Erklärung der Eigenschaften eines Rutenblanks

Anmerkung der AB-Redaktion
Unser Boardie @Bilch hat in seinem 1000 Beitrag richtig einen rausgehauen und einen tollen Thread zum Thema Rutenaktionen verfasst. Natürlich kommt der Beitrag auf die Startseite. Besten Dank dafür!!!

1. Aufmacher IMG_0059.JPG

Ruten gibt es viele - aber was genau verbirgt sich hinter der Aktion?

Ist die Rute hart, schnell, schwer oder spitzenbetont? Versuch einer kurzen Erklärung der Eigenschaften eines Rutenblanks


Hier im Board werden immer wieder Fragen gestellt, welche Rute für dies oder das geeignet wäre. Und dann kriegt der TE Antworten, dass die eine Rute super ist, weil sie eine Spitzenaktion hat, der andere sagt die wäre zu weich, der dritte ist der Meinung die wäre nicht schnell genug usw. usw. Am Ende hat der TE weniger Ahnung als am Anfang.

Ich beobachte, dass die Begriffe, mit denen man die Eigenschaften einer Rute beschreibt, oft nicht richtig verstanden werden - in anderen Worten, manch einer weiß nicht, wovon gesprochen wird. Oder (schlimmer), man bekommt eine falsche Info, weil viele die falschen Begriffe verwenden (ich muss selbstkritisch zugeben, dass ich leider keine Ausnahme gewesen bin). Eine Rute wird z.B. als schnell bezeichnet, weil sie einen fast Taper (Spitzenaktion) hat, obwohl sie eigentlich sehr schwabellig ist. Noch öfter unterscheidet man nicht zwischen schnell und hart. Um die Sache noch schlimmer zu machen werden sogar in der Angelliteratur und auf Angelseiten die Begriffe falsch verwendet, nicht zu sprechen von den s.g. Profiangler in Youtube Videos.

… letztendlich kauft der TE, der eine Forellenrute sucht und dem gesagt wurde, das er eine weichere Rute braucht, eine zu harte semiparabolische Rute oder einen Schwabbelstock.

Eine Rute bzw. der Rutenblank hat mehrere Eigenschaften
- Aktion
- Geschwindigkeit
- Stärke
- Wurfgewicht (WG)
- (es gibt natürlich noch andere, mit denen wir uns aber jetzt nicht befassen werden)

1 Rutenaktion

Die Aktion, auch Taper genannt, sagt uns, wie schnell der Blank sich verjüngt bzw. was für eine Biegekurve der Blank hat.
- Spitzenaktion (Fast Taper) bedeutet, dass sich unter Belastung nur die Spitze biegt, weil nur der oberste Teil des Blanks sich verjüngt und zwar schnell (fast).
- Auf der anderen Seite haben wir parabolische Ruten (Slow Taper); das sind Ruten mit einer gleichmäßigen Aktion, wo der ganze Blank sich langsam (slow) verjüngt, weswegen sich unter Belastung die ganze Rute bis zu dem Griff biegt.
- Und in der Mitte sind Ruten mit Semiparabolischer Aktion (Regular Taper), wo die obere Hälfte des Blanks sich langsamer (moderate) verjüngt, bzw. sich bei Belastung die obere Hälfte der Rute biegt.

Die englischen Fachausdrücke sind hier viel spezifischer; so unterscheidet man zwischen:
- Extra fast Taper - nur die Spitze bzw. der obere Achtel biegt sich
- Fast Taper (Spitzenaktion) - die Rute biegt sich im oberen Viertel
- Medium-Fast-Taper - die Rute biegt sich im zweiten Viertel
- Regular (Medium) Taper (semiparabolisch) - die obere Hälfte der Rute biegt sich
- Regular-Slow Taper - die Rute biegt sich in der unteren Hälfte
- Slow Taper (parabolisch) - die ganze Rute biegt sich, bis zu dem Handteil

Diese Begriffe sind ein Bisschen verwirrend. Fast, Medium und Slow (bzw. schnelle, mittlere und langsame Aktion, was sehr gerne benutzt wird) hat nicht mit der Geschwindigkeit einer Rute zu tun. Damit wird lediglich die Aktion (also die Biegekurve) bezeichnet und diese sagt uns überhaupt nichts von der Schnelligkeit oder von der Härte einer Rute. Wenn eine Rute spitzenbetont ist, heißt das noch lange nicht, dass sie schnell oder hart ist. Und andersrum kann eine parabolische Rute alles andere als weich oder langsam sein. Eine Forellenrute kann auch einen Fast Taper haben, ist aber weicher und auch etwas langsamer. Eine Hechtrute kann aber eine Parabolische Aktion haben, aber trotzdem sehr schnell und hart sein.

