Der wichtigste Angler

Bei allem Respekt, aber Casting und Angeln sind für mich zwei Paar Schuhe. Hat die Dame denn auch geangelt oder nur auf der Wiese geworfen?
Beides, so weit ich weiß ist sie 1961 auch Teamweltmeisterin bei den "World Freshwater Angling Championships" mit dem DDR Kader geworden, sie hat aber dort niemals einen Einzeltitel gewonnen. Das trifft aber auf viele der hier genannten zu, auch Walker und Wilson sind niemals Einzelweltmeister bei diesem renommierten Wettbewerb gewesen. Trotzdem wurde letzterer in einer Umfrage der Angling Times Anfang der 2000er zum "grössten Angler aller Zeiten" gewählt.

"Wichtigkeit" liegt im Auge des Betrachters und darüber lässt sich trefflich streiten. Kann man Casting Titel einfach ausklammern weil sie nur eine Teildisziplin darstellen der man nicht frönt? Da könnte ich beispielsweise genauso gut Brandungsangeln oder Fliegenfischen abtun, weil sie mich nicht interessieren.
Sollte man nur die renommiertesten Wettbewerbstitel zählen? Dann könnte man viele nicht zählen unter anderem auch Walton zu dessen Zeiten es noch keine derartigen Wettbewerbe nach heutigem Verständnis gab, dessen "The complete angler.." aber Jahrhunderte lang quasi eine Bibel der Sportfischer war.
Sind Erfinder bestimmter Methoden wichtiger oder diejenigen die sie perfektionieren bzw. diese bekanntmachen oder darin Titel einheimsen?
Das sind schwierige und ich meine nicht absolut eindeutig zu beantwortende Fragen.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Kann man Casting Titel einfach ausklammern

Meiner Meinung nach schon, weil da i.d.R. nicht geangelt wird und auch kein gebrauchsfertiges Angelgerät verwendet wird.

Ich hab früher selbst Casting betrieben, erst als Aktiver, dann lange Jahre als Kampfrichter, aber auf die die Idee das als "Angeln" zu bezeichnen wäre ich nie gekommen.

Recht zahlreich war die Konkurrenz damals in den Damenklassen auch nicht, zumindest bei den nationalen Turnieren.
Kann international evtl. anders gewesen sein.

Wenn ich einflussreiche Anglerinnen nennen sollte, würde meine Wahl deshalb eher auf Joan Wulff oder Flyrod Crosby fallen.
 

Skott

Well-Known Member
Beides, so weit ich weiß ist sie 1961 auch Teamweltmeisterin bei den "World Freshwater Angling Championships" mit dem DDR Kader geworden, sie hat aber dort niemals einen Einzeltitel gewonnen. Das trifft aber auf viele der hier genannten zu, auch Walker und Wilson sind niemals Einzelweltmeister bei diesem renommierten Wettbewerb gewesen. Trotzdem wurde letzterer in einer Umfrage der Angling Times Anfang der 2000er zum "grössten Angler aller Zeiten" gewählt.

"Wichtigkeit" liegt im Auge des Betrachters und darüber lässt sich trefflich streiten. Kann man Casting Titel einfach ausklammern weil sie nur eine Teildisziplin darstellen der man nicht frönt? Da könnte ich beispielsweise genauso gut Brandungsangeln oder Fliegenfischen abtun, weil sie mich nicht interessieren.
Sollte man nur die renommiertesten Wettbewerbstitel zählen? Dann könnte man viele nicht zählen unter anderem auch Walton zu dessen Zeiten es noch keine derartigen Wettbewerbe nach heutigem Verständnis gab, dessen "The complete angler.." aber Jahrhunderte lang quasi eine Bibel der Sportfischer war.
Sind Erfinder bestimmter Methoden wichtiger oder diejenigen die sie perfektionieren bzw. diese bekanntmachen oder darin Titel einheimsen?
Das sind schwierige und ich meine nicht absolut eindeutig zu beantwortende Fragen.
Das sehe ich aber etwas anders, Brandungsangeln, Fliegenfischen haben genauso wie Spinnangeln, Grundangel, Stippen usw. ein Ziel: Fische zu fangen.

