Einsteigerfragen zum Vorfach

willi21

New Member
Hallo,

Da mich das Spinnfischen auf Salmoniden total begeistert habe ich mir nun vorgenommen es mal mit dem Fliegenfischen zu versuchen (bin also kompletter Neuling). Meine erste Rute (9ft, Klasse 5) mit passender Rolle und Schnur+Backing habe ich mir schon besorgt. Fischen möchte ich hauptsächlich mit Nassfliege, Nymphe und kleinen Streamern in Fließgewässern

Bezüglich des Vorfaches stellen sich mir allerdings noch einige Fragen. Ich hoffe Ihr könnt mir da helfen.

1) Wann verwende ich Nylon und wann Fluorocarbon?

2) Welche Stärken sollte ich mir auf jeden Fall zulegen?

3) Ich habe gelesen, dass es sinnvoll ist einen Pitzenbauerring zu verwenden. Wo knote ich diesen an? Am Ende des sich verjüngenden Vorfaches? Oder schneide ich das dünnere Ende des Vorfaches ab und knote ihn dort an? Und welche Schnur kommt nach dem Ring (Nylon oder FC?, welche Stärke?)

Über Eure Hilfe freue ich mich sehr.

MfG William
 

Seele

Böhser Siluro
Teammitglied
Ob du Fluo oder "normale" Schnur verwendest liegt an deinem persönlichen Geschmack. Fängt beides.
Stärken fisch ich immer von 0,11 bis 0,16 . Ich rede dabei von der leichten Äschenfischerei bis zur Forellenfischerei. Am Anfang würde ich dir zu 0.16 bis 0.18 raten vor Allem wenn du eine recht starke 5er Rute fischt.
Pitzenbauerring ersetze ich durch einen Albright, find ich einfacher zu Knoten, ich verliere den Ring nicht 5 mal beim Anknoten, ist billiger und auch unauffälliger.
 
1) Wann verwende ich Nylon und wann Fluorocarbon?
Das kommt auf den Bedarf an. Fluorocarbon sinkt. Daher ist es für Trockenfliegen nicht besonders geeignet. Ich nutze es selbst immer dann, wenn es nah an den Grund oder an Holz geht, da es recht abriebsfest ist.

2) Welche Stärken sollte ich mir auf jeden Fall zulegen?

Auch das kommt auf deinen Zielfisch an. Ich fische 0,15-0,22mm. Flexibilität ist beim Fliegenfischen recht wichtig. Edit: Kommt natürlich drauf an, ob du hier Tippet oder Vorfach meinst. Das Ende des Vorfach sollte immer etwas stärker als das eingesetzte Tippet sein.

3) Ich habe gelesen, dass es sinnvoll ist einen Pitzenbauerring zu verwenden. Wo knote ich diesen an? Am Ende des sich verjüngenden Vorfaches? Oder schneide ich das dünnere Ende des Vorfaches ab und knote ihn dort an? Und welche Schnur kommt nach dem Ring (Nylon oder FC?, welche Stärke?)

Ganz am Ende des Vorfachs knotet man den Ring an. Danach kommt das sog. "Tippet". Die Begrifflichkeiten sind - gerade für Spinnfischer- etwas verwirrend, da dort das Vorfach eigentlich den Part vor dem Köder ist. Eine klassische Fliegenmontage ist aber so aufgebaut: Fliegenschnur, verjüngtes Vorfach, Tippet. Zwischen Tippet und Vorfach kommt dann der Ring, dann kann man auch das Tippet recht schnell wechseln. Hier stellt sich dann auch die Frage nach Fluorocarbon oder Nylon.
 

Lajos1

Well-Known Member
Ob du Fluo oder "normale" Schnur verwendest liegt an deinem persönlichen Geschmack. Fängt beides.
Stärken fisch ich immer von 0,11 bis 0,16 . Ich rede dabei von der leichten Äschenfischerei bis zur Forellenfischerei. Am Anfang würde ich dir zu 0.16 bis 0.18 raten vor Allem wenn du eine recht starke 5er Rute fischt.
Pitzenbauerring ersetze ich durch einen Albright, find ich einfacher zu Knoten, ich verliere den Ring nicht 5 mal beim Anknoten, ist billiger und auch unauffälliger.
Hallo,

kann Dir voll beipflichten, aber wie verliert man Pitzenbauerringe?

