Der deutsche Paragraphen-Angler

Uferbetretungsrecht, Fischereigesetz, Bundesnaturschutzgesetz... Die Regularien für deutsche Angler sind vielfältig. In diesem Beitrag gibt's einen Überblick zu den wichtigsten Gesetzen.

fishing-g0d01064fe_1920.jpg

In vielen Ländern recht problemslos möglich, in Deutschland an viele Regularien geknüpft: Angeln

Deutschland ist im Regulierungswahn, oder? Auch bei unserem Anglerhobby merken wir das. Zum Vergleich: In Amerika fand vor Kurzem (am 18. Juni) der "National Go Fishing Day" statt. Dieser lädt die Bevölkerung dazu ein, raus in die Natur zum Angeln zu fahren!
Auf dem Portal www.lto.de erklärt Euch der Autor Marius Möller, warum das in Deutschland nicht so ohne Weiteres möglich ist.
Dabei geht er auf unterschiedliche Gesetze, Verraussetzungen und Hürden ein, die wir Angler in Deutschland kennen und meistern sollten. Was muss man hierzulande erfüllen, um Angeln zu dürfen? Warum unterscheiden sich die Fischereiprüfungen von Bundesland zu Bundesland? Wie komme ich als Angler ans Wasser und was hat das Uferbetretungsrecht und die Straßenverkehrsordungung damit zu tun?
Den interessanten Artikel dazu findet Ihr hier.

Wie seht Ihr das? Werden wir in Deutschland bei der Ausübung unseres Hobbies zu sehr reglementiert, oder sollte man an mancher Stelle noch verschärfen? Schreibt uns Eure Meinung in die Kommentare!


Quelle: https://www.lto.de/recht/feuilleton...-fischerei-erlaubnis-angelsport-angeln-hobby/
 
Meine Meinung dazu: die pure Anzahl von Regulierungen, gepaart mit der leider menschenfeindlichen Behördensprache, macht die Lage hier unübersichtlich.
Für ein oder zwei Hausgewässer kann man sich bestimmt einen Überblick über die dort geltenden Regeln verschaffen - wer aber deutlich mehr Gewässer zur Auswahl hat (wie hier in MV) hat ein Problem. Da wird man dann doch mal mit widersprüchlichen Aussagen konfrontiert.
 
Für Kinder und Jugendliche könnte man die Regularien meiner Meinung nach ein Stück weit lockern. An unseren Vereinsgewässern gibt es Gewässerabschnitte, an denen man erst ab 18 Jahren angeln darf.

Auch grundsätzlich sollte Kindern und Jugendlichen der Einstieg in das Hobby erleichtert werden. Der Jugendfischereischein ist sowieso nur ein formaler Akt und Geldmacherei. Solange ein Erwachsener mit Fischereischein dabei ist, sollten Kinder auch ohne Jugendfischereischein angeln dürfen.
 
Ja, es ist unübersichtlich und je nach Region kann einem der Wust an Regularien durchaus den Spaß trüben.

Aber nach Amerika zu schielen und zu denken, dort sei alles easy und locker, ist zu einfach.
Da leben 30 Menschen pro Quadratkilometer, das ist sehr wenig und überhaupt nicht mit unserer Situation vergleichbar. Wir haben nämlich mehr als 200 auf derselben Fläche.
 
Ja bei uns in SH gibt es jetzt auch neue Einschränkungen. In der Eckernförder Bucht , genauer beschrieben auf der hiesigen Hafenmole gibt es jetzt auch ein Angelverbot vom 01.7. bis 30.09. schade das war der Makrelenspot aller erster Güte. Hinzu wurde dann noch ein Slipverbot für Boote hinzugefügt. Da bin ich gespannt wie das angenommen wird. Denn da werden der Stadtkasse so einige Euronen durch den Verkauf von Angelkarten durch die Lappen gehen und für den letzten Angelhändler vor Ort wird das auch spürbar werden. Das gewesene Angelangebot wurde immer viel von den Urlaubern genutzt, mal gucken wie sich das entwickelt.....
 