Das ist beim Casting nicht gegeben, auch wenn hier ohne Zweifel Können, Vermögen, Technik und Ehrgeiz gefragt sind.

Aber für mich ist Casting näher am Billard oder am Bogenschießen als am Angeln...
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,



Meiner Meinung nach schon, weil da i.d.R. nicht geangelt wird und auch kein gebrauchsfertiges Angelgerät verwendet wird.

Ich hab früher selbst Casting betrieben, erst als Aktiver, dann lange Jahre als Kampfrichter, aber auf die die Idee das als "Angeln" zu bezeichnen wäre ich nie gekommen.

Recht zahlreich war die Konkurrenz damals in den Damenklassen auch nicht, zumindest bei den nationalen Turnieren.
Kann international evtl. anders gewesen sein.

Wenn ich einflussreiche Anglerinnen nennen sollte, würde meine Wahl deshalb eher auf Joan Wulff oder Flyrod Crosby fallen.

Hallo,

sehe ich auch so. Vor allem, wenn man da Casting wirklich intensiv betreibt, beibt für das Angeln selbst kaum Zeit.
Ich fragte mal den Berndt Matschewsky (Casting Urgestein und Trainer) wie oft er in den letzten Jahrzehnten beim Angeln war, der sagte: in den letzten 30 Jahren so 3-5 mal.
Ich selbst habe von meinen Casting-Jahren, 1960-1965, natürlich auch für das Spinn- und Fliegenfischen viel profitiert, welche auch heute noch meine Hauptangelmethoden sind, aber es ist eben kein Angeln, genausowenig wie Schiessen im Schützenverein mit Jagd nicht viel zu tun hat. Ausser dass man die Schießleistung verbessern kann.

Petri Heil

Lajos
 

ae71

Well-Known Member
Hallo, also ich für mein Teil, bin eher für die jüngere Generation die wir auch kennen, von den anderen habt ihr doch erst gelesen da wart ihr schon Angler, da waren die Methoden von denen schon alt.
Deshalb prägend für mich: Jörg Strehlow mit der Faulenzermethode, Johannes Dietel der die Seite Barschalarm und das Barschangeln in Deutschland erst atraktiv gemacht hat. Des Tayler der Hechtguru in den 80er Jahren Andy Little als Karpfenangler. Michael Schlögel als Friedfischspezialist.
Und zur Zeit mag ich auch Uli Beyer sehr, sehr informativ.
Und nicht zu vergessen die 2 Spezies die das Gummifischangeln in Deutschland mitgeprägt haben, die Profiblinker Jungs, Roland und Micha.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Ich selbst habe von meinen Casting-Jahren, 1960-1965,

Wie sah es damals mit der Anzahl weiblicher Aktiver aus?

in den 80er Jahren Andy Little als Karpfenangler

Als der erstmals in Erscheinung trat, war der Zug des modernen Karpfenangelns aber schon sehr lange unterwegs.

Für meine Generation ist der eher als Markenbotschafter von DAM ein Begriff.

Ich habe da mehr von den Publikationen eines Dick Walker oder Jim Gibbinson profitiert.

Uli Beyer und die PB-Truppe passen aus meiner Sicht aber schon ganz gut, die Entwicklung hab ich ja noch live mitgekriegt.
Vor deren Zeit kam man an das modere Kunstköderzeugs hauptsächlich über Kontakte zur US Army ran.
Dafür war man dann "Normalanglern" gegenüber schon etwas im Vorteil.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

Wie sah es damals mit der Anzahl weiblicher Aktiver aus?

