Deutscher Tierschutzbund befürwortet Zurücksetzen von großem Wels

Ein kürzlich in Niedersachsen gefangener Wels wurde vom Angler wieder zurückgesetzt - und eine Sprecherin vom Deutschen Tierschutzbund befürwortet diese Handlung.

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Der Deutsche Tierschutzbund befürwortet das Zurücksetzen versehntlich gefangener Fische (Bild: RR-Redaktion)

Wie die Bild-Zeitung am 28.01.2023 berichtet, gelang es einem Angler am Meitzer See in Niedersachsen, einen kapitalen Wels mit 2,16 Metern und knapp 80 Kilo beim Hechtangeln zu erbeuten. Fänger Adam Szlaga (51) berichtete auch öffentlich über den Fang und Stand der Zeitung Rede und Antwort (hier der Artikel in der Bild). Er gab auch öffetlich an, obwohl er dadurch mit Beschwerden rechnet, den Fisch wieder zurück gesetzt zu haben, da er ihn nicht verwerten konnte.
Eine Sprecherin des Deutschen Tierschutzbund kommentierte daraufhin das Verhalten des Anglers als richtige Entscheidung. Der Angler hatte es nicht auf große Welse abgesehen und konnte den Fisch nicht verwerten. Demzufolge war die Entscheidung, den Fisch wieder zurück zu setzten, laut Aussage des Deutschen Tierschutzbund, richtig.


Findet so langsam ein Umdenken statt? Was denkt Ihr? Schreibt uns Eure Meinung dazu in die Kommentare!




Quelle: https://www.bild.de/news/inland/new...l-adam-faengt-80-kilo-wels-82711180.bild.html
 
Anzeigen und gewagte Thesen zur Auslegung des Tierschutzgesetzes kommen meist nicht von Tierschutzorganisationen, sondern von der einen bekannten Tierrechtsorganisation. Insofern sehe ich nicht zwingend ein Umdenken. Mit Mitgliedern vom Nabu und Konsorten habe ich mich auch in der Vergangenheit schon vernünftig unterhalten können, meistens.
 
Generell finde ich das Statement der Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes lobenswert und vernünftig.

Allerdings sollte man nicht unberücksichtigt lassen, dass sich Welse in Niedersachsen in den letzten Jahren massiv ausgebreitet haben und die Bestände anderer Fischarten in diversen Gewässern (z.T. auch in Seen!) stark zurückdrängen/ bedrohen. Nicht umsonst wurde für Welse in Teilen Niedersachsens vor Jahren das Mindestmaß aufgehoben und es besteht seitdem Entnahmepflicht.


Gruß,
Double2004
 
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Naja, es wird sehr betont, dass der Angler auf Hecht eingestellt war mit Waller auch wetterbedingt nicht zu rechnen war und es wird unterstellt, dass er Hecht(e) zum Verzehr fangen wollte.
Dann nicht vorbereitet sein zu dürfen, eine 80kg Überraschung tierschutzgerecht verwerten zu können, ist eine erfreulich realistische Einschätzung ;)

Wenn einer aber mit Patsche und Wallergeschirr einen Waller fängt, würde ich nicht diese Einschätzung erwarten ;)

Dazu kommt die Entnahmepflicht in ganz Niedersachsen. Dass eine Tierschutzorganisation bevorzugt, dass der Fisch nicht tot gequält wurde und somit dem Tierschutz den Vorrang gibt, ist jetzt nicht überraschend.
Ob im Falle einer Anzeige ein Gericht zum gleichen Urteil kommt, da würde ich mich nicht drauf verlassen, zumal anheben, messen, wiegen und fotografieren auch hier stattgefunden und zur Erkenntnis der nicht gegebenen Verwertbarkeit sicher nicht beigetragen hat :whistling
Ohne ein gewisses Geltungsbedürfnis finden so private Bilder auch nicht den Weg in die Bild ...

VG, Eike
 
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Ja ja die diversen Schutzgemeinschaften , gibt es ja wie Sand am Meer - natürlich
sind sich da alle einig was gut und richtig und was falsch ist :roflmao - nee wer der
Meinung ist - tut mir leid - bevor wir in ein fremdes Nest schauen tun wir´s
doch mal´s ins eigene .
Wenn ich von Anglern als Mörder beschimpft werde und mir von anderen
C&Rlern Petri Heil gewünscht wird - noch Fragen zur Einigkeit unter Gleichgesinnten .
 
Dazu kommt die Entnahmepflicht in ganz Niedersachsen.

VG, Eike
Könntest Du mir bitte das Gesetz zeigen wo das steht??? Über meinen Schreibtisch ist das nämlich noch nicht gewandert.....Sollte es sich nur um einen Verein handeln oder Bewirtschafter empfehle ich dir das auch so zu schreiben und nicht irgendwelche Behauptungen zu tätigen die Irreführend sind. Habe nämlich kein Bock das mein tele wieder dauer bimmelt weil jemand im Netz was behauptet.....Danke...

Nachtrag: Ab 2024 wird es wohl kein Mindesmass mehr geben wenn es so kommt, Entnahmepflicht gibt es in Niedersachsen nicht ausser ein Bewirtschafter möchte das so, Gesetzlich ist das nicht der Fall. Danke.
 
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Bei uns im Verein und Verband gibts jetzt auch ein generelles Entnahmegebot. Die angedrohte Strafe bei Missachtung: Entzug der Karte plus saftiges Bußgeld.
 
