Dorsch in der Ostsee: Fehlende Reproduktion ist besorgniserregend

Folgende Pressemitteilung des DAFV erhielt die AB-Redaktion:


Pressemitteilung

Gemeinsame Pressemitteilung des Deutschen Angelfischerverbandes e.V., Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Landessportfischerverband Schleswig-Holstein e.V. und dem Deutschen Meeresanglerverband e.V.

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Berlin, 04.06.2019. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat am 29. Mai 2019 seine Fangempfehlungen für den westlichen und den östlichen Dorschbestand in der Ostsee für das Jahr 2020 veröffentlicht. In seinem Bericht stellt das Gremium fest, dass sich die kurzzeitige, positive Entwicklung der Dorschpopulation im westlichen Ostseeraum voraussichtlich nicht fortsetzen wird. Die leichte Erholung des Bestands in den Jahren 2018/2019 beruhte auf dem starken Nachwuchsjahrgang aus dem Jahr 2016. Allerdings wurde im aktuellen Report die Bestandsschätzung dieses Nachwuchsjahrganges um 54 % gesenkt, so dass die Bestandsprognose deutlich schlechter ausfällt als die des vergangenen Jahres. Die Nachwuchs-rekrutierungen 2017 und 2018 waren zudem die niedrigsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Sollte 2019 kein stärkerer Nachwuchsjahrgang folgen hätte dies eine rapide Abnahme des Gesamtbestandes zur Folge, so der ICES weiter. Aus diesen Befunden kann man schließen, dass der westliche Dorschbestand derzeit stärker unter Nachwuchsrekrutierung leidet als an Überfischung. Infolgedessen hat ICES jetzt eine Senkung der Quote um rund 50 % bis 75 % im Vergleich zum Vorjahr vorgeschlagen.

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Fehlender Nachwuchs macht dem Dorschbestand zu schaffen. Der DAFV und seine Mitgliedsverbände halten an dem ursprünglichen Vorschlag fest, die Dorsche während der Laichzeit zu schonen. Foto: DAFV, Alexander Seggelke


Mit der Minderung der Dorschquote für die Erwerbsfischer könnte auch die Entnahme durch Angler erneut in den Fokus rücken. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass die Untersuchungen des Thünen-Instituts in Rostock gezeigt haben, dass mit der Einführung der Tagesfangbegrenzung (bag limit) die Angler nur noch etwa die Hälfte der Menge gefangen haben, die für sie berechnet wurde. Dies verdeutlicht, dass die Gesamtfänge aus der Angelfischerei auf Berechnungen basieren und somit keine realen Werte darstellen. Im Gegensatz dazu stützen sich die Fangmengen der Berufsfischerei auf tatsächlich erfasste Mengen, auf deren Grundlage die Quotenempfehlungen bemessen werden.

Dorsche während der Laichzeit schonen
Aus der aktuellen ICES Empfehlung geht hervor, dass der Bestand der westlichen Population in erster Linie unter einer schwachen Reproduktion (2015, 2017, 2018) und nicht mehr primär unter fischereilichem Druck leidet.

Die organisierten Angler in Deutschland haben erkannt, dass sie als Schützer und Nutzer des Bestandes ihren Beitrag zur Bestandserholung leisten wollen. Dazu haben wir im Jahre 2016 eine Resolution herausgegeben und unsere Mithilfe angeboten. Diese Hilfeleistung werden wir auch weiterhin anbieten.

Wir müssen jedoch die Wirksamkeit der derzeitigen Tagesfangbegrenzung für Angler zum Management des Bestandes indessen aus mehreren Gründen anzweifeln: Die Auswirkungen der Fangbegrenzung für Angler lassen sich derzeit nicht quantifizieren und spiegeln sich auch nicht im Erfolg oder Misserfolg der Maßnahme wider. Zudem wirkt sich die Höhe des bag limits sehr stark auf die Intention des Anglers aus, überhaupt angeln zu gehen bzw. an die Küsten Schleswig-Holsteins oder Mecklenburg-Vorpommerns zu reisen. Einhergehende Einschnitte im Tourismusbereich wurden immer wieder und von mehreren Seiten deutlich zur Sprache gebracht. Als ein Resultat fielen die Anglerfänge in den zurückliegenden Jahren deshalb deutlich geringer aus, als die kalkulierten Werte für das entsprechende bag limit.


