Thomas9904
Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Magazin, Ausgabe März 2012
Deutscher Anglerverband: Ruhe in Frieden......
Da der DAV-Bund die Angler und die Öffentlichkeit inzwischen sowenig informiert wie der VDSF, sind wir froh und dankbar, dass es wenigstens im DAV noch Vereine gibt, welche öffentlich machen, was von den Verbänden geplant ist.
In diesem Fall dem Muldenfischer Zwickau e.V., auf dessen Seiten folgendes Dokument zu finden ist (http://www.muldenfischer.de/verein/meldungen/index.php ).
Ein Antrag des DAV-Verbandsausschusses, unterschrieben von DAV-Bund-Präsident Markstein, vorgelegt zur Abstimmung auf der Hauptversammlung am 10.03. 2012.
Mit diesem Antrag wird zementiert, dass der DAV ohne festschreiben angelpolitischer Punkte im festgelegten Zeitrahmen in den VDSF übertreten will:
http://www.muldenfischer.de/Documente/BeschlussvorlageDAV0212.pdf
Und das, obwohl die Aussagen des DAV bezüglich einer Fusion klar und eindeutig waren und bei uns nachzulesen sind:
http://www.anglerpraxis.de/ausgaben-archiv/juni2010/treffen-beim-dav-in-berlin.html
Leider hat alles was seitdem seitens des DAV oder auch von Günter Markstein persönlich getan wurde, rein gar nichts mehr mit diesem bei uns veröffentlichten Statement zu tun - sowenig übrigens wie mit den alten, angelpolitischen Grundsätzen, die einmal im DAV gegolten haben:
Markstein schrieb:"Wir sind zuerst für die Angler da, und wir wollen alles tun, um deren Wünsche und Forderungen zukünftig besser kennen zu lernen und dann auch umzusetzen".
Markstein schrieb:1.: Es gibt keine automatische Fusion.
Auch wenn vom DAV eine Fusion gewünscht wird, wird es darauf ankommen, wie man die Positionen durchsetzen kann. Es gibt sozusagen eine zwar nicht im Einzelnen genannte "Leitlinie" an Dingen, die man nicht aufgeben wird. Da wie immer bei Verhandlungen Kompromisse möglich sein müssen, wurden das aber nicht im Einzelnen ausgeführt, um die Verhandlungen nicht zu belasten. Fakt ist aber, dass der DAV nur unter bestimmten Voraussetzungen einer Fusion zustimmen wird.
2.: Es besteht kein Zeitdruck!
Wenn auch durch Veröffentlichungen (auch des DAV selber) teilweise der Eindruck entstanden sein mag, dass die Fusion bis Ende 2011 "durchgekloppt" worden sein soll, so ist dieser Eindruck falsch. Es gibt keinerlei Zeit- oder Termindruck, wenns fertig ist, ists fertig und dann erst wird fusioniert. Oder, siehe Punkt 1, man wird sich nicht einig, dann auch keine Fusion.
Und nach wie vor gilt das - gerade auch im Lichte der hier vorgestellten Vorlage zu einem Beschluss der DAV-Hauptversammlung, die all diese Punkte nicht nur nicht berücksichtigt, sondern sogar konterkariert - was wir damals schon geschrieben haben:
Finkbeiner schrieb:Unabhängig persönlicher Sympathien werden wir aber weiterhin selbstverständlich auch immer alles öffentlich machen, was wir an Kritikpunkten sehen, gerade auch im Zusammenhang mit den Gefahren und vor allem Chancen einer Fusion.
Und die Kritikpunkte sind nach wie vor die gleichen und werden in der jetzt vorgestellten Beschlussvorlage sogar noch zementiert:
Es liegt ein Satzungsentwurf aus Anglerkreisen vor - der wurde auch dem DAV und VDSF zugestellt - der aber weder diskutiert noch beraten wurde (http://www.fusion-nein-danke.de/satzungsentwurf-ii/ ).
Statt dessen wird jetzt im vorgelegten Entwurf der Satzungsentwurf von Bayern und Brandenburg akzeptiert, der weder ein vernünftiges Kontroll- noch gar Mitspracherecht für Angler festschreibt. Noch etwa eine angelpolitische Grundlinie, hinter der sich die Angler versammeln soll(t)en.
Also gelten weiterhin - da der DAV zum VDSF übertritt - die bisherigen anglerfeindlichen Grundlinien des VDSF.
Ebenso akzeptiert der DAV-Bund sowie der DAV-Verbandsausschuss (also die maßgeblichen Landesverbandsfunktionäre) den schon oft kritisierten und viel zu kurzen Zeitplan, der auch von Bayern und Brandenburg vorgelegt wurde.
So konnte weder ausreichend der Entwurf zu Satzung noch Verschmelzungsvertrag unter den Anglern - und nicht mal unter den organisierten Fischern - diskutiert und gutgeheißen oder abgelehnt werden.
Dass auch erst am 11.02. diese Beschlussantrag vorgelegt wird, während schon in 2 Wochen die Hauptversammlung stattfinden wird, zeigt auch wieder nur einmal mehr, dass weder DAV-Bund noch die Landesverbände (Verbandsausschuss) an einer Diskussion unter den Anglern interessiert sind.
Des weiteren wird in dem vorgelegten Antrag auch zementiert, dass der DAV zum VDSF übertritt und es eben in keinster Weise eine gleichberechtigte Fusion ist.
Somit sind alle Punkte, die im Jahre 2010 von DAV-Präsident Markstein uns öffentlich versprochen wurden, klar und eindeutig nicht eingehalten worden.