Petri Heil

Lajos
 

Lajos1

Well-Known Member
Schau mal meine Gichtpratzen an, dann weißt es :)
Hallo,

kleiner Tipp: fädle einige Pitzenbauerringe auf einer Sicherheitsnadel auf und binde dann den der Spitze nähesten Ring bei noch geschlossener Sicherheitsnadel an, dann den angebundenen Ring aus der Nadel nehmen und das letzte Stück des Vorfachs daran anbinden.
Wenn man das Anbinden "freihändig" macht, fällt schon mal der eine oder andere Ring ins Gras und weg ist er. Ist mir früher auch öfters passiert (mit entsprechenden Wutanfällen und Flüchen:laugh2).

Petri Heil

Lajos
 

Lajos1

Well-Known Member
Ja aber es gibt ja keinen Grund die Dinger zu verwenden :cool:
Ich fische seit 15 Jahren an so ziemlich jeder Angel den Albright. Funzt Klasse, ob beim Spinnen, bei der Fliege oder Schlagschnur an der Waller oder Karpfenrute.
Hallo,

ist schon klar, wenn Du auch so klar kommst.
Beim Fliegenfischen (außer mit der trockenen) benutze ich die Ringe schon seit 30 Jahren (oder länger) und habe da noch keine Nachteile feststellen können.
Noch dazu, dass man beim Streamer und der mittleren bis schwereren Nymphenfischerei m. E. eh kein gezogenes Vorfach braucht.
Da nehme ich erst ein Stück 030 oder 028, dann der Pitzenbauerring und daran ein Stück 012er bis 018er. Länge variabel, je nach Gewässertiefe und Einsatzort.

Petri Heil

Lajos
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Absolut, auch von mir ein Dankeschön an Lajos1 , bin ich in 15 Jahren Fliegenfischen nicht drauf gekommen :redface.
Meine Pitzenbauerphobie geht soweit, das ich min. 1 Ersatzvorfach zuhause bestücke, draußen mit Wind, blendender Sonne usw. ist das supernervig. Mm ist der Pitzi unumgänglich wenn man flexibel sein möchte. Oft reicht bspw. schon eine stark bezahnte Bafo um das Tippet aufzurauhen, ein Hänger im Gestrüpp, ein Überschlag an nem Zweig mit rauher Rinde usw.
Die Dinger sind ja nunmal da um nicht permanent das verhältnismässig teure Vorfach einkürzen zu müssen. Es gibt sie übrigens auch in ovaler Form, sind ein bissel leichter zu händeln als die runden.
 

Lajos1

Well-Known Member
Absolut, auch von mir ein Dankeschön an Lajos1 , bin ich in 15 Jahren Fliegenfischen nicht drauf gekommen :redface.
Meine Pitzenbauerphobie geht soweit, das ich min. 1 Ersatzvorfach zuhause bestücke, draußen mit Wind, blendender Sonne usw. ist das supernervig. Mm ist der Pitzi unumgänglich wenn man flexibel sein möchte. Oft reicht bspw. schon eine stark bezahnte Bafo um das Tippet aufzurauhen, ein Hänger im Gestrüpp, ein Überschlag an nem Zweig mit rauher Rinde usw.
Die Dinger sind ja nunmal da um nicht permanent das verhältnismässig teure Vorfach einkürzen zu müssen. Es gibt sie übrigens auch in ovaler Form, sind ein bissel leichter zu händeln als die runden.
Hallo,

ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken; das mit der Sicherheitsnadel ist eine Erfindung von meinem, leider schon vor etlichen Jahren verstorbenen Freund und auch (aber nicht hauptsächlich) Fliegenfischer Jürgen, genannt Bobby.
Beim Dürkop gabs da mal vor vielen Jahren so ovale "Ringe", welche etwa halb so groß waren, wie die heute üblichen runden. Aber da brauchte man schon ein genaues Auge für das Einfädeln:confused:.

