Der seltsamste Angeltag meines Lebens

Fantastic Fishing

Well-Known Member
Hallo liebe Boardies,

ich bin noch leicht durch den Wind, weil mir das anglerische Leben eine Lektion erteilt hat, die ich so noch nicht erleben durfte. Alles Fing mit einer Idee an und endete mit dem blanken Wahnsinn. Noch Wunden leckend nach meiner gestrigen Nullnummer wollte ich einfach nur eine Revanche.

Ich gebe nicht auf, nie! Entgegen der Vermutung noch tiefere Stellen finden zu wollen, setzte ich mich einfach an den Einlauf des Beckens, in der Hoffnung auch nur einen einzigen Fisch zu fangen, was aber passierte geschah in Dimensionen für mich nie erlebter Ausmaße.

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Mit dem ersten Wurf beim Loten sollte ich schon eine kleine Brasse haken, was zwar für Verwunderung sorgte, aber auch mal vorkommen mag. Etwas kurioser wurde es aber, als die Weißfische mit meinem Tellerblei auf dem Rücken auf dem recht engem Abschnitt tanzten.

Tatsächlich gelang es mir nicht, auf einer Fläche von 50x50 Meter das Wurfgewicht auch nur auf den Boden zu bekommen. Es müssen Tonnen an Brassen, Güstern, Döbeln, Rotaugen, Zopen, Alanden, Rapfen, Lauben und weiteren Akteuren gewesen sein.

Das erste Mal in meinem Leben musste ich tatsächlich mir eine Strategie erarbeiten, welche sich danach richtete, den Möglichst schlechtesten Futterplatz zu finden. Nach einiger Arbeit gelang es mir auch, eine seichten Ausläufer einer Art Sandbank zu finden, wo der Köder bis zum Boden kam. Mit dem ersten Futterball zerlegte ich diesen Spot aber, es fanden sich sofort gefühlt hunderte weiterer Fische ein, im Auftrag alles zu verschlingen. Ich Rätselte, wie ich es schaffen würde, dieses Szenario irgendwie anders auszugestalten.

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Ich hatte dann quasi in der Verzweiflung vor lauter Invasoren das 50 Zentimeter tiefe Wasser gewählt, wo es auch nur im Ansatz möglich sein sollte, nicht gleich überrannt zu werden. Ich entschied mich auch, nicht zu füttern, die Gefahr zu großer Mengen Fisch drängte mich in eine defensive Position.

Mir gelang es dann ohne großen Aufwand Fänge zu verbuchen, von Plötzen bis 35 Zentimeter und einem Misch Masch an Arten, das ich sogar das Bilder machen einstellte. Es überforderte mich einfach. Hätte man an diesem Tag ernst gemacht, wäre es durchaus möglich gewesen über 100 Kilogramm an Gesamtgewicht zu fangen.

Ich bin immernoch völlig durch den Wind. Der ganze Fischbestand des Hafens muss an einer einzige Stelle sich versammelt haben.

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Fantastic Fishing

Well-Known Member
Tolle Fische,super Bericht........was will man mehr.? :)

Das war kein wirkliches Angeln, sondern eher ein Situatives abernten und ausweichen vor schuppigen Invasoren. Ich hätte gefühlt (jeder andere auch) 3 Setzkescher füllen können. Heftig einfach, wie viele Fische auf so einer kleinen Fläche stehen. Ich hatte mein Futter zum Schluss mittig reingeworfen, danach hat es geblubbert, das kann man sich gar nicht vorstellen. (wie im Whirlpool) :XD:laugh
 

Fantastic Fishing

Well-Known Member
Verkehrte Welt... ;)

Eine Anomalie. Die Fische stehen dort ja im Winter auch, der Hafen hat aber noch ca. 1000 Meter weitere Fläche mit tiefen Stellen. Komisch, das sich ALLES an Fisch in einen Kessel mitten in die Strömung stellt, wo der Energieverbrauch für sie höher ist. Ich konnte dort einfach nicht richtig Angeln, man fühlte sich Fehlplatziert.

Ich hoffe das es bald wieder schlechter wird. :XD:laugh2

Scherz beiseite. Es muss mit den desaströsen Wasserständen zu tun haben.
 

Fantastic Fishing

Well-Known Member
Hahaha, Petri, Danke für den schönen Bericht! Feste soll man feiern wie sie fallen,
hg
Minimax

Ehrlich gesagt kommt man sich irgendwie Blöd vor. Das war alles, aber kein Angeln, zumal ich eigentlich bisschen was über Rotaugen im Herbst zusammenschreiben wollte, ich aber schnell merkte, das es keinen Sinn macht. Zumindest könnte ich morgen mit Setzkescher und Senke zum Fotoshooting, für die Galerie und den Ruf der Journalie. :laugh:roflmao:D
 

Fantastic Fishing

Well-Known Member
Genauso sah das aus! Du kannst an solchen Stellen nicht Angeln, weil du jedesmal die Fische hakst, das ist einfach nur der pure Wahnsinn. Ich musste noch nie in meinem Leben eine schlechten Futterplatz aufbauen, bzw. es vermeiden, überhaupt einen Anzulegen. Das ist so bescheuert, das du nicht mal Ansitzen brauchst.
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Das ist so verrückt, kaum vorstellbar. Eben was ganz besonderes und wahrscheinlich auch nicht wieder reproduzierbar.

Wie oft wirst du am Wasser sitzen, wenn es schleppend läuft, und zweifeln, weil man die Zusammenhänge nicht verstehst.

