Die vermutlich schlechteste Rolle der Deutschen Angel Manufaktur oder die Prince Serie
Die DAM Prince Serie erschien 1976 / 1977 auf dem Markt und war durch ihren geringen Preis für Gelegenheitsangler oder Urlaubsangler bestimmt. Sie kam fast zeitgleich wie die Daiwa Silber-C Serie heraus und der Unterschied ist, als wenn man einen Käfer mit einem Porsche vergleicht. Aber eine Gemeinsamkeit haben beide Serien, ihre Farbe.
Beim Kauf eines Konvolutes war auch eine DAM Prince 1013 mit dabei, total heruntergekommen und eigentlich ein Fall für die Tonne oder als Teileträger. Der Rotor wackelte auf dem Gehäuse, der Bügel war krumm, das Schnurlaufröllchen fast nicht zu erkennen und der Seitendeckel eingerissen. Leider habe ich von diesem Zustand kein Foto gemacht, schade.
Nachdem ich ihre wenigen Teile auseinander genommen hatte, viele sind es ja nicht, war klar, warum sie schon damals unter „Billig“ fiel. Der Rotor wird nicht verschraubt, sondern nur mit einer U-Förmigen Klammer im Gehäuse gehalten. Kugellager sind in der Prince 1013 nicht vorhanden, Gleitlager auch nicht, nur durchbohrtes Ritzelrad und ein Gußblock im Gehäuse. Bei den anderen Modellen kann ich es mir auch nicht anders vorstellen. Das Kegelrad ist mit dem Rotor fest verpreßt und bildet gleichzeitig das Lager für die Spulenachse. Das Gehäuse besteht aus Metall, außer der Seitendeckel und die Spule, die sind aus Kunststoff. Das Gute an dieser Spule ist ihre Bremse, sie besteht aus zwei Matallscheiben und einer Korkscheibe dazwischen, die ruckfrei anläuft und auch einen guten Bremsdruck für ihre Größe aufbaut.
( Spule und Bremsscheiben )
Das Schnurlaufröllchen war dermaßen abgenutzt, heute würde man dazu „Chinesischer Feld-Wald-Wiesenstahl“ sagen, auch die Verchromung war abgeschliffen und an einer Stelle hatte die Schnur schon einen Riss in das Röllchen geschliffen. Ich habe es daher durch ein Röllchen einer DAM Finesse ersetzt, das wiederum passte.
( defektes Schnurlaufröllchen )
Da ich die Rolle jetzt schon total auseinander genommen hatte, war es eigentlich nur noch der eigene Stolz, das Teil wieder zum Laufen zu bringen. Also wurden die Gehäuseteile gesäubert, angeschliffen und mit Felgenlackspray neu lackiert. Die Kurbel wurde vorsichtig poliert, und der Rollenbügel wieder in die passende Stellung gebracht. Das Problem war dann der wackelnde Rotor. Dieses Problem habe ich dann so gelöst, das ich die U-förmige Scheibe ein wenig verbogen habe, so dass sie jetzt unter Druck den Rotor wieder fest an das Gehäuse drückt.
( Mitte unten Halteklammer des Rotors und Haltestift der Spulenachse )
Die ganze Spulenachse wird nur durch einen kleinen Stift in der Pinionbrücke fixiert. Nachdem nun die Innenmechanik der Rolle noch gefettet wurde und alle Teile wieder zusammengebaut wurden, läuft sie schön rund und ist eigentlich zum Angeln bereit. Trotzdem werde ich mit dieser Rolle nicht ans Wasser gehen, sie kommt so wie sie ist in die hinterste Ecke der Vitrine.
( Innenleben )
Die Kurbel läßt sich nicht anklappen, sondern nur komplett abschrauben. Dafür kann man den Rotorbügel in eine Transportstellung umklappen.
(Finessa Schnurlaufröllchen und angeklappter Rotorbügel )
Den gerissenen Seitendeckel habe ich nicht weiter repariert, ich habe, da sie ja nun nicht mehr Arbeiten soll, die Schraube einfach nicht so stramm angezogen. Ansonsten hätte ich sie von Hinten mit 2-Komponenten-Kleber repariert.
( Fertige Rolle )
( Fertige Rolle )
Noch einige Daten zur Rolle und zur Serie:
Die Prince 1013 ist meiner Meinung nach wohl das meistverkaufteste Modell der Serie gewesen, sie wird auf jeden Fall häufig bei Ebay angeboten, während man die ganz großen kaum bekommt. Die Serie fing mit dem Modell 1012 an und endete mit dem Modell 1017, wobei die 1017 ein Finger Pick-Up Modell war. Ein Herstellungsland wie bei früheren oder hochpreisigeren Rollen ist auf dieser Rolle nicht mehr eingeprägt. Meine Vermutung geht aber in Richtung Asien.
Meine Prince 1013 hat eine geschätzte Übersetzung von 1:2,8 und eine geschätzte Schnurfassung von 100 mtr 0,30 mm Monoschnur. Ihr Gewicht beträgt ca. 230 Gramm.
Edit: Die Serie wurde bei den großen Modellen schon 1979 wieder eingestellt und bei den kleineren war dann 1981 das Ende in Sicht.
Die DAM Prince Serie erschien 1976 / 1977 auf dem Markt und war durch ihren geringen Preis für Gelegenheitsangler oder Urlaubsangler bestimmt. Sie kam fast zeitgleich wie die Daiwa Silber-C Serie heraus und der Unterschied ist, als wenn man einen Käfer mit einem Porsche vergleicht. Aber eine Gemeinsamkeit haben beide Serien, ihre Farbe.
Beim Kauf eines Konvolutes war auch eine DAM Prince 1013 mit dabei, total heruntergekommen und eigentlich ein Fall für die Tonne oder als Teileträger. Der Rotor wackelte auf dem Gehäuse, der Bügel war krumm, das Schnurlaufröllchen fast nicht zu erkennen und der Seitendeckel eingerissen. Leider habe ich von diesem Zustand kein Foto gemacht, schade.
Nachdem ich ihre wenigen Teile auseinander genommen hatte, viele sind es ja nicht, war klar, warum sie schon damals unter „Billig“ fiel. Der Rotor wird nicht verschraubt, sondern nur mit einer U-Förmigen Klammer im Gehäuse gehalten. Kugellager sind in der Prince 1013 nicht vorhanden, Gleitlager auch nicht, nur durchbohrtes Ritzelrad und ein Gußblock im Gehäuse. Bei den anderen Modellen kann ich es mir auch nicht anders vorstellen. Das Kegelrad ist mit dem Rotor fest verpreßt und bildet gleichzeitig das Lager für die Spulenachse. Das Gehäuse besteht aus Metall, außer der Seitendeckel und die Spule, die sind aus Kunststoff. Das Gute an dieser Spule ist ihre Bremse, sie besteht aus zwei Matallscheiben und einer Korkscheibe dazwischen, die ruckfrei anläuft und auch einen guten Bremsdruck für ihre Größe aufbaut.
( Spule und Bremsscheiben )
Das Schnurlaufröllchen war dermaßen abgenutzt, heute würde man dazu „Chinesischer Feld-Wald-Wiesenstahl“ sagen, auch die Verchromung war abgeschliffen und an einer Stelle hatte die Schnur schon einen Riss in das Röllchen geschliffen. Ich habe es daher durch ein Röllchen einer DAM Finesse ersetzt, das wiederum passte.
( defektes Schnurlaufröllchen )
Da ich die Rolle jetzt schon total auseinander genommen hatte, war es eigentlich nur noch der eigene Stolz, das Teil wieder zum Laufen zu bringen. Also wurden die Gehäuseteile gesäubert, angeschliffen und mit Felgenlackspray neu lackiert. Die Kurbel wurde vorsichtig poliert, und der Rollenbügel wieder in die passende Stellung gebracht. Das Problem war dann der wackelnde Rotor. Dieses Problem habe ich dann so gelöst, das ich die U-förmige Scheibe ein wenig verbogen habe, so dass sie jetzt unter Druck den Rotor wieder fest an das Gehäuse drückt.
( Mitte unten Halteklammer des Rotors und Haltestift der Spulenachse )
Die ganze Spulenachse wird nur durch einen kleinen Stift in der Pinionbrücke fixiert. Nachdem nun die Innenmechanik der Rolle noch gefettet wurde und alle Teile wieder zusammengebaut wurden, läuft sie schön rund und ist eigentlich zum Angeln bereit. Trotzdem werde ich mit dieser Rolle nicht ans Wasser gehen, sie kommt so wie sie ist in die hinterste Ecke der Vitrine.
( Innenleben )
Die Kurbel läßt sich nicht anklappen, sondern nur komplett abschrauben. Dafür kann man den Rotorbügel in eine Transportstellung umklappen.
(Finessa Schnurlaufröllchen und angeklappter Rotorbügel )
Den gerissenen Seitendeckel habe ich nicht weiter repariert, ich habe, da sie ja nun nicht mehr Arbeiten soll, die Schraube einfach nicht so stramm angezogen. Ansonsten hätte ich sie von Hinten mit 2-Komponenten-Kleber repariert.
( Fertige Rolle )
( Fertige Rolle )
Noch einige Daten zur Rolle und zur Serie:
Die Prince 1013 ist meiner Meinung nach wohl das meistverkaufteste Modell der Serie gewesen, sie wird auf jeden Fall häufig bei Ebay angeboten, während man die ganz großen kaum bekommt. Die Serie fing mit dem Modell 1012 an und endete mit dem Modell 1017, wobei die 1017 ein Finger Pick-Up Modell war. Ein Herstellungsland wie bei früheren oder hochpreisigeren Rollen ist auf dieser Rolle nicht mehr eingeprägt. Meine Vermutung geht aber in Richtung Asien.
Meine Prince 1013 hat eine geschätzte Übersetzung von 1:2,8 und eine geschätzte Schnurfassung von 100 mtr 0,30 mm Monoschnur. Ihr Gewicht beträgt ca. 230 Gramm.
Edit: Die Serie wurde bei den großen Modellen schon 1979 wieder eingestellt und bei den kleineren war dann 1981 das Ende in Sicht.
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