Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

cafabu

Active Member
Moin, moin,
Was meint Ihr? Besitzen wir einen Top Köder, eine Top Angel, eine Top Rolle, ein Top Futtermittel, einen Top Boillie, etc. ……
Oder ist es nur der Glaube und das dadurch folgende öfter nutzen meines Top …..

Auffällig dahingehend waren hier im Board Sätze wie:
Den musst Du nehmen, ich nehme ihn nur noch und fange gut.
Zum Anfüttern gibt es nichts Besseres.
Von der Aktion die beste die ich je hatte, angle nur noch damit.
Etc.

Dann habe ich mal bei mir selber nachgeschaut. Zum Spinfischen ist der Effzett mein absoluter Favorit auf Hecht. Habe auch damit die meisten Hechte gefangen. Aber habe festgestellt, dass von 100 Würfen 80 auf den Effzett fallen. Also muss er zwangsläufig auch mein erfolgreichster Köder sein.
Beim Gufieren ist es ähnlich. Bei den Bollies hatte ich auch einen Treffer, probiere zwar immer wieder neue aus, komme aber immer wieder auf Heilbutt zurück. Halte ihn somit für den erfolgreichsten Bollie.
Bin da auf einige Sachen bei mir gestoßen. Was meint Ihr? Gibt es den, das, die Top…..? Oder ist es nur eine eigene Favorisierung und Glaube die einem das vorgaukelt? Ich meine damit nicht Preise und high end Geräte versus günstig oder so. Also unabhängig von Preis-Leistung.
Gruß Carsten
 
Q

QWERTZ

Guest
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

Ich denke Du liegst da schon richtig!
Die Köder an die man glaubt, kommen am meisten zum Einsatz und fangen dann natürlich auch die meisten Fische.

Aber ich bin mir schon sicher, dass hochwertige Köder (z.B. bei Wobblern) besser fangen als (extrem)günstige Modelle.
Es muss sicher nicht immer Illex oder LC sein, aber ich hab da schon so einige Gurken gehabt, da sah der lauf und die Verarbeitung schon sehr mies aus. Probiert hab ich sie trotzdem, gefangen haben sie jedoch nicht. |rolleyes

Dann gibt es noch Köder, die einfach nur in einer bestimmten Situation passen. Mit denen kannst Du sonst Stunden lang angeln und wirst nix fangen. Ich habs getetste. :q

Aber es liegt schon viel daran, ob man an den Köder glaubt und ihn somit über eine längere Distanz fischt. Denn dann wird er auch irgendwann fangen. :q

Gruß
Marcel
 

kati48268

Well-Known Member
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

...Die Köder an die man glaubt, kommen am meisten zum Einsatz und fangen dann natürlich auch die meisten Fische...
Wenn man diesen Zusammenhang kennt und meint, ist das mit dem Vertrauen in den Köder auch genau richtig. Nur Vertrauen allein (wie so oft daher gesagt) wäre ein wenig dünn.

Doch das Ungewisse macht (für mich) einen der Kicks beim Angeln aus. Wenn ich beispielsweise mit 3 Ruten auf Aal fisch, kommen die fängigen Klassiker Tauwurm & KöFi an je eine, an die 3. kommt grundsätzlich ein Exot, ein Experiment, welches meist weniger bis gar nix fängt, aber am meisten Spaß macht, wenn sich daran etwas tut.
Wie langweilig wäre Sicherheit & Berechnbarkeit.

Und eine messbare Top-Lösung wird's wohl nie geben.
Beispiel: 2 Spinnangler fischen direkt nacheinander dieselben Stellen ab, einer mit mit Blinker, der andere mit Wobbler.
Beißt der Hecht auf den Blinker, weil er als erstes an ihm vorbeizog oder weil es der bessere Köder war?
Beißt er als 2tes auf den Wobbler, war es dann weil dieser ihn mehr ansprach oder weil er nach dem Blinker nun entsprechend gereizt war?
Man wird es nie wissen.
Das -und die Suche nach dieser Erkenntnis, der man immer näher kommt, sie aber nie ganz erreicht- ist mit das geile am Angeln.
 

olaf70

Member
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

Hallo,
beim Spinnfischen habe für meine drei "Stammgewässer" je einen absoluten Topfavoriten.
Da wird zu 90% mit geangelt, wenn ich also was fang dann fast immer damit. Das muß dann schon richtig schlecht laufen bis ich "vor Verzweiflung" mal einen anderen ausprobiere.

