Der schlechteste Fischbestand Bayerns

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Idylle am Starnberger See. Aber nicht unter der Wasseroberfläche!

In einer Newsmeldung der Süddeutschen Zeitung heißt es, dass es dem Fischbestand im Starnberger See sehr schlecht gehe. Der Biologen Michael Schubert vom Institut für Fischerei meint gar, der Zustand des Sees sei dramatisch und der Fischbestand sei der schlechtesten in Bayern.
Aus diesem Grund soll im Rahmen eines EU-Projekts der Fischbestand des Sees untersucht weden. Dazu bringen die Biologen 250 verschiedene wissenschaftliche Fangnetze im See aus. Diese werden sowohl in Uferbereichen bis hin zu einer Tiefe von 72 Metern ausgelegt.
Wissenschaftler erhoffen sich davon Erkentinisse über den tatsächlich vorhanden Fischbestand des Starnberger Sees zu erhalten. Die Maßnhame läuft noch bis zum 27. September.

Alles weiteren Infos dazu findet Ihr hier:
https://www.sueddeutsche.de/muenche...1RxldoIxGU-MGONTi4ejDgUxlmbwFORB7huC0EYBE74rc

Quelle: www.sueddeutsche.de
 
Ja, der See ist zu sauber.
Die anderen Seen werden folgen.

Aber wird interessant, wie sich nun der Fischartenreichtum verändert hat (kann man das denn überhaupt feststellen, da eine Vergleichstudie aus vergangegen Jahren nicht vorliegt?!) bzw. wie es um diesen steht.
 
@Andal: Abschlagen ist doch gar nicht das Thema, das schädigt nicht den Renkenbestand; und um den geht es ganz genau nur bei den Klagen der Berufsfischern, denen der Ertrag im Netz schwindet.
 
Einigen wir uns auf die Nährstoffarmut. Das geht ja bereits so weit, dass man am Bodensee schon auf die absurde Idee kam, das Wasser zu düngen!

Es wird eben gerne übersehen, dass Gewässer umso ärmer an den Bestandszahlen werden, je naturnäher sie sind. Limnologisch schlauere Kollegen werden das sicher wortgewaltiger beschreiben können.
 
Die Nährstoffarmut ist es nur zum Teil. Der Starnberger und der Bodensee hatten während den neusten Fangeinbrüchen nahezu konstante Nährstoffgehalte und die Seen waren zu Zeiten vor der Eutrophierung mit weniger Phosphat zum Teil produktiver als heute. Dieses Jahr wird der Bodensee mit ca. 150% der P-Last von vor hundert Jahren das wahrscheinlich schlechteste Fangergebnis jemals liefern. Das liegt an den veränderten Ökosystemen der Gewässer. Direkt nutzbar sind die gelösten Nährstoffe nämlich nur fürs Phytoplankton und die Wasserpflanzen, die Fische(r) sind nicht unbedingt die Endverwerter der Produktivität. Heutzutage kommen mehr Planktonarten vor, die als Fischnahrung weniger gut taugen, dazu noch nicht einheimische Muscheln, die erhebliche Wassermengen filtern können. Das landet trotz gleichbleibender Nährstoffmenge nicht mehr bei den Fischen.
 
Das Thema nervt mich total, aber es ist auch höchstinteressant sich damit auseinanderzusetzen.

@Laichzeit hast du zum Bodensee Artikel oder Studien was da drin genau los ist? Den Artikel aus der Fischzählung mit ca 70 Seiten habe ich selbst, aber sonst lässt sich fast nichts im Netz finden.
 
Das Thema nervt mich total, aber es ist auch höchstinteressant sich damit auseinanderzusetzen.

@Laichzeit hast du zum Bodensee Artikel oder Studien was da drin genau los ist? Den Artikel aus der Fischzählung mit ca 70 Seiten habe ich selbst, aber sonst lässt sich fast nichts im Netz finden.
Es gibt ein Mal im Jahr die Fangergebnisse und Probebefischungen von der IBKF und zweijährlich einen Zustandsbericht von der IGKB, in dem die aktuellen Entwichklungen wie Nährstoffe, Sauerstoff ect. mitgeteilt werden.
http://www.ibkf.org/berichte/
https://www.igkb.org/oeffentlichkeitsarbeit/limnologischer-zustand-des-sees-gruene-berichte/
Für die bayerischen Seen gibt es eine Übersicht von der bayerischen Landesanstalt und die Seenforschungsinstitute geben auch öfters Artikel zu speziellen Themen raus.

Einigen wir uns auf die Nährstoffarmut. Das geht ja bereits so weit, dass man am Bodensee schon auf die absurde Idee kam, das Wasser zu düngen!.