Kann man da nackte Frauen beobachten ? Oder wird dort harter Alkohol ausgeschenkt :D ?
Solche " Fang bloß nicht meinen Fisch" Regeln, sind weit verbreitet.
Hier gönnt man wohl den eigenen Junganglern den Fang nicht, anderswo sind es Gastangler, die es gilt zu benachteiligen.
Mir scheint es, je weiter südlich im Lande, desto mehr solcher Neid Regeln!

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
In NRW gibt es bis auf die allgegenwärtigen Boot- und Bootmotorverbote relativ wenige Einschränkungen.
Nachtangeln überall erlaubt, Zelte überall erlaubt, Uferbetretung bis auf wenige Stellen überall möglich.

In den Niederlanden Boote und Motoren unproblematisch, aber viele Uferflächen dürfen nicht betreten werden, da kein automatisches Uferbetretungsrecht
 
Früher war so einiges besser, leichter und unkomplizierter. Als ich in den 80ern in der Jugendgruppe war, hatten wir unser eigenes Gewässer, den Salzteich. Alles drin, Aal, Fried- und Raubfisch.
Einmal in der Woche hatten wir Mittwochs um 15.30-20.00 dort angeln, beaufsichtigt durch einen von zwei Jugendwarten.

Ab 14 Jahren durfte man alleine Angeln in Mittellandkanal, Aller, Allersee und Schunter. Wenn Teich(Nacht) angeln war, dann auch da. Wir hatten für unsere Vereinsgewässer nur eine Start- und Fangkarte, in die wir nur dann Einträge vornehmen mußten, wenn wir Fische entnahmen.

Heutzutage ist vieles anders, schärfer geregelt, komplizierter. In jedem Bundesland gelten andere Fischereigesetze, Mindestmaße, Fanglimits und Satzungen, sogar sind diese von Verein zu Verein anders.
Ebenso sind Einschränkungen an Tageskarten Gewässern immer anders.

Nichts ist einheitlich, nur der Fischereischein. Ohne den kommt man heute an keine Tageskarte und an keine Vereinsmitgliedschaft. Die vielleicht mit Warteliste. Reglements muß es geben, damit jeder weiß, was man ab wann wo darf und was nicht.

Insbesondere Bootsangeln: Markierung vorgeschrieben oder nicht, Zulassung, Motorisierung. Mitführungspflicht von Schwimmwesten und Feuerlöscher.
Durch in der Vergangenheit begangenes Fehlverhalten anderer "Angler" wurde die Gesetzgebung verschärft werden und das ist die einzigste logische Schlussfolgerung darauf!

Wenn sich andere Wassersportnutzer sich über rücksichtslose und egoistische "Sportsfreunde" beschweren, muß der Verein bzw. Verband entsprechend reagieren! Und das mit noch mehr Regeln und Einschränkungen....
 
Insbesondere Bootsangeln: Markierung vorgeschrieben oder nicht, Zulassung, Motorisierung. Mitführungspflicht von Schwimmwesten und Feuerlöscher.
Das sind allgemeine Regeln, die auf Bundeswasserstraßen gelten, egal ob da ein Angler im Boot sitzt, oder einfach ein Wassersportler.
Weiß jetzt nicht was da Angelregelungen mit zu tun haben, außer vielleicht, dass die Angler noch zusätzlich eine Berechtigung zum Angeln haben sollten?

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Berechtigung zum Angeln, einen Bootsführerschein, die Zulassung, und, und, und... Dazu kommt noch die Geschwindigkeitsreglementation. Vergißt der Angler davon etwas, evtl. ist die Sicherheitsausrüstung nicht komplett, dann gibt's bei einer Kontrolle durch die Waschpo Stress....

Ist genauso, wenn du vom Ufer angelst und du eine Mitführungspflicht von Kescher und Abhakmatte hast. Kannst du beides bei einer Kontrolle NICHT vorzeigen, dann wird Dir erst bewußt, in welchem Paragraphenland wir leben!
 
einen Bootsführerschein, die Zulassung, und, und, und... Dazu kommt noch die Geschwindigkeitsreglamentation. Vergißt der Angler davon etwas, evtl. ist die Sicherheitsausrüstung nicht komplett, dann gibt's bei einer Kontrolle durch die Waschpo Stress....
Wird nicht allzuviele Länder geben, wo man ohne Zulassung / Papiere mit unbegrenzter Geschwindkeit und ohne Sicherheitsausrüstung mit dem Motorboot über alle Gewässer donnern kann, auch wenn man ne Angel dabei hat. :)
 
Der Jugendfischereischein ist sowieso nur ein formaler Akt und Geldmacherei. Solange ein Erwachsener mit Fischereischein dabei ist, sollten Kinder auch ohne Jugendfischereischein angeln dürfen.
Hallo,

Als Geldmacherei würde ich das nicht bezeichnen. Bei uns in Bayern kostet der Jugendfischereischein, wenn man ihn ab 10 erwirbt maximal 15 Euro, für 8 Jahre.
Unter 10 brauchen Kinder überhaupt nichts. Keinen Fischereischein uns keinen Erlaubnisschein, sie können mit einer Rute eines erwachsenen Anglers mitangeln.

Petri Heil

Lajos
 
Ja, es ist unübersichtlich und je nach Region kann einem der Wust an Regularien durchaus den Spaß trüben.

Aber nach Amerika zu schielen und zu denken, dort sei alles easy und locker, ist zu einfach.
Da leben 30 Menschen pro Quadratkilometer, das ist sehr wenig und überhaupt nicht mit unserer Situation vergleichbar. Wir haben nämlich mehr als 200 auf derselben Fläche.
Absolut richtig thumbsup
Ergänzend kann man vllt. noch erwähnen das die USA eine komplett andere Verfassung haben. Dieser Vergleich ist ja schon sowas wie der Klassiker unter den Äpfel mit Birnen Vergleichen.
Dazu basieren bei uns viele Regelungen und Gesetze noch auf die Zeit zwischen Kaiserreich und drittem Reich.
 
Leider nicht. ;-)
Begründet wird die Regelung damit, dass in diesem Flussabschnitt fast nur mit der Wathose gefischt wird. Das Ufer ist schwer zugänglich. Daher sind es mehr Sicherheitsgründe, warum Jugendliche dort nicht fischen dürfen.
Hallo,

kenne ich ähnlich von einem österreichischen Gewässer. Da gab der Besitzer auch erst ab 14 Jahre Lizenzen aus und ja, das Gewässer war etwas problematisch zu befischen.

Petri Heil

Lajos
 
Hallo,
Nichts ist einheitlich, nur der Fischereischein.
Ich dachte immer jedes Bundesland hätte da nen eigenen. Und zum Angeln braucht man den in DE auch nicht überall.

Ergänzend kann man vllt. noch erwähnen das die USA eine komplett andere Verfassung haben.
So ist das, deshalb hat da m.W. auch jeder der 50 Bundesstaaten eigene Regeln zum Fischereirecht nebst den notwendigen Lizenzen.

Und einem unbedarften deutschen Touristen, der glaubt er könne wie von zu Hause gewohnt überall einfach mit der Angel am Gewässer entlang laufen, könnten dort evtl. schneller Bleikugeln um die Ohren fliegen als er "Uferbetretungsrecht" rufen kann. :)

Für Schwarzfischer sind die Verhältnisse vermutlich auch nicht so paradiesisch wie in DE. Ich bin mir relativ sicher, dass die Chancen dort nicht erwischt und wenn doch dann nicht bestraft zu werden, nicht so hoch sind wie in vielen Teilen Deutschlands.

Ich glaube auch nicht, dass man in den USA bei der Fahrt ans Gewässer keine Verkehrsregeln oder Schilder beachten muss.

Sind aber wie gesagt nur Vermutungen. Ich war noch nie zum Angeln dort.

Ich Kanada schon öfters und ich glaube, so groß sind die Unterschiede dann doch nicht.
 
Oben