Elbe: Erster Stör-Nachwuchs seit 2015

Die Maßnahme ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Wiederherstellung einer sich selbst erhaltenden Störpopulation.

Störe.jpg

IGB-Forscher Jörn Geßner und Bundesumweltministerin Steffi Lemke entlassen einen jungen Europäischen Stör in die Elbe. (Foto: BMUV/Sascha Hilgers)

Es ist ein Meilenstein im europäischen Artenschutz: Kürzlich wurden im Rahmen des langjährigen Wiederansiedlungsprogramms im Beisein von Bundesumweltministerin Steffi Lemke hundert junge Europäische Störe (Acipenser sturio) in der Elbe bei Magdeburg ausgesetzt. Es ist der erste Stör-Nachwuchs seit 2015 für den Fluss. Diese Maßnahme ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Wiederherstellung einer sich selbst erhaltenden Störpopulation in einem der größten Flusssysteme Deutschlands.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke:
„Heute gibt es guten Grund zur Hoffnung, dass wir bald wieder eine stabile Stör-Population in der Elbe etablieren können. Das zeigt: wir sind in der Lage, bedrohte Arten zu retten, wenn wir gemeinsam und entschlossen handeln. Die Arbeit der Gesellschaft zur Rettung des Störs zeigt, dass wir für solche Erfolgsprojekte langfristige Strategien und die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen brauchen, um Artenschutz erfolgreich umzusetzen. Allerdings brauchen wir ebenso ein stabiles Netz von Ökosystemen, gerade für wandernde Arten wie den Stör. Er braucht gesunde Meere und Küsten, durchgängige, lebendige Flüsse und Wanderkorridore, die diese verbinden. Das erfordert ehrgeizige Maßnahmen, die nicht nur Natur schützen, sondern auch wiederherstellen und reparieren, was kaputt gemacht wurde. Die jüngst verabschiedete EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur gibt uns dafür ein wirkungsvolles Instrument an die Hand.“


Dr. Jörn Geßner, Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin und Koordinator des Wiederansiedlungsprogramms:
„Die heutige Freilassung der jungen Störe ist ein starkes Signal dafür, dass sich unser Engagement für den Schutz dieser faszinierenden Art auszahlt. Durch die beginnende Geschlechtsreife der zwischen 2007 und 2014 geschlüpften Elterntiere können wir endlich wieder Besatzmaßnahmen durchführen und hoffen, dass sich so langfristig eine stabile Population in der Elbe etablieren wird. Der Europäische Stör ist ein wichtiger ökologischer Anzeiger für den Zustand unserer Flusssysteme. Er macht deutlich, wo die Defizite im Management unserer Fließgewässer liegen und wie wichtig umfassende Schutzmaßnahmen für die gesamte Fischgemeinschaft sind.“
Das Wiederansiedlungsprogramm wurde bereits in den 1990er Jahren initiiert und geht auf die deutsch-deutsche Wiedervereinigung zurück, die die Elbe wieder zu einem gemeinsam bewirtschafteten Fluss machte. Angespornt durch Wiederansiedlungsprojekte von Lachs und Meerforelle beschlossen damals Forschungseinrichtungen, Fischereiverwaltungen und Praxispartner, ein ehrgeiziges und wirksames Programm zum Schutz und zur Wiederherstellung der Störbestände in Deutschland zu starten. Um die bis dahin vereinzelten Bemühungen zu koordinieren, wurde 1994 die Gesellschaft zur Rettung des Störs e.V. gegründet, die am heutigen Tag ihr 30-jähriges Jubiläum feiert. Die Arbeiten wurden von Beginn an über mehrere Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Bundesamts für Naturschutz (BfN), finanziert durch Mittel des Bundesumweltministeriums (BMUV), begleitet und teilweise unterstützt.

Langjährige Zusammenarbeit und internationale Partnerschaften für den Stör-Nachwuchs​

Die heute mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke in die Freiheit entlassenen jungen Europäischen Störe stammen aus Nachzuchten des französischen Laichfischbestandes, die am IGB in Berlin aufgezogen wurden. Seit 1996 arbeiten deutsche und französische Forschungsinstitute eng zusammen, um Elterntierbestände aufzubauen und damit die Grundlage für die Wiederansiedlung zu schaffen.

Zwischen 2007 und 2015 waren bereits 19.600 Jungstöre in der Elbe ausgesetzt worden, die ebenfalls aus französischen Nachzuchten stammten. Nach dem Zusammenbruch der französischen Nachzucht-Population im Jahr 2014 musste die Wiederansiedlung jedoch unterbrochen werden. Jetzt, mit den ersten laichreifen Nachkommen, können die Besatzmaßnahmen wieder aufgenommen werden.