Da hatten wir keine. Auch traf man bei Casting-Wettbewerben in diesen Jahren kaum Werferinnen an. Ganz dunkel kann ich mich an eine erinnen, kann aber nicht mehr sagen bei welcher Veranstaltung das war. Ich kam aber nur bis zu Bayerischen Meisterschaften und natürlich zum Nürnberger Herbstturnier, was von den Teilnehmern her schon fast einer inoffiziellen Europameisterschaft gleichkam. Ende der 1970er kam dann die Susi Matschewsky, welche zusammen mit ihrem Bruder Theo etliche Europameistertitel und einige Weltmeistertitel holte. Da war die große Zeit vom Walter Pfandl (24 Weltmeistertitel) aber schon vorbei.

Petri Heil

Lajos
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Ich finde den Vergleich Casting und Angeln mit der Jagd und dem reinen Schießsport recht treffend. Wobei die Jäger vermutlich deutlich besser abschneiden würden, als die Schützen.

Aber wenn man die Frage nach dem Angel-Messisas so einfach beantworten, auf jeden übertragen könnte, wäre sie auch hinfällig. Jeder hat da seine eigenen Vorstellungen, ganz gemäß seiner Prägung und Persönlichkeit. Das macht die Sache ja auch so interessant.

Sehr gut gefallen mir übrigens Antworten, wie mein Opa, der Onkel, oder der Mentor. Diese Leute waren für den Einzelnen die absolut ausschlaggebenden Personen, die persönlichen Haderachs. :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 207125

Guest
Die damaligen Jungs vom Dorf, ohne die ich heute wahrscheinlich ein weniger schönes Hobby hätte. Den Feinschliff wie z.B. Haken binden usw. gab es von "Telly Savalas", einem älteren Herrn mit "Bombe" und Zigarrenstumpen im Mund. Wertvolle Tips für die Friedfischangelei gab in den 90ern auch ein Brite,dessen Name mir im Moment nicht einfällt. Er sah ein wenig aus wie der Mann aus den Bergen.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Wertvolle Tips für die Friedfischangelei gab in den 90ern auch ein Brite,dessen Name mir im Moment nicht einfällt. Er sah ein wenig aus wie der Mann aus den Bergen.
Des Taylor? Wenn er noch mit normalen, aber gut abgewetzten Halbschuhen im Wasser stand, war er es ganz sicher! ;)
 

ragbar

disparu en mer....
Für mich Fred Buller.
Wenn ich nur diese schöne Hardy Fred Buller Pike Glasfaser Gerte hätte, dann klappts auch mit dem Meterhecht. Hardy, Ambassadeur, Abu HiLo,Barbour,Deadbaiting und das Monster von Loch Lomond.
Und ich mag Jan Eggers, mit seinen Pike-Recherchen und seiner abgenudelten Abu 506.
 
Zuletzt bearbeitet:

jkc

Well-Known Member
Moin, für mich wird es in Sachen Raubfisch wohl tatsächlich Uli Beyer sein. Ich habe zwar beim angeln schon immer viel autodidaktisch gelernt, aber gerade in meiner Anfangszeit habe ich eben auch viel aus seinen Publikationen mitgenommen und er ist unter allen großen Anglern die ich wahrnehme insgesamt bis heute am längsten (auch in den Medien) aktiv.
In Sachen Karpfenangeln ist es ein knapp 15 Jahre älterer Kollege den ich jetzt etwa genauso lange kenne und mit dem ich oft fischen gehe. Er ist einfach einer der erfolgreichsten Karpfenangler die ich kenne die es gibt :roflmao und dabei einfach und bodenständig unterwegs, bei ihm habe ich mir viele Sachen abgeschaut auf die es beim Karpfenangeln wirklich ankommt um erfolgreich zu sein.

Grüße JK
 

Tari

Member
Gerade als Neuling, der den Fischereischein noch nicht sein eigen nennen kann, prägen mich der Zeit zwei Personen - und eine Community.

Das ist ein mal mein Mentor, der mich gut zur Hand nimmt und mir wirklich zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite steht. Wir bereits jetzt gemeinsame Angelausflüge planen und auch nächste Woche dann endlich mal gemeinsam ans Wasser kommen.