Aber wenn dieser Wobbler dann was fängt.. Zack, habe ich einen neuen Favoriten!
 

volkerm

Active Member
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

Moin Carsten,

der Glaube versetzt auch Fische, ganz sicher.
Wenn ich von der Technikseite her sicher bin, kümmere ich mich um die anderen Faktoren.
Dann nämlich habe ich dafür den Kopf frei.
Und die anderen Faktoren am und um das Wasser sind fangentscheidend.
Trotzdem verfolge ich die technische Entwicklung aufmerksam.
Glücklicherweise lasse ich mich heute, im Gegensatz zu meinen jungen Jahren, nicht mehr so von der Werbung kirre machen.
Ignorant darf man aber auch nicht sein, es gibt schon sinnvolle neue Dinge.
Wenig halt, da muss man sieben.

Grüße

Volker
 
U

Udo561

Guest
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

Hi,
ich habe leztes Jahr 95% meiner Hechte auf Gummifisch gefangen , angele aber auch fast ausschließlich mit Gummifisch.
Egal ob ich auf Zander , Hecht oder Barsch unterwegs bin.
Top Köder war mein über alles geliebter Sandra Gummifisch :)

Würde ich beim Raubfischangeln öfter die Köder wechseln dann würde ich mit Sicherheit auch auf Wobbler , Blinker oder Spinner fangen.
Aber wozu , bei mir klappt das ausgezeichnet und ich rede mir schon ein das ein weiß/roter Sandra der besste Hechtköder ist :)
Am Bodden hat man von so einem Sandra Gummiteil vielleicht noch nie was gehört , tzrotzdem fängt man da auch ne Menge große Hechte :)

Gruß Udo
 

cafabu

Active Member
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

Das sind ja schon mal Bestätigungen. Irgendwie finde ich mich zurzeit überall wieder.
Qwertz hat schon recht. Beim Schleppangeln schwör ich auf Rapalla Wobbler.
Kati48262 hat mit dem Experimentieren recht. Beim Ansitz habe ich auch meistens so eine Rute draußen liegen.
Bei Olaf70 geht es mir nicht ganz so. Wenn ein anderer Köder fängt, greife ich doch bei einer Flaute auf den Effzett zurück.
Mit Volkerama bin ich auch identisch. Wenn ich in einem Katalog blättere und die ganzen neuen bunten Kunstköder sehe, denke ich auch Werbung- Opacht!
Mit Udo561 würde ich mit einem Effzett und er mit einem Sandra auf Hecht gehen. Aber was mach ich wenn Udo auf seinen Sandra fängt? Dann ist das eine Boddenausnahme.
Bin gespannt wie vielen es auch so geht.
Carsten
 

volkerm

Active Member
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

Carsten,

hin und wieder bekommst Du auch eine verbraten.
Letztes Jahr, bei saukaltem Wasser, hat mir ein Gast gezeigt, wie Dorsche mit fast unbewegtem Gummifisch gefangen werden.
Nur- bis dato hatte ich keine Gummifische in der Dorschkiste.
Das ist nun anders...

Grüße

Volker
 

hulkhomer

Phantomwelsjäger
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

Leider habe ich noch zu wenig Erfahrungen um hier mitzudiskutieren (was meinen eigenen Lieblingsköder angeht), aber ich finde das Thema sehr interessant.