Der DAFV und die beteiligten Mitgliedsverbände sprechen sich aus den genannten Gründen gegen eine erneute Veränderung der Tagesfangbegrenzung für 2020 aus. Um den Bestandsaufbau zu fördern erachten wir vielmehr ein Management über einen ökologischen Ansatz in Form einer wissenschaftlich begründeten Schonzeit als zielführend und begrüßen den Vorschlag des Thünen Instituts, während der Fortpflanzungszeit auf den Fang von Laichdorsch zu verzichten. (Siehe auch DAFV Resolution 2016)

Östlicher Dorsch in kritischem Zustand
Noch prekärer stellt sich die Situation beim östlichen Dorschbestand dar. Laut ICES befindet sich die Population in einem so kritischen Zustand, dass für 2020 eine vollständige Schließung der Dorschfischerei vorgeschlagen wird, die darüber hinaus für mehrere Jahre aufrechterhalten werden müsste, bis der östliche Bestand sich wieder in sicheren biologischen Grenzen bewegt. Neben dem hohen Fischereidruck der letzten 20 Jahre sorgen beim östlichen Bestand höchstwahrscheinlich auch eine Reihe ökologischer Faktoren (Sauerstoffmangel, Schadstoffbelastung, Erwärmung, Nahrungsmangel, Parasitenbefall, Vermehrung von Prädatoren etc.) für eine besorgniserregende Entwicklung. In der östlichen Ostsee gefangene Dorsche werden immer magerer und weisen beim Eintritt der Laichreife ausgeprägten Minderwuchs auf.

Ausblick
Auf der Grundlage des ICES-Gutachtens und weiterer Empfehlungen von Expertengremien wird die EU-Kommission ihre Fangempfehlungen für die Ostsee erarbeiten und in wenigen Wochen vorstellen. Anschließend legen dann zuständigen EU-Fischereiminister die zulässigen Gesamtfangmengen fest. Der DAFV und seine Mitgliedsverbände werden die weitere Entwicklung aufmerksam begleiten und daran arbeiten, den Standpunkt der deutschen Anglerinnen und Angler angemessen in die Diskussion einzubringen. Dazu stehen wir auch in engem Kontakt mit dem zuständigen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).


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Hintergrund
In der Ostsee werden zwei Dorschbestände unterschieden, der westliche und der östliche Bestand. Die Fortschritte in der schnelleren Bestimmung ihrer genetischen Unterschiede haben dazu geführt, dass sich auch die Abschätzung ihrer Populationsgrößen verbessert hat.

Die Entwicklung der Bestände wird durch die EU reguliert, die in jedem Jahr für die Berufsfischerei Fangquoten festlegt, um die fischereiliche Sterblichkeit zu lenken. Grundlage ist das Konzept der EU, den Bestand so zu entwickeln, dass ein höchstmöglicher nachhaltiger Dauerertrag erzielt werden kann (maximum sustainable yield, MSY). Hierbei werden neben den Entnahmen der Berufsfischer aller Anliegerstaaten mittlerweile auch die Fänge der Anglerinnen und Angler in die Berechnungen mit einbezogen.

Beim Dorsch wird zwischen der Population in der westlichen Ostsee (Subdivisionen 22 bis 24 / hauptsächlich deutsche und dänische Gewässer) und im östlichen Bereich (Subdivisionen 25 bis 32 / ab einer Linie zwischen Bornholm und Stettin) unterschieden. Die Tiere unterscheiden sich genetisch und laichen zu unterschiedlichen Zeiten. Der Bestand in der westlichen Ostsee laicht in der Zeit zwischen zeitigem Frühjahr und Frühsommer. Der Bestand der östlichen Ostsee laicht hingegen erst im Sommer.

Zu Beginn des Jahres 2017 hatte die EU neben den Berufsfischern erstmals auch die Angler mit einer Tagesfangbegrenzung (bag limit) beim Westdorsch belegt. Demnach durften täglich nur noch fünf Fische entnommen werden, während der Laichzeit im Februar und März sogar nur drei. Diese Regelung wurde im Jahr 2018 fortgeführt.