Das ist das Schöne am Angeln, man wird immer besser, aber wenn die Fische nicht wollen, dann ist es eben so.
 

Fantastic Fishing

Well-Known Member
Das ist so verrückt, kaum vorstellbar. Eben was ganz besonderes und wahrscheinlich auch nicht wieder reproduzierbar.

Wie oft wirst du am Wasser sitzen, wenn es schleppend läuft, und zweifeln, weil man die Zusammenhänge nicht verstehst.

Das ist das Schöne am Angeln, man wird immer besser, aber wenn die Fische nicht wollen, dann ist es eben so.

Ich hoffe inständig, das es nicht ewig so bleibt, weil dieser Spot für den Winter unerlässlich ist. Ich habe früher oder später wegen Eis keine alternativen, der kleine Fluss hält diesen Spot aber Offen. Bleibt der Pegel so, habe ich die goldene Arschkarte gezogen. 6 Wochen ohne Angeln überlebe ich nämlich nicht.

Auf der anderen Seite kann ich dort sicherlich einiges in Erfahrung bringen, wie sich die Fische beispielsweise Gruppieren, Artunabhängig oder eben nicht. Heute konnte ich schon in Grundzügen die Rotaugen selektieren, welche flacher standen, mitsamt Döbeln, während sich Brassen/Güstern eher zueinander orientierten. Große Brassen waren aber nicht mit bei, was auch bedeutet, das diese einfach andere Stellen aufsuchen (könnten).

Für mich und meinen Blog aber schwer, weil ich das Szenario heute schon beschrieben habe und ehrlich war. Ich kann jetzt schlecht mit so einer "Fischfarm" Methoden illustrieren. Man hätte auch scheeen den Mund halten können für viel Reichweite. Die Ehrlichkeit dahinter würdigt nämlich niemand.........
 

Astacus74

Well-Known Member
Solche Stellen gibt es bei mir an der Jeetzel auch da ziehen im Herbst/Winter die Weißfische aus der Elbe rein, am Rand der Schwärme kann man sich dann ein paar zusammen stippen aber ohne anfüttern, so habe ich als Jungangler vor 30 Jahren angefangen zu Anglen und war dann verwundert das an anderen Stellen ohne Futter nichts lief.
Heute merkt man dann ganz schnell beim Spinnfischen das da nichts geht, du merkst die ganzen Fische schon beim ersten Wurf, dann kannste die Stelle gleich wieder verlassen hat keinen Sinn da zu fischen du hakst die Fische nur von außen.
Wie du schon geschrieben hast, die Rotaugen stehen flacher meist zum Ufer hin und Brassen, Güstern und Zopen tiefer mehr in der Mitte am Rande stehen dann auch die Hechte, Zander und Barsch meist ein wenig weiter weg so ist das zumindest bei mir.
Große Weißfische habe ich aber noch keine rausgestippt allenfalls mal knapp 60 cm lange Zopen und Rotaugen bis 35 cm, bei Brassen und Güster ist nur der Kindergarten vor Ort.

Gruß Frank
 

Fantastic Fishing

Well-Known Member
Das Problem ist halt, das diese Stelle eigentlich das genaue Gegenteil dessen ist, was für den Fisch Sinn machen würde. Das Wasser strömt, es ist etwas flacher als im restlichen Hafen und teilweise werden die Fische dort zur einfachen Beute der Möwen und Kormorane. Tiefe, ruhige Bereiche sind natürlich Winterlager, das steht doch außer Frage, aber in diesem Falle ist halt genau anders herum wie die oft besagte Theorie.
 
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Astacus74

Well-Known Member
Also fließt da Wasser rein, die Menge ist erst mal zweitrangig, und wenn du schreibst das da ein Biberdamm oberhalb ist wird das Wasser da rüberplätschern und Sauerstoff/Nahrung mit sich führen vieleicht nicht viel aber genug um die Weißfische anzulocken.
Bei mir ist es ähnlich bei der einen Stelle strömt das Wasser durch einen Überlauf und an der anderen Stelle durch eine Brücke die man im Gegensatz zum Fluss/Jeetzel durchwaten kann, ca. 400m weiter gibt es ein Wehr mit Fischpass/Sohlgleite.
Jedesmal ein Engpass mit erhöhter Strömung und dahinter ein etwas ruhigerer Bereich aber noch mit Strömung.
Ich will hofen das wir bald Regen kriegen denn momentan sind die Wasserstände bei mir an der Elbe/Jeetzel unter alles Sau sprich wir brauchen min. 1,5m-2m Wasser mindestens dann haben wir normal Stand.
 

Fantastic Fishing

Well-Known Member
Wenn der Fluss nur 0,2 grad mehr hat als das Hafenwasser ist das Verhalten absolut kein Wunder. Miss mal :)

Du hast einfach zuviele Einflussfaktoren, die ich einfach nicht einschätzen kann. Einfach nur Wassertemperatur kommt da nicht hin. Der Hafen wird durch eine trocken gelegte Insel des niedrigen Pegels wegen fast schon in 2 Teile getrennt, der Bereich wird mit Nahrung geflutet, ist ruhiger, weil der Wind nicht drauf schlägt, es ist tief genug, da kommt halt einiges zusammen.

Allerdings sollte man einfach mal verstehen, das dort nicht nur ein paar Fische stehen, sondern gestapelte Schwärme aller Arten. Da wurden gestern auch kleine Zander und Alande mit der Senke hoch geholt. Angeln geht dort faktisch nicht, alles VOLL mit allem, was es gibt.
 
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