Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Frerk

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Liebe Schleppangler,

die meisten von Euch haben seit Beginn ihrer Schleppangellaufbahn dieses Hobby bis heute ziemlich unverkrampft genießen können. Warum auch nicht... Wie einige sicher wissen, war für mich das allerdings lange nicht immer Fall. Als eine der Galionsfiguren des deutschen Trollings war ich oft Anfeindungen ausgesetzt, teilweise übelster Natur. Es hat mich über die Jahre müde gemacht, praktisch immer als Alleintäter die Welt für die Schleppangler gerade rücken zu müssen und drohende Beschränkungen abzuwenden. Ich habe teilweise mehr mit Verbänden und Behörden gesprochen als auf meinem Boot gesessen.

Glücklicherweise haben meine engsten Freunde das zum Anlass genommen und den BAC gegründet, um diese Last auf mehreren Schultern zu verteilen. Das war für mich in der Tat eine riesige Erleichterung. Leider muss ich aktuelle Anlässe nutzen, wieder von säuerlichen Vorfällen zu berichten. Vorfälle, die mich wieder (neben meinen Vorstandskollegen Andreas Weber und Mike Luner) zur Unzeit belasten (im Job habe ich derzeit auch Oberstress...) und mich daher aufs Äußerste nerven.

Davon möchte ich wie gesagt hier in aller Kürze berichten. In aller Kürze, weil alle Facetten doch den Umfang eines gesunden Postings übersteigen würden. Doch worum geht es nun? Andreas Weber und ich erhielten kürzlich Infos, wonach die Fischer mal wieder ganz akut gegen das Trolling schießen würden, weil die Schäden an Stellnetzen rapide zugenommen hätten und vermeintlich auf Trollingangler zurückzuführen wären. Wir (Andreas Weber und ich) wurden eingeladen zu einem runden Tisch mit Fischern und Behördenvertretern – eine schon mal sehr positive Geste, denn man suchte ja das Gespräch mit uns, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Noch vor Jahren hätte man sicherlich gleich versucht, Verordnungen zu erlassen. Diese restriktiven Forderungen standen auch jetzt wieder im Raum, bis hin zum totalen Trollingverbot.

Auf einer Vorstandssitzung des BAC hatten wir das Thema ausführlich erörtert, wir haben alle Sachargumente und Argumentationsstrategien gegeneinander abgewogen, vor und zurück. Mir persönlich ging vor dem Gespräch wirklich die Düse, ob es mal wieder so weit sein würde, dass ich um die ungestörte Ausübung meines Hobbies fürchten müsste. Und das war und ist mittelfristig wohl auch nach wie vor berechtigt.

Der runde Tisch mit Fischern und Behördenvertretern verlief dann indes einigermaßen positiv, die Atmosphäre war jedenfalls konstruktiv, viel besser als befürchtet. Das Ergebnis des runden Tisches ist, dass wir gemeinsam versuchen wollen, eine Aufklärungskampagne zu starten (Poster, Info-Broschüren, Pressearbeit, Aushänge, etc...) mit der Zielsetzung, Konflikte zwischen den Trollinganglern und Stellnetzfischern zukünftig weit gehend zu minimieren. Zu gut Deutsch um zukünftig zu verhindern, dass Angler aus Unkenntnis oder Leichtsinn oder Dämlichkeit in Stellnetze rasseln. Das war ein unter den Umständen ein in meinen Augen gutes Ergebnis, wenn man – erlaubt mir die persönliche Bemerkung – einmal davon absieht, dass an der Folgearbeit, sprich dem Erarbeiten der Aufklärungskampagne, ich mal wieder selbst beteiligt sein werde, wozu ich nicht die geringste Lust habe. Aber danach fragt keiner, vor allem diejenigen nicht, die durch ihr Fehlverhalten für die Situation erst gesorgt haben und für die man letztlich auch wieder die Kartoffeln aus dem Feuer holt. Und das sind genau diejenigen, die an den Tagen angeln gehen können und auch angeln, an denen der Vorstand des BAC dann wieder irgendwo abseits des Wassers hockt und versucht alles wieder ins Lot zu bringen.

Ich will nicht alle Details der Sachdiskussion hier aufwärmen, aber einige Schlüsselpunkte muss ich herausstellen. Das wichtigste für mich war, und das hat mich durchaus überrascht, dass das Problem (bei allen Einschränkungen, die wir Angler in dem Zusammenhang gerne schnell vorbringen) objektiv weit größer zu sein scheint, als wir wahr haben wollen. Und das pisst mich ehrlich gesagt ziemlich an.

Wir sind uns im Vorstand darüber einig, dass wir natürlich die Interessen der Bootsangler auch mal hart gegen die Fischer vertreten müssen; aber gleichzeitig werden wir zukünftig nicht mehr tolerieren, dass schwarze Schafe in eigenen Reihen unsere Zukunft gefährden. Und da gibt es sicherlich einige, die sich mal an Ihre Nase fassen müssen. Es ist nicht nachzuvollziehen, dass sich einige immer noch wie die Rocker auf der Ostsee benehmen. Und es scheinen eben nicht nur Einzelfälle zu sein. Ein Fischer aus Travemünde, der mir gegenüber nicht gerade den Eindruck machte, er wolle uns mit vollkommen ausgedachten Geschichten klein bekommen, berichtete uns davon, dass er seit Jahresbeginn bereits 6 oder 7 Downriggerbleie in seinen Netzen hatte und zusätzlich diverse Löcher in Netzen, die von herausgeschnittenem Gerät zeugten. Und das war wohlgemerkt nur das Statement eines einzigen Fischers.

Eines muss an dieser Stelle ganz klar gesagt werden: Das Herausschneiden der Köder oder Bleie bzw. schon das Bergen des Netzes ist nicht zulässig und nicht zu dulden. Es ist eine vorsätzliche Sachbeschädigung, ganz genauso als ob man das Auto des Nachbarn mit dem Hammer verbeulen würde. Da spielt es auch keine Rolle, ob das Netz vermeintlich nicht korrekt gekennzeichnet war (was ja nicht immer so klar erwiesen ist, auch wenn man es schnell mal so meint) oder welche Fehlverhalten sonst Fischer an den Tag legen. Das Prinzip Zahn und Zahn zieht nicht.

Ich verstehe in diesem Zusammenhang nicht, wie manche Angler – teilweise auch sehr bekannte Kollegen – riskant und dicht an die Netze heranfahren. Das habe ich öfters auf dem Wasser beobachtet, u.a. ausgerechnet als ich im letzten Frühjahr einen Behördenvertreter an Bord hatte. Diejenigen nehmen das Risiko doch geradezu in Kauf, mal in ein Netz zu geraten. Nicht zu letzt im eigenen Interesse sollte das tunlichst vermieden werden. Wir haben keine andere Chance: Wenn wir zukünftig ohne nachhaltige Einschränkungen hierzulande schleppen wollen, müssen wir ALLE dafür sorgen, dass die Netzkonflikte weniger werden. Das schließt ausdrücklich ein, dass jeder jeden noch so guten Freund auch mal auf diese Problematik aufmerksam machen muss, falls dieser es zu leicht zu nehmen scheint. Wer hier kein Rückgrat beweist, bewahrt sich vielleicht eine Freundschaft, riskiert aber die Basis seines eigenen Hobbys und dem Hunderter anderer.