Nachdem sich der Dorschbestand in der westlichen Ostsee, nach Einschätzung der Wissenschaftler, deutlich erholt hatte, wurde das bag limit für 2019 erhöht. Seit Januar darf jeder Angler ganzjährig bis zu sieben statt wie bisher nur fünf Dorsche fangen. Die Laichschonzeit von Anfang Februar bis Ende März wurde aufgehoben.
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Der Deutsche Angelfischerverband e.V. (DAFV)
Der Deutsche Angelfischerverband e.V. besteht aus 27 Landes- und Spezialverbänden mit ca. 9.000 Vereinen, in denen insgesamt rund 500.000 Mitglieder organisiert sind. Der DAFV ist der Dachverband der Angelfischer in Deutschland. Er ist gemeinnützig und anerkannter Naturschutz- und Umweltverband. Der Sitz des Verbandes ist Berlin. Er ist im Vereinsregister unter der Nummer 32480 B beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg eingetragen und arbeitet auf Grundlage seiner Satzung.


Kontakt:

Olaf Lindner Tel: 030 97104379 • Email: o.lindner@dafv.de Web: www.dafv.de

Text: © DEUTSCHER ANGELFISCHERVERBAND e.V. 2019
 
Lars, aber wie ausgeprägt sind diese Effekte dann quantitativ? Es gibt ja eine ganze Menge an Theorien dazu. Bspw. scheint der Ostdorsch nicht so stark vom Einbruch der Rekrutierung zu betroffen zu sein .. spräche dann mehr für Tim's Theorie da der sich anders ernährt laut "Wissenschaft".
 
G
Da ist Geomar wahrscheinlich die Quelle .. Erwärmung kann auch mit der Atlantischen Multidekaden-Oszillation zusammenhängen.
Versauerung:
https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Ozeanversauerung
Zitat: "Im Ozean ist der pH-Wert leicht basisch und lag vorindustriell bei 8,2, heute bei 8,1" -> Scheint mir nicht sehr ausgeprägt zu sein, kann das daher ein signifikanter Einfluss über die letzten 30 Jahre sein?

Es ist ja heutzutage sehr en Vogue die Wissenschaft anzuzweifeln, aber es dürfen ruhig ein paar konkrete Ansätze dahinter stecken.

Nur ein Fragezeichen, ohne konkreten Ansatz ist echt schwach und unsachlich.

Hast du konkrete Zweifel?
 
Nix unsachlich. Ich kann mir schon vorstellen, dass es hier einen Einfluss gibt. Die Frage ist halt nur die Signifikanz und die Zeitspanne. Der konkrete Ansatz ist doch die tatsächliche Verschiebung des PH-Werts - ich hatte dazu eine ältere Pressemitteilung von Geomar gelesen, es bezog sich eher auf eine langfristige Prognose bis 2100.
 
Bspw. scheint der Ostdorsch nicht so stark vom Einbruch der Rekrutierung zu betroffen zu sein ..

Wie kommst Du darauf???? Die Zahl der Rekrutierungen ist seit 2012 rückläufig und es wird geschätzt, dass die Zahl im Jahr 2017 die niedrigste in der Zeitreihe ist. 2018 gab es dort einen extrem starken Jahrgang. Gerade der Ostdorsch hat laut ICES ein geringeres Reproduktionspotenzial und ein Wachstumproblem. Ja die erhähren sich tatsächlich unterschiedlich- was demnach in meinen Augen gegen die Theorie von Tim und eher für Salz- und Temperaturabhängigkeit spricht. Im Osten abnehmendes Salzgehalt, veränderte Temperatuen und es bleiben prozentual deutlich weniger Dorsche vom Nachwuchs für den Bestand erhalten als beim Westdorsch.

Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass es dort auch Bereiche mit extremer (illegaler) Überfischung gibt.
 
Rückläufig ja (sicherlich bedingt durch den schlechten Konditionsfaktor) - aber kein fast vollständiger Ausfall der Rekrutierung, obwohl der Fischereidruck stark reduziert wurde. Das kann man im entsprechenden ICES-Bericht ablesen.
 
Der ICES Advice für den Ostdorsch ist aber auch nicht wirklich aussagekräftig. Das ist ja das größte Problem dort! F war einfach viel zu hoch und die Konditionierung ist ja das, was dann gegen die Theorie von Tim spricht, da unterschiedliche Lebensweisen Ost-/ Westdorsch. Ergbenis gleich und doch unterschiedliche Lebensweisen. Aber ich bin kein Wissenschaftler...
 
