Duisburger Hafen, Rhein und Untere Ruhr

Mr. Sprock

Ich mag Binden und Affen
Hallo,

wie schätzen denn die, die mit der Ruhr und Hochwasser Erfahrung haben bzw. aufgewachsen sind, die Situation der Flossenträger ein?

Die Ruhr hat oft Hochwasser, obwohl es der am meisten ver- und kaputt gebaute Fluss im weiten Umkreis ist, also Hochwasser trotz und wegen stärkster Regulierung.

So hoch wie es vor zwei bis drei Wochen war, wird es in den letzten Jahrzehnten nicht gewesen sein.
Funktionierende Auengebiete gibt es fast nicht mehr.
Ich gehe davon aus, dass ein Großteil des Fischbestandes dieses Hochwasser nicht überlebt hat.
Wie seht ihr das an der unteren Ruhr zwischen Essen-Werden und Mündung?


Der mehrere km lange Campingplatz ist wohl verschwunden.
Die Ruhr war dort mehrere hundert m breit, anstatt der sonst üblichen 30 m.

TL
 

magi

Well-Known Member
Also mein Eindruck ist, dass das Hochwasser zumindest die Grundeln an der unteren Ruhrstrecke die ich befische (Wehr Kettwig bis Berliner Brücke) recht wenig beeindruckt hat. Auch Barsche werden partiell gefangen, auch wenn die richtigen Hochphasen (hoffentlich) noch kommen. Allein die Tatsache, dass sich bisher noch kein anderer hier "ausgeheult hat" werte ich als optimistisches Zeichen, wobei einzelne Fangberichte per se mMn keine belastbaren Rückschlüsse auf den gesamten Fischbestand zulassen. Die Ruhr hier unten ist eh sehr launisch und es kann auch unter scheinbar optimalen Bedingungen seeehr zäh sein.
 

trawar

Well-Known Member
Bei dem Pegel finde ich es echt eine Hartenummer, hinzu kommt noch das die Temps in den letzten zwei Wochen extrem gefallen sind.
Die Standplätze sind jetzt denke ich mal andere als noch vor einem Monat.
 

trawar

Well-Known Member
Das letzte mal war ich bei ca. 1,1m nun ist der bei uns um die 83cm.

Ja und Sauklar trifft es echt gut.

Kollege hat gestern bei Einbruch der Dämmerung einen gerade maßigen Zander und einen kleinen Barsch gehabt, sonst ging NULL
 

Localhorst

Well-Known Member
Hi,

ich bin in den letzten paar Jahren immer mal wieder am Rhein unterwegs gewesen, aber bis auf seltene Zufallstreffer nicht besonders erfolgreich gewesen. Dieses Jahr möchte ich den Hauptstrom des Rhein höhe Duisburg +- 30km gerne etwas intensiver bzgl. beangeln und ich habe deswegen schon die ganze Zeit gewartet, dass das Wasser endlich wieder zurück geht.

Der Rhein und das Gebiet, das ich ca. anpeile, ist ja nun ziemlich groß und somit hoffe ich durch ein paar grobe Fragen meine Stellen und Methoden etwas einschränken zu können. Zielfisch ist Zander und Barsch mit der Spinnrute.

Es ist Winter und der Rhein entsprechend kalt. Es ist auch gerade eine ziemliche Hochwasser Welle durch den Niederrhein gerauscht und der Pegel ist nun innerhalb von 1 Woche um fast 4m gefallen.

Wie würdet ihr folgende Fragen unter diesen Bedingungen beantworten:
  1. Eher Strömung oder beruhigten Bereich suchen?
  2. Eher flache oder tiefe Bereiche suchen?
  3. Eher langsam oder schnell fischen?
  4. Eher am Tag oder eher am Abend/Nacht?

Ich suche meine Stellen dann schon selber und werde auch versuchen mir den Abschnitt zu erarbeiten, aber etwas Starthilfe ist natürlich herzlich willkommen ;-)

Viele Grüße
Localhorst
 

jkc

Well-Known Member
Moin, ich denke gerade bei fallendem Hochwasser sind die strömungsberuhigten Bereiche interessant. Das muss jetzt kein stehendes Wasser sein, aber mal abgesehen davon, dass es für die Fische energietechnisch unsinnig ist, sich in den stärker durchströmten Bereichen aufzuhalten, kommt man da selbst bei normalem Wasserstand ja angeltechnisch schon an die Grenzen.
Meine Antwort auf die anderen Fragen ist im Prinzip, das muss man ausprobieren, da sich das von Tag zu Tag wechseln kann.
Meine Erfahrungen sind in der Dunkelheit deutlich besser, was allerdings maßgeblich auch daran liegt, dass ich im hellen nur in Ausnahmefällen überhaupt losziehe.
Du kannst grundsätzlich zu jeder Tageszeit Fische fangen, aber nicht jede Stelle ist zu jeder Tageszeit interessant.
Bei der Geschwindigkeit fische ich inzwischen beim grundnahem Gufiangeln wieder meistens lieber zu schwer und zackiger als endlos Zeit für möglichst langsame Präsentation zu verschwenden, an der Steinpackung, sei es mit Wobbler oder geleiertem Gufi, darf es für mich aber gerne so langsam wie möglich sein.
Bzgl. Wassertiefe sage ich mal grundsätzlich tiefer, aber die flachen Bereiche nicht komplett ausschließen, ich habe auch nachts bei tiefen Minusgraden in unter 1m Wassertiefe schon sehr gut gefangen.

Grüße JK
 

jkc

Well-Known Member
In Fluss ist meiner Erfahrung nach die Strömung und damit im Zusammenhang der Wasserstand das allerwichtigste Kriterium, da kommen vielleicht noch Sichtverhältnisse und dann lange Zeit erstmal gar nichts. Witterung steht da meiner Ansicht nach z.B ziemlich weit hinten an, soll heißen, ruhig auch da probieren, wo es eigentlich zu flach erscheint wenn, die Strömung passt.

Grüße JK
 
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Localhorst

Well-Known Member
Hi,
danke für die vielen Infos und das nachhaken! Hier mal der angedrohte Bericht ;-)
Wir waren für ca. 3 Stunden in einem Buhnenfeld. Außenkurve, aber tendenziell eher flach. Von ca. 1800 - 2100 Uhr. Wir haben im wesentlichen die Steinpackung auf der strömungsabgewanten Seite mit langsamen Wobblern und langsamen durchgeleierten kleinen und leichten Gufis gefischt. Die Bereiche hatten alle, im Vergleich zu der sonst hier herrschenden Strömung, sehr wenig von derselbigen. Wir haben 6 Buhnen jeweils einmal auf dem Hin und Rückweg beangelt.

Es gab zwei kurze Kontakte direkt vor den Füßen, die zwar für mächtig Puls gesorgt haben, aber beide leider nicht verwandelt werden konnte.

Mit den Bissen (die beide relativ spät kamen und beide an der selben Stelle) denke ich, dass wir nicht komplett falsch unterwegs waren und dass noch einige male wiederholen müssen, um hier evtl. Infos draus ableiten zu können.

Viele Grüße
Localhorst
 

Mr. Sprock

Ich mag Binden und Affen
Hallo zusammen,

ich wollte mal an der unteren Ruhr zwischen Kettwig und Mülheim oder zwischen Essen und Kettwig Feedern.
Davon habe ich eher theoretische Kenntnisse und wollte mir ein paar praktische aneignen, da mich mal mit einem jüngeren Angler Feedern versuchen wollte.
Posenangeln an der unteren Ruhr ist ja nicht so toll, wenn man kein Bolo- oder Stippexperte ist, wobei ich beide Arten von Experten dort noch nie gesehen habe.
Ebensowenig habe ich richtige Feederangler gesehen. Es wird zwar oft eine Feeder- oder Winklepickerrute zum normalen Angeln auf Grund genutzt, doch das meine ich nicht.

Die Ruhr hat im Bereich der Buhnen eine recht spezielle Bodenstruktur.
Die Buhnen sind meist flach. An der Linie zwischen den Buhnenspitzen „Strömungskante“ gibt es einen sehr steilen Abfall in die wannenförmige, ausgebaggerte bei Normalwasserstand ca. 4 m tiefe Fahrrinne, wo für diesen kleinen Fluss riesige Passagierschiffe (Weiße Flotte) fahren können, die einem an der Buhnenspitze fast die Nase abfahren.

Nun habe ich die Frage an diejenigen, die sich etwas mit Feedern auskennen (Praktiker) und mir sagen können, wie an dieser Strecke vorzugehen wäre.
Mir ist klar, dass da auch die Jahreszeit bedeutend ist, doch würde ich gerne wissen, wie optimalerweise vorzugehen wäre?

Wo sollte ich fischen?
- Mitten in der 4 m. tiefen Fahrrinne (Wannenmitte)
- Am Rand der 4 m. tiefen Fahrrinne (Boden der Wanne, aber an der „Strömungskante“, wo das Ufer wieder nach oben ansteigt)
- In den meist flachen Buhnen

Danke.
 
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