Herausforderungen und die Rolle des Störs als Schirmart​

Trotz der positiven Entwicklungen bleiben die Herausforderungen groß, denn Störe sind imposante Wanderfische, die den Großteil ihres Lebens im Meer verbringen, aber zum Laichen in ihren Heimatfluss zurückkehren. Die Durchgängigkeit der Flusssysteme und ihre naturnahe Dynamik ist dabei von ebenso großer Bedeutung wie der Schutz von Meeresgebieten, um den Fortbestand dieser Wanderfischart zu sichern. Von den 20 Rückkehrern, die seit 2020 im Elbesystem nachgewiesen wurden, starben mehr als zwei Drittel an Verletzungen oder erstickten während des sommerlichen Sauerstofflochs unterhalb des Hamburger Hafens – noch bevor sie sich hätten vermehren können. Ein weiteres Problem ist die unzureichende Durchwanderbarkeit des Elbesystems und seiner großen Nebenflüsse.

Die kürzlich verabschiedete EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur stellt hierbei die ein effektives Instrument bereit, um den Verlust und die Degradierung von Ökosystemen zu verhindern, zu stoppen und umzukehren, und die auch im Rahmen der Wiederansiedlung der Störe eine wichtige Rolle spielen kann.



-Pressemitteilung IGB-
 
erst mal sollte das jemand der Frau Ministerin erklären

und den Fachleuten die die Elbe bei mir Schiffbarer machen wollen, hier sind noch 13km nicht wirklich ausgebaut, es gibt zwar Buhnen aber die Elbe wandert mit der Fahrinne hin und her und ist ziemlich flach, zu flach für die großen Schiffe.
Die fahren alle durch den Elbeseitenkanal, hier fahren nur Freizeitboote und eine Handvoll Binnenschiffe.

Deswegen planen sie durch größere Buhnen und Parallelbauwerke die Fahrinne zu stabilisieren und zu vertiefen...

Ich hab hier mal was zum lesen, keine Angst soviel ist das nicht

https://www.gesamtkonzept-elbe.de/W...id=DD6C4CB07525BDD42B61390CED4558E1.live11293


Gruß Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
sollten doch besser Bahnlinien für Frachtzüge gebaut werden.

Was ist denn in den letzten Jahrzehnten passiert, wieviele Strecken wurden stillgelegt, wie ich noch zur Grundschule ging wurde am Bahnhof gegenüber Holz, Rüben, Getreide, Kartoffeln usw. mit dem Zug abtransportiert.

Heute geht das alles mit dem LKW, geht ja schneller und ist Umweltfreundlicher, ja ne ist klar.

Aber anstatt die Bahn fit zu machen wurde kaputt gespart, dafür kann man ja die Flüße ausbaggern das macht Sinn.

Und dann hast du kaum Schiffe auf der Elbe, der Schiffsverkehr auf der Elbe schwächte sich nach 1990 deutlich ab und beträgt derzeit nur 4 % des deutschen Binnenschiffsverkehrs gegenüber einem Anteil von 85 % auf dem Rhein.

https://www.faltboot.org/wiki/index.php/Elbe,_Kilometertabelle#Schiffsverkehr

Da glaubt doch wohl keiner das das mehr wird nur weil die Elbe ausgebaggert wird, dabei reden alle über Naturschutz und Renaturierung ist doch ein Witz, Geestacht lassen wir mal lieber Außen vor das ist ja die nächste Katastrophe.


Gruß Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man mitlerweile so viel Solarstrom und Windkraft hat, dass man die teilweise abschalten muss, zwecks Überproduktion, kann man dann in der Zeit und Nachts wo auch weniger Strombedarf ist, nicht statt Abschalten der Solar nd Wind einen Durchgang im Wehr öffnen, um das Wandern zu ermöglichen?
 
einen Durchgang im Wehr öffnen, um das Wandern zu ermöglichen?

Da wird dann wohl zuviel Wasser durchströmen.

Das Wehr wurde gebaut um den Wasserstand in der Elbe oberhalb von Geesthacht zu halten, weil durch das Ausbaggern der Elbe in Hamburg zuviel Wasser abgeflossen wäre und dadurch auch die Grundwasserstände gefallen wären.
Ausbaggern damit die großen Pötte in Hamburg anlanden können.

Wir können froh sein das da noch kein Wasserkraftwerk eingebaut ist.

Hier noch ein paar Infos zu Geesthacht

https://de.wikipedia.org/wiki/Staustufe_Geesthacht


Guß Frank
 
Oben