Hier müssen sicher einige ihre Positionen überdenken. Es ist eben nicht cool, einen Dredge-Anker mit einer Wurfleine an Bord zu haben, um ggf. das Netz an diesem starken Seil heben zu können und die Köder wieder zu bergen, wenn man denn mal rein geraten ist. Es ist vielmehr cool, NICHT in Netze zu geraten und sich im Zweifel abseits von stark mit Netzen gepflasterten Gebieten zu halten – ausdrücklich auch dann, wenn gerade dort an dem Tag meine vermeintlich besten Fanggebiete liegen. Wir müssen den Stellnetzen ausweichen, das ist in der Küstenfischereiordnung ohne wenn und aber so vorgeschrieben, Das Meer ist zudem groß, und ich wundere mich ohnehin immer wieder, wie viele Typen auf 4 bis 7 m Wassertiefe rumorgeln, wo die Gefahr in Stellnetze zu geraten ungleich größer ist als über tieferem Wasser.

Ich bekenne mich klar dazu, dass jeder das Recht hat, auch mal Fehler zu machen. Auch ich habe sicher nicht von Anfang an alles - gemessen an meinen heutigen Maßstäben – richtig gemacht. Ich erwarte aber, dass jeder aus seinen Fehlern lernt. Und Schleppen will gelernt sein. Es ist schon etwas frustrierend, wenn man sieht, wie viele Neulinge sich schon nach kurzer Zeit wie Graf Koks von der Gasanstalt präsentieren – und nicht zuletzt neunmalklug im Anglerboard schwadronieren – im Prinzip aber keinen blassen Schimmer von dem haben, was sie eigentlich tun. Auch ein in Simris gefangener Lachs oder ein Zig-Tausend-Euro teures Schleppboot ist noch lange nicht der Ritterschlag zum Oberschleppguru.

Versteht mich nicht falsch: Einsteiger sind mir und dem BAC mehr als willkommen. Es wäre nur schön, wenn die Mehrheit von denen etwas offener gegenüber solchen Problematiken wäre. Es hat mich in der Vergangenheit mehr als einmal zu tiefst deprimiert, wie wenig Interesse man weckt, wenn man mal Kollegen darauf anspricht. In der Regel wurden die Erwähnung möglicher Konsequenzen für uns Schleppangler ungläubig schlicht für abwegig erklärt. So unter dem Motto, wird schon nicht so kommen, die Fischer haben eh unrecht, ist alles gar nicht so schlimm, kann gar nicht sein, und und und....

Ihr werdet in Zukunft sicher über den BAC und bei unseren zukünftigen Veranstaltungen noch verstärkt informiert werden. Nehmt diese Zeilen aber vielleicht schon jetzt einmal zum Anlass, mit Freunden und Kollegen dieses Thema zu besprechen. Wir können und wollen uns der Problematik nicht verschließen.

In dem Zusammenhang noch ein letzter Exkurs: Ich habe hin und wieder den Vorwurf aus Kollegenkreisen gehört, mit den von mir veranstalteten Festivals und Trollingtreffen hätte ich doch erst für den Boom und damit für die Probleme gesorgt. Bevor jemand das Thema hier wieder aufwärmt, lasst mich kurz sagen, dass meiner Ansicht nach das Gegenteil der Fall ist. Die Schleppangelei hätte auch ohne die Veranstaltungen geboomt, vielleicht mit etwas Zeitverzögerung. Ohne Frage ist es uns aber über die Veranstaltungen gelungen, über die Jahre zig Neulinge ein wenig auf den Pfad der Tugend zu führen, und zwar durch Führen am Beispiel der erfahrenen alten Hasen, wie man sich am besten verhält und wie nicht.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Das hört sich ja nicht gut an.
Aber das ist ja nicht nur beim Trolling so.
Auch in anderen (Angel)Bereichen gibts schwarze Schafe.
Und auch da bin ich dafür, dass man aufkärt und/oder was dagenen unternimmt, um der Mehrzahl der Angler weiterhin ein möglichst ungestörtes und möglichst regelungsarmes Angeln ermöglicht (und wenn Regeln, dann wenigstens solche die auch sinnvoll sind).
 
