Der Europäische Aal ist „Fisch des Jahres 2025“

Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist ein faszinierender Bewohner unserer Küsten- und Binnengewässer. Interessant ist der Aal wegen seines komplexen Lebenszyklus, der ihn aber auch besonders empfindlich gegenüber Störungen macht. Der Europäische Aal machte einst etwa die Hälfte der Fischbiomasse in den europäischen Binnengewässern aus. Die Kanäle der norddeutschen Marschen waren damals so reich an Jungaalen, dass die Bauern sie als Dünger auf die Felder schaufelten oder sogar an ihre Hühner verfütterten. Neben anderen, werden als Ursachen für den starken Bestandsrückgang Lebensraumverlust, Wanderhindernisse und die Folgen des Klimawandels vermutet. Zahlreiche Querbauwerke erschweren heute die Zu- und Abwanderung der Aale in ihre angestammten Lebensräume in den deutschen Gewässern.

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Europäischer Aal (Anguilla anguilla). Quelle: DAFV, Eric Otten



Verbreitung, Merkmale und Fortpflanzung​

Der Aal hat einen schlangenförmigen Körperbau, bei dem Rücken-, Schwanz- und Afterflosse zu einem umlaufenden Saum zusammengewachsen sind. Bauchflossen fehlen ganz. Die weiblichen Aale werden mit bis zu anderthalb Metern Länge deutlich größer als die Männchen, die maximal 60 cm erreichen. Es gibt zwei Typen der Ernährungsweise, die sich über die Maulform differenzieren lassen, den Spitzkopfaal, der sich überwiegend von Kleinlebewesen wie Krebsen, Würmern und Schnecken ernährt und den Breitkopfaal, der überwiegend Fischnahrung aufnimmt.


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Aale besiedeln als Generalisten vielfältige Lebensräume, vom klaren Bergsee bis zum trüben Tieflandfluss. Quelle: Sune Rii Sørensen

Den Großteil ihres Lebens verbringen viele Aal in unseren Binnengewässern. Nach mehreren Jahren Aufenthalt in den Binnengewässern wandern die Aale wieder in Richtung Meer, wobei sich ihr Körperbau in Anpassung an die marinen Verhältnisse verändert. Die Augen werden größer, der Rücken färbt sich dunkel und die Bauchseite silbrig weiß (Blankaal).
Auf der Wanderung Richtung Sargassosee, ein großes Meeresgebiet nördlich der Karibik, wandern sie nicht nur horizontal durch den Atlantik, sondern auch vertikal. Vermutlich um sich vor Fressfeinden zu schützen, tauchen sie tagsüber auf Tiefen von über 1000 Meter ab. Nach der Paarung in der Sargassosee schlüpfen die Larven, welche mit Unterstützung des Golfstroms als sogenannte Weidenblattlarven an die Küsten zwischen Nordafrika und Nordnorwegen zurückwandern. Noch vor dem Aufstieg in die Flüsse des Festlands entwickeln sie sich zu sogenannten Glasaalen. Der Form nach sehen sie jetzt schon aus wie erwachsene Aale; allerdings sind sie noch vollkommen durchsichtig. Mit Eintritt ins küstennahe Brackwasser beginnen sie sich dunkel zu färben. Mit fortschreitendem Alter wachsen sie heran und die Körperfärbung reicht von gelb-grün bis grau (Gelbaal), bevor sie dann als Blankaale die Reise zurück in die Sargassosee antreten.

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Der Lebenszyklus des Europäischen Aals. Bild: cc by nc nd by Benjamin Stein (FeineFauna)

Als Generalisten können Aale fast alle Lebensräume besiedeln, vom klaren Bergsee bis zum trüben Tieflandfluss. Sie dienen aber auch als Nahrungsquelle für Fressfeinde wie Fischotter und Kormorane im Binnenland oder Wale und Haie auf ihren Wanderungen im Atlantik.

Sozioökonomische Bedeutung​

Der Europäische Aal hat aber auch eine große kulturelle und sozioökonomische Bedeutung. Nach Angaben des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) ist der Bestand stark zurückgegangen. Deshalb ist er die einzige Fischart in Europa, für die es eine eigene EU-Verordnung gibt. Um den Bestand zu stützen und wieder aufzubauen, werden im Rahmen der Verordnung umfangreiche Besatzmaßnahmen durchgeführt.

Die Fangmöglichkeiten wurden in den letzten Jahren immer weiter eingeschränkt. Dennoch ist er nach wie vor ein beliebter Angelfisch und immer noch eine wichtige Einkommensquelle für die Binnen- und Küstenfischerei.

Langstreckenwanderer der zweimal in seinem Leben den Atlantik durchquert

Bestand ist durch Gewässerverbauung und Lebensraumverluste bedroht

Einst der häufigste Süßwasserfisch in Europa

Ein beliebter Angel- und Speisefisch


Eines der größten Wildtierverbrechen weltweit​

Der internationale Handel mit Europäischen Aalen ist durch die Listung im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) stark eingeschränkt und der Handel über die europäische Außengrenze (Import und Export) ist seit 2010 gänzlich verboten.

