AW: Die Chronik des Versagens - LFV Weser-Ems und das Nachtangelverbot in den Emsauen
Moin zusammen!
Ich bin neu hier im Kreise dieses Forums, verfolge das Thema aber bereits eine ganze Weile.
A. Weil ich in dieser Region wohne (allerdings nicht speziell dort angel)
B. Weil mich die ganze Politik um die Hobbyfischerei und der von anderer Stelle hereingetragene Konflikte mit den Naturschutzorganisationen interessiert.
Mal unabhängig davon, welche Fehler der besagte LFV Weser Ems oder einzelne Personen gemacht haben könnten, sollte die Problematik ganz woanders gesucht werden.
Es handelt sich nicht um ein regionales, sondern um ein bundesweites Problem.
Das EU Projekt "Natura 2000" umfasst ja riesige Gebiete, z.B. alle Unterläufe unserer Flüsse, ausgedehnt auf ca. 200 km von der Mündung.
Zur Veranschaulichung mal eine Geo-Karte
[klick hier]
So gesehen wäre dieses eine Aufgabe für unsere Bundesanglerverbände. Mir scheint es, dass die sich aber viel mehr im Kampf gegen die Industrie, Stichwort "Querverbauung und Wasserkraftanlagen" aufreiben und um Imagesprojekte wie die Wiedereinbürgerung von Lachs, Meerforelle und andere Nischenfische, wie Maifisch, Schärpel, Neunauge usw. kümmern.
Am Niederrhein gibt es bereits seit einigen Jahren erhebliche Einschränkungen für die Angelfischerei. Diese sind nicht in Stein gemeiselt, sondern werden Regelmäßig neu ausgehandelt.
An der Weser konnte ich mich im vergangenen Jahr davon überzeugen, dass besonders im Kreis Nienburg praktisch alle Stromnebengewässer nicht nur für Angler, sondern für jeden Publikumsverkehr gesperrt sind. In einer Fernsehsendung habe ich kürzlich gesehen, dass nur Vertreter der Naturschutzverbände dort Zutritt haben, um z.B. Gelege zu zählen.
Wenn ich mir nun die als "Natura 2000" ausgewiesenen Flächen der Emsauen ansehe, müsste ich eigentlich zu dem Schluss kommen, dass wir glimpflich davon gekommen sind. Ich denke Pieper vom LFV WuE hatte es auch genau so eingeschätzt.
Ich sehe es aber etwas anders, denn auch dieses ist nur ein Schritt und der Nächste wird folgen, 100 %ig (für uns Angler leider Rückschritt).
Was mir fehlt, ist entsprechende Lobbyarbeit. Die Vereine haben es mittlerweile bemerkt und tun etwas (vermutlich immer noch zu wenig) werden aber nur die Bürger ihrer Einzugsgebiete sensibilisieren. Der einzelne Angler arbeitet leider, durch sein eigenes Verhalten, oft dagegen.
Die Anglerverbände, allen voran die Bundesverbände haben diesbezüglich noch jede Menge Luft nach oben.
Alleine die Logik, dass sich Vogelarten, die sich trotz der Anwesenheit des Angler in besagten Gebieten niedergelassen haben ist ein Argument, welches für unsere Sache spricht. Egal ob an Ems, Rhein, Weser oder Elbe.
Nach wie vor sind Angler Naturschützer und verdienen es, auch so anerkannt zu werden.
Warum wird soetwas nicht nach aussen ausreichend vertreten?
Es muss hinterfragt werden, ob nicht die Anstellung eines Marketingfachmann mit entsprechendem Budget zielführender ist, als weitere Biologen und Fischereifachleute.