F

Fxndlxng

Guest
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Ich bin vor knapp 4 Jahren mit einem Freund das erste mal zum trolling gefahren und fahre seit dem Regelmäßig zum mefo schleppen auf die Ostsee. Ohne Zweifel bin ich absolut unerfahren was diese art der angelei angeht. Wenn wir rausfahren dann entweder mit unserer eigenen Nusschale oder wir mieten uns irgendwo ein kleines Trollingboot. Mit diesen 5 bis max 6m langen Booten (unser eigenes ist sogar noch kleiner) bleibe ich prinzipiell "dicht" an der Küste. 8-9m ist meist so die Obergrenze von dem was wir an tiefe erreichen. Keiner wird mich, womit auch immer dazu bewegen können weiter vom Land weckzufahren, denn ich möchte nicht nur raus sondern irgendwann auch wieder rein fahren können.

So kam es dann wohl auch, dass wir auf einer unserer Ausfahrten tatsächlig einmal mit zwei Ruten in einem Netz hängen geblieben sind obwohl wir immer sehr darauf geachtet haben einen gesunden Abstand zu ihnen zu halte. Einmal nicht aufgepasst und schon ist es zu spät! Damals habe ich noch geflochtene Schnur auf meinen Rollen gehabt. Aus purer Unwissenheit haben wir das Netz ein Stück hochgehoben und unsere Köder befreit. Und zwar ohne irgendetwas zu zerschneiden oder sonst irgendwie kaputt zu machen.
Das soetwas wohl nicht gerade gerne gesehen wird, habe ich mir natürlich denken können. Das es ein so gewaltiges Problem darstellt, wie von Dir beschrieben habe ich aber nicht gewußt. Ich bin Student und dank meines Hobbies und meiner Freundin kronisch pleite.
Da überlegt man schon ob man den 15EUR teuren Wobbler jetzt einfach abschneidet. Wenn man sich der tragweite dieses Problems dann nicht bewußt ist und zudem vielleicht noch viel Geld für die Miete des Bootes ausgegeben hat, dann steht die Entscheidung schnell fest. Sollte ich wieder in so eine Situation geraten, werde ich anders handeln und in den sauren Apfel beißen. Ich habe damals aber nicht aus Gleichgültigkeit oder Ignoranz oder oder oder... anders gehandelt sondern weil ich mir der Problematik garnicht bewußt gewesen bin und dass wird vielen anderen sicherlich genauso gehen. Deshalb sollte man nicht immer gleich den Hammer rausholen sondern lieber aufklären und auch ein wenig Verständnis für die "Newbies" zeigen. Das der 20 Jahre erfahrungsstarke Angler mit seinem 8m langen hochseetauglichen, mit GPS, Navi, Funk... und was weiß ich ausgerüstetem Trollingboot, den Netzen weiträumig ausweichen kann ist mir klar. Das kann aber nicht jeder und das sollte Euch wiederum auch klar sein. Ich denke aber dass wenn man auf freundliche Weise versucht die Leute in die richtige Richtung zu lenken, dass dann auch die meisten darauf anspringen.
Ich für meinen Teil bin Leuten wie Dir sehr dankbar für das Engagement, dass ja letztendlich uns allen zu gute kommt.
 
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D

Dxlfxn

Guest
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Hört sich nicht gut an, was du da zu berichten hast, Frerk.
Dem ist auch nichts weiter hinzuzufügen. Man kann sich nur danach richten und gut ist es. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das sich hier Fischer beschweren, die schwarze
und nicht gekennzeichnete Netze draußen haben.
Mich würde mal eines interessieren: Gibts da regionale Schwerpunkte? Ich könnte mir
(leider) genau das vorstellen.
Die Coolneß nimmt leider wirklich immer mehr zu. Die in den letzen zwei Wintern (zu)
leicht gefangenen Lachse scheinen dem einen oder anderen nicht wirklich gut zu bekommen. Wenn ihr Unterstützung braucht, weißt du wie du mich erreichen kannst. Ich habe mein halbes Jahr Abordnung hinter mir und wieder etwas mehr Zeit.
 
