiben von dem DAV wichtigen angelpolitischen Punkte
Fusion ohne Zeitdruck
Ab dem Zeitpunkt, als sich die Initiative Pro DAFV gründete, die trotz vieler Probleme die Fusion unbedingt noch 2012 durchdrücken wollte, kann man mit Sicherheit nicht mehr von einer Fusion ohne Zeitdruck sprechen.
Beide Bundesverbände wurden von der Initiative Pro DAFV in diesen Zeitdruck getrieben und haben dem nachgegeben - trotz nachlesbarer Bedenken.
Dazu kommt dann, dass nach der gescheiterten ersten Abstimmung im VDSF/DAFV eine sofortige Wiederholung ohne Erklärungen, Änderungen oder Diskussionen mit den Kritikern angesetzt wurde.
Diese Wiederholung brachte dann nicht nur die erforderliche Mehrheit im VDSF/DAFV.
Auch das Personal wurde vom VDSF für den VDSF/DAFV gewählt.
Fusion auf Augenhöhe
Auch wenn immer eine Fusion auf Augenhöhe propagiert wurde, musste jedem klar sein, dass dies bei den gegebenen Mehrheiten und so differierenden Ansichten nie der Fall sein würde oder könnte.
Vom DAV wurde daher immer von einer paritätischen Besetzung im Präsidium gesprochen, welche trotzdem garantieren sollte, dass zumindest gegen den DAV nichts beschlossen werden könne.
Nach den erfolgten Wahlen sieht diese paritätische Besetzung bei Präsidenten, Vizes und Referenten wie folgt aus:
Präsidium:
3 VDSF/DAFV
2 DAV
Mit Referenten/Vizes:
8 VDSF/DAFV
5 DAV
Mitgliederversammlung:
Je nach endgültiger Mitgliederzahl zwischen 4/1 und 3/1 zugunsten des VDSF/DAFV.
Damit sind auch die Abstimmungsergebnisse in diesen Gremien vorherzusagen, eine versprochene Parität sieht anders aus.
Das hat Herr Stoof aus Hamburg auf der HV des VDSF vom November letzten Jahres ja auch klar gemacht.
Indem er (Protokoll HV des VDSF) dem VDSF empfahl, der Fusion zuzustimmen, da bei den Mehrheitsverhältnissen von 75/25 die Wünsche und Ziele des VDSF immer gegen den DAV durchgesetzt werden könnten.
Herr Mohnert bestritt in seiner Antwort laut Protokoll nicht diesen Fakt, sondern meinte nur, dass es schlecht wäre dies vor der Fusion zu
betonen.
Von einer Fusion auf Augenhöhe kann also angesichts der Mehrheitsverhältnisse in Hauptversammlung und bei Präsidium natürlich niemand sprechen wollen.
Fusion nur mit festschreiben angelpolitischer Punkte
Man war ja schon mal recht weit mit der inhaltlichen Diskussion. Es gab ein gemeinsam von der 12er-Kommission erarbeitetes Grundsatzpapier.
Bis am damaligen Fischereitag in München die 12er-Kommission vom VDSF-Präsidium aufgelöst wurde und das Papier vom VDSF-Präsidium dann auf einmal als "DAV-internes Diskussionspapier" bezeichnet wurde.
Dieses Grundsatzpapier wäre sicher vielen Anglern - in VDSF wie DAV - vermittelbar gewesen.
Nur ging es seit diesem Zeitpunkt nicht mehr nicht um Inhalte:
Es wurden ja inhaltliche Diskussionen bewusst ausgeklammert, um die Fusion im von der Initiative angezettelten Zeitdruck hinkriegen zu können.
Kein einziger der dem DAV mal angeblich so wichtigen Punkte wurde in Satzung, Verschmelzungsvertrag oder einem Zusatzpapier festgeschrieben wie versprochen.
Auch die Mitgliedschaften in Organisationen, in denen nur der DAV war und die ja nach dessen Auflösung logischerweise erlöschen, wurden nicht gesichert - wie auch der Notar zum Verschmelzungsvertrag ausdrücklich bestätigt hat. Auch hier wurde also nichts festgeschrieben - wollte man mehrheitlich (also auch von VDSF-Seite aus) z. B. in CIPS oder EAF bleiben, wäre das ja rechtssicher festgeschrieben worden. Und wenn es in einem Zusatzdokument zur Beruhigung gewesen wäre.
Es gäbe aber "mündliche Absprachen" heisst es aus DAV-Kreisen - das Versprechen war aber eben fest
SCHREIBEN!
Ist aber nicht festgeschrieben worden - also auch da inhaltlich wohl keine Einheit/Einigkeit....
Und - siehe oben:
Und Frau Dr. Happach-Kassan sagte ja bei der Hauptversammlung des VDSF auf der sie gewählt wurde, dass sie jetzt endlich anfangen will, um bis November 2013 gemeinsame Ziele festlegen zu können..
Schon das macht klar, dass das Versprechen vorherigen Festschreibens von den dem DAV wichtigen angelpolitischen Punkten in keinster Weise erfolgt sein kann.
Sonst hätte Frau Dr. Happach-Kasan dies ja wissen müssen und nicht erst nach dem 09.03 endlich anfangen, gemeinsame Ziele erarbeiten zu wollen.
Alle drei Versprechen des DAV-Präsidenten wurden also sicher nicht nur in meinen Augen klar gebrochen.
Man kann sich auch die Frage nach Personalien stellen.
Warum wurde eine umstrittene, nichtangelnde Präsidentin gewählt?
Wo es mit Harry-Peter Carstensen eine hervorragende Alternative gibt. Der zudem selber jagt und angelt und unter Anglern anerkannt ist. Der als Präsident des DFV schon Erfahrung in der Arbeit mit Anglern hatte. Er hatte als SH-Ministerpräsident schon die Schirmherrschaft für die Jugend-Kutter-WM übernommen.
Nur weil er Ehrenmitglied des DAV ist und Frau Dr. Happach-Kasan Ehrenmitglied im VDSF?
Und abseits aller Bedenken hinsichtlich Finanzen (es standen beiden Verbänden 2012 Beiträge von zusammen ca. 1,9 Mio. Euro zu, im besten Falle werden das bei 2 Euro Beitrag wie geplant dann 1,4 Mio. für 2014 sein, wenn Bayern wie angekündigt erst im April 2014 entscheiden will über einen Aufnahmeantrag, kann man nur mit unter 1,2 Mio. planen), sowie einer nichtangelnden, designierten Präsidentin, die bei anderen Naturschutzverbänden zumindest umstritten ist und z. B. von Imkern klar abgelehnt wird (
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=12975 ) sollte man sich als Delegierter (nur seinem Gewissen verpflichtet) gut überlegen, wie man abstimmt im Interesse seiner Angler.
In diesem Sinne wünschen wir ihnen allen eine erfolgreiche Sitzung im Sinne der Angler und ein langes, fruchtbares Bestehen des DAV.
Mit freundlichen Grüßen, Thomas Finkbeiner