Da das Thema eng mit der Psychologie des Menschen verwoben ist, hier 2 Links auf interessante Phänomene:

selbsterfüllende Prophezeiung oder "self-fullfilling prophecy"

und

Rückschaufehler oder "hindsight bias"

Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass der Mensch dazu neigt:
  • Sich so zu verhalten, dass die eigenen Erwartungen und vorhergesagten Ereignisse auch tatsächlich eintreffen ("Bei dem Wetter beißen die Fische sowieso nicht!" führt zu unkonzentriertem und damit "schlechtem" Angeln und im Gefolge zu ausbleibenden Fängen.)
  • Tatsächlich eingetroffene Ereignisse im nachhinein so zu interpretieren, dass man eigentlich vorher schon absehen konnte (und das auch genaus so getan hat) was passieren wird ("Ich hab mir schon gedacht, dass die Fische heute beißen werden!" nachdem der Angeltag (s.o.) trotz mangelhafter Konzentration doch erfolgreich war.)

Im Bezug auf den Köder auf den Wahl fällt, heißt das also:
  • Wenn man dem Köder vertraut, dann glaubt man an den Fang und bringt somit bei Faktoren die man beeinflussen kann (Konzentration, Ausdauer, Wahl der Stelle,...) sein Optimum. Wenn man fängt, dann hat der Lieblingsköder wieder zugeschlagen.
  • Fängt man nicht, dann wird im nachhinein die Situation so analysiert, dass die Ursache für den fehlende Erfolg nicht der Köder sondern das Wetter war. Oder der Mond. Oder der Kormoran. Auf keinen Fall aber der Lieblingsköder. :q
 

Ralle 24

User
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

Ganz entscheidend ist m.M. nach Routine im Sinne von Beherrschung von Gerät und Köder. Zumindest beim Kunstköderfischen.

Meine leichte Spinncombo hab ich schon seit gut 20 Jahren im Einsatz. Ich fische fast ausschließlich mit silbernen 2er Mepps. An Forellenflüßchen und Bächen werf ich damit auf 7-8m auf einen Bierdeckel (meißtens|rolleyes). Ich weiß ganz genau wie schnell ich den Spinner bei welcher Tiefe, Strömung, Winkel zur Strömung zu führen hab. Zig-1000mal gemacht, muß da gar nicht groß bei überlegen. Merke, wenn ich den Spinner im tieferen Wasser nicht sehe, ob und wie sich das Spinnerblatt dreht. Und ich fange damit eigentlich immer.
Nehme ich eine andere Rute, gelingen die Würfe oft nicht präzise, das Gefühl für die Arbeit des Spinners ist nicht das gleiche. Wechsle ich an der vertrauten Combo den Köder, ist es das Gleiche. Der läuft anders, reagiert anders. Ich fange dann auch, aber nicht so beständig.

Aus dem Glauben an die Fängigkeit eines Köders und durch die Beständigkeit in Gerät und Köderführung entwickelt man eine Routine, die den größtmöglichen Fangerfolg ermöglicht.

Andere fangen mit Ihren Combos, Methoden, Ködern genauso gut oder gar besser. Weil sie eben damit vertraut sind.
 

volkerm

Active Member
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

Ein Einwurf noch,

was am Hausgewässer klappt, kann woanders in die Hose gehen.
Augen auf, wach bleiben, und nie mental stehen bleiben.
 

Siever

Rollmopsiger RuhrPirat...
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

Doch das Ungewisse macht (für mich) einen der Kicks beim Angeln aus. Wenn ich beispielsweise mit 3 Ruten auf Aal fisch, kommen die fängigen Klassiker Tauwurm & KöFi an je eine, an die 3. kommt grundsätzlich ein Exot, ein Experiment, welches meist weniger bis gar nix fängt, aber am meisten Spaß macht, wenn sich daran etwas tut.
Wie langweilig wäre Sicherheit & Berechnbarkeit.

Genau so mache ich es auch immer beim Ansitzangeln. Aber wenn ich beispielsweise als Gastangler an einem anderen Gewässer unterwegs bin und plötzlich nur mit 2 Ruten angeln darf, dann fühle ich mich furchtbar eingeschränkt und unflexibel... .