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Eine kleine Frage hät ich da mal!Wie müssen in Deutschland die Netze markiert werden?
Bzw. wie werden sie den meistens markiert?
 

Frerk

Member
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Hallo,

wenn ich die Diskussion schon anstoße, will ich sie auch gerne weiter betreuen. Also...

@Findling:
1. Es gibt nichts gegen einfaches Schleppen - auch küstennah - einzuwenden; meine Äußerung bezgl. des küstennahen Schleppens bezogen sich mehr auf die in Anführungsstrichen professionelleren Teams mit vollem Ornat, das vom Prinzip her für die Fischerei abseits der küstennahen Flachwassergebiete und den dort erforderlichen suchenden Angeltechniken ausgelegt ist. Wer mit Downriggern, Planerbords und Dipsys gleichzeitig auf 4-6 m Wassertiefe rum orgelt, merkt nichts.
2. Das mit dem "Hammer rausholen, besser Aufklären" ist natürlich vollkommen richtig. Genau das ist ja auch unsere Zielsetzung. In meinem ganz persönlichen Frust passiert es schon mal, dass ich vielleicht etwas über Gebühr pauschaliere. Aber vielleicht ist es auch der verzweifelte Versuch, mal einige Leute aufwachen zu lassen. Nur leider reagieren erfahrungsgemäß am ehesten - wie im Vorliegenden Fall - diejenigen, auf die es noch nicht einmal gemünzt ist.
3. Ich widerspreche Dir in einem Punkt: Die Bootsgröße hat keinen Einfluss darauf, wie weit ich einem Netz ausweichen kann. Das kann man mit einem kleinen Boot auch.

@Dolfin
Regionale Schwerpunkte und meine eigene Interpretation bezgl. der Kausalität: Genannt wurden uns Fälle von Massholm die ganze Küste hinunter bis Lübeck. Schwerpunkte sollen indes sein:
- Neustädter Bucht (meine Interpretation: hier stehen auch besonders viele Netze, daher durchaus glaubhaft)
- Großenbrode (wurde als DER Schwerpunkt genannt; meine Interpretation: hier fahren besonders viele raus, auch viele ausgeprochene Anfänger und Leihbootnutzer - Großenbrode ist sonst nicht die Ecke mit übermäßig vielen Netzen)
- Heiligenhafen - Weissenhaus (meine Interpretation erneut: hier stehen auch besonders viele Netze, daher durchaus glaubhaft)

@Taildancer
In der Theorie an beiden Enden Stöter mit roten Doppelflaggen, bei Netzlängen von mehr als 1200 m alle 600 m eine Einzelflagge, bei mehr als 600 m, aber unter 1200 m, in der Mitte eine Einzelflagge. Doch vorsicht, Netze müssen nicht in gerade Flucht stehen, die können absichtlich schlangenlinienförmig gelegt worden sein (fangen dann besser!) oder durch Winde/Strömungen so versetzt worden sein. Und Vorsicht: eine Notbeflaggung ist auch möglich/zulässig, wenn der Fischer bei starken Winden beim Aussetzen zufällig nicht die richtige Flagge in seine Flossen bekam. Und vor Campingplätzen im Sommer (nicht für die Schlepper das große Problem...) wird sogar eine Markierung nur mit kleinen Bällen an der Wasseroberfläche explizit von der Fischereiaufsicht geduldet. Eine offensichtlcihe Kennzeichnung führt erfahrungsgemäß im Sommer oft dazu, dass Leute zu den Netzen rausschwimmen und sich Fische herausschneiden, was die Fischereiaufsicht so bestätigte.
Mehr Details dazu soll das eben zu erarbeitende Merkblatt später erläutern.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Eine offensichtlcihe Kennzeichnung führt erfahrungsgemäß im Sommer oft dazu, dass Leute zu den Netzen rausschwimmen und sich Fische herausschneiden, was die Fischereiaufsicht so bestätigte.
Das ist ja kaum zu glauben, wer macht denn sowas??

