Die Bretton Großfischrollen/Meeresrollen 901 bis 906 und weitere Brettonrollen

Jason

Well-Known Member
Auf dem Rollenfuß unten, zwischen "Made in France" und "Brevete S.G.D.G"
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Bei der vernachlässigten Bretton 904 habe ich auch eine Nr. am Rollenfuß gefunden. Es ist die 20041. Dann wurden die Rollen ja in hohen Stückzahlen produziert.

Gruß Jason
 

Hecht100+

Moderator
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Bei der vernachlässigten Bretton 904 habe ich auch eine Nr. am Rollenfuß gefunden. Es ist die 20041. Dann wurden die Rollen ja in hohen Stückzahlen produziert.

Gruß Jason

Die von @Jason genannte Bretton 904 ist jetzt zu Weihnachten bei mir gelandet. Mit einem Leergewicht inclusive neuer Fettfüllung wiegt sie 770 Gramm ohne Schnur. Ihre Übersetzung ist 1:3,9.

Beim Zerlegen fiel auf, das eine Schraube des Bügelumschlages total abgenutzt ist. Unten die abgenutze Schraube, oben ist sie noch ok.
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Die Spulenachse bei diesem Modell besteht anscheinend aus Messing bzw. einer Messing-Legierung, ebenso das Kegelrad.

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Das Tellerrad besteht aus Aluminium, die Achse ist aus Stahl und eingepresst und mit den Pinion und dem Rücklaufsperrritzel zusätzlich vernietet.

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Die Rücklaufsperre auf dem Tellerrad widerum besteht aus Stahl

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Die Rolle hat ein offenes Kugellager, das nach oben mit einer Messingscheibe abgedeckt ist.

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Der Bügelumschlag erfolgt durch einen Bolzen mit einer U-förmigen Aussparung, dieser Bolzen ist von einer Feder umspannt, die die Rotation des Bügels auslöst. ( Mal was anderes )

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Das silberne halbmondförmige Teil ist der Halter des Bügelumschlages, er wird durch die abgenutzte Schraube ausgelöst. Gut das es davon zwei bei dieser Rolle gibt.

Gefettet mit Fließfett, RLS unter dem Tellerrad.
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Das gute an diesen alten Rollen, wenige Einzelteile

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Die Spule hat keine innenliegende Bremse, es befindet sich über und unter der Spule ein Filzbelag.

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Filzbelag unter der Bremsknopfschraube


So sieht die Vernachlässigte Rolle jetzt aus, sie kann wieder wenn sie soll.

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Danke an meine Frau, die auch am Heiligen Abend mit einem geschwärzten Ehemann zurecht kommt.
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Eine Bretton 904 als etwas anderes Modell, es sind Kleinigkeiten, die die Änderung ausmachen.
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Was als erstes auffällt, die verschiedenen Rollengriffe

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Links der massive Griff der ersten 904, rechts der Griff mit den zwei Stahlstäben des zweiten Modells. Dieser Zweistabgriff war ein wenig nach Innen verbogen, meine Gedanke, den biegt man mal eben wieder in die passende Richtung:thumbsdown, da war dann doch die sanfte Gewalt eines Hammers von Nöten.
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Durch die geriffelte Schraube kann man den Griff verschieben,
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ob es so
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oder so geplant war, beide Stellungen lassen sich besser transportieren als mit Griff in Arbeitsstellung.

Die alte Fettmenge in dieser alten Rolle, da wurde anscheinend nicht gespart,
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das war alleine auf dem Seitendeckel, mit dem gesamten Inhalt des Rollenkastens hätte man locker 20 moderne Rollen abschmieren können.