Zudem wird hier und dann in der Angelliteratur die Spitzenaktion als hart, semiparabolische als mittel und parabolische als weich bezeichnet, bzw. wird von harter, mittlerer und weicher Aktion gesprochen. Einer könnte meinen, eine Rute mit Spitzenaktion ist hart, bzw. eine Rute mit parabolischer Aktion weich, was aber noch lange nicht der Fall ist.

2 Rutengeschwindigkeit

Die Geschwindigkeit einer Rute kann man auch Rückstellgeschwindigkeit nennen. In anderen Worten, wenn eine Rute schnell ist, stellt sie sich nach Belastung schnell wieder gerade (ohne zu schwabbeln).

Die Schnelligkeit ist fast ausschließlich von den verwendeten Materialien abhängig bzw. von der Qualität ihrer Verarbeitung. Je höher die Carbonfasern moduliert sind und je hochwertiger die verwendeten Harze zwischen den Carbonfasermatten sind, desto schneller ist die Rute (und desto besser ihre Rückmeldung). Das hat aber nichts mit der Aktion einer Rute zu tun. Beim gleichen Kohlefaseranteil aber anderer Bauweise (u.a. Anordnung der Kohlefasermatten) des Blanks kann eine Rute eine semiparabolische und die andre eine Spitzenaktion haben.

Schnelligkeit bedeutet auch nicht, dass die Rute hart sein muss. Hier muss ich noch den Begriff "straff", der auch gerne verwendet wird, erwähnen - straff ist ein Synonym für schnell und nicht für hart.

Nehmen wir eine hochwertige Fliegenrute und eine Wallerrute. Beide haben eine parabolische Aktion, jedoch ist die erste ziemlich weich und trotzdem schnell, die andere aber entsprechend hart, jedoch langsam. Die Fliegenrute ist nämlich aus hochwertigen Kohlefasern hergerichtet, bei der Wallerrute sind aber auch Glasfaser verbaut. Die Glasfaser sind robuster, schwerer und haben weinger Spannkraft. Sie verleihen einer Rute die nötige Stabilität, dass die Rute der Belastungen standhält, machen aber die Rute langsamer, schwerer und weniger feinfühlig.
Warum wohl hat sich Andal seine leichte Spinnrute aus einem Fliegenblank bauen lassen? ;)

3 Rutenstärke und Wurfgewicht

Die Stärke (englisch Power) bedeutet, wieviel Kraft man benötigt um die Rute zu biegen. Stärkere Ruten verlangen im Prinzip mehr rund leichtere Ruten weniger Kraft. Wie immer, gibt es auch hier natürlich Ausnahmen. Eine Dropshot Rute hat eine weiche feinfüllige Spitze aber trotzdem ein sehr starkes Rückgrat. Auch einige sehr starke Ruten mit hohen WG können nachgiebigere Oberteile haben, die einen guten Ködergefühl ermöglichen und Aussteiger verhindern.

Die Rutenstärke (von Spinnruten z.B.) wird als heavy (H), medium (M) und light (L) bezeichnet bzw. mit allerlei Zwischenformen. Schwere und leichte Rute bedeutet also nicht, dass diese Rute ein höheres Gewicht hat (obwohl es in den meisten Fällen auch so ist), sondern dass man mit einer schweren Rute schwere Köder werfen kann (und umgekehrt). Die Stärke ist also sehr mit dem Wurfgewicht (WG) verbunden. Welches WG man einer gewissen Rutenstärke zuschreiben soll ist erstens Interpretationssache und zweitens variiert von Firma zu Firma.
- UL ultralight: WG 0,5 – 10 g
- L light: bis 20 g
- ML medium light: bis 30 g
- M medium: bis 45 g
- MH medium heavy: bis 60 g
- H heavy: bis 100 g
- XH extra heavy (auch UH ultraheavy) bis 200 g
- XXH extra extra heavy 200+ g

Bei dem WG muss man wissen, dass die Angaben nicht immer stimmen. Sie können übertrieben so wie auch untertrieben sein. Das WG wird meinst in einer Form "von ... bis ..." angegeben, z.B. 20-60 g. Das bedeutet, dass man mit dieser Rute Köder von 20 bis 60 g werfen kann, ohne Angst zu haben zu müssen, dass die Rute beim Werfen eines 60 g Köders einen Schaden erleidet. Es bedeutet aber nicht, dass so eine Rute für 60 g Köder wirklich geeignet ist. 60 g Köder sind für diese Rute zu schwer und man hat mit solchen Ködern keinen Spaß beim Angeln. Auf Dauer würde das Angeln mit Ködern an der oberen Grenze das Material auch zu sehr belasten. Reales/optimales WG ist immer etwas niedriger. Optimal bedeutet, dass bei so einem Ködergewicht die Rute sich am besten auflädt, der Köder am weitesten fliegt und man den besten Ködergefühl hat. Eine Regel sagt, dass das Optimale WG 20 % des angegebