Entspannt schiebe ich meinen Einkaufswagen durch den weiträumigen Tesco Supermarkt im nahegelegenen Tschechien und hangel mich von Regal zu Regal um mich über die Weihnachtstage mit dem Nötigsten zu versorgen.
Als ob es nicht schon Strafe genug wäre, kurz vor Weihnachten einen Großeinkauf durchzuführen, meldet sich plötzlich auch noch mein Handy. Ich schaue aufs Display und ein Kumpel verkündete mir via Whatsapp, dass er vor Weihnachten noch räuchern würde und ich gerne meine Fische beisteuern dürfe.
Eigentlich passt mir das ganz gut, schließlich habe ich noch ein paar wunderbar rotgetupfte Bachforellen von meinen letzten Bach-Ausflügen im Froster.
Man muss wissen geräucherte, selbstgefangene Bachforellen sind für mich mit das Beste was man an Fisch überhaupt bekommen kann.
Da ich aber gerade in einem großen Supermarkt stehe, schiebe ich den Wagen schnell noch zur Tiefkühltruhe und schaue was dort noch an Fisch angeboten wird. Makrelen, Forellen, Lachs, Doraden, Karpfen - ok so wahnsinnig anders ist das Fischangebot hier bei Tesco in Tschechien auch nicht.
Doch dann entdecke ich etwas seltsames. Geschuppte Fische im Ganzen, einer ca. 400g schwer. Erster Gedanke: Die sehen aus wie Döbel.
Ich schnappe mir die Packung und lege sie auf die Tiefkühltruhe.
"holandský pstruh" steht auf der Packung. Praktisch wenn man die Landessprache spricht - dumm aber, wenn einem das auch nicht hilft, weil das nämlich nichts anderes heißt als "holländische Forellen".
Jetzt bin ich der Meinung, dass ich was Fischarten angeht schon so einiges in meinem Leben gehört habe - aber eine "holländische Forelle" war definitiv nicht dabei.
Verkaufen die Döbel als "holländische Forellen"? Nein, Döbel sind es nicht. Also weiterlesen. Das nächste Wort lautete dann "stříbrnice" , auch das verstand ich: "argentinisch".
Jetzt war ich vollends verwirrt. Also Handy zücken und googeln. Und jetzt war ich wirklich sprachlos.
Das was hier vor mir lag war nichts anderes als GOLDLACHSE , wow! Ich kenne Goldlachse, als eine der kleinen Tiefseefischarten die man in Norwegen beim Naturköderangeln in großen Tiefen erwischen kann. Erwischt hab ich natürlich noch nie einen, aber man interessiert sich natürlich was denn so alles an Exoten anbeißen könnte.
Den Wikipedia-Artikel ( https://de.wikipedia.org/wiki/Goldlachs ) zum Goldlachs (Argentina silus) hab ich dann gar nicht mehr gelesen, die Entscheidung war eh gefallen.
Die Dinger werden gekauft und geräuchert.
Eine 800g Packung kostete 137 Kronen, was so ungefähr 5€ entspricht. Das kann man dann durchaus mal probieren.
Zuhause angekommen, wurden die Burschen dann direkt ausgepackt und zusammen mit meinen Bachforellen aufgetaut.
Man beachte das XXXL-Auge dieser Goldlachse, faszinierend!
Vom Fleisch her fühlten sie sich im Vergleich zu den Bachforellen etwas weich an, ungefähr so wie ein Hering.
Auch mein Kumpel machte fast so große Augen wie die der Goldlachse als er meine Fische zum ersten mal sah, sehen schon etwas kurios aus.
Aber gut, wir probieren es einfach aus - danach sind wir schlauer!
Beim Einlegen haben wir gleich mitgedacht - unserer Erfahrung nach sind Salzwasserfische nämlich sehr empfänglich für Salz. Wir haben sie daher 5 Stunden kürzer als die anderen Fische in die 8% Räucherlake eingelegt.
Nun ging es ans Räuchern.
Beim Aufhängen der Goldlachse stellte man schon fest, dass das Fleisch durchaus weich ist, insbesondere um die Kopfpartie. Aber es gelang dennoch und schon bald war der große Räucherofen gut bestückt.
Im zweiten Räucherofen hatten wir in der Zwischenzeit den ersten Probelauf mit ein paar Regenbogenforellen absolviert, und das Ergebnis sah ganz brauchbar aus.
Nun denn Feuer bzw. Rauch frei.
Zwischendruch wagten wir immer wieder mal einen Blick auf die Fische, und stellten fest:
Sie halten am Haken und nehmen einigermaßen Farbe an - Okay!
Dann kam die Stunde der Wahrheit, die Verkostung der Goldlachse.
Gut, die Kopfpartie sieht irgendwie aus, wie von einem Insekt oder so, aber von der Farbe her konnte man das schon durchgehen lassen.
Beim Aufklappen stellten wir zudem erfreut fest, dass die Fische recht fett waren - was dem Geschmack ja eigentlich nicht abtträglich sein sollte.
Auch das Fleisch machte einen ordentlichen Eindruck:
Gespannt auf den Geschmack testen wir nun unsere ersten selbstgeräucherten Goldlachse.
Und stellten fest, dass sie doch recht gut schmeckten. Schön saftig, angenehm im Geschmack, einen leichten fischigen Eigengeschmack - aber wie gesagt, durchaus nicht übel.
So dauerte es dann auch nicht lange und von unserem Räucherfisch-Experiment blieb nicht mehr viel übrig
Abschließend noch ein Tipp, falls ihr auch mal mit Goldlachsen oder ähnlichen Fischen hantiert:
Haltet euch beim Einlegen der Goldlachse mit dem Salz zurück.
9 Stunden in 8%iger Lake waren für meinen Geschmack schon an der oberen Grenze.
Der übrig gebliebene Räucherfisch wurde dann übrigens noch zu einem tollen Räucherfisch-Salat verarbeitet.
Wie genau man das macht erfahrt ihr in diesem Video:
[youtube1]2YDrkNdIkjU[/youtube1]
https://www.youtube.com/watch?v=2YDrkNdIkjU
Als ob es nicht schon Strafe genug wäre, kurz vor Weihnachten einen Großeinkauf durchzuführen, meldet sich plötzlich auch noch mein Handy. Ich schaue aufs Display und ein Kumpel verkündete mir via Whatsapp, dass er vor Weihnachten noch räuchern würde und ich gerne meine Fische beisteuern dürfe.
Eigentlich passt mir das ganz gut, schließlich habe ich noch ein paar wunderbar rotgetupfte Bachforellen von meinen letzten Bach-Ausflügen im Froster.
Man muss wissen geräucherte, selbstgefangene Bachforellen sind für mich mit das Beste was man an Fisch überhaupt bekommen kann.
Da ich aber gerade in einem großen Supermarkt stehe, schiebe ich den Wagen schnell noch zur Tiefkühltruhe und schaue was dort noch an Fisch angeboten wird. Makrelen, Forellen, Lachs, Doraden, Karpfen - ok so wahnsinnig anders ist das Fischangebot hier bei Tesco in Tschechien auch nicht.
Doch dann entdecke ich etwas seltsames. Geschuppte Fische im Ganzen, einer ca. 400g schwer. Erster Gedanke: Die sehen aus wie Döbel.
Ich schnappe mir die Packung und lege sie auf die Tiefkühltruhe.
"holandský pstruh" steht auf der Packung. Praktisch wenn man die Landessprache spricht - dumm aber, wenn einem das auch nicht hilft, weil das nämlich nichts anderes heißt als "holländische Forellen".
Jetzt bin ich der Meinung, dass ich was Fischarten angeht schon so einiges in meinem Leben gehört habe - aber eine "holländische Forelle" war definitiv nicht dabei.
Verkaufen die Döbel als "holländische Forellen"? Nein, Döbel sind es nicht. Also weiterlesen. Das nächste Wort lautete dann "stříbrnice" , auch das verstand ich: "argentinisch".