Leider finden die kritischen Stimmen innerhalb des DAV kein Gehör und vor allem keine Mehrheit.
Kritik im DAV intern - Leider ohne Mehrheit
Nach unseren Informationen wurden von einem Landesverband dem Bundesverband ein Schreiben vorgelegt, in dem z. B. stand, dass man die Fusion auf Grund der vielfältigen Skepsis unter den Anglern juritisch so gestalten müsse, dass eine Rückabwicklung möglich sei.
Ebenso wurde darin angemerkt, dass gerade im Westen viele Angler bewusst in DAV-Verbände gegangen oder diese gegründet haben, da der DAV eben eine andere, freiheitlichere angelpolitische Grundhaltung als der VDSF hatte.
Und dass man diese Angler auch mitnehmen müsse und die wichtigsten angelpolitischen Punkte festschreiben.
Das wurde wohl auch versucht, allerdings ohne eine Mehrheit zu finden im Verbandsausschuss.
Denn dass und warum die uns vorliegenden Passagen aus dem ursprünglichen Entwurf jetzt im aktuell vom DAV-Bund und vom DAV-Verbandsausschuss vorgelegten Beschlussantrag nicht mehr zu lesen sind, darüber sollten sich die im DAV organisierten Angler mal so ihre Gedanken machen:
5.2 Alle Änderungen in den Entwürfen der Satzung und des Verschmelzungsvertrages sowie die funktionelle und personelle Zusammensetzung des Präsidiums für den gemeinsamen Verband werden vor der Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrages verhandelt und mit der Zeichnung des Vertrages besiegelt.
5.4 Notwendigkeit einer plausiblen Erklärung, welche Aufgaben die VDSF Verlags- und Vertriebs GmbH für den gemeinsamen Verband hat sowie vertrauliche Einsicht in die Gewinn- und Verlustrechnung der GmbH und vertrauliche Offenlegung aller Verbindlichkeiten
5.5 Verbandpolitischen Standpunkte von VDSF und DAV zum Natur-, Umwelt- und Tierschutz, insbesondere zum Fangen und Zurücksetzens von Fischen oder zum Gemeinschaftsangeln werden auf Satzungskonformität überprüft und als „Grundsätze der Angelfischerei im DAFV“ den Verschmelzungsunterlagen beigefügt.
Über die gesetzlichen Normen oder die Satzung des DAFV hinausgehende angelpolitische
Festlegungen im aufnehmenden Verband verlieren ihre Gültigkeit mit der Verschmelzung. Regelungen in den Landesverbänden bleiben davon unberührt.
Wir können natürlich auch nicht ganz ausschließen, dass der DAV hier mit vermeintlicher Bauernschläue vorzugehen meint.
Immerhin ist die Quintessenz der Änderungen diejenige, dass Peter Mohnert nicht Präsident des neuen Verbandes werden kann. Man kann mit ziemicher Sicherheit annehmen, dass diese Kröte für Mohnert zu fett ist, um geschluckt zu werden, denn seine präsidialen Ambitionen sind bekannt und ein Streben nach Herrschaft ist unumstritten.
Und so könnte es sein, dass der DAV - um nicht als Verhinderer der Fusion dazustehen - die Fusion quasi durch die Hintertüre scheitern lassen will.
Doch abgesehen davon, dass solche Ränkespiele ebenfalls allerbeste VDSF-Manier sind, kann das auch ein Schuß in den Ofen werden.
Immerhin ist Peter Mohnert auch in VDSF Kreisen nicht unumstritten. Zu oft mussten andere Funktionäre klein beigeben, weil sie unsicher bezüglich des Ausgangs einer Palastrevolution waren.
Hiermit wäre jedoch die Grundlage für einen Putsch gesichert, mit dem man Peter Mohnert entmachten könnte.
Sollten die Entscheidungsträger im VDSF diese Chance nutzen und Peter Mohnert in die Wüste schicken, verpufft die vermeintlich so schlaue Taktik, und plötzlich geht der DAV unter der Fuchtel des VDSF in einem gemeinsamen Verband unter.
Der wird zwar nicht mehr von Peter Mohnert geführt, aber Mohnert ist nicht der VDSF, sondern nur ein - wenn auch unangenehmes - Wölkchen am Himmel der VDSF-Ideologie.
Die Großwetterlage wird der VDSF weiter bestimmen.
Sollte diese Vermutung zutreffen, dann spielt der DAV Poker mit den Werten seiner Mitglieder. Und geht er mit einem lächerlichen Paar "all in" gegen ein Full House auf Seiten des VDSF.
Und mit einem solchen Bluff kann man seinen gesamten Einsatz verlieren.
So oder so:
Da sich aber die Angler im DAV nicht dagegen wehren, sondern weiterhin ihre Funktionäre so gegen die Interessen der Angler arbeiten lassen, muss man leider konstatieren, dass die Mehrheit auch im DAV eben keine Angler mehr sein wollen, sondern Sport- oder Angelfischer, die für Angler immer mehr Restriktionen wollen - auch wenns schwer fällt.......
Also ruhe in Frieden, Deutscher Anglerverband - zukünftig werden wir wohl nur noch von Fischern vertreten.................
Weitere Infos rund um die Fusion genannte Übernahme des DAV in den VDSF
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=219858
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=220014
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=205357
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=199943
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=203744
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=203089
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=208915
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=208943
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=211657
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=210439
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=214620
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=219687
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=219857
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=219858
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=220265
Thomas Finkbeiner