Hallo,
erst setzt man Fische ein die man gerne hätte
Ob in den Gewässern, über die Bobbl schreibt, überhaupt Welse offiziell durch die Bewirtschafter eingesetzt wurden, ist vermutlich gar nicht mal so klar.

Natürlicherweise kamen die in Franken m.W. nur in den Donaunebenflüssen vor.

Im Einzugsgebiet des Main waren sie urpsrünglich nicht heimisch. Dort gilt z.B. für den Bezirk Oberfranken ein behördliches Besatz- und Rücksetzerbot für Welse.

Schonmaß/Mindestmaß gibt es für Welse in Bayern schon seit langem nicht mehr.
 
ja so ist es - erst setzt man Fische ein die man gerne hätte und wenn sie zu
Schädlingen werde - "die Geister die ich rief werd ich nicht wieder los" -
nein das ist nicht nur in eurem Verein so - leider
Hallo,

den Waller wollte bei uns keiner in Gewässern, in denen er nicht vorkam. So hatten wir früher nur ein Gewässer mit einem natürlichen Wallerbestand (Wörnitz).
Heute haben wir Waller in 10 von 14 Gewässern im Verein. Illegal besetzt von irgendwelchen Idioten und in ganz Deutschland sieht es nicht anders aus, leider.
Früher gabs Waller in der BRD (zur DDR fehlen mir da die Kenntnisse) in erster Linie in der Donau und da waren speziell die Naab und der Regen die erste Adresse, da als kleinere Flüsse leichter zu befischen als die, doch deutlich größere, Donau. Guides gabs damals natürlich noch nicht, da musste man schon selbst zurechtkommen.
Nein, der Waller wurde von offizieller Seite nie besetzt, aber so irgendwann in den 1980ern wurden da immer wieder Waller illegal besetzt und heute hat man den eben in vielen Gewässern, in denen er noch vor 40 Jahren praktisch unbekannt war.

Petri Heil

Lajos
 
Gibt es dann auch Unterstützungsangebote für die fachgerechte Entsorgung?

Könnte besonders für Stadtbewohner gar nicht so einfach sein.
Moin
No Joke
Es gibt in Niedersachsen eine Stadt wo mal auf nen Sonntag Morgen in der Fußgängerzone kleine Waller bis 60cm verteilt rumlagen. Man weiß nicht ob der jenige das mit absicht getan hat, oder ob er sie unabsichtlich verloren hat (Fahrrad). Jedenfalls rief die Polizei beim Verein an, warum da lauter Walis rumliegen.....lg
 
Gibt es dann auch Unterstützungsangebote für die fachgerechte Entsorgung?

Könnte besonders für Stadtbewohner gar nicht so einfach sein.
Hallo,

hatten wir, bei unserem großen Baggersee, da wurden Illegal, sogar von einem Gewässerwart:(, 1968 etwa 9 Waller eingesetzt (unser erster Vorstand bekam da 10 Jahre später deswegen noch Wutanfälle, wenn das zur Sprache gebracht wurde). Anscheinend waren die alle von einem Geschlecht, oder die eine Sorte wurde bis zum erreichen der Geschlechtsreife weggefressen. Auf jeden Fall gabs nie kleine Waller. So Mitte der 1970er wurden zwei gefangen, so um 7/8 Kilo herum. Dann wurde. Anfang der 1990er ein toter Waller mit 1,72 cm gefunden, dann war Ruhe. Es wurden ein paar spezielle Wallerfischen veranstaltet, noch mit Sondergenehmigung, da Nachtfischen ja noch nicht erlaubt war, aber ein Waller wurde nie gefangen. Dann, so um 2008/2009 herum, filmte ein Fischereiaufseher zwei sehr stattliche Waller (klar über 2 Meter), im Uferbereich, was zu einem kurzzeitigen Wallerfieber führte. Unserem damaligen Vorstand war klar, dass wenn ein solcher Waller gefangen wurde, es Probleme mit der Entnahme/Verwertung geben würde. Also machte er eine Deal mit einem Gastwirt/Hotelier in der Gegend, welcher sich, sollte der Großwallerfang eintreten, bereit erklärte, diesen Fisch abzunehmen. Das Wallerfieber verebbte mit der Zeit, gefangen wurde keiner. Bis an einem Tag, Ende Mai 2014, einer der beiden meinem Sohn, welcher auf Hecht unterwegs war, an den Wobbler ging. Mit viel Glück, etwas Können und zwar unterdimensioniertem, aber gutem Gerät, gelang ihm, mit Landungshilfe zweier anderer Angler, nach etwa einer Stunde die Landung eines 2,41 Meter langen und ca. 83-85 Kilo schweren Fisches (das Gewicht wurde geschätzt, da die vorhandene Waage nur bis 80 Kilo ging und da war er geringfügig drüber). Da der Waller entnommen werden musste (Fischereiaufseher anwesend) wurde er dann zu dem Gastwirt gebracht, welcher den mit Kusshand nahm.
Die ein paar Tage später erscheinende Meldung in der dortigen Lokalzeitung vom Waller mit 4,21 Metern war natürlich falsch und beruht vermutlich auf einen Zahlendreher. Ich zog meinen Sohn damit auf, dass er nicht so hätte übertreiben brauchen:laugh2.

Petri Heil

Lajos
 
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