Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Will ich andere Gründe als den Kormoran anführen, muss ich ein Parameter finden, welches sich zum Zeitpunkt des Verschwindens extrem verschlechtert hat.

Da kann man aus der Ferne nur Rätselraten, aber wie sieht es mit der Vegetation aus?
Matten aus flutendem Wasserhahnenfuß machen aus einer strukturlosen Kieswüste einen vollwertigen Lebensraum mit Standplätzen, Nährorganismen und vor Allem einer sehr vielfältigen Strömung, die den Kies sortiert und sauber hält.
Demnach verläuft der Bestand der Äsche mit der Menge an Wasserpflanzen.
Es gibt natürlich auch Äschengewässer ohne Hahnenfuß, dort müssen andere Strukturen diese Funktion übernehmen.
 

Wegberger

aus dem Westen
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Hallo,

Die Wasserqualität:
Gerade als bei der Wasserqualität deutliche Verbesserungen sichtbar werden bricht der Bestand ein. nicht sonderlich logisch.
oder doch logisch, wenn man sich von dem einem Feind löst !?

Was ist denn, wenn gerade das Zusammenspiel von vielen, verschiedenen Fressfeinden die bessere Wasserqualität geholfen hat !? Reiher , Komoran , .......

Das Pendel ging jahrelang in die eine und jetzt in die andere Richtung.

Gerade bei den Grundeln erleben wir das Thema (bei einer besseren Aufklärung) ja live.
Nur eine Vermutung meinerseits.
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Hallo,

Ich rede von einem Rückgang von 80% in 2 Jahren im gesamten Fluss und das zu einem Zeitpunkt, als der Kormoran erstmals in großer Menge auftaucht. Was muss denn da mit dem Wasser passiert sein, um das zu bewirken?

Zudem fehlten bei anderen Arten die mittleren Jahrgänge. Kleinere Arten waren besonders betroffen, Barsch minus 80%, Rotauge minus 90%

Das Vorkommen von Flutendem Hahnenfuß gibt Deckung, nur leider nicht im Winter. Der Bestand der Pflanze ist deutlich geschrumpft. Ursache ist die Verringerung der Phosphate im Fluss durch bessere Kläranlagen. Dieser Prozess ging aber über mehr als 1 Jahrzehnt. Die Bestände waren von Jahr zu Jahr höchst unterschiedlich. in einem Jahr fehlte der Hahnenfuß völlig, in andern Jahren war kein Wasser mehr zu sehen. Der Hahnenfuß ist weiterhin sehr wichtig als Substrat für Nährtiere. Die Kriebelmuckenlarve findet man fast nur auf Hahnenfuß.
Trotzdem kann das auch nicht einen so rasanten Einbruch begründen.

Für den Einbruch der Bestände ist nur durch den Kormoran erklärbar. Der ist auch nicht auf einen Bestand gestoßen der sich auf dem absteigenden Ast befand.
Es ist einfach ein neuer Räuber, der mit seiner Jagdmethode die Abwehrstrategie seiner Beute gegen ihn anwendet. Wenn die Äschen am Grund Kreise schwimmen um den Räuber zu verwirren, haben die gemeinsam jagenden Kormorane die Möglichkeit den gesamten Trupp ins Flache zu treiben.

SNEEp
 

Blauzahn

Muldenfischer
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Glück Auf!
Das Thema Querverbauung durch KWK darf und sollte man bei der Betrachtung nicht ausblenden, denn durch die Zerstückelung einstmals fliessender Gewässerabschnitte in kleine Rieselstrecken mit anschliessendem Wehrteich ist der Erhaltung von geeigneten Laichplätzen nicht förderlich.
Hier hat man speziell in Sachsen versucht auf die Betreiber der KWK durch die Einführung des Wasserpfennigs Druck auszuüben. Leider ohne Erfolg, denn nach kaum 2 Jahren wurde diese wieder kassiert.
Jedoch ist die zunehmende Versedimentierung dieser Abschnitte nicht der Hauptgrund für den Rückgang der Äschenpopulation und der aktuelle Anstieg, bei gleichbeibender bzw. gestiegener Zahl an KWK, durchaus ein Beleg dafür, dass es andere, schwerwiegendere Gründe geben muss.