Aber erst mal ein kräftiges Danke an Frerk für die vielen Infos!!
 

Tiffy

Bootsangler
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Moin Frerk,

ich frag mich z.B. immer in welche Richtung denn das Netz geht wenn ich auf die Doppelfahnen treffe. Fernglas raus und die andere Fahne suchen oder eben die andere Endflagge. Ist bei klarem Wetter auch oft wohl auszumachen, aber eben nicht immer.

Es wäre für die Fischer ein leichtes eine zweite Fahne zu setzen. Sagen wir mal so 30-50 Meter neben den Endflaggen um zu erkennen in welche Richtung das Netz geht. Gerade bei vielen und langen Netzen ist oft nicht eindeutig auszumachen welche Fahnen denn nun zusammengehören.

Vielleicht könnte man sowas ja mal bei nächsten Gesprächstermin ansprechen. Ist ja auch ein relativ günstiger Selbstschutz für des Fischers Netze.
 

Frerk

Member
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

@Tiffy:
Das war eines unserer zentralen Anliegen, den Netzverlauf besser erkennen zu können. Es gibt ja z.B. auch andere Beflaggungsvorschriften in anderen Ländern, von wegen West-Ost-Unterscheidung etc. Das Problem bei uns scheint nach Auskunft der Behördenvertreter zu sein, dass die Kutter alleine von der Größe her nicht in der Lage sind (bei uns fahren sehr viele vergleichsweise kleine Kutter zum Setzen der Stellenetze...), mehr Stöter mitzuführen. Man hatte schon mal die 600m-Regel erwogen auf 300 oder 400 m zu ändern, Berechnungen führten aber dazu, dass beispielsweise ein 9-m-Kutter dann vom Raum her nicht mehr alle benötigten Stöter überhaupt mitführen könnte.

Ob wir das jetzt glauben oder nicht - Verständnis bringe ich dafür nur bedingt auf - es scheint so zu sein, dass an der Frage wenig zu löten sein wird. Es bleibt bei aller Uneindeutigkeit der Kennzeichnung uns wohl nicht viel anderes übrig, uns hinreichend weit entfernt zu halten. Damit ist nicht gemeint Kilometer, aber wenn ich einige Hundert Meter entfernt fahre passiert i.d.R. ja auch nichts. Und wenn man nicht gerade die Flachwasserarie trellert, sondern auf 10 oder mehr Metern Wassertiefe fährt (ich fahre nie flacher, das nur mal so am Rande), dann kann man unabsichtlich auch mal ein Netz überqueren, ohne dass man gleich drin hängt. Ein Stellnetz staut i.d.R. nicht höher als 2 oder 3 m über Grund, und tiefer als halbe Wassertiefe setze ich die Downrigger in Gebieten mit unklaren Netzverläufen nie, so passiert dann nichts. Das soll wie gesagt nicht zur Methode werden

Alle meine Freunde bzw. die Vorstandsmitflieder sind nach Selbstauskunft in gut 10 Schleppjahren jeder nur zwischen 0 und 2 mal in ein Netz geraten. Wäre das der Schnitt aller Schleppangler, hätten wir heute das Problem nicht. Es gibt jedoch Spezialisten, die schaffen diese Quote locker am Wochenende, und sind offenbar sogar noch etwas stolz darauf. Und machen dann Fischer ggf. noch an, wenn die plötzlich dazu kommen, wie uns Fischer Blank aus Heiligenhafen berichtete. Er wäre, als er auf einen Trollingfischer stieß, der gerade in seinem Netz saß, auch noch angepöbelt worden, die Netze sollte man ohnehin verbieten, etc....