Ich würde beim Westdorsch eine wesentlich bessere Rekrutierung erwarten, da höherer Salzgehalt, mehr Sauerstoff, besserer Konditionsfaktor und der Fischereidruck wurde reduziert. Scheint aber nicht der Fall zu sein und passt daher für mich nicht ins Bild. Ist sicherlich auch nur eine Vermutung, aber ich habe gelesen, dass Westdorsch sich vor allem von der Strandkrabbe ernährt und da sieht Tim ja einen Zusammenhang ..
 
Ich würde beim Westdorsch eine wesentlich bessere Rekrutierung erwarten, da höherer Salzgehalt, mehr Sauerstoff, besserer Konditionsfaktor und der Fischereidruck wurde reduziert. Scheint aber nicht der Fall zu sein und passt daher für mich nicht ins Bild. Ist sicherlich auch nur eine Vermutung, aber ich habe gelesen, dass Westdorsch sich vor allem von der Strandkrabbe ernährt und da sieht Tim ja einen Zusammenhang ..

Also ich bin bei der Krabbenidee echt raus - zumindest, wenn diese durch den geringen Salzgehalt einzelner Jahre begründet wird.

Der Salzgehalt ist - je weiter wir in Richtung Westen, also Richtung Nordsee kommen, deutlich höher und da ist der Dorschbestand schon lange platt. Oben in Dänemark konnte man vor ettlichen Jahren schon nicht mehr mit regelmäßigen Dorschen beim Brandungsangeln in der Ostsee rechnen.
Da war die Welt aber bei uns noch in Ordnung. Damals war auch der Dorschbestand in der Nordsee noch sehr ordentlich. Auf Kutterfahrten konnten wir uns nach Belieben mit dicken Dorschen besacken - die Zeiten sind aber auch da vorbei. Krabben gibt es wie gesagt auch jetzt noch mehr als genug in der Nordsee.

Ein zu hoher Überfischungsdruck (im Verhältnis zur Reproduktionsrate) durch die kommerzielle Fischerei ist aus meiner Sicht Hauptgrund für die geringe Bestandsdichte. Wenn dann noch verschlechterte Nachwuchsquoten - aus welchen Gründen auch immer - hinzukommen, ist es zum Kollaps nicht mehr weit.

Ob und welchen Einfluss die gigantischen Munitionsaltlasten in der Ostsee haben weiß auch keiner genau. Die sichtbaren schweren Erkrankungen (Tumore) von einigen Fischarten in relativer Nähe zu den Gebieten sind auf jeden Fall deutlich erhöht im Vergleich zu weiter entfernten Gebieten.
Sowas kann ohne weiteres starken Einfluss auf die Reproduktionsfähigkeit von Lebewesen haben. Ist doch bei uns Menschen nicht anders - Ernährung und Umwelteinflüsse wirken sich darauf aus. Konkret - die Qualität der Spermien hat sich dramatisch verschlechtert, auch wenn man es den Menschen äußerlich nicht ansieht.

Unter Wasser ist sowas viel schlechter kontrollierbar und aufgrund fehlender Vergangenheitswerte nicht belegbar. Zum Thema Munitionsaltlasten gibt es in der aktuellen Kutter und Küste einen sehr interessanten Bericht. Die in der Ostsee entsorgten Munitionsaltlasten würden einen 3000km langen Güterzug füllen und da ist einiges an hochgiftigem Dreck dabei. Bundespolitisch versucht man das Thema allerdings auszusitzen und verschiebt die Zuständigkeit auf die Länder. Mittlerweile ist die Lage sehr dramatisch und die Altlasten können zum Teil nicht mehr gehoben werden, weil die Gefahr aufgrund des instabilen Zustandes zu groß geworden ist.
 
Buchstäblich eine tickende Zeitbombe.
Da die Bundeswehr nach forderungen der USA die Ausgaben erhöhen soll, wäre es da nicht sinnvoll erstmal mit dem Geld die Altlasten zu beseitigen?

Eine andere Option wäre auch die Nato bei der Bezahlung der Altlasten einzubeziehen?
Die USA macht das auch, wenn Sie über andere Länder Bomben entsorgen.


