AW: Entnahmepflicht-Auswirkungen?
Ich bin aktiver Gewässerwart und wir werten Jahr für Jahr unsere Fanglisten aus und ich bin selbst oft am Gewässer zum Angeln.
Wenn die Hecht- bzw. Zanderfänge in etwa gleich bleiben, Zander vielleicht noch leicht steigend und in dem Gewässer vor dem Aufkommen von Welsen 200 Schleien in den Fanglisten standen und jetzt 0.0 gar nix mehr seit 6 Jahren.
Und mit den Brachsen. Unser Hegefischen einmal im Jahr war immer dazu dar den Überbestand in Grenzen zu halten, mittlerweile ist man schon froh wenn man wieder eine zu Gesicht bekommt.
Und mit den unterschiedlichen Zeiten der Aktivität in Verbindung mit dem Fraßdruck von Kormoranen hab ich mit "Anscheinend" gekennzeichnet, da ich dafür wirklich nur den Menschenverstand herangezogen habe.
Sind das jetzt genug Belege dafür das ich ne Aussage treffen darf?
Bevor du jemanden des Stammtischschwafelns etc. beschuldigst könntest du auch mal gesittet nachfragen, auch wenn die Diskussion in deine gewünschte Richtung führt!
Ergänzung: Zu den Zeiten, in denen die Schleie verschwand (allerdings ein monotones Gewässer mit wenig Seerosen und Kraut), wurden Kormorane bei uns höchstens mal vereinzelt gesichtet!
Berechtigte Antwort.
Wobei ich bis lang auch aktiver G.W war, also die Entwicklung über 30 Jahre miterlebte.
Für mich bleiben es aber Stammtischparolen, wenn sie unbelegt und ohne Hintergrund verkündet werden.
Ich kann die Aussagen dann nicht überprüfen oder betrachten, was aus der Ferne so oder so schwierig ist und auch weil Ich nicht wissen kann ob man Dier immer die Wahrheit sagt,
In den Jahren habe ich viel zu oft von heimlichen oder umgeschriebenen Besatz mitbekommen, als das Ich solchen Zahlen blind vertrauen mag.
Teilweise brauchte ich Jahre um später zu erfahren wie Fische in die Gewässer gelangten.
Und ja, ich halte vieles für Stammtischgerede.
Denn Vielen ist es unerträglich keine einfachen Antworten zu geben oder zu erhalten und eher nur zu vermuten woran es alles liegen könnte.
Denn dann kann man ja auch nur Versuchen die Dinge zu verbessern, ohne sicher zu wissen ob es funktioniert.
Manchmal denke ich es ist Ausdruck von hohem Wissen sich um einfache Antworten zu drücken.
Nur wird das schnell für ein Zeichen von Unwissen verstanden.
Was die Schleie betrifft kann ich leider nur vermuten das der Kormoran da sicher fast immer sehr großen Einfluss hat und der Wels vielleicht örtlich auch.
Ich vermute sogar Schleien vertragen keine zahlreichen Brachsen und Rotaugen als Konkurrenten. Kommen aber mit Rotfeder, Giebel, Karausche und Karpfen recht gut zurecht
Ich kann aber auch sagen das ein Wechsel des Lieferanten und der Besatz älterer Tiere bei uns half und wir nun wieder Jungschleien in vielen Gewässern haben.
Wobei das auch parallel zum Wels ging aber auch ohne.
Trotzdem sind Schleien bei uns immer noch selten, selbst in den verkrauteten Kleinstgewässern wo man einst dutzende Fangen konnte.
Aber hier geht es ja um Welse.
Ende der 80er wimmelte es in den Gewässern von Fischen, es fehlten an Feinden so das sie oft verbutteten.
Mit der Wende Explodierte der Fischbestand in meinem Heimatfluss, denn nun wurde es wieder Süßwasser.
Eine Traumhafte Zeit, wo Arten kamen und gingen aber alles in Massen und doch von vielen unbemerkt.
Als bei uns erstmalig etwa 700 W1 im Herbst in den Fluss auf etwa 200 Ha verteilt besetzt wurden, habe ich nicht gedacht bald etwas von Ihnen zu hören.
Aber im nächsten Jahr wurden sie immer wieder von Aalanglern gefangen
Interessant war Jemand der gleich 12 Stück gefangen haben wollte wobei die schon im folgenden Herbst die 50cm überschritten
Trotz der geringen Zahl wurden sie also gar nicht selten gefangen und sicherlich haben längst nicht alle überlebt.
Dann folgten Einzelfänge in den zu erwartenden Größen und dann tauchen bald erstmalig Jungwelse auf.
Nun nach 25 Jahren werden öfter mal Jungwelse gefangen, hin und wieder ein Speisefisch und sehr selten Superfische um 2m gefangen.
Ganz grob kommen auf 600 Zander, 70 Hechte und 15 Welse, bei 1400 Anglern.
Früher um 90 hatten 1200 Angler locker 1400 Zander, die sich aber auf weniger Angler verteilten, da ja alle Aale fischten und Gummiköder fast noch unbekannt waren.
Ähnlich ist das auch bei den Satzfischen fing ich in den 80er oft Dutzende Satzkarpfen oder Satzschleien am Tag, ist das nun schon ein sehr seltener Fang, denn wenn fängt man kapitale oder gute Fische.
Das geht quer durch alle Gewässer und alle Fischarten und das kann nicht nur am seltenen Wels liegen.
Aber wenn man sich mal die Aussagen von Fischern und Fischzüchtern anhört, ist das bei Ihnen oft der Kormoran.
Wenn man sich dann mal Gedanken macht wie viele Fresstage auf den eigenen Gewässern dort an Kormorane fallen und ein wenig von Fischertragen versteht.....
Dann kann es leicht sein das man überzeugt ist das Kormorane da einen recht hohen Anteil am Ertrag abschöpfen.
Wenn man darüber nicht nachdenken mag oder es für gegeben hält, braucht man sich fast keine weiteren Gedanken machen.
Erst in der Kombination wird dann Kormoranproblematik, Angeldruck, Gewässerausbau und Belastung, Neue Arten und Krankheiten u,v,m wie auch die Welse wieder interessantes Thema.
Fakt ist aber, von der Fischmenge die ein Kormoran benötigt, können einige Welse sehr groß werden oder sehr viele Angler zufrieden Fische entnehmen.
Denn je nach Quelle braucht so ein Vogel 100 Kg -200 Kg im Jahr.
Das ist etwa das was 20 - 40 Angler entnehmen und reicht sicher auch für 2-3 Großwelse, die ja noch andere Nahrung nutzen.
Wobei das wohl für eine ganze Gruppe mittlerer Welse (100cm -130cm) reichen sollte.
Was vielen Anglern Angst macht sit die Größe eines kapitalen Welses.
Wobei der Wels wechselwarm viel weniger Nahrung benötigt, weil er keine Energie für Körperwärme verschwendet und sich auch gar nicht zu viel bewegt.
Dafür ist der Kormoran halt ein viel schnellerer wendigerer Jäger, was Ihm die Fische im Kalten Wasser leicht erbeuten lässt.