Manchmal frage ich mich, wie die Renken es in unseren Seen ausgehalten haben, bis das Waschmittel mit Phosphat erfunden wurde.;)
 
Wenn man sich die Wasserqualitäten der vergangenen Jahrhunderte ansieht, wird einem eh schlecht. Absolut alles landete im Bach, Fluss, See. Das muss teilweise wirklich grauenvoll gewesen sein. An manchen Bächen habe ich es als Bub selber noch erlebt. Rein damit, aus den Augen aus dem Sinn.
 
Das stimmt absolut @Andal !
Wie ich noch Bub war also in den 70er ,hat mein Onkel mich immer mitgenommen zum Angeln an den Rhein genau in den Hafen nach Schierstein ( Wiesbaden ) es war eine Katastrophe! Das Wasser einfach alles dreckig! Kaum Fischsorten und an Essen der Fische war gar nicht zu denken!

LG Michael
 
Ist zwar bisserl OT, aber gleich um 12 Uhr läuft auf ONE
eine Doku über den Rhein und seine Wasserqualität
Der totgeglaubte Fluss
Lief gestern schon. Ganz interessant.
 
Wenn man sich die Wasserqualitäten der vergangenen Jahrhunderte ansieht, wird einem eh schlecht. Absolut alles landete im Bach, Fluss, See. Das muss teilweise wirklich grauenvoll gewesen sein. An manchen Bächen habe ich es als Bub selber noch erlebt. Rein damit, aus den Augen aus dem Sinn.


Oh ja... Ich sehe Heute noch die Klopapier Ladungen vor mir her schwimmen... :O_o:notworthy Leider driften wir jetzt ins genaue Gegenteil ab und halten die Gewässer viel zu sauber, das kanns auch nicht sein.

Danke für die Links da oben.thumbsup
 
Also ich muss ganz klar sagen, dass mir saubere und naturbelassene Gewässer doch lieber sind. Auch wenn die Renken und Döbel nicht mehr die Formate adipöser Wasserschweine haben.
 
Ich finde es so auch nicht übel, hab die Zustände von Früher aber nie selbst erlebt. Döbel im halben Meter Format gibts am Bodensee noch jede Menge, die Felchen sind eindeutig kleiner geworden.
 
Das stimmt absolut @Andal !
Wie ich noch Bub war also in den 70er ,hat mein Onkel mich immer mitgenommen zum Angeln an den Rhein genau in den Hafen nach Schierstein ( Wiesbaden ) es war eine Katastrophe! Das Wasser einfach alles dreckig! Kaum Fischsorten und an Essen der Fische war gar nicht zu denken!

LG Michael
ich erinnere mich noch an die Elbe in Hamburg vor der Wende, eine übelriechende Brühe. Die Fänge waren allerdings teilweise sensationell und mit Heute in keiner Weise mehr zu vergleichen.
 
Ja das glaube ich sogar ! War wahrscheinlich auch wesentlich weniger befischt damals ?
Der Nährstoffgehalt war ein anderer etc .
Trotzdem bin ich natürlich froh ,das die meisten Flüsse in Deutschland mittlerweile eine bessere Wasserqualität aufweisen.
Immer wieder geht mir durch den Kopf, wie es wohl gewesen sein muss bevor der Mensch mit der Industrialisierung begonnen hat?

LG Michael
 
Ludwig van Beethoven ist ja nachweislich an einer Bleivergiftung verstorben, weil er den Fisch aus der Donau so gerne aß. Ich meine, man muss schon weit vor die Zeiten der Industrialisierung gehen, um noch wirklich saubere Gewässer vorzufinden. Und die waren dann nach heutigem Maßstab betrachtet, deutlich artenärmer, unzugänglicher und viel geringer an Fischdichte. Das hätte zwar zum Augenschmaus gereicht, aber für sehr viel mehr auch wieder nicht. Ich hab unlängst ein Video aus Russland gesehen, wo einer in der absoluten Pampa gefischt hat. An den Angelstellen dürfte vor ihm wirklich nur der Schöpfer gewesen sein. Zu mehr als ein paar Weissfischen und Myriaden von Mücken hat es nicht gereicht. Optisch und vom Wildwuchs her ein Traum. Aber anglerisch eher sehr enttäuschend. Dann schon lieber das typisch englische Flüsschen, das sich durch eine Bildbuchlandschaft a´la Izzak Walton windet, so zwischen den grünen Weiden und pittoresken kleinen Bauernhöfen, Kopfweiden und uralten Steinbrücken... wo man auch mal ohne Standhauer ans Wasser treten kann!
 
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