Mfg
NM



 
Ein zu hoher Überfischungsdruck (im Verhältnis zur Reproduktionsrate) durch die kommerzielle Fischerei ist aus meiner Sicht Hauptgrund für die geringe Bestandsdichte. Wenn dann noch verschlechterte Nachwuchsquoten - aus welchen Gründen auch immer - hinzukommen, ist es zum Kollaps nicht mehr weit.
Wir haben in der Nordsee analog zur Ostsee tatsächlich extreme Schwankungen beim Nachwuchs, eine jahrelang (politisch geduldete odar gar gewollte) erhöhte fischereiliche Sterblichkeit und somit ähnliche Probleme, teils jedoch unter anderen Umweltbedingungen. Ich weiß jedoch nicht, ob und wie sich z.B. Wassertemperatur und Salzgehalt in den typischen Laichgründen in der Nordsee in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Für mich erscheint es aber logisch, dass der von Wissenschaftlern angeführte Klimawandel sicherlich einen teil dazu beiträgt.

Ob und welchen Einfluss die gigantischen Munitionsaltlasten in der Ostsee haben weiß auch keiner genau. Die sichtbaren schweren Erkrankungen (Tumore) von einigen Fischarten in relativer Nähe zu den Gebieten sind auf jeden Fall deutlich erhöht im Vergleich zu weiter entfernten Gebieten.
Hast Du dazu eine Quelle?

Bundespolitisch versucht man das Thema allerdings auszusitzen und verschiebt die Zuständigkeit auf die Länder.
Es geht hier ausschließlich um Kohle und zudem ist ein Großteil der Munition in Gebieten außerhalb der Zuständigkeit der Länder (AWZ) versenkt worden.

Mittlerweile ist die Lage sehr dramatisch und die Altlasten können zum Teil nicht mehr gehoben werden, weil die Gefahr aufgrund des instabilen Zustandes zu groß geworden ist.
Das ist nach unseren Recherchen auch ein vorgeschobenes Argument, siehe die Sprengungen im Fehmarnbelt in diesem Jahr. Die Minen wurden nicht einzeln vor der Sprengung untersucht, sondern einfach gesprengt, alles im Rahmen einer Übung, alles mitten in den typischen Laichgründen des Dorsches. Ist denen ja egal, denn wenn es dem Dorschbestand schadet, trifft es ja die Fischer und den Angeltourismus, aber nicht die Marine oder die Damen und Herren in den zuständigen Behörden und Ministerien.
 
Wir haben in der Nordsee analog zur Ostsee tatsächlich extreme Schwankungen beim Nachwuchs, eine jahrelang (politisch geduldete odar gar gewollte) erhöhte fischereiliche Sterblichkeit und somit ähnliche Probleme, teils jedoch unter anderen Umweltbedingungen.
Nach dem Motto "Mut zur Lücke" wird die ökologische Nische von stark befischten Arten auch durch nicht fischereilich beeinträchtigte Arten besetzt und deshalb gibt es manchmal auch keinen Weg zurück von zu starker Überfischung. Ich hab dafür zwar keine Quellen, könnte es mir aber gut vorstellen, dass die über Jahre von den Dorschen unbesetzten Plätze im Ökosystem nicht mehr zu haben sind.
 
G
Der Begriff Unterfischung war damals Mist als du ihn genutzt hast, da wolltest du darauf hinweisen, daß der Dorschbestand hinreichend abgeschöpft werden müsse um gesund erhalten zu werden und wie du das nund mit der Überfischung des Dorschbestandes in Korrelation setzt, bin ich gespannt.
 
G
Nee natürlich nicht, aber warten wir ab, mit welcher Bleiwüste das wieder überspielt wird.

Unterfischung ist ein rein wirtschaftlicher Begriff und selbst da kaschiert er nur die Angst nicht das Maximum der Natur abgerungen zu haben.

Gestern sah ich im Fernsehen einen Bericht über Reisbauern. Eine Bäuerin sagte, sie könnten gut auch zwei ernten im Jahr einfahren, aber eine reicht Ihnen, also bauen sie auch nur eine im Jahr an.

Ein Hauch von dieser Weisheit und wir hätten heute weniger Probleme.
 
Ich muss einfach...

Nur im Netz maulen bringt nichts.

Gilt das für Dich nicht? Neben maulen bist Du ja auch noch damit beschäftigt, irgendwie an einer meiner Aussagen das Haar in der Suppe zu finden und diese ohne irgendwelche haltbaren Argumente schlecht zu machen.

Mit "Unterfischung" hat das zudem nichts zu tun.

Waum nicht?

Unterfischung ist ein rein wirtschaftlicher Begriff und selbst da kaschiert er nur die Angst nicht das Maximum der Natur abgerungen zu haben.
Kannst Du das begründen? Wieso ist das ein wirtschaftlicher Begriff? Dann nutzen Fachleute und Wissenschaftler diesen Begriff also falsch? Hinter Deinem Anonymus scheint ein Fachmann für alles zu stecken, nur leider keiner für Fakten zu den Aussagen.

