Ein immer wieder heiß diskutiertes Thema, ist die Schnurfrage. An dieser Stelle soll es aber nicht um das Für und Wieder diverser Schnüre gehen, sondern um meine ganz konkrete Sicht der Dinge und was ich für die Baitcaster empfehle. Welche Schnur und in welchen Dimensionen ich sie benutze, erfahrt ihr jetzt.
Die Frage, welche Schnur ich auf meinen Rollen fische, lässt sich ganz einfach beantworten – ausschließlich Geflochtene! Für mich kommt nichts Anderes als 8 oder 9-fach geflochtene Schnur in Frage. Diese modernen Geflechtschnüre sind sehr geschmeidig, sehr dünn, meist beschichtet und haben im Verhältnis zum Durchmesser hohe Tragkräfte. Außerdem erzielt man damit die höchsten Wurfweiten mit der Baitcaster und sie lassen sich auch einfach werfen. Monofil kommt für mich gar nicht mehr in Frage und auch Fluocarbon nutze ich nur noch als Vorfachmaterial.
Kommen wir gleich zur nächsten entscheidenden Info: Welche Durchmesser nutze ich wann? Auch hier gehe ich bestimmt gegen so manchen Trend und sage ganz klar: Durchmesser immer so hoch wie möglich! Und das Bild stellt auch klar warum – Fischverluste kann und will ich mir nicht leisten - erst recht nicht im Turnier! Deshalb findet man auf meinen schweren Hechtrollen auch ausschließlich Schnur mit einem Durchmesser von 0,40 Millimeter. Ja, in Worten Null Koma Vierzig! Meine reale Tragkraft liegt dann bei fast 40 Kilo und warum soll ich mir weniger leisten? Mehr Schnur auf einer Revo Toro braucht kein Mensch. Die, wenn überhaupt, 10 Prozent weniger Wurfweite stören mich nicht. Aber ich verliere mit Sicherheit deutlich weniger Fisch und Köder als Andere.
Das gleiche gilt für mich auch für mittlere Combos für Zander und Co.. Hier verwende ich Leinen zwischen 0,17 und 0,20 Millimeter Durchmesser. Die Nachteile stehen in keinem Verhältnis zum Vorteil der hohen Tragkraft – auf jeden Fall muss ich mir bei einem Wels an der Talsperre nicht in die Hose machen! Ausnahme stellt diverse Formen des vertikalen Angelns dar. Bei Dropshot und Co. muss man einfach möglichst senkrecht unterm Boot bleiben und der Wasserdruck ist dann auf Schnüren von mehr als 0,14 Millimetern deutlich zu hoch.
Wenn es dann ganz leicht wird, die kapitale Beifänge nicht zu erwarten sind, dann wird es auch bei mir dünner. Am leichten Barschgerät und für den Forellenbach kommt dann natürlich das dünne Geflecht von 0,10 bis runter auf 0,06 Millimeter zum Einsatz. Spätestens wenn man die Baitcaster noch mit einer Shallow Spool aus gestattet hat, muss man den Durchmesser sowieso minimieren, um überhaupt noch mehr als 30 Meter Schnur auf die Spule zu kriegen.
Fazit: Nicht das mich jemand falsch versteht, die Schnur sollte schon zur Angelei abgestimmt werden, aber der extreme „Knapp vor der Angst“-Wahn ist mir zu extrem und am Ende auch nicht waidgerecht. Gerade in Zeiten von möglicher selektiver Entnahme sollte man sich auch darüber mal Gedanken machen, denn das ein Fisch mit Köder im Maul davon schwimmt muss auch nicht sein. Wie seht ihr das Schnurthema? Da steckt doch sicher Diskussionpotential drin!