Da ich derzeit ja noch meinen Schein am machen bin, würde ich hier tatsächlich auch Hubertus von FK erwähnen. Ich finde seine lockere Art etwas zu vermitteln, wirklich sehr gut!

Und natürlich darf hier die AB-Community nicht fehlen. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so aktiv ein Forum verschlungen habe und tatsächlich so viel Zeit in einem Forum verbracht habe.
Mit steigendem Kenntnisstand, bin ich vielleicht irgendwann auch in der Lage jemandem zu helfen. :D

Zu den ganzen "Promi" - Anglern, gibts für mich tatsächlich keinen, da bis auf Uli Beyer und ggf. Rainer Korn für mich alle völlig unbekannt sind.
 

Tricast

Kütfischangler
Welcher Angler hat nach eurer Meinung das Angeln am meisten geprägt? Wer verdient den Titel des Kwisatz Haderach?

Muß man da nicht unterscheiden zwischen den einzelnen Angelmethoden? Was für den einen sein Guru, ist dem anderen nicht einmal bekannt. Ich z.B. kenne die ganzen Fly-Boys nicht und auch nicht die Spinnangler, Karpfenangler, Wallerangler, Hochseeangeln oder Big-Game. Dafür sind mir Namen bekannt wie Tom Pickering, Alan Scotthorne, Ivan Marks, Steve Gardener, Dave Harrel, Bob Nudd, Chris Yates, Mark Pollard, John Wilson, John Allerton oder Keith Arthurs und Martin Hooper.
Und so ist es auch wenn man in einen Angelladen kommt. Da kann es passieren das so bekannte Namen wie Drennan für den Inhaber Böhmische Dörfer sind.

Gruß Heinz
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

für mich wird es in Sachen Raubfisch wohl tatsächlich Uli Beyer sein

Für mich auch. Hat ja über Dreamtackle auch so einige gute Sachen entwickelt und auch sein Onlineshop war einer der ersten, wo man in DE auch seltene Spezialköder ordern konnte. Die erste grüne Uli-Beyer-Spezial-Rute von 1998 fische ich z.B. heute noch gerne.

Ich hab in auch persönlich kennengelernt, als er bei uns in der Gegend gefischt hat.

Machte einen sehr sympathischen und unprätentiösen Eindruck. Hab auch selten jemand gesehen, der so lange mit höchster Konzentration fischt. Für den gab es entweder Angeln oder Reden, aber nicht beides zur gleichen Zeit. Rudern konnte der auch ziemlich gut und schnell. Als ein Gewitter aufzog, war ich längst im Hafen, UB noch mitten auf dem See. Bei den ersten Blitzen nahm er dann aber auch zügig Kurs auf den Hafen und hat sein Kraller-Boot mit beeindruckender Geschwindigkeit rechtzeitig in Sicherheit gebracht.

Meine Frau und ich hatten dann während des Unwetters ein sehr angenehmes Gespräch mit ihm unterm Dach der Slip-Launch.
Aus meiner Sicht fachlich und menschlich wirklich ein Top-Angler.

Von anderen Größen der Raubfischszene waren wir da weit weniger beeindruckt.

Im Verwandten- oder Bekanntenkreis hatte ich keine Angler. Unser Jugendleiter hat uns zwar auf Casting getrimmt, aber vom Angeln kaum was beigebracht. Einen Mentor im Verein hatte ich auch nicht.

Bis ich volljährig war musste ich immer auf gut Glück an die Gewässer radeln und hoffen, dass ich einen Erwachsenen finde, der als Aufsicht agiert.

Deshalb waren meine anglerischen Wegbereiter dann anfangs deutsche Autoren wie Rudolf Sack und später dann die englischen und amerikanischen Profis.


Für die jüngere Generation: Der Onkel von Martin Bowler :)
 
Zuletzt bearbeitet:
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