Das Altbewährte und Vertraute hat sich gerade heute mal wieder voll und ganz bestätigt. Die letzten 4 Ansitze (alle Schneider) machte ich an neuen Stellen und verwendete zudem noch Köder, die ich eher nur ganz selten verwende (z.B. Dendrobenas und Hühnerfrolics).
Heute dachte ich mir, dass ich bei dem schönen Wetter mal wieder an eine alte Stelle gehe. Hier probierte ich zunächst auch die eben angsprochenen Köder aus, stellte nach 2 Stunden ohne Biss aber auf meinen guten alten Lieblingsköder (Dosenmais) um und BUMM: ein 51er Aland... .
Da stellte ich mir genau diese Frage: warum nicht eher auf das Bewährte setzen??!#c
 

kati48268

Well-Known Member
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

... warum nicht eher auf das Bewährte setzen??!
Weil -für mich- das Experimentieren einen besonderen Reiz hat.
Das mache ich aber natürlich auch nur bedingt. Spätestens wenn ich x-mal Schneider blieb, gehe ich mit 'ner Stipprute und Maden los, an ein Regenrückhaltebecken quasi vor meiner Haustür. Da fängt man (fast) immer gut; nix dolles, aber viele Bisse. Heilt dann die Wunden, die die zuvor genannten Extratouren nun mal hinterlassen.

Aber: manchmal bringen genau die sonderbarsten ideen den Knaller. So hab ich mal als Anfänger vor rund 25 Jahren ein paar Garnelen von meinem mitgenommenen Krabbenbrötchen an den Haken gemacht (hat keine Sau mit geangelt damals). Mein Schwager regte sich auf, wie man so dämlich sein kann und das das Zeugs viel zu schade zum fischen ist undundund... Als ich im Tageslicht einen 96er Aal damit aus dem DEK holte wurde der Vogel gaaanz ruhig!
 

Jose

Active Member
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

was solls? ohne glauben ginge ich gar nicht mehr an den rhein - wo es sowas von egal ist, welchen köder ich nehme: eher über kurz bleiben die alle hängen...
 

cafabu

Active Member
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

was solls? ohne glauben ginge ich gar nicht mehr an den rhein - wo es sowas von egal ist, welchen köder ich nehme: eher über kurz bleiben die alle hängen...

Das kenne ich von der Elbe auch. Ich weiß gar nicht wie viele meiner Köder dort in den Buhnenanfängen liegen. #q
Aber nichts desto trotz der Nachschub läuft immer auf meine Lieblingsgummis heraus.
Carsten
 

Tipp

Member
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

Moin Carsten,

das mit dem Glauben klappt bei mir manchmal ganz gut.
Wenn ich guter Dinge bin und dadurch halt beim Angeln motiviert Einsatz zeige, fange ich in der Regel besser.
Oft ist es bei mir so, dass die Lust oder der Glaube, die wichtigere Rolle spielt als der Köder selbst.
Wenn ich von einem Köder nicht angetan bin, dann benutze ich den meist nur halbherzig.
Neulich wollte ich mich mal wieder mit meiner Mutter unterhalten, und da habe ich sie abgeholt und zum Forellenangeln mitgenommen.
Ich habe die gleichen Köder benutzt wie sonst auch, da ich mich aber weniger bemüht hatte, fing ich nicht einen Fisch.
Unser Gespräch war in dem Moment halt wichtiger für mich.

Von daher glaube ich, dass Köderführung und Einstellung manchmal wichtiger sein können als der Köder selbst.
Das erkennt man ja schon daran, dass manche Angler mit dem gleichen Köder besser fangen als andere.
Natürlich sind einige Köder erfolgreicher als andere, aber in der Regel liegt es am Benutzer, wenn ein Köder mit dem andere fangen, bei einem selbst nicht funktioniert.

Wenn man von einer Sache überzeugt ist, dann geht sie einem viel besser und leichter von der Hand.
Das ist zumindest meine Meinung.
 

strawinski

Active Member
AW: Der Glaube versetzt Berge, auch Fische?

ich glaube, wenn man sich nicht so von der werbung verrückt machen lässt und seine alten strategien ausbaut fängt man jährlich immer besser
 
Oben