Ich weiss, wir können auch viele Geschichten von Fehlverhalten von Fischern an dieser Stelle zitieren, nur an bestimmte Regeln müssen wir uns einfach halten. Ohne wenn und aber.
 

langelandsklaus

Active Member
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Ja mit den Stellnetzen ist das manchmal so ein Problem. Wenn diese dann vorschriftsmäßig gekennzeichnet sind, habe ich es schon oft erlebt, dass die Fahnen/Bojen wegen der manchmal heftigen Strömung unter Wasser gedrückt werden.

Generell halte ich es so, dass wenn ich ein Netz oder mehrere sehe, einen möglichst weiten Bogen drum herum fahre.

Das Meer ist doch eigentlich groß genug - warum treten solche Probleme auf ?

Ich muß doch jetzt mal im Urlaub nachfragen, ob die dänischen Fischer das gleiche Problem haben.
 

Tiffy

Bootsangler
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

@ Frerk,

dann lass Sie doch Luftballons nehmen. Da bekommen die Hunderte von in der Jackentasche mit. Solange bleiben die Netze ja nicht stehen.

Mit ein bisschen guten Willen sollte sich doch eine Lösung finden lassen. Muss doch auch im Interesse der Fischer liegen ?



langelandsklaus schrieb:
Das Meer ist doch eigentlich groß genug - warum treten solche Probleme auf ?

Weil man den Kanten folgt und dabei hin und wieder ein Netz kreuzt. Normalerweise hält man ausreichendem Abstand bis das Netz zu Ende ist. Nur wo ist Anfang und wo Ende ? Links oder rechts von der Endflagge ?? Zum Glück bin ich mit nem Rigger oder Diver noch nie in einem Netz hängengeblieben. Aber oft genug ärger ich mich das ich eine vielversprechende Kante verlassen muss weil ich aus Sicherheitsgründen Abstand halte.
 
D

Dxlfxn

Guest
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Meistens kann man das schon sehen - wenn man will. Ich slebst bin in den 15 Jahren die ich schleppe einmal bei anbrechender Dunkelheit in der Pukavikbucht in eines der dortigen Netze gekommen und einmal am Staberhuk-Riff. Das war eigentlich alles...

Ich glaube aber das auch die Fahrerei mit dem AP (wenn man sich fischen läßt und nicht fischt ) oft dazu führt, das man plötzlich "drin" sitzt.

Mich würde aber mal interessieren, nicht um hier von den Schleppern abzulenken, ob es nicht auch viele Blinker und Wobbler von anderen Leuten (Bellys, Kleinboote) beim
Spinn- oder Pilkfischen in den Netzen sitzen. Kann man das unterscheiden oder wird mal wieder alles unter einem Thema abgekakt (nicht vom BAC - sondern von den Gegnern des Trollings)?
 

langelandsklaus

Active Member
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Dolfin schrieb:
Mich würde aber mal interessieren, nicht um hier von den Schleppern abzulenken, ob es nicht auch viele Blinker und Wobbler von anderen Leuten (Bellys, Kleinboote) beim
Spinn- oder Pilkfischen in den Netzen sitzen. Kann man das unterscheiden oder wird mal wieder alles unter einem Thema abgekakt (nicht vom BAC - sondern von den Gegnern des Trollings)?


Ich möchte wetten, dass mehr Pilker in den Stellnetzen gefunden werden als Downriggerbleie !!!
 

Frerk

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AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

@ Langelandklaus und Dolfin
Pilker sind regional wohl auch ein Problem. Nur ist der Schaden am Netz, und darauf heben sowohl die Fischer und Behördenvertreter ab, bei den Downriggerbleien und Stahlseilen um einiges größere. Insbesondere wenn versucht wird, das Netz daran zu heben. Übrigens sind Blinker im Netz, wenn sie von uns dann abgeschnitten werden, wohl für die Fischer kein großes Problem im Sinne einer Gefährdung: Man sagte uns, dass man die beim Einholen des Stellnetzes i.d.R. gut erkennen würde; Heringsvorfächer wären schon um Längen ekeliger.

@ Tiffy: ich weiss, es war mit den Luftballonen nicht ganz ernst gemeint. Aber letztlich werden die Fischer - zeigt auch schon die Erfahrung - nicht wirklich offen dafür sein, freiwillig mehr für die Erkennbarkeit ihrer Netzführung zu tun. Es ist eben mit Arbeit und Aufwand verbunden und schließlich kennzeichnen sie (im Normalfall) die Netze ja nach geltenden Vorschriften. Wenn Du um eine Straßenecke fährst, schickst Du ja auch keinen Einweiser zu Fuß los, nur weil Dein Einfahren in die andere Straße dann fraglos sicherer wäre. Natürlich ist das nicht wirklich vergleichbar, mag aber das Problem illustrieren.

Unter dem Strich sind wir in Sachen der Netzkennzeichnung die Doofen. Es ist nicht befriedigend und natürlich wird der BAC hier auf eine Verbesserung der Situation drängen. Nur bin ich da äußerst skeptisch.
 
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Hallo,

Man kann nur hoffen, das es in diesem Punkt eine gütliche Einigung für beide Seiten gibt. Wir Angler werden auf jeden Fall am Kürzeren Hebel sitzen. Angelköder, die sich in Fischernetzen verfangen wird es leider immer geben.
Mit der Erkennung der Lage der Netze ist es wirklich teilweise schwierig. Aber es ist kein Problem, diese großzügeig zu umfahren. Ich möchte mein Angelgerät jedenfalls nicht unnötig abreißen. Deshalb habe ich mich letztes Jahr in der Howachter Bucht zwei mal ziemlich über "Schwarze Netze" aufgeregt in die wir geraten sind. Bei der WSP braucht man so was auch nicht anzuzeigen. So etwas verläuft garantiert im Sande. Die eine Krähe hackt der anderen ja kein Auge aus...

Gruß Steve
 

Frerk

Member
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Steve,

dass mit der WSP sehe ich anders. Argumentativ ist es für uns, dass heißt für den BAC, schwer zu behaupten, auch wir haben Probleme (und zwar solche, die von schwarzen Schafen unter den Fischern verursacht werden), wenn wir diese nicht dokumentieren. Solche Fälle sollte man in jedem Fall anzeigen. Und wenn man das Gefühl hat, dass die WSP das Krähenprinzip praktiziert, sprich nix macht, dann bitte zumindest eine Querinfo über den Vorgang an den BAC.

In der Praxis aber glaube ich sind sich die meisten Angler nicht so sicher, dass sie alles richtig gemacht haben und lassen daher von einer Anzeige ab. Wer klar eine weiße Weste hat, sollte was unternehmen. Auch im Zusammenhang von anderen Konflikten mit Fischern. Es wird z.B. immer wieder berichtet, dass Fischer Bootsanglern absichtlich gefährlich nah kommen, warum auch immer, aber offensichtlich mit der Zielsetzung, uns Angst einzujagen. Es will mir aber nicht in den Kopf, dass praktisch alle, die mir von so etwas überzeugend und glaubwürdig berichtet haben, nichts dagegen unternommen haben. Kinder, das ist doch kein Kavaliersdelikt, oder??
 

langelandsklaus

Active Member
AW: Drohen wieder Beschränkungen? Leider Ja!

Frerk schrieb:
Es wird z.B. immer wieder berichtet, dass Fischer Bootsanglern absichtlich gefährlich nah kommen, warum auch immer, aber offensichtlich mit der Zielsetzung, uns Angst einzujagen.

Traurige Wahrheit - erlebe ich bei ca. jeder fünften Ausfahrt ! :e
 
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