Die von mir weiter oben bereits gepostete Grafik ist eine Fangstatistik unseres Regionalverbandes und beziffert die Fänge aus 435km Salmonidenstrecken verschiedener Flusssysteme. Klar ist dabei auch, dass nicht in jedem Abschnitt dieser 435km Äschen vorkommen und somit die Strecke auf ~150-200km heruntergebrochen werden sollte.
Sie ist auch kein Beleg für das Aufkommen, da ja nur entnommene Fische in der Statistik auftauchen.

attachment.php


Wenn man nun und das ist mein zweites Hobby (die private Wetteraufzeichnung mit eigener Station) folgende Grafik Grafik über die der Fänge legt, kann man schon erkennen, dass es nach besonders strengen Wintern zu einbrüchen in der Fangstatistik der Äschen kam.
Zur Erklärung dieser Grafik:
Abgebildet ist die Aufsummierung aller negativen Tagesmittel der Jahre, was bedeutet: Große Summe -> Strenger Winter und Vereisung der stehenden Gewässer.
In der Hydrologie ist diese Kältesumme ein Indikator für die Vereisung der Gewässer, stehend wie fliessend.

Kaeltesumme.gif


Wenn man es nun perfekt machen wollte, müsste eine dritte Grafik erscheinen, welche die Zunahme der Kormoranpopulation ins Sachsen belegt. Diese habe ich leider nicht...
Jedoch ist die Korrelation von strengen Wintern und den Einbrüchen der Bestände nicht von der Hand zu weisen, wie auch bekannt ist, dass an Stillgewässern nistende Kormorane bei der Vereisung ihrer Brotbüchsen auf Fliessgewässer ausweichen.

Besten Gruß
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Mir ist das viel zu pauschal.
Für das ,von Sneep beschriebene Gewässer, ist der Kormoran sicher ein Riesenproblem.
"Mein Bach" ist für die Schwarzen einfach kein gutes Jagdrevier. Der ist fast überall von überhängenden Bäumen gesäumt und größtenteils viel zu flach. Die haben in diesem einen Frostwinter die tieferen Gumpen leer geräumt und waren 2 Tage später schon wieder verschwunden.
3 jahre später war das längst vergessen weil die Kormorane die Ortslagen gemieden haben und von dort sofort wieder Fische nachgerückt sind. Äschen sind absolute Reproduktionsweltmeister wenn der Lebensraum passt.

Ausserdem war der "große Einbruch" bei uns ca. 1980, da war Cormoran ein Gerätehersteller, aber von dem Vogel wusste man bei uns nicht viel mehr, als das es ihn irgendwo weit weg an den Küsten wohl geben soll |rolleyes.

Damals als Teenager haben mich die Äschen überhaupt nicht tangiert, mich hats eher genervt wenn wieder mal einer der blöden "Weissfische" sich meinen Spinner beim Forellenangeln geschnappt hat.
Die beiden Sägewerksbesitzer im Ort haben die Äschen damals während des Laichzugs an ihren Wehren mit Keschern rausgeholt und Schubkarrenweise verkauft. Und es gab einen richtigen kleinen Aufruhr als das von einem Jahr aufs nächste vorbei war.
Vor einigen Jahren hab' ich mich mal mit dem einen über die alten Zeiten unterhalten und da fiel das Wort Äschenseuche. Angeblich sind 2 oder 3 Jahre lang immer im Frühling massenweise Äschen eingegangen. Irgendwann endete das große Sterben, der Bestand stabilisierte sich wieder, erreichte aber nie mehr das Niveau von vorher.

Das hat wohl mehrere Bäche in unsrer Ecke getroffen, deshalb hats mich schwer gewundert das hier niemand etwas davon weiss.
Hab nun mal das recherchieren angefangen, ist aber ein zähes Geschäft weil das lange vor der I-Net Ära war.
Eine erste Spur hab ich gefunden, ist eine Krankheit die in Germany, wie üblich, keinen groß interresiert, aber z.B. in der Schweiz als meldepflichtige Tierseuche gilt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Proliferative_Nierenkrankheit_der_Fische
Ob es so etwas war weiss ich noch nicht, aber ich bleib dran und bemühe mich auch noch mal um ein Date mit dem ehem. Sägewerksbesitzer.

Tight Lines
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Die Verschlechterung und spätere Verbesserung des Äschenbestandes in Sneep´s Gewässer scheinen doch eher zwei Paar Schuhe zu sein.
Wenn sich am Kormoranbestand nicht viel geändert hat und besonders milde Winter nicht ausschlaggebend genug waren, muss entweder eine weitere Beeinträchtigung weggefallen sein, oder ein bereits guter Zustand hat sich noch weiter verbessert.
Und das erst vor ca. 6 bis 7 Jahren, also überwiegend in diesem Jahrzehnt.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass sich in dieser Zeit und wenige Jahre davor nichts an der gröberen Gewässerstruktur und damit an der Menge der Unterstände, Gewässertiefe, Zusammensetzung und Sauerstoffversorgung des Kies und Kieslückensystems verändert hat.
Dann bleiben noch Änderungen an der Äsche (Verhalten, Krankheiten) und Änderungen in den Stufen Nahrungspyramide ober und unterhalb der Äsche.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Die Verschlechterung und spätere Verbesserung des Äschenbestandes in Sneep´s Gewässer scheinen doch eher zwei Paar Schuhe zu sein.

Das denke ich auch.
Liegt wohl in erster Linie an den warmen Wintern der letzten Jahre weil die Kormorane die Fließgewässer dann eher mal in Ruhe lassen.
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Hallo,

diese Theorie kann ich nicht widerlegen.

Ich glaube aber nicht, dass sie richtig ist.Der Niedergang fällt exakt mit dem Auftreten des Kormorans zusammen, da ist der Grund klar belegbar mit Fanglisten und Kormoranzählungen.

Der Grund für die Wiederkehr ist auch beim Kormoran zu suchen, da sie recht schnell und durchgreifend erfolgte. Es muss sich also ein wichtiges Parameter geändert haben.

Die milden Winter haben sicher eine Rolle gespielt. Die früheren regional und zeitlich begrenzten Erholungen führe ich darauf zurück. Nicht aber den letzten und nachhaltigen Aufschwung. Der unterscheidet sich so von den früheren Bestandsveränderungen, dass hier mehr zum tragen kommt als ein paar warme Winter.
Ich sehe neben den warmen Wintern auch noch Anpassungen bei der Äsche.
Warten wir den nächsten Winter ab, irgendwann muss die Art ja auch einen frostigen Winter überstehen. Dann wissen wir mehr.

sneep
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Eigentlich sollte Ich mich hier nicht zur Äsche melden.
Es gab in meiner ganzen Region nur einen einzigen Äschen-Bestand.
Der aber gilt nun als völlig erloschen.

Aber vielleicht sollte man erwähnen das bei uns nun auch wieder vereinzelt Schleien gefangen werden oder auch hin und wieder einzelne Zährten gefangen wurden.
Für viele von euch kaum vorstellbar, sind selbst Schleien bei uns kaum noch leichter zu erbeuten wie Wandersalmoniden.
Es gab Jahre wo die Angler ein Mehrfaches an Meerforellen gegenüber der Schleie meldeten, wobei da viele typische Gewässer einfließen und beide Arten mit Besatz gestützt wurden.

Es könnte also durchaus viel für die milden Winter als Grund sprechen.
Wobei ich gefühlt immer öfter Kormorane sehe und wahrnehme.
Um diese Zugvögel wahrzunehmen, brauche ich nicht einmal mehr ans Wasser zu fahren, es reicht auch weit vom Wasser die Zugvögel am Himmel zu betrachten.
Die sind halt nicht mehr selten und wir scheinen voll unter einen Vogelflugrute zu liegen, auf der Kraniche , Gänse und eben Kormorane ziehen.

Vermutlich haben sie gelernt das im Binnenland kaum noch Fische zu finden sind, weil dort die ortsansässigen ortkundigen Kollegen schon wirkten.
Am Wasser sehe ich nur Einzeltiere, lediglich wenn sich Fische bei Wanderungen an Wehren stauen, tauchen morgens und abends die Schwarzen dort zahlreich auf.
Auch das werden sicher eher regional erfahrene Vögel sein, die wissen wann und wo noch etwas zu finden ist und sich darüber auch untereinander austauschen.
So ein Austausch zum gegenseitigen Nutzen ist wenigstens von Rabenvögeln und Anglern bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:

hirschkaefer

Active Member
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Von den Kormoranen mal abgesehen sehe ich die letzten Jahre auch deutlich mehr Graureiher im Wasser stehen. Wie viel Schaden die für den Äschen- oder Forellenbestand bei uns anrichten kann ich schlecht abschätzen, aber sie stehen im Wasser und fressen. Ich sehe sie fast täglich auf der Wiese vor meiner Haustür und wenn ich mal ans Wasser gehe, was auch direkt vor meiner Haustür liegt, flüchten immer 2-3 Vögel aus dem Wasser.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

100% Zustimmung Hirschkäfer !
Wir liegen regional nicht sehr weit auseinander, und mir macht das mittlerweile echtes Kopfzerbrechen.
Vor allem das Tempo mit dem die Reiher gelernt haben, das sie innerorts nicht bejagt werden.
Vor drei Jahren war es noch die totale Ausnahme einen fischenden Graureiher überhaupt mal in Ortsnähe zu sehen, so scheu waren sie.
Mittlerweile kann ich 5m daneben stehen oder ihnen von den Brücken aus zusehen.
Das ist echte Turboanpassung, wobei ich die ganze Zeit illegales Füttern durch Anwohner für den Grund hielt.
Würde mich ernsthaft interresieren ob sie bei euch auch innerhalb der Orte ihre Scheu so extrem verloren haben.

Tight Lines
 

Nidderauer

Active Member
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Vor einigen Jahren hab' ich mich mal mit dem einen über die alten Zeiten unterhalten und da fiel das Wort Äschenseuche. Angeblich sind 2 oder 3 Jahre lang immer im Frühling massenweise Äschen eingegangen. Irgendwann endete das große Sterben, der Bestand stabilisierte sich wieder, erreichte aber nie mehr das Niveau von vorher.

Das hat wohl mehrere Bäche in unsrer Ecke getroffen, deshalb hats mich schwer gewundert das hier niemand etwas davon weiss.
Hab nun mal das recherchieren angefangen, ist aber ein zähes Geschäft weil das lange vor der I-Net Ära war.
Eine erste Spur hab ich gefunden, ist eine Krankheit die in Germany, wie üblich, keinen groß interresiert, aber z.B. in der Schweiz als meldepflichtige Tierseuche gilt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Proliferative_Nierenkrankheit_der_Fische
Ob es so etwas war weiss ich noch nicht, aber ich bleib dran und bemühe mich auch noch mal um ein Date mit dem ehem. Sägewerksbesitzer.

Hallo,

doch Hanjupp, da gibbet was :q

http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=319913

Das dolle an der ganzen Sache ist ja, dass man wunderbar spekulieren kann, wenn da niemand ernsthaft an einer Problemlösung interessiert zu sein scheint.

Vom Krankheitsbild würde es schon passen. Unter deinem Wiki-Artikel steht aber was von:

"Die Parasiten stellen sich als große Zellen dar. Auch andere innere Organe können entzündlich betroffen sein"

Also ist da streng genommen erstmal nur von einem Entzündungsherd, ausgehend von der Niere auszugehen.

Oder besser gesagt, wenn die Nieren kaputt sind, muss man zur Dialyse, sonst vergiftet sich der gesamte Körper. Nieren- und auch Leberversagen kommt häufig durch zu hohen Medikamentengebrauch zustande, das ist ja auch nix neues.

Und dann werden die Fische halt dunkel, bekommen Glotzaugen und aufgetriebene Bäuche und stehen teilnahmslos am Rand, bevor sie verenden.

Und dann steht da im Wiki-Artikel auch noch, dass die "Seuche" durch Fischbesatz vorangetrieben und verbreitet wird.

Damit ist die Sache eigentlich klar, bei den verendeten Fischen handelt es sich allesamt um Besatzfische, die bereits mit eingeschränkter Nierenfunktion besetzt wurden, weil in der Aufzucht zuviele Medikamente eingesetzt worden sind.

Über den Zustand in England, dass in den Zuchtanlagen über 50 % der Regenbogenforellen eingehen, sollte man eigentlich ziemlich leicht die verabreichten Medikamente bestimmen können, die bei den Fischen zu irreversiblen Nierenschäden führen.

Edit: Möglicherweise ist es auch ein anderes Futter, was da in England gefüttert wird, was ggfls. höher belastet ist. Entweder mit mehr landwirtschaftlichen Giften, wenn es sich um pflanzliche Proteine, wie z.B. Gensoja handelt. Oder auch mehr tierische Proteine, wie z.B. Fischmehl (ggfls. aus Lachszuchtresten) und daher mit Medikamenten oder Schwermetallen angereichert. Die Tommys sind ja immer wieder für Experimente gut, man denke da nur an die Geflügelpest ND (Newcastle Disease) oder auch die wahnsinnigen BSE-Rinder. Es gibt da sicher noch viel mehr, was in England erstmals aufgetreten ist.

Also am besten nur noch mit Brut besetzen, je älter, desto geschädigter sind die Besatzfische und damit verbunden das Verlustrisiko ;).

Wer hat noch ne lustige These?

Grüße Sven
 
Zuletzt bearbeitet:

Hanjupp-0815

Well-Known Member
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Hallo,




Und dann steht da im Wiki-Artikel auch noch, dass die "Seuche" durch Fischbesatz vorangetrieben und verbreitet wird.

Damit ist die Sache eigentlich klar, bei den verendeten Fischen handelt es sich allesamt um Besatzfische, die bereits mit eingeschränkter Nierenfunktion besetzt wurden, weil in der Aufzucht zuviele Medikamente eingesetzt worden sind.

Fast richtig ;),

Der Fischbesatz bringt den Mist ins Gewässer.
Und das wäre wirklich schlüssig.
Ende der 70er/Anfang der 80er hat sich kaum wer mit Äschenbesatz beschäftigt, war gar nicht nötig weils noch genug gab.
Aber jeder Zipfel hat aus Unwissentheit kunterbunt Bafos, Regenbogen, Bachsaiblinge und weiss ich was sonst noch aus allen möglichen Quellen eingesetzt. Auch bei uns herrschte damals totaler Wildwuchs und Konzeptlosigkeit. Gut möglich das man die Quelle des Übels damals selbst ins Gewässer gebracht hat.

Seit 1988 wird bei uns allerdings nur noch Bafobrut immer vom selben Züchter besetzt. Und deren Eltern stammen auch noch aus dem hiesigen Gewässersystem. Größere Fischsterben gabs seitdem eigentlich auch nicht mehr, es sei denn ein besoffener Bauer verschätzte sich bei Gülleverklappen mal.
Äschenbesatz gab/gibts gar nicht.

P.S. in der Schweiz gelten Bachforellen und Äschen als sowas wie ein Nationalheiligtum. Deshalb achtet man dort sehr genau auf Fischgesundheit und untersucht Fischsterben akribisch. Hab' da nun einiges Interresantes gefunden in den letzten Tagen und werde, soweit ich Zeit habe, weiter am Ball bleiben.

Tight Lines
 

hirschkaefer

Active Member
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Würde mich ernsthaft interresieren ob sie bei euch auch innerhalb der Orte ihre Scheu so extrem verloren haben.

So 100% kann ich dir das nicht genau sagen. Ich wohne etwa 1 km vom nächsten Vorort weg und bis in die Stadt sind es noch etwa 5km. Also zentrumsnah hab ich sie noch nicht gesehen, aber in den ruhigeren Vororten sind Graureiher mittlerweile relativ schmerzfrei.
Im übrigen ist auch der Mink dabei, sich hier breit zu machen.
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Hallo,

hier werden aber Schlussfolgerungen gezogen.
Mein lieber Mann.

Es hat in früheren Zeiten zu Beginn des Aufkommens in jedem Frühjahr nach der Laichzeit etliche Omas und Opas unter den Äschen von den Flossen gehauen.

Dann standen in einem Einlauf mehre Tiere der 40er und 50er Klasse völlig verpilzt und dem Tode nahe.
Diese Verletzungen stammten vom Schlagen der Laichgruben.
Das zeigten die verpilzten Stellen und der Zeitpunkt der Erkrankung. Damals war das Wasser organisch viel höher belastet und das erleichtert natürlich Infektionen und Entzündungen mit sekundärem Pilzbefall wenn Wunden entstehen.
Zum Zeitpunkt des Einbruchs der Bestände, trat diese Sterblichkeit so gut wie nicht mehr auf.
Für den Niedergang in den 80er Jahren kann sie nicht verantwortlich sein, da diese Einflussgröße sich permanent verbessert hat.
Möglicherweise handelte es sich um das gleiche, was hier als Äschenseuche bezeichnet wird.

snEEp
 

Hezaru

Member
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Bei uns wurden ja öfter mal Äschen vom Verband gesetzt.
10cm, null Erfolg.
OK, wurden ja immer paar Zentner Forellen hinterhergesetzt.
Ich hab mal zur Herkunft nachgefragt, die wussten nichts.
In einem kleinem Seitenbach ohne anderen Besatz haben wir welche, aber so richtig haut das auch nicht hin. Unser Bach fliest durch eine Stadt wo keine Kormos sind.
Und auch im grösseren Fluss.Grundeln, Hechte wo früher Äschen standen.
Ok, ich denke ein harter Winter in dem die Kormos die Flüsse plündern und alles ist wieder auf Null:c
 

hirschkaefer

Active Member
AW: Die Rückkehr der Äsche, von Dauer?

Hallo,

hier werden aber Schlussfolgerungen gezogen.
Mein lieber Mann.

Es hat in früheren Zeiten zu Beginn des Aufkommens in jedem Frühjahr nach der Laichzeit etliche Omas und Opas unter den Äschen von den Flossen gehauen.

Dann standen in einem Einlauf mehre Tiere der 40er und 50er Klasse völlig verpilzt und dem Tode nahe.
Diese Verletzungen stammten vom Schlagen der Laichgruben.
Das zeigten die verpilzten Stellen und der Zeitpunkt der Erkrankung. Damals war das Wasser organisch viel höher belastet und das erleichtert natürlich Infektionen und Entzündungen mit sekundärem Pilzbefall wenn Wunden entstehen.
Zum Zeitpunkt des Einbruchs der Bestände, trat diese Sterblichkeit so gut wie nicht mehr auf.
Für den Niedergang in den 80er Jahren kann sie nicht verantwortlich sein, da diese Einflussgröße sich permanent verbessert hat.
Möglicherweise handelte es sich um das gleiche, was hier als Äschenseuche bezeichnet wird.

snEEp

Das mit dem Pilzbefall nach dem Laichen auf Grund der Verletzungen ist bei uns relativ normal und läßt hier jedes Jahr einzelne Tiere verenden. Darum ging es aber wohl auch nicht.
 

Krabat_11

Active Member
Das hier habe ich gerade gefunden und fand es sehr interessant. Wie hat sich's das eigentlich die letzten beiden Jahre entwickelt?
 
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