Weltweit sind die drei nördlichen Anguilla-Arten, Europäischer, Japanischer und Amerikanischer Aal (insgesamt gibt es 19 Arten und Unterarten) ein beliebter Speisefisch. Aufgrund ihres komplexen Lebenszyklus können Aale noch nicht kommerziell in Gefangenschaft gezüchtet werden. Daher wurde jeder Aal aus Aquakultur ursprünglich als Glasaal gefangen.

Aufgrund der hohen Nachfrage für die asiatische Aquakultur hat sich daraus ein äußerst lukrativer Schmuggel von lebenden Glasaalen nach Asien entwickelt. Europol und Interpol bezeichnen den Aalschmuggel als eines der größten Wildtierverbrechen weltweit. Nach Angaben der Behörden werden jährlich schätzungsweise 300 Millionen Aale illegal exportiert, der Schaden wird auf 3 Milliarden Euro geschätzt.

Der Deutsche Angelfischerverband unterstützt als einziger deutscher Umweltverband aktiv internationale Strafverfolgungs- und Artenschutzbehörden bei ihren Bemühungen, den illegalen Export zu unterbinden.

Der Deutsche Angelfischerverband e.V. (DAFV), das Bundesamtes für Naturschutz (BfN), der Verband Deutscher Sporttaucher e.V. (VDST) und die Gesellschaft für Ichthyologie e.V. (GfI) küren in Deutschland jedes Jahr den „Fisch des Jahres“. Der „Fisch des Jahres“ ist eine Auszeichnung, die in verschiedenen Ländern vergeben wird, um auf bedrohte Fischarten und deren Lebensräume aufmerksam zu machen. In Deutschland beispielsweise wird seit 2003 jedes Jahr eine bestimmte Art gewählt, um auf deren ökologische Bedeutung und den Schutzbedarf hinzuweisen. Jeder Projektpartner schlägt für die Wahl eine Fischart vor. Seit dem Jahr 2023 wird der Fisch des Jahres in einer öffentlichen Onlineabstimmung unter den vier Kandidaten gewählt.

2025 wurde der „Fisch des Jahres“ erneut in einer öffentlichen Online-Abstimmung gewählt. Unter den 5962 gültigen Stimmen ging am Ende der Europäische Aal als Sieger hervor. Die Ergebnisse der Abstimmung waren wie folgt: Europäischer Aal: 56,27%, Europäischer Schlammpeitzger: 18,65%, Scholle: 17,04%, Nagelrochen: 8,03%.




Bildnachweis:

Abbildung 1: [Illustration Europäischer Aal, gezeichnet von Eric Otten; © Deutscher Angelfischerverband, zur Verwendung in Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung bei Quellenangabe gestattet]

Abbildung 2: [Foto Aale unter Wasser, Bild: Sune Rii Sørensen, zur Verwendung in Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung bei Quellenangabe gestattet]

Abbildung 3: [Der Lebenszyklus des Europäischen Aals. Bild: cc by nc nd by Benjamin Stein (FeineFauna), zur Verwendung in Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung bei Quellenangabe gestattet]



Link zum Europäischen Aal im GfI-Fischartenatlas:
https://biodiv-atlas.de/fische/#!/species/40056/details





-Pressemeldung DAFV-
 
Aufgrund der hohen Nachfrage für die asiatische Aquakultur hat sich daraus ein äußerst lukrativer Schmuggel von lebenden Glasaalen nach Asien entwickelt. Europol und Interpol bezeichnen den Aalschmuggel als eines der größten Wildtierverbrechen weltweit. Nach Angaben der Behörden werden jährlich schätzungsweise 300 Millionen Aale illegal exportiert, der Schaden wird auf 3 Milliarden Euro geschätzt.
deshalb wird der Aal vermute ich früher oder später auch von der Bildfläche verschwinden...

zusammen mit den fehlenden Lösungen für eine komplett autarke Zucht.
 
Ja mit der Bahn, dass stimmt, deshalb brauchen die Larven auch zwei drei Jahre bis an unsere Küsten.
Nach der Devise: „ Ich wollte gerade einen Witz über die Deutsche Bahn machen, ich weiß aber nicht ob der angekommen wär.“fisch16

Ne im Ernst die wandern mehrere tausend Kilometer zu uns und verwandeln sich dann in Glasaale. So steigen sie in unseren Flüssen hoch. Manche bleiben in Küstennähe. Mit zunehmenden Alter bekommen sie immer mehr Farbe(Gelbaal). Es dauert schon einige Jahre bis sie als geschlechtsreifer Aal schließlich wieder ins Meer wandern(Blankaal), wenn wir sie nicht vorher an den Haken bekommen.
 
https://de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Aal

https://www.euronatur.org/fileadmin/docs/arten/info_aal_2005.pdf

Geschlechtsreife beim männlichen Aal = 6-9 Jahre
Geschlechtsreife beim weiblichen Aal = 12-15 Jahre

vergleicht man das mit der Tabelle = https://www.doctor-catch.com/de/raubfischangeln/laengen-gewichts-alters-tabelle-raubfisch

Ergibt das für den männlichen Aal bei 6-9 Jahren eine Länge von = 35-50 cm
Ergibt das für den weiblichen Aal bei 12-15 Jahren eine Länge von = 60-65 cm

Wenn man sich das Ganze vor Augen führt und um die Aalbestände weiß kann jeder selber entscheiden ob er noch auf Aal angeln gehen will.

Meine Meinung :
Der Aal muss geschützt werden wenn wir ihn retten wollen, Europaweit.

Ich hege aber Zweifel daran das dieses sich durchsetzen wird ...... traurig aber wahr.
 
Wenn man sich das Ganze vor Augen führt und um die Aalbestände weiß kann jeder selber entscheiden ob er noch auf Aal angeln gehen will.

Ja, will ich. Ich habe dieses Jahr 7 Aale dem Rhein entnommen, bei ca. 25 Angelsessions. Das werden der Fluss und die globale Aalpopulation verkraften - und wenn nicht, ist es ohnehin viel zu spät. Die anderen, weitaus schwerwiegenderen Faktoren, sind hinlänglich bekannt und da passiert (leider zu) wenig Zielführendes.
 
Ja, will ich. Ich habe dieses Jahr 7 Aale dem Rhein entnommen, bei ca. 25 Angelsessions. Das werden der Fluss und die globale Aalpopulation verkraften - und wenn nicht, ist es ohnehin viel zu spät. Die anderen, weitaus schwerwiegenderen Faktoren, sind hinlänglich bekannt und da passiert (leider zu) wenig Zielführendes.
Ich denke auch, dass die Freizeitangler das geringste Problem des Aals sind.
 
Ich denke auch, dass die Freizeitangler das geringste Problem des Aals sind.
Wenn ich entscheiden könnte, würde ich jeden Aalfang europaweit verbieten. Solange die kommerziellen Fischer ganz entspannt ihr Aal fangen, mache ich das auch. Der Witz ist für mich, dass hier in Bayern Glasaalbesatz in einer Reihe von Fließgewässern gefördert wird, obwohl keiner dieser Aale am Ende ein Abwandern schafft. Da gibt es dann Aal-Taxis und weitere homöopathische Lösungen. Ehrlich wäre es, den Aalbesatz nur noch dort zu fördern, von wo er natürlich abwandern kann. Das wäre nur der küstennahe Bereich.
 
Ehrlich wäre es, den Aalbesatz nur noch dort zu fördern, von wo er natürlich abwandern kann. Das wäre nur der küstennahe Bereich.

Das und das Vorgehen gegen den illegalen Glasaalfang, das wäre das erste dann die Querverbauungen mit Fischfeundlichen Auf-und Abstiegshilfen versehen und Miniaalhäkselwerke äh sorry ich meine "ökologische Wasserkraftwerke" entfernen.


Gruß Frank
 
https://www.greenpeace.ch/de/story/107949/die-sargassosee-der-goldene-schwimmende-regenwald/

Mann müsste die Saragossa See mal unter die Lupe nehmen.
Die soll zwar Meeresschutzgebiet werden, nur dort (Bermudadreieck) liegen unzählige Schiffwraks.
Ob die nicht durch die lecken Öl-, Treibstoff- und Frachttanks nicht für ein gewaltiges Problem sorgen, voor allem für den Aal.
Dazu der Glasaalfang.
Denke auch, es wäre sinnvoll, den kompletten Aalfang erstmal in Europa für 20 Jahre zu verbieten. So lange braucht ein Aal zum abzuwachsen und womöglich die ersten Erfolge zu sehen.
Dann sieht man weiter.
Nur so kann man eine nennenswrte Bestandszunahme erhoffen, wenn die mehr werden sollen und das die Hauptursache ist.

Lustig ist die Begründung, dass in nicht Nord- / Ostsee zuänglichen Gewässer keine Aale besetzt werden dürfen/ sollen, wenn sie dort dennoch gefangen werden dürfen. Das ist dann ur eine Ausgrenzung anderer und nicht ein Schutzstatus.
Dann kann man sie auch überall besetzen.- oder eben sie ganz schützen.
 
Naja der Aal - abgesehen davon das ich ihn nicht sonderlich gern esse - habe ich ihn nur
beangelt wenn ich darum gebeten wurde . ist nicht so mein Ding .
Neben dem Lachs ist er ja der interessanteste Fisch , aber im Gegensatz zu diesem möchte ich
ihn nicht zu den Europäern zählen - er kommt als Waisenkind übers mehr weil er erfahren hat
das man sich hier fett fressen kann - und kaum kommt er in die Pubertät haut er einfach wieder
ab übers Meer um in der Karibik Unzucht bis zur Tödlichkeit zu treiben - im Testament gibt er
seinen Gören noch mit ,, schwimmt nach Europa da seid ihr immer Willkommen " . ;)
Also seid lieb und verscherbelt ihn nicht schon als Baby nach Asien und laßt ihn auch wieder
nach Hause das gaaaanz viele Kinder zu uns kommen . thumbsup
 
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