Ich empfehle Dir dazu einfach mal die Studie von Dr. Bethke vom Thünen Institut aus Juli 2019 und dem vertraue ich dann doch mehr als Dir und Deinen Aussagen. Nur weil Du dazu nichts bei Google findest, ist ja nicht alles falsch was ich schreibe. Wir hatten dazu bereits vor rund 2 Jahren Gespräche mit Wissenschaftlern geführt und dazu gibt es einige Veröffentlichungen in internationalen Fachmagazinen, u.a. über die Abhängigkeit von Beständen untereinander und die Verbuttung ungenutzter Bestände. Du kannst natürlich auch einen chinesischen Reisbauern dazu befragen!
 
G
Kannst Du das begründen? Wieso ist das ein wirtschaftlicher Begriff? Dann nutzen Fachleute und Wissenschaftler diesen Begriff also falsch? Hinter Deinem Anonymus scheint ein Fachmann für alles zu stecken, nur leider keiner für Fakten zu den Aussagen.

Ich empfehle Dir dazu einfach mal die Studie von Dr. Bethke vom Thünen Institut aus Juli 2019 und dem vertraue ich dann doch mehr als Dir und Deinen Aussagen. Nur weil Du dazu nichts bei Google findest, ist ja nicht alles falsch was ich schreibe. Wir hatten dazu bereits vor rund 2 Jahren Gespräche mit Wissenschaftlern geführt und dazu gibt es einige Veröffentlichungen in internationalen Fachmagazinen, u.a. über die Abhängigkeit von Beständen untereinander und die Verbuttung ungenutzter Bestände. Du kannst natürlich auch einen chinesischen Reisbauern dazu befragen!

Der Titel der Studie dürfte lauten
"Ertrags- und Einnahmeverluste bei Dorsch, Hering und Sprotte durch Unterfischung von Dorsch in der östlichen Ostsee"

Das ist jetzt nicht gerade die 1.000.000 Euro Frage bei wer wird Millionär, welchen Fokus man hier setzt.

Hinter Deinem Anonymus
es nagt, ne :XD




 
Der Titel der Studie dürfte lauten
"Ertrags- und Einnahmeverluste bei Dorsch, Hering und Sprotte durch Unterfischung von Dorsch in der östlichen Ostsee"

Das ist jetzt nicht gerade die 1.000.000 Euro Frage bei wer wird Millionär, welchen Fokus man hier setzt.

Schön, dass Du mit meinem Hinweis auf Dr. Bethke die Studie über Google gefunden hast. Ich freue mich ja immer, wenn ich helfen kann.

Somit zitiere ich gerne daraus "Ein reflexartig geforderter Bestandsschutz verursachte in den vergangenen Jahrzehnten geringe Wachstumsraten bei Dorsch durch Unterfischung in der östlichen Ostsee und damit einen Rückgang der Produktivität auch bei anderen Arten. Man kann keine ertragreiche Fischerei auf Dorsch, Hering und Sprotte erwarten, wenn man einen hungernden Dorschbestand duldet. Um nun aber größere Dorsche fangen zu können, muss die Zahl der Rekruten ausreichend gering sein. Wir wissen es aus unserem Kleingarten. Wenn wir die Radieschenreihen nicht ausdünnen, können wir nur kleine Radieschen ernten. Das Gleiche gilt für den Dorsch in der Ostsee. Wenn wir die Zahl der Rekruten nicht frühzeitig reduzieren, werden wir immer kleinen Dorsche zu unattraktiven Preisen fangen."

Ja, bei den Radieschen näheren wir uns dann wieder Deinen chinesischen Reisbauern, somit dürfte Dir das gefallen.

Übrigens reden wir beim Dorsch immer von einem Wirtschaftsgut, Überfischung und Unterfischung sind generell Begriffe, die im Kontext zur wirtschaftlichen Nutzung von Beständen gebracht werden. Deshalb darf man diese aber nicht nur als reinen Wirtschaftsbegriff sehen, sondern es beruht auf wissenschaftlichen Studien zur Bestandssituation von wirtschatflich genutzten Beständen weltweit. Soll ich Dir dazu auch noch einen Hinweis zu einer Quelle geben?
 
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