Die Mitchell Rollen

eiszeit

Well-Known Member
Hier die Mitchell 306 fürs schwere Fischen.
Die Mitchell 306 wurde als Zwischengröße zur Mitchell 300 und Mitchell 302, Ende der 50er Jahr auf den Markt gebracht.
Insgesamt war sie mehr als 20 Jahre auf den Markt und durchlebte zahlreiche Modifikationen. In Deutschland wurde
sie -wie auch die anderen Modelle von Mitchell (300, 330, 304, 314, 350 usw.) - unter anderem von der Fa. Balzer angeboten.
P1130783.JPG

Bild 1: im Vordergrund eine der ersten Mitchell 306 um 1959, hinten eine Mitchell aus den 60/70ern,
Zu jeder Mitchell Rolle aus der Zeit gab es natürlich auch einen Ersatzteilkasten, somit konnte jeder Angler
ohne große Probleme schnell und effektiv Reparaturen vornehmen. Übrigens, das Gehäuse konnte man einfach
mittles Münze öffnen.
P1130791.JPG

Bild 2: Besonders erwähnenswert im Innern der Rolle, das Planematic- Stufengetriebe (Planetengetriebe).
Es erzeugt einen Doppelhub und eine Schnureinholung von 70cm. Das Übersetzungsverhältnis lag bei
1 : 3,9. Ansonsten läuft die Rolle auf Buchsen, die Schnurfassung beträgt 150m/0,50mm bei tiefer und
70m/0,50mm bei flacher (mit Spulenfüllung). Der Preis lag 1959 -da wurde sie zum ersten Mal in
Deutschland angeboten- bei 62,00 DM
P1130788.JPG

Bild 3: Kurbelansicht, die 306 ist mit einer Druckknopfspule ausgestattet. Anhand gewisser Details (Bügel,
Hebel für die Rücklaufsperre, Rollenummer, Kurbel usw.) kann man das Alter bestimmen.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

von der 306 habe ich auch eine, sowie 3 300er und eine 304er. Die 304 wurde 5 Jahre beim Casting richtig rangenommn und ein bißchen auch beim Angeln. Die ist heute noch gebrauchsfähig. Alle anderen natürlich auch. Die 300 hatte damals, Anfang/Mitte der 1960er das beste Wickelbild. Leider wickelte sie andersherum auf, was das Einbremsen unmöglich machte, so dass sie bei den Zieldisziplinen ausschied. Aber für das Weitwerfen war sie sehr gut :laugh2.

Gruß

Lajos
 

Chief Brolly

Well-Known Member
Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, das wir in der Jugendgruppe, als ich so zwischen 12 und 14 war, zum Casting (jede Woche Dienstags) bei schönem Wetter auch Mitchell-Rollen benutzt haben!
Die waren echt super und haben viel Spaß gemacht!

Es gab etwas später eine Mitchell, die sah am Getriebekasten etwas "geknickt" aus, welche Serie zu welcher Zeit war das?
 

eiszeit

Well-Known Member
Ah die Mitchell 304 schönes kleines Röllchen, die ging ja aus der CAP (1939) hervor.

In der Form gab es von Mitchell auch die Mitchell 314, die hatte auch das Planetengetriebe.
Leg mal ein paar Fotos bei:
P1130758.JPG

Bild 1: links die 314 und rechts die 3-0-4
P1130756.JPG

Bild 2: Hab auch festgestellt, das Getriebe der beiden ist mit den geeigneten Ersatzteilen
kompatibel, sprich ich kann mit den Ersatzteilen 2a und 2b die 304 mittels Planeten-
getriebe ausstatten.
 

eiszeit

Well-Known Member
Die Mitchell Rolle (Mitte der 50er) und die Mitchell Rapid (ab ca. 1957) waren die Vorgänger-
Rollen der Mitchell 300 bzw. der Mitchell 350.
Hier ein paar Fotos dazu:
P1130812.JPG

Bild 1: Im Vordergrund die Mitchel Rolle dahinter die Mitchell Rapid (Schnellgangrolle zur Mitchell)
P1130810.JPG

Bild 2: die Markungen, das Kurbelende aus der Zeit mussten zum "Anlegen" gezogen und nicht wie später aufgeschraubt werden.
P1130807.JPG

Bild 3: die unterschiedlichen Getriebe, oben Schnellgang unten normal. Ob das Kunststoffzahnrad hier bei dem Modell
so Original ist muß ich noch erruieren.
edit 12.12.2020. Das Kunststoffzahnrad dürfte es in den 50er Jahren für kurze Zeit gegeben haben; Man rückte aber wieder relativ
schnell davon ab, Grund zu starker Verschleiß.


Die Mitchellrollen wurden zu der Zeit von zahlreichen Firmen -z. B. Fa. Balzer, Fa. Stork, Fa. Flechsenberger usw.- vertrieben.
Bei Balzer kostete die Mitchell 1957 60,00 DM und die Mitchell Rapid 1957 63,00 DM. Ersatzspulen bzw. flache Spulen
musste man gesondert bestellen, sie kosteten 10,00DM
 
Zuletzt bearbeitet:

eiszeit

Well-Known Member
Eine ganz besondere Art von Rolle stellt die Mitchell 330 Otomatic dar. Vom Getriebe gleich der Mitchell 300
ist der große Unterschied beim Bügel zu sehen. Durch druck auf den Bügel mit dem Finger öffnet sich dieser
und die Rolle ist wurfbereit, beim kurbeln schließt der Bügel wieder. Dahingehend wurde die Otomatic
überwiegend zum Spinnfischen eingesetzt.
P1130764.JPG

Bild 1: links ein Balzer Mitchell Otomatic 330 aus den 70ern, rechts ein älteres Modell aus den Ende 50er/60er Jahren
P1130767.JPG

Bild 2: links die 70er Jahre Rolle mit der Rücklaufsperrhebel aus schwarzem Kunststoff und eingehängter Blattfeder, rechst
der Rücklaufsperrhebel -auch anti-reverse-dog genannt- aus Blech mit integrierter Drehfeder (Änderung ca. 1969)
Kompatibel sind die Hebel nicht, was beim erneuern besonderer Aufmerksamkeit bedarf.
Die Otomatic kostete 1957 bei Balzer 78,00 DM.
 

Forelle74

Well-Known Member
Eine ganz besondere Art von Rolle stellt die Mitchell 330 Otomatic dar. Vom Getriebe gleich der Mitchell 300
ist der große Unterschied beim Bügel zu sehen. Durch druck auf den Bügel mit dem Finger öffnet sich dieser
und die Rolle ist wurfbereit, beim kurbeln schließt der Bügel wieder. Dahingehend wurde die Otomatic
überwiegend zum Spinnfischen eingesetzt.
Anhang anzeigen 361783
Bild 1: links ein Balzer Mitchell Otomatic 330 aus den 70ern, rechts ein älteres Modell aus den Ende 50er/60er Jahren
Anhang anzeigen 361784
Bild 2: links die 70er Jahre Rolle mit der Rücklaufsperrhebel aus schwarzem Kunststoff und eingehängter Blattfeder, rechst
der Rücklaufsperrhebel -auch anti-reverse-dog genannt- aus Blech mit integrierter Drehfeder (Änderung ca. 1969)
Kompatibel sind die Hebel nicht, was beim erneuern besonderer Aufmerksamkeit bedarf.
Die Otomatic kostete 1957 bei Balzer 78,00 DM.
Hallo
Dazu hätte ich mal ne Frage:
Ich hab die auch.
Die hat aber kein Schnurlaufröllchen oder ähnliches.
Ist das normal so?
 

Lajos1

Well-Known Member
Die Mitchell Rolle (Mitte der 50er) und die Mitchell Rapid (ab ca. 1957) waren die Vorgänger-
Rollen der Mitchell 300 bzw. der Mitchell 350.
Hier ein paar Fotos dazu:
Anhang anzeigen 361703
Bild 1: Im Vordergrund die Mitchel Rolle dahinter die Mitchell Rapid (Schnellgangrolle zur Mitchell)
Anhang anzeigen 361704
Bild 2: die Markungen, das Kurbelende aus der Zeit mussten zum "Anlegen" gezogen und nicht wie später aufgeschraubt werden.
Anhang anzeigen 361705
Bild 3: die unterschiedlichen Getriebe, oben Schnellgang unten normal. Ob das Kunststoffzahnrad hier bei dem Modell
so Original ist muß ich noch erruieren.
edit 12.12.2020. Das Kunststoffzahnrad dürfte es in den 50er Jahren für kurze Zeit gegeben haben; Man rückte aber wieder relativ
schnell davon ab, Grund zu starker Verschleiß.


Die Mitchellrollen wurden zu der Zeit von zahlreichen Firmen -z. B. Fa. Balzer, Fa. Stork, Fa. Flechsenberger usw.- vertrieben.
Bei Balzer kostete die Mitchell 1957 60,00 DM und die Mitchell Rapid 1957 63,00 DM. Ersatzspulen bzw. flache Spulen
musste man gesondert bestellen, sie kosteten 10,00DM
Hallo,

beim Flechsenberger kostete die Mitchell 300 Anfang bis Mitte der 1960er Jahre 57 DM und die 304 33 oder 34 DM.
Ist immer schön, vom alten Flechsenberger hier doch noch ab und zu etwas zu lesen smile01. War bei uns in Mittelfranken das Anglergeschäft mit der größten Auswahl damals. Gut, dies war natürlich auch durch seinen Versandhandel begründet. Aber für mich als frühen Fliegen- und Spinnfischer natürlich ideal.

Petri Heil

Lajos

Petri Heil

Lajos
 

eiszeit

Well-Known Member
Hallo,

beim Flechsenberger kostete die Mitchell 300 Anfang bis Mitte der 1960er Jahre 57 DM und die 304 33 oder 34 DM.
Ist immer schön, vom alten Flechsenberger hier doch noch ab und zu etwas zu lesen smile01. War bei uns in Mittelfranken das Anglergeschäft mit der größten Auswahl damals. Gut, dies war natürlich auch durch seinen Versandhandel begründet. Aber für mich als frühen Fliegen- und Spinnfischer natürlich ideal.

Petri Heil

Lajos

Petri Heil

Lajos
Hier sogar noch ein Briefumschlag und sonstiges vom Flechsenberger
P1130813.JPG


Ja wir hier im Süden hatten es in Sachen Angelgeräte sehr gut.
Da war der Flechsenberger in Fürth, gleich daneben Noris in Nürnberg und in 60km Entfernung Gunzenhausen
wo DAM zuhause war. Dann die ganzen Münchner Firmen, Stork, Ertl, später Cormoran.
Wir fischten da schon mit Glasruten wo andere noch mit Weidenstecken unterwegs waren.smile01
Und weg.ab136
 

Lajos1

Well-Known Member
Hier sogar noch ein Briefumschlag und sonstiges vom Flechsenberger
Anhang anzeigen 361791

Ja wir hier im Süden hatten es in Sachen Angelgeräte sehr gut.
Da war der Flechsenberger in Fürth, gleich daneben Noris in Nürnberg und in 60km Entfernung Gunzenhausen
wo DAM zuhause war. Dann die ganzen Münchner Firmen, Stork, Ertl, später Cormoran.
Wir fischten da schon mit Glasruten wo andere noch mit Weidenstecken unterwegs waren.smile01
Und weg.ab136
Hallo,

und Du hast sogar noch ein Bild vom Hermann. Einmal durfte ich sogar in seiner privaten Wiesentstrecke bei Doos in der Fränkischen Schweiz mit ihm fischen. Sozusagen als alter Fliegenfischer-Stammkunde von damals bestimmt fast 20 Jahren :laugh2. Er hatte auch eine private Altmühlstrecke bei Kinding.

Petri Heil

Lajos
 

eiszeit

Well-Known Member
Hallo,

und Du hast sogar noch ein Bild vom Hermann. Einmal durfte ich sogar in seiner privaten Wiesentstrecke bei Doos in der Fränkischen Schweiz mit ihm fischen. Sozusagen als alter Fliegenfischer-Stammkunde von damals bestimmt fast 20 Jahren :laugh2. Er hatte auch eine private Altmühlstrecke bei Kinding.

Petri Heil

Lajos
Na Prima, ehrlich gesagt wusste ich gar nicht das dies der Herrman ist. Besten Dank für die Info.
Sowas interessiert mich immer.
Und die Altmühl auch bekannt, ist mein Vereinsgewässer hab ca. 50m zum Ufer. Kann quasi
vom Balkon aus fischen, wenn es denn erlaubt wäre.
 

eiszeit

Well-Known Member
Hallo
Dazu hätte ich mal ne Frage:
Ich hab die auch.
Die hat aber kein Schnurlaufröllchen oder ähnliches.
Ist das normal so?
Ja das ist normal.
Edit: Da hab ich wohl etwas ungenau ausgedrückt, ob Schnurlaufröllchen ja oder nein, hängt bei der 330 und bei der 440 vom Alter
bzw. -ich glaube auch- vom Anbieter (Balzer, Garcia, ect.) ab.
Die erste 330 und die letzten 330 hatten ein Schnurlaufröllchen.
 

eiszeit

Well-Known Member
Als Schnellgangmodell zur Mitchell 330 Otomatic wurde ab 1967 die Mitchell 440 Otomatic angeboten.
Wesentliche Unterschiede war neben der Farbgebung, die Übersetzung und die Lagerung des Antriebsrades.
Michtell 330: Übersetzung 1:3,5, Kosten 68,50 DAM (Stand 1968)
Mitchell 440: Übersetzung 1:5,0, Kosten 73,80 DM (Stand 1968)
Läuft das Antriebsrad bei der 330 auf einer Buchse wurde diese bei der 440 mittels Nadellager gewährleistet.
P1130816.JPG

Bild1: links Mitchell 330, rechts spätes Modell der 440==> mit Schnurlaufröllchen
P1130824.JPG

Bild 2: Blick ins Getriebe, man sieht anhand der Räder die unterschiedliche Übersetzung. Was nicht ganz so gelungen ist und mir
immer wieder auffällt, ist der weiße Rücklaufsperrhebel -der aufs Antriebsrad greift- bei der 400er Serie, wo des öfteren der vierte Zahn abbricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
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