Das nächste was noch auffiel war das Zahnrad unter der Spule, bei der ersten Rolle ist es aus Messing und hat 36 Zähne, bei der zweiten Rolle ist es aus Stahl und hat nur noch 32 Zähne. Diese Zähne sind nur für das Geräusch der abziehenden Knarre der Spule gut, also keine lebensnotwendige Änderung.
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Messingzahnrad
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Stahlzahnrad

Hier noch die komplette zweite Rolle,

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diese Rolle hat keine Nummer auf dem Fuß eingeprägt.
 

rhinefisher

Wellknown Member
Ich frag mich ehrlich gesagt, was Bretton mit diesen großen Rollen der 900er eigentlich am Markt wollte.
Die waren bei französichen Brandungsanglern sehr beliebt und es wurde noch viel auf Adlerfisch mit irre dicken Schnüren geangelt.. .
Ich denk auch nicht das die Rollen größeren Absatz fanden.
Die sah man in Frankreich in Massen - ich würde mal sagen genauso wie die großen Mitchell.
 

Hecht100+

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Hier ist das Mordsteil.
Sehr interessant, deine scheint ein jüngeres Modell zu sein, der Schriftzug hat sich anscheinend verändert und auch das N deutet darauf hin. Interessant ist auch, daß bei diesem Modell die Schnurfassung um die Spule geklebt ist. Wenn man dann bedenkt, 250 Meter 0,80 mm Schnur, daß ist das 2,5fache eine Shakespeare Sigma 080, das ist einfach mal eine Ansage.
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Diese hier sieht nicht so toll aus, hat eine graue Metalliclackierung und wiegt 825 Gramm bei einer Übersetzung von 4:1. Schnureinzug rechnerisch bei knapp unter 9 cm Schulenbreite 1,12 Meter pro Umdrehung.
 

eiszeit

Well-Known Member
Wird mit diesen Rollen heutzutage eigentlich noch geangelt oder sind das Relikte einer längst vergangenen Zeit? Ich habe die Rolle nie geangelt und auch nie aufgeschraubt. Ich denke viel kann da auch nicht kaputt gehen, oder?
Ich denke eher weniger, wenn dann nur Nostalgiker und überwiegend beim Meeresfischen. Da gibt es heutzutage einfach modernere und leichtere
Rollen. Haltbar und zweckmäßig waren diese Rollen.
Sie wurden auch über Jahrzehnte -das spricht für die Rolle- in unterschiedlichen Varianten verkauft, deine würde ich auf um 1980 schätzen.
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Nach den schwarz weiß blauen Rollen scheint dann die Farbe in grau Metallic gewechselt zu haben, und auch die durchnummerierung unter dem Rollenfuß ist nicht mehr vorhanden.
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Hier jetzt eine 903
 

ragbar

disparu en mer....
Diese Scheibengriffkurbel verdient es,endlich mal wiederbelebt zu werden.

Ich hab die an meinen Mitchell-Multis,und find die sehr angenehm zu fischen.
DAM hat auch mal versucht,die in D mit einer Finessa Serie einzubringen,glaube das waren Finessa S,ich hatte da eine kleine,so 25er Größe,und die größte,die 70er.
Teilweise werden heute noch Penn-Multis mit den Mitchell-Kurbeln, wegen der Scheibengrifform umgerüstet.
Allerdings hatten die Mitchell Kurbeln eine Schwäche,das war und ist ihre Aufhängung,am Griffknopf,diese Vernietung.
 
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Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Diese Scheibengriffkurbel verdient es,endlich mal wiederbelebt zu werden.

Ich hab die an meinen Mitchell-Multis,und find die sehr angenehm zu fischen.
DAM hat auch mal versucht,die in D mit einer Finessa Serie einzubringen,glaube das waren Finessa S,ich hatte da eine kleine,so 25er Größe,und die größte,die 70er.
Teilweise werden heute noch Penn-Multis mit den Mitchell-Kurbeln, wegen der Scheibengrifform umgerüstet.
Allerdings hatten die Mitchell Kurbeln eine Schwäche,das war und ist ihre Aufhängung,am Griffknopf,diese Vernietung.
ja, Finessa S müßte die Tellergriffe oder Scheibengriffe gehabt haben.
 
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