Eine der technisch aufwendigsten Stationärrollen seinerzeit die die Serienreife erreichten war die Daiwa Seabird SD-2 (siehe mein Profilbild)
Diese Rolle kam 1974 auf den Markt in Japan und zeigte Ideen im Rollenbau, die selbst wenn nicht von Erfolg gekrönt, wahren Entwicklergeist darstellen.
Möglicherweise steckten auch einfach zuviel Ideen in diesem Modell auf einmal, die Handhabung war kompliziert für eine Stationärrolle und der Einsatzzweck bezog sich quasi nur auf küstennahes Angeln an Klippen.
Heute ist diese Rolle fast in Vergessenheit geraten, ihre Produktionszeit betrug nur 1-2 Jahre und betraf auch nur das Mutterland Japan.
Dennoch stecken sehr viele interessante Dinge in dieser einzigartigen Rolle, sie war auch die erste Stationärrolle die über einen Wormshaftantrieb für den Hub verfügte, und jener ist auch nicht so ohne weiteres zu erkennen.
Der Wormshaft befindet sich auf der durchgeführten Spulenachse im Bereich vor dem Schneckengetriebe, also komplett verborgen.
Allerdings war jener damals noch recht schwach und anfällig in der Montage.
1979 entwickelte Ryobi dann mit der Proskyer 7 eine deutlich verbesserte Version des Wormshaftes und etablierte ihn damit endgültig.
Daiwa selbst entwickelte erst wieder um 1982 rum einen gut funktionierenden Wormshaft, das war die SS Procaster als reine Weitwurfrolle zum Brandungsangeln.
Das Großrad der Rolle ist ein sogenanntes Planetengetriebe, welche den Rotor entkoppeln kann bei Bedarf. Dazu mußte lediglich die Kurbel um 1/2 Umdrehung nach hinten geführt werden (die Kurbel hat 2 Anschläge im Getriebe gegenüberliegend) und man konnte einen starken Fisch damit Schnur geben mit wirkender Bremse.
Die Sternbremse wirkte hier auch nicht auf die Spule sondern auf den Rotor selbst, dieser kann damit in beiden Richtungen drehen, die Spule dagegen sitzt fest.