Der deutsche Paragraphen-Angler

Uferbetretungsrecht, Fischereigesetz, Bundesnaturschutzgesetz... Die Regularien für deutsche Angler sind vielfältig. In diesem Beitrag gibt's einen Überblick zu den wichtigsten Gesetzen.

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In vielen Ländern recht problemslos möglich, in Deutschland an viele Regularien geknüpft: Angeln

Deutschland ist im Regulierungswahn, oder? Auch bei unserem Anglerhobby merken wir das. Zum Vergleich: In Amerika fand vor Kurzem (am 18. Juni) der "National Go Fishing Day" statt. Dieser lädt die Bevölkerung dazu ein, raus in die Natur zum Angeln zu fahren!
Auf dem Portal www.lto.de erklärt Euch der Autor Marius Möller, warum das in Deutschland nicht so ohne Weiteres möglich ist.
Dabei geht er auf unterschiedliche Gesetze, Verraussetzungen und Hürden ein, die wir Angler in Deutschland kennen und meistern sollten. Was muss man hierzulande erfüllen, um Angeln zu dürfen? Warum unterscheiden sich die Fischereiprüfungen von Bundesland zu Bundesland? Wie komme ich als Angler ans Wasser und was hat das Uferbetretungsrecht und die Straßenverkehrsordungung damit zu tun?
Den interessanten Artikel dazu findet Ihr hier.

Wie seht Ihr das? Werden wir in Deutschland bei der Ausübung unseres Hobbies zu sehr reglementiert, oder sollte man an mancher Stelle noch verschärfen? Schreibt uns Eure Meinung in die Kommentare!


Quelle: https://www.lto.de/recht/feuilleton...-fischerei-erlaubnis-angelsport-angeln-hobby/
 
Hallo,
Aber nach Amerika zu schielen und zu denken, dort sei alles easy und locker, ist zu einfach.
In den USA kenne ich mich nicht aus.

In einigen kanadischen Provinzen schon etwas.

Die "sport-fishing-regulations" der Provinz British Columbia umfassen ca. 70 DIN-A-Seiten. Das sind allerdings nur die fürs Süßwasser.
Fürs Salzwasser bräuchte man eine extra Lizenz und auch ein anderes Regelheft.

Und man sollte dort die Regeln tunlichst schon kennen bevor mans Gewässer geht!!!

Außerdem muss man sich auch über Radio oder Internet auf dem laufenden halten. Die Regeln können nämlich auch während der Saison kurzfristig angepasst werden, wenn es die fischereiliche Lage erfordert.
 
Hallo,

In den USA kenne ich mich nicht aus.

In einigen kanadischen Provinzen schon etwas.

Die "sport-fishing-regulations" der Provinz British Columbia umfassen ca. 70 DIN-A-Seiten. Das sind allerdings nur die fürs Süßwasser.
Fürs Salzwasser bräuchte man eine extra Lizenz und auch ein anderes Regelheft.

Und man sollte dort die Regeln tunlichst schon kennen bevor mans Gewässer geht!!!

Außerdem muss man sich auch über Radio oder Internet auf dem laufenden halten. Die Regeln können nämlich auch während der Saison kurzfristig angepasst werden, wenn es die fischereiliche Lage erfordert.

Sieht in den USA nicht anders aus.

Wer (berechtigterweise) deutsche Regelungswut kritisiert, hat noch keine US-Steuererklärung gemacht oder dort eine Arbeitserlaubnis beantragt. Alter Verwalter, damit habe ich Tage verbracht.
 
Hallo,
Sieht in den USA nicht anders aus
Werden viele halt nur das wahrnehmen, was in USA ggf. einfacher oder weniger streng geregelt ist.

Die Dinge, wo es in USA komplizierter oder strenger bis hin zu knallhart zugeht, werden vermutlich gerne übersehen.

Ich denke kein deutscher Schwarzfischer würde sich amerikanische Fischereiregeln, Aufseher und Richter wünschen.
 
Es ist typisch deutsch zu sagen "es ist typisch deutsch, dass ..."

Positives steht mir viel zu selten an Stelle der Pünktchen, dafür fragt man oft besser einen von außerhalb Deutschlands. Wenn es aber darum geht, eine unschöne, persönliche Erfahrung auf die Bewohner des eigenen Landes zu verallgemeinern, ist der Michel auf Zack.
 
Deutschland ist sowieso das allerletzte Land :roflmao

Das mit dem Anlieger Frei und als Angler befahren war mir allerdings nicht bewusst, gut zu wissen.
 
