AW: Gefunden - vom 23.11.13
Sein Fazit finde ich schon fast fahrlässig gefährlich. Ich kenne ein Gewässer, was nicht grade klein ist und vorher auch Raubfische hatte und wo der Wels üblen Schaden (wenig-keine Fänge kleinerer Fischarten und drohende Ausrottung des aufsteigenden Meerforellenbestandes) angerichtet hat.
Wenn nun ein Offizieller sagt, das der Wels eine (anglerische)-Bereicherung ist und auch im sonstigen Fischbestand keinen Schaden anrichtet (vorerst, er schreibt ja selber, das in "absehbarer Zeit keine spanischen Verhältnisse herrschen werden") dann kann ja jeder Pächter in gutem glauben an seiner Gewässerstrecke Welse besetzen.
Und wenn wir dann in 50 Jahren (oder was auch immer nach "absehbarer Zeit" liegt) dann doch spanische Verhältnisse in deutschen Flüssen herrschen, dann ist das Gejammer groß.
Das der Effekt von den Welsen in großen Flüssen eher gering (zur Zeit) ist, mag ja stimmen. Aber in kleineren geschlossenen Gewässersystemen haben die, meiner Meinung nach, absolut nichts zu suchen.
Und es ist erstaunlich, wie schnell es Fischlaich aus dem einen Gewässer in ein anderes schafft...
Die logischen Schlussfolgerungen finde ich teilweise hahnebüchen. So wird geschrieben, dass der Wels keinen Einfluss auf den Aalbestand hat, weil der Wels auch andere Fischarten (und Säugetiere, Vögel, Krebse) frisst.
Aha? Wenn nun also in einem Fluss zig Waller vorkommen und diese neuen Jäger ihre Nahrung aus 25% Aalen und 75% anderer Beute zusammenstellen, dann hat das keinen Einfluss auf den Aalbestand, weil die 75% ja viel größer sind als die 25%...
Und es ist sicherlich auch reiner Zufall, dass der Aal ein hervorragender Köder für den Welsfang ist...
Natürlich ist der Wels auch keine "Fressmaschine". Seine Körpergröße erreicht er durch strenge Diät, sein riesiges Maul hat die Evolution ihm nur zufällig verpasst und das in Spanien auch +15 pfd Karpfen gefressen werden ist auch reiner Zufall.
Meiner Meinung nach gehört der Fisch nicht in unsere Breitengrade. Die Auswirkungen kann keiner absehen, dürften aber dank des Status als "Top Level Predator" eben doch für andere Fischarten unschön werden, wenn ein bestimmter Gleichgewichtspunkt überschritten wird.