Ein Plädoyer für Angelanlagen

Gast

Gesperrter User
AW: Ein Plädoyer für Angelanlagen

Hi,
ich habe bei mir hier in NL im Verein 4 Teiche, alle so zwischen 1-2 ha.
An jedem dieser Teiche ist C&R vorgeschrieben, also sind siese immer sehr gut mit Fisch besetzt.
Da ist alles in stattlichen Größen vertreten, Karpfen bis 35 Pfd. , Schleien bis 60 cm !!, Brassen so groß wie Karpfen , Hechte von ü1m und jede Menge Kleinzeug zum stippen.
An solchen Gewässern wird in NL sehr gerne der Nachwuchsangler "ausgebildet"
Da fährt Papa dann mit dem 5 oder 6 jährigen hin und bringt ihm das stippen bei, später wird mir der Feederrute gefischt und wenn Junior das alles mal anständig gelernt hat geht es auf Karpfen.
Nicht so wie in Deutschland wo so mancher 14 jähriger schon Raubfischprofi oder Karpfenangler ist ohne jemals ein Rotauge gefangen zu haben.
Ich bin unbedingt für solche Angelanlagen, Gewässer an denen die Jungangler binnen 1 Stunde auch mal 5 Fische fangen können.
Denn dann verlieren sie auch nicht so schnell die Lust.
Jungangler sind unsere Zukunft.
Und ja, mir hat es auch Spaß gemacht am Vormittag mal eben 2-3 Karpfen oder die ein oder andere dicke Schleie zu fangen.
Aber wer glaubt Köder rein und Fisch beißt der liegt falsch, auch an solchen Gewässern muss man wissen wie es geht.
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
AW: Ein Plädoyer für Angelanlagen

Die Problematik ist vor allem eine politische. Es stellen sich hier zwei wichtige Fragen:

1. Gibt es ein Grundrecht (Menschenrecht) auf Angeln?

2. Wie wollen wir zukünftig mit dem Tier als Lebensmittel umgehen?

Nur wenn man Nr. 1 bejaht, kommt man zu dem Ergebnis, dass Angelanlagen einen Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung von natürlichen und naturnahen Gewässern ist. Spricht man dieses Recht ab, verhängt man eben einfach Angelverbote, wenn es zu viel wird.

Kern des Übels ist dabei die Tendenz, den Fischen (oder den Tieren ganz allgemein) Rechte zuzusprechen. Hierzu gibt es aus meiner Sicht moral-philosophisch gesehen keinen Grund. Dies will ich an dieser Stelle nicht vertiefen. Wenn dies gewünscht ist, kann ich das in einem anderen Strang tun.

Das Problem liegt vor allem darin, dass dieses Thema von den meisten Menschen rein emotional angegangen wird. Ihn bleibt meist auch nichts anderes möglich, weil die Fachkenntnis fehlt. Wir müssen dafür kämpfen, dass das Verhältnis von Tier zu Mensch wieder in ein klares über und Unterordnungsverhältnis gesetzt wird. Ein solches ist moralisch richtig und philosophisch gut begründbar.

Damit im Zusammenhang steht auch die zweite Frage. Denn der Wunsch nach billigen Lebensmitteln führt im Ergebnis dazu, dass die meisten Bürger dieses Landes kein Problem mit Massentierhaltung haben. Wie passt dies zu dem negativen Image von P&T- Anlagen, in denen die Fische naturnah leben. Eine Frage die sich sicherlich auch viel Jäger stellen. Dort kämpft man mit einem ähnlichen Problem. Die Ursache wird auch hier die Entfremdung der Bevölkerungsmehrheit von natürlichen Zusammenhängen sein. Der Tod ist ein völlig natürlicher Teil im Leben eines Tieres. Ebenso ist es völlig natürlich, dass Tiere von ihren Fressfeinden getötet werden. Der Mensch ist auch insoweit nur ein tierischer Fressfeind. Die Natur ist für Tiere auch ohne Menschen alles andere, als Stressfrei. Hier ist einiges in der Wertvorstellungen durcheinander geraten.

Ohne eine Sachliche Auseinandersetzung werden wir das Problem aber nicht lösen. Aus meiner Sicht lassen sich alle Einwende von so genannten Tierschützern und Tierrechtlern sachlich wiederlegen. Hierzu ist es aber erforderlich, dass sich so viele Angler, wie möglich auch mit dem Argumentationsmaterial ausrüsten. Derzeit scheint mir die Motivation hierzu bei unseren Gegner deutlich stärker ausgeprägt zu sein, als bei den Anglern. Daher lege ich allen nochmals ganz ausdrücklich mein oben genanntes Buch ans Herz. Es handelt sich dabei nicht um ein Buch, dass sich gegen Tierschützern und Tierrechtlern richtet. Es ist lediglich eine nüchterne Aufarbeitung des Themas.

Menschenrecht/ Grundrecht?

Meinst Du im Range der UN-Charta und oder Grundgesetz?

oder ist das umgangssprachlich gemeint, das Recht zu Angeln
( als Fressfeind des Tieres?)

Gruß A.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Ein Plädoyer für Angelanlagen

. Aus meiner Sicht lassen sich alle Einwende von so genannten Tierschützern und Tierrechtlern sachlich wiederlegen. Hierzu ist es aber erforderlich, dass sich so viele Angler, wie möglich auch mit dem Argumentationsmaterial ausrüsten.
Derzeit scheint mir die Motivation hierzu bei unseren Gegner deutlich stärker ausgeprägt zu sein, als bei den Anglern. Daher lege ich allen nochmals ganz ausdrücklich mein oben genanntes Buch ans Herz. Es handelt sich dabei nicht um ein Buch, dass sich gegen Tierschützern und Tierrechtlern richtet. Es ist lediglich eine nüchterne Aufarbeitung des Themas.
Nicht Angler, deren Vertreter zuerst mal. Angler wollen einfach mal nur angeln - mehr müssen sie auch nicht.

Die Frage Gewässer, Bewirtschaftung, rechtlicher Rahmen, etc., dazu sind Verbände da der Bewirtschafter (Berufs- wie Angelfischer) ...

Dass solche Threads und Diskussionen überhaupt notwendig sind, zeigt dern Versagen seit Jahrzehnte nauf ganzer Linie - denn nichts wurde besser..

Und genau deswegen:
Ja, ich find Angelanlagen klasse und jeder sollte Anlagen aufmachen und betreiben können und keine Angler aus Deutschland auf die Nachbarländer deswegen angewiesen sein..

Zum nachdenken:
Als das Trophäen-Angeln und catch and release verboten wurde, habe ich weggesehen, denn ich war ja kein Trophäenangler.

Als das Wettkampfangeln geächtet wurde, habe ich geschmunzelt, denn ich war ja kein Wettkampfangler.

Als das Karpfenangeln in Kritik kam, so what? - ich war ja kein Karpfenangler.

Als das Angeln an Anlagen unmöglich wurde, was hats mich geschert, da ging ich eh nicht hin..

Als es dann auch am Ende die Angelvereine erwischen sollte - da gabs keinen mehr zum protestieren und dagegen kämpfen..
 

Kolja Kreder

Mitglied
AW: Ein Plädoyer für Angelanlagen

Menschenrecht/ Grundrecht?

Meinst Du im Range der UN-Charta und oder Grundgesetz?

oder ist das umgangssprachlich gemeint, das Recht zu Angeln
( als Fressfeind des Tieres?)

Gruß A.

Ja, wegen mir als Menschenrecht. Dies ist eigentlich nicht einmal abwegig. Es handelt sich schließlich um eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Der Fischfang war ein ausschlaggebender Punkt in der Entwicklung der Menschheit.

Als Grundrecht werden wir es nicht bekommen. Mir würde hier aber schon eine einfachgesetzliche Regelung reichen. Das Recht auf Fischfang, der das Recht zum Angeln einschließt. Das haben wir ja auch schon in den LFischG. Mir würde hier allerdings ein gutes BFischG besser gefallen. Aber ich halte die Föderative Struktur Deutschlands ohnehin für Humbug.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Ein Plädoyer für Angelanlagen

Stell Dir vor Du hättest dann in ganz D Nachtangelverbot wie in B-W oder Abknüppelgebot wie in Bayern...

Das würde eher kommen als was Gutes für Angler, da wette ich ;-)
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
AW: Ein Plädoyer für Angelanlagen

Ja, wegen mir als Menschenrecht. Dies ist eigentlich nicht einmal abwegig. Es handelt sich schließlich um eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Der Fischfang war ein ausschlaggebender Punkt in der Entwicklung der Menschheit.

Als Grundrecht werden wir es nicht bekommen. Mir würde hier aber schon eine einfachgesetzliche Regelung reichen. Das Recht auf Fischfang, der das Recht zum Angeln einschließt. Das haben wir ja auch schon in den LFischG. Mir würde hier allerdings ein gutes BFischG besser gefallen. Aber ich halte die Föderative Struktur Deutschlands ohnehin für Humbug.

Naja als Menschenrecht etc. ist mir das zu hochangebunden.
Eigentlich würde eine simple Erklärung des TierschutzG ja reichen , aber da hapert es ja schon.

Den Rest geh ich mit, es müßte in den Köpfen richtig gerückt werden - nur wer macht es?
Gruß A.
 

fusselfuzzy

Member
AW: Ein Plädoyer für Angelanlagen

Also meiner Meinung nach ist eine gut geführte Anlage doch nichts anderes wie ein Natursee, nur eben kleiner und mehr Leute. Um jemanden ans Anglen ranzubringen warum nicht an nen Forellenpuff. Einerseits ist es dann überschaubar(zwecks Größe des Teichs) und andererseits ist es "fast" sicher, dass er was fängt und somit ein Erfolgserlebnis hat. Macht es demjenigen Spass gibts nen Angler mehr und somit mehr Durchsetzungskraft.

Wie gesagt meine Meinung.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Ein Plädoyer für Angelanlagen

Ich habe nichts gegen Angelanlage. Dort treffen sich vor allem die, die ich nicht am "Wildwasser" treffen möchte.
 
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