Jetzt war ich vollends verwirrt. Also Handy zücken und googeln. Und jetzt war ich wirklich sprachlos.
Das was hier vor mir lag war nichts anderes als GOLDLACHSE , wow! Ich kenne Goldlachse, als eine der kleinen Tiefseefischarten die man in Norwegen beim Naturköderangeln in großen Tiefen erwischen kann. Erwischt hab ich natürlich noch nie einen, aber man interessiert sich natürlich was denn so alles an Exoten anbeißen könnte.
Den Wikipedia-Artikel ( https://de.wikipedia.org/wiki/Goldlachs ) zum Goldlachs (Argentina silus) hab ich dann gar nicht mehr gelesen, die Entscheidung war eh gefallen.
Die Dinger werden gekauft und geräuchert.
Eine 800g Packung kostete 137 Kronen, was so ungefähr 5€ entspricht. Das kann man dann durchaus mal probieren.
Zuhause angekommen, wurden die Burschen dann direkt ausgepackt und zusammen mit meinen Bachforellen aufgetaut.
Man beachte das XXXL-Auge dieser Goldlachse, faszinierend!
Vom Fleisch her fühlten sie sich im Vergleich zu den Bachforellen etwas weich an, ungefähr so wie ein Hering.
Auch mein Kumpel machte fast so große Augen wie die der Goldlachse als er meine Fische zum ersten mal sah, sehen schon etwas kurios aus.
Aber gut, wir probieren es einfach aus - danach sind wir schlauer!
Beim Einlegen haben wir gleich mitgedacht - unserer Erfahrung nach sind Salzwasserfische nämlich sehr empfänglich für Salz. Wir haben sie daher 5 Stunden kürzer als die anderen Fische in die 8% Räucherlake eingelegt.
Nun ging es ans Räuchern.
Beim Aufhängen der Goldlachse stellte man schon fest, dass das Fleisch durchaus weich ist, insbesondere um die Kopfpartie. Aber es gelang dennoch und schon bald war der große Räucherofen gut bestückt.
Im zweiten Räucherofen hatten wir in der Zwischenzeit den ersten Probelauf mit ein paar Regenbogenforellen absolviert, und das Ergebnis sah ganz brauchbar aus.
Nun denn Feuer bzw. Rauch frei.
Zwischendruch wagten wir immer wieder mal einen Blick auf die Fische, und stellten fest:
Sie halten am Haken und nehmen einigermaßen Farbe an - Okay!
Dann kam die Stunde der Wahrheit, die Verkostung der Goldlachse.
Gut, die Kopfpartie sieht irgendwie aus, wie von einem Insekt oder so, aber von der Farbe her konnte man das schon durchgehen lassen.
Beim Aufklappen stellten wir zudem erfreut fest, dass die Fische recht fett waren - was dem Geschmack ja eigentlich nicht abtträglich sein sollte.
Auch das Fleisch machte einen ordentlichen Eindruck:
Gespannt auf den Geschmack testen wir nun unsere ersten selbstgeräucherten Goldlachse.
Und stellten fest, dass sie doch recht gut schmeckten. Schön saftig, angenehm im Geschmack, einen leichten fischigen Eigengeschmack - aber wie gesagt, durchaus nicht übel.
So dauerte es dann auch nicht lange und von unserem Räucherfisch-Experiment blieb nicht mehr viel übrig
Abschließend noch ein Tipp, falls ihr auch mal mit Goldlachsen oder ähnlichen Fischen hantiert:
Haltet euch beim Einlegen der Goldlachse mit dem Salz zurück.
9 Stunden in 8%iger Lake waren für meinen Geschmack schon an der oberen Grenze.
Der übrig gebliebene Räucherfisch wurde dann übrigens noch zu einem tollen Räucherfisch-Salat verarbeitet.
Wie genau man das macht erfahrt ihr in diesem Video:
[youtube1]2YDrkNdIkjU[/youtube1]
https://www.youtube.com/watch?v=2YDrkNdIkjU