Vielleicht ahnt der Michel auch nur, daß er an der Spitze vom Käse steht und es überall sonst nur besser sein kann - Auslandsreisen braucht es dafür keine... smile01
 
Der Michel weiß nicht nur wie schlimm es in DE ist, der weiß auch ganz genau, dass es in anderen Ländern viel besser ist. Natürlich ohne jemals selber dort gewesen zu sein.
Hallo,

oder wie fishhawk vor kurzem so schön schrieb: "wer glaubt, dass Deutschland komplizierte Regeln bei der Angelei hat, der ist noch nicht viel auf der Welt herumgekommen".
Ich bin da zwar nur etwas Europaerfahren, habe aber da auch feststellen können, dass wir uns da eher im Mittelfeld befinden.

Petri Heil

Lajos
 
Mir scheint es, je weiter südlich im Lande, desto mehr solcher Neid Regeln!

Jürgen
Das ist auch mein Eindruck (ich würde die Regeln aber nicht 'Neid'-Regeln nennen). Wir reden hier aber auch häufiger über süddeutsche oder rheinische Gewässerregeln, und haben da auch viele aktive Diskutanten.

Ich glaube das liegt daran, das im Süden einfach viel weniger Gewässer vorhanden sind, die sich die Angler teilen müssen. Im Norden gibt es einfach viel mehr Wasserfläche, im Nordosten kommen noch die großzügigen Gewässerpools mit all ihren Vor- und Nachteilen dazu. Da kann man sich leichter ausweichen, und wenn gewässerspezifische Regelwut überhand nimmt, können die Angler einfach woanders hin gehen.
Im Süden ist Anglerplatz knapp, und die Konkurrenz darum schärfer, da ist der Konflikt um die Beangelbarkeit der Gewässer unter uns vermutlich schärfer ausgeprägt. Hinzu kommt die kleiteilige Zersplitterung der Fischereirechte und die grosse Handlungsmacht einzelner Bewirtschafter.

Ein Gutes Beispiel aus dem Nordosten mit seinen gigantischen Gewässerpools sind die Havelstrecken in Potsdam. Die sind sehr beliebt, ich glaube wegen Zandern oderso: Angelplatz ist also knapp und viele Angler wollen beteiligt sein. Und die Gewässer sind ich glaube in der Hand einer Fischereigenossenschaft. Dementsprechend ist dort nicht nur der Kartenpreis für hiesige Verhältnisse in astronomische Höhen geschossen, sondern auch die Fülle an Reglementierungen und Spezialregeln:
Sozusagen eine Miniaturversion süddeutscher Verhältnisse.

Mir scheint also die Regelfülle mit der Ressource "Geiles Gewässer!" eng verknüpft. Das könnte auf die Situation in Deutschland passen. Sieht man ja auch international, wie streng in jedem Land die Flyboys, die ja spezielle Anforderung haben, ihre lokalen Salmonidengewässer reglementiert.
Hg
Minimax
 
Ich glaube das liegt daran, das im Süden einfach viel weniger Gewässer vorhanden sind, die sich die Angler teilen müssen. Im Norden gibt es einfach viel mehr Wasserfläche, im Nordosten kommen noch die großzügigen Gewässerpools mit all ihren Vor- und Nachteilen dazu. Da kann man sich leichter ausweichen, und wenn gewässerspezifische Regelwut überhand nimmt, können die Angler einfach woanders hin gehen.
Im Süden ist Anglerplatz knapp, und die Konkurrenz darum schärfer, da ist der Konflikt um die Beangelbarkeit der Gewässer unter uns vermutlich schärfer ausgeprägt. Hinzu kommt die kleiteilige Zersplitterung der Fischereirechte und die grosse Handlungsmacht einzelner Bewirtschafter.
Genauso ist das. Sind wir wieder bei der Bevölkerungsdichte (= Anglerdichte). Und die kleinteilige Zerspliiterung der Fischereirechte, wie du es beschreibst, kommt durch unser völlig anderes System.
In Mitteleuropa gibt es das Vereinswesen, die Staaten wollen sparen, denn Beamte kosten Geld. Also gibt der Staat seine Rechte an den meisten Gewässern (außer Wasserstraßen und paar Stauseen) gegen Bares an Vereine ab. So haben Vereine ihr Gewässer, der Staat seine Kohle (Pacht) und obendrein spart er sich die Beamten zum managen der Gewässer. Ehrenamt ist das Zauberwort ! Als Zugeständnis an die Deppen, ähh Vereine, lässt man sie ihre Regeln machen, sollen ja nicht merken das sie für lau anderer Leute Arbeit machen. Daraus entsteht dieser Regelungwirrwarr, den manche so bemängeln.

Ich möchte nicht wissen, was die so oft als Vergleich heran gezogenen USA für ihre ganzen Wildernesbeamten jedes Jahr blechen. Deshalb nerven Vergleiche mit solch komplett anderen Systemen irgendwann.
 
Das ist auch mein Eindruck (ich würde die Regeln aber nicht 'Neid'-Regeln nennen). Wir reden hier aber auch häufiger über süddeutsche oder rheinische Gewässerregeln, und haben da auch viele aktive Diskutanten.

Ich glaube das liegt daran, das im Süden einfach viel weniger Gewässer vorhanden sind, die sich die Angler teilen müssen. Im Norden gibt es einfach viel mehr Wasserfläche, im Nordosten kommen noch die großzügigen Gewässerpools mit all ihren Vor- und Nachteilen dazu. Da kann man sich leichter ausweichen, und wenn gewässerspezifische Regelwut überhand nimmt, können die Angler einfach woanders hin gehen.
Im Süden ist Anglerplatz knapp, und die Konkurrenz darum schärfer, da ist der Konflikt um die Beangelbarkeit der Gewässer unter uns vermutlich schärfer ausgeprägt. Hinzu kommt die kleiteilige Zersplitterung der Fischereirechte und die grosse Handlungsmacht einzelner Bewirtschafter.

Ein Gutes Beispiel aus dem Nordosten mit seinen gigantischen Gewässerpools sind die Havelstrecken in Potsdam. Die sind sehr beliebt, ich glaube wegen Zandern oderso: Angelplatz ist also knapp und viele Angler wollen beteiligt sein. Und die Gewässer sind ich glaube in der Hand einer Fischereigenossenschaft. Dementsprechend ist dort nicht nur der Kartenpreis für hiesige Verhältnisse in astronomische Höhen geschossen, sondern auch die Fülle an Reglementierungen und Spezialregeln:
Sozusagen eine Miniaturversion süddeutscher Verhältnisse.

Mir scheint also die Regelfülle mit der Ressource "Geiles Gewässer!" eng verknüpft. Das könnte auf die Situation in Deutschland passen. Sieht man ja auch international, wie streng in jedem Land die Flyboys, die ja spezielle Anforderung haben, ihre lokalen Salmonidengewässer reglementiert.
Hg
Minimax

Du triffst den Nagel auf den Kopf, bei weniger Wasser und mehr Anglern gibt es halt mehr Konkurrenz.
Ich bin froh hier (Hitzacker) zu wohnen wenn es auch verkehrstechnisch am A... der Heide ist, wer sich fragt wo in Deutschland mitten in dem großen weißen Fleck auf der Autobahnkarte.
Dafür am großen Strom und kleinen Fluß mit See und Altwässern, Anglerherz was willst du mehr und nu zu den Paragraphen ja es gibt ganz schön viele und manchmal auch undurchsichtig und unverständlich da müßte was geändert werden.
Es gibt aber auch die Angler die jedes Gesetz und jede Regel bis zum letzten Ausreitzen müssen z.B "Wenn ich die Hechtquote erfüllt habe angele ich auf Wels weiter (mit Hechtgeschirr)".
Das ist diese Haarspalterei, wo ich keinen Bock drauf hab, wenn ich mir einen Fischereierlaubnisschein hole habe ich mich an die Regeln zu halten und breche ich sie und werde erwischt muß ich mit den Konsequenzen leben.



Gruß Frank
 
Dazu basieren bei uns viele Regelungen und Gesetze noch auf die Zeit zwischen Kaiserreich und drittem Reich.

Dabei gibt es auch neue Regelungen und Gesetze, die durchaus auch aus solch totalitären Zeiten stammen könnten.

"Laut einer sogenannten Generalklausel sollen Bürgerbegehren und -entscheide künftig nicht mehr stattfinden können, wenn „die Landesregierung das betreffende Projekt zur unverzichtbaren Voraussetzung für Infrastruktur- oder Investitionsvorhaben von landes- oder bundesweiter Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung mit wichtigen Gütern oder Dienstleistungen“ erklärt. Gleiches gilt für Projekte, die „zur Erreichung der Klimaziele der Landesregierung“ benötigt werden."

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutsch....html?source=puerto-reco-2_ABC-V9.0.A_control

Der Angeltourismus bzw. das Angeln generell erzeugen nun mal jede Menge CO². Es könnte von daher auch jederzeit Schluss damit sein, erst recht weil das Angeln einigen Leuten schon immer ein Dorn im Auge war. Nun kann man prima den Klimaschutz und andere Themen dafür ins Feld führen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei gibt es auch neue Regelungen und Gesetze, die durchaus auch aus solch totalitären Zeiten stammen könnten.

"Laut einer sogenannten Generalklausel sollen Bürgerbegehren und -entscheide künftig nicht mehr stattfinden können, wenn „die Landesregierung das betreffende Projekt zur unverzichtbaren Voraussetzung für Infrastruktur- oder Investitionsvorhaben von landes- oder bundesweiter Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung mit wichtigen Gütern oder Dienstleistungen“ erklärt. Gleiches gilt für Projekte, die „zur Erreichung der Klimaziele der Landesregierung“ benötigt werden."

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutsch....html?source=puerto-reco-2_ABC-V9.0.A_control

Der Angeltourismus bzw. das Angeln generell erzeugen nun mal jede Menge CO². Es könnte von daher auch jederzeit Schluss damit sein, erst recht weil das Angeln einigen Leuten schon immer ein Dorn im Auge war. Nun kann man prima den Klimaschutz und andere Themen dafür ins Feld führen.
Da gehst du mir zu weit. Wie schaffst du hier bitte den Spagat zwischen "Bürgerbegehren und -entscheide" auf der einen Seite und "Angeltourismus bzw. das Angeln generell" auf der anderen Seite? Spätestens mit der Nebeninformation, dass der Kontext allein die plebiszitären Elemente der Landesverfassung bzgl. ausgewählter Großprojekte umfasst, ist die Frage nicht mehr zu beantworten. Es geht nur darum, ob bspw. in Gemeinden weiter Volksabstimmungen über Solarfelder abgehalten werden können. Über irgendwelche Wohnbebauungen, etc. darf munter weiter begehrt werden. Angeln darf man auch weiterhin.
 
Immer pünktlich stets korrekt weil in uns was deutsches steckt ........
Ja ich kann nicht meckern ,ich lebe in dem von Minimax hochgelobten Stückchen Deutschlands -
Selbst verständlich muß es Regeln geben - wenn sie einen vernünftigen Grund haben und nicht nur
das Machtspiel einiger Wichtigtuer befriedigen Bsp.: Warum muß mein Setzkescher länger sein als
der See tief ist ? warum soll ich mit nem Kescher durch die Büsche heddern ? was soll ich
mit ner Abhakmatte wenn ich den Fisch ohnehin kalt mache ? usw udsf ...
ja ich habe so meine eignen anständigen Gewohnheiten und auf den ganzen Gutmenschen :poop
:poop ich ;) was
und was das Ausland betrifft - nein auch die haben ihre schwachsinnigen Regeln -
nein zum Spiesserland Kanada - nee da für müßte man mich gut bezahlen
habe mir ein Angelflüßchen in Tirol angesehen - jeder Angelverein hatte da ein kleines
Anglerheim - im 100 m abstand - ich denke da gabst dann die Gesetze auch 100 meterweise . ab51
In Italien wollte ich es auch mal am Po versuchen - bis ich ihn gesehen habe der ist ja dreckiger als
meiner - bevor ich ihn gewischt habe .
Nein ich möchte nirgend wo mehr hin ich lebe im Paradies - und erwischen lass ich mich eh nicht .
 
Vor einiger Zeit hatte ich Lust auf die Spoonangelei und steuerte einen schönen See ganz in der Nähe (trotzdem noch nie befischt) an, löste in der Dorfkneipe das Ticket, fand einen idyllischen Platz und packte aus.
Ein Teil des Sees ist als Biotop ausgewiesen und darf nicht befischt werden. Weil ich nicht genau wusste, wo die Grenze verläuft, sah ich auf dem Erlaubnisschein nach.

KEINE SPINNER, WOBBLER, GUMMIS, KÖDERFISCHE FÜR GASTANGLER ERLAUBT!

Ich dachte ich sehe nicht richtig. Wieder nach Hause, anderes Geraffel geholt, trotzdem Spaß gehabt.

Das ist genau das von Minimax beschriebene Szenario. Zu viele Angler, zu wenig Wasser und Fisch. Die Vereine wollen zwar an Gästen verdienen, diese sollen aber bitteschön die wertvollen Fische drinlassen.
 
Die Vereine wollen zwar an Gästen verdienen, diese sollen aber bitteschön die wertvollen Fische drinlassen.

Das Problem liegt tiefer: Bewerber auf Vereinsmitgliedschaften schauen sich die Vorstände hier im Süden recht genau an und Personen, die man gefühlsmäßig in die Kategorie "Kochtopfangler" steckt, werden abgelehnt. Man möchte Leute im Verein, die wertvolle Fische zurücksetzen. Der typische Tageskartenangler ist halt oft osteuropäischer Abstammung (ich behaupte mal, an den Gewässern meines Vereins > 80%) und nimmt jeden Fisch mit, was sein gutes Recht ist. In meinem Verein haben wir deshalb 2 Gewässer festgelegt, die für Tageskartenangler ohne Begleitung geöffnet sind und da schwimmen dann halt "nur" Karpfen in Kochtopfgröße drin rum. An die anderen Gewässer kommen Gäste nur in Begleitung eines Vereinsmitglieds ran.
 
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