Petri Heil

Lajos
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Tenkaraangler machen einfach einen Achterknoten in die Schnur als Stopper und binden das Tippet mit einem sich selbst zuziehenden Knoten an, simpler geht es nicht.
Ist das Tippet irgendwann zu kurz, zieht man den Knoten auf und macht ein neues dran.
So ein Knoten ist mir noch nie aufgegangen.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Ob Sicherheitsnadel oder was anderes ist ja egal, die letzten, die ich gekauft habe sind auf nem Einhängekarabiner, kommt auf dasselbe raus. Bind ich mir an einen der Halter der Weste.
Worauf ich nicht gekommen bin, ist den Pitzenbauer einfach an der geschlossenen "Haltevorrichtung" aufzufädeln ...Ich Depp habe die immer erst in die Hand genommen, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht :rolleyes:
 

Lajos1

Well-Known Member
Tenkaraangler machen einfach einen Achterknoten in die Schnur als Stopper und binden das Tippet mit einem sich selbst zuziehenden Knoten an, simpler geht es nicht.
Ist das Tippet irgendwann zu kurz, zieht man den Knoten auf und macht ein neues dran.
So ein Knoten ist mir noch nie aufgegangen.
Hallo,

war früher auch eine übliche Weise das Vorfach mit der Hauptschnur zu verbinden. Nur hat der Knoten mitunter an den Ringen etwas gestört (klar, hat man bei Tenkara nicht). Störender als die dann aufgekommenen Plastik-Connectoren war das allerdings auch nicht. Aber seit den Loop to Loop Verbindungen ist das alles irgendwie Geschichte.
Beim Pitzenbauerring ist halt der Vorteil, dass man über die Saison mit 2/3 Vorfächern zurechtkommt.

Petri Heil

Lajos
 
Ich hatte am Anfang meiner Fliegenfischerei auch Pitzenbauerringe verwendet,hat mich aber nicht befriedigt.Dann lernte ich eine Schlaufe zu binden,die mit 2mm sehr klein ausfällt.Daran kommt dann das Tippet.Die restlichen Pitzenbauerringe hatte ich verschenkt.
Darf man fragen, was dich an den Ringen gestört hat?
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Wenn man den Ring vermeiden kann, why not, man hat dann min. 1 Knoten weniger der aufgehen könnte ;)
Ich komme nicht drum herum weil meine Augen und das Gefühl in den Fingern einfach nicht mehr ausreichend für andere Lösungen bei den feinen Schnüren sind.

Er hat auch noch einen weiteren Nachteil der bei langsamer Strömung und hohem Kleinfischvorkommen ein bissel verwirren kann: die kleinen Lauben, Elritzen, Döbelchen attackieren den glitzernden Ring gerne. Das gibt dann so ein leichtes Kräuseln in Fliegennähe. Wenn man die (Trocken) Fliege aus dem Auge verloren hat und schon auf Verdacht fischt, kann einen das zum Fehlanhieb provozieren, was in jedem Fall Unruhe bedeutet und manchmal auch nen nervigen Gebüschhänger oder ähnliches nach sich zieht. Ist nur ne kleine Sache, hat mich zu Beginn meiner Flugangelzeit aber manchmal genervt.
 

Waidbruder

Well-Known Member
Der Ring neigt bei mir zum Tüddeln, sprich das Vorfach verknotet sich oft um den Ring herum. Obwohl ich die Schnurreste von den Knoten ganz kurz abschneide.
Verwenden tue ich ihn trotzdem gern.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Der Ring neigt bei mir zum Tüddeln, sprich das Vorfach verknotet sich oft um den Ring herum. Obwohl ich die Schnurreste von den Knoten ganz kurz abschneide.
Verwenden tue ich ihn trotzdem gern.
Kenn ich, sind aber Wurffehler, glaube ich zumindest. Ich muss sehr oft mit irgendwelchen Tricks werfen wegen Hindernissen oder ungünstige Strömungszweigen, da passieren schnell Fehler. Windknoten z.B. kennt ja auch jeder der nicht nur 0815 wirft.
 
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