Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Fin

Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Vor dem auftreten des Wallers gab es in besagten Gewässern keine Großräuber. Aber es gab massenhaft Beutefische. Als Folge davon konnte der Wels sich extrem vermehren, da er keinerlei Freßkonkurrenz hatte. Räuber ähnlicher Güteklasse halten sich in einem gesunden Gewässer gegenseitig durch die Reduzierung der Beutefische und gegenseitiges Auffressen auf einem pendelnden Niveau. Diese Regulatoren fehlten in Spanien weitgehend. Sowas kann dann das Artengefüge der Beutefische über den Haufen werfen.

Okay das ist nachvollziehbar.

Diskutieren muss man über die Folgen für die übrigen Lebensformen. Diese stehen ebenfalls in einer Beziehung zu den verschiedenen Fischarten. Kommt die Artenstruktur der Beutefische durcheinander, hat das auch Auswirkungen auf den Rest des Ökosystems. Hier und auch bei Klefoth, wird aber immer nur die direkte Auswirkung auf andere Fischarten betrachtet. Und grade der Wels, der seine Nahrung eben auch zu einem wesentlichen Teil aus anderen Wasserlebewesen bezieht, kann hier extremen Schaden anrichten. Wie das z.B. auch der Karpfen macht. Ein Rückgang der Schleienpopulation ist z.B. wesentlich eher einem Überbestand an Karpfen zu verdanken, als dem Vorkommen des Welses.

Ist beim Großwels aber eher fragwürdig, bis auf die Muscheln(Karpfen?). Ansonsten steht doch nichts auf seinem Speiseplan was die Beutefische bedrohen könnte (bis auf den Aal dessen Hauptprobleme definitv woanders liegen bzw. hängt es auch davon ab von welchen Welsgrößen wir hier sprechen denn dort verändert sich der Speisplan ja im Laufe des Welsleben). Das erläutert Klefoth doch bzw. zeigen doch auch die Ergebnisse der anderen Studien(Mageninhalte/Isotopverhältnisse). Andererseits ist es für das Ökosystem erstmal weniger Schädlich wenn es Fischarten mit opportunistischer Ernährungweise beherbergt. Denn diese bedienen sich ja bekanntlich an dem wovon es gerade am meisten gibt (mit dem geringsten Energieaufwand). Sind natürlich erstmal unwissenschaftliche Vermutungen, aber wir sprechen ja eh nur von Gewässern für die Klefoth erstmal keine Gefahr sieht (z.B Elbe).

Und darum nochmal:

Es gibt in Welsfreien Gewässern keine unbesetzten Nischen. Welsbesatz hat unbestreitbar Folgen für das Ökosystem. Welche und wie gravierend diese sind, lässt sich oft erst nach Jahren, und vielfach auch nicht nur durch das Betrachten der Fischpopulationen, klären. Es ist aber immer mit einem nicht kalkulierbaren Risiko verbunden und kaum rückgängig zu machen.

Dies unterstellt aber die Entstehung aller Arten zur exakt selben Zeit. Der Wels betritt hier in Deutschland die Plätze von Hecht und Zander(+kleine Welse->Aal/Quappe), diese Arten kann er zurückdrängen (und inwiefern die Angler da noch Nachhelfen in dem Großzander und Großhecht in Welsgewässern entnommen werden und kleine, mittlere Welse im Gegensatz zu kapitalen Exemplaren rigoros entnommen werden ist dabei erstmal unberücksichtigt). Natürlich kann man nicht sagen der Wels hätte keinen Einfluss, das ist wirklich unbestritten und trotzallem stehe ich ebenso Welsbesatz negativ gegenüber, denn wenn ein Lebensraum für eine Art attraktiv ist, wird sie sich dort OHNE Hilfe des Menschen ansiedeln. Und in einem Vereinsgewässer z.B. (Hecht-Schleie-Typ) ist eigentlich klar was man dort besetzen sollte und was nicht.

+ Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, wenn Angler ein Gewässer "nutzen"(+Kormoran) und besonders den Großräubern nachstellen ist ein Welsbesatz noch fataler, da mehr Platz frei wird UND die Welspopulation nicht an das vorhandensein von Beutefischen geknüpft ist(da er ausweichen kann).
 
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Sten Hagelvoll

Konserviererin
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Es gibt in Welsfreien Gewässern keine unbesetzten Nischen.

Nette Phrase,
in der Sache natürlich richtig, tut aber überhaupt nichts zu selbiger. Eine Nische ist in der Natur fast immer besetzt, allerdings deshalb noch lange nicht voll, will sagen, eine besetzte "Nische" ist gewissermaßen kein statischer Status quo.


Welsbesatz hat unbestreitbar Folgen für das Ökosystem. Welche und wie gravierend diese sind, lässt sich oft erst nach Jahren, und vielfach auch nicht nur durch das Betrachten der Fischpopulationen, klären. Es ist aber immer mit einem nicht kalkulierbaren Risiko verbunden und kaum rückgängig zu machen.


Grundsätzlich kann man sagen, der Wels ist bei uns weder eine aquatische Neozoa noch invasiv, darüber hinaus haben wir es hier auch nicht mit einem isolierten Ökosystem zu tun, demzufolge kann man davon ausgehen, daß die biologische Vielfalt durch den Wels in keiner Weise gefährdet wird, von temporären Auswirkungen in Kleingewässern, in welche der Wels als Besatz gelangt ist, mal abgesehen.
 
S

Sharpo

Guest
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Temporäre Auswirkungen hat man auch bei übermäßigen Hechtbesatz in geschlossenen Gewässern.

Versteh das diskutierte Problem nicht. :g
 

feko

Well-Known Member
AW: Entwicklung der Waller in Deutschland (Gefunden - vom 23.11.13)

Und in einem Vereinsgewässer z.B. (Hecht-Schleie-Typ) ist eigentlich klar was man dort besetzen sollte und was nicht.

+ Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, wenn Angler ein Gewässer "nutzen"(+Kormoran) und besonders den Großräubern nachstellen ist ein Welsbesatz noch fataler, da mehr Platz frei wird UND die Welspopulation nicht an das vorhandensein von Beutefischen geknüpft ist(da er ausweichen kann).

Wenn Angler ein Gewässer nutzen,kommt nur Mist raus-eben im Sinne der Angler.
Da werden Karpfen,Brassen und Graser en masse besetzt-Gewässer jahrezentelang kaputt gemacht...und auf einmal kommt auch noch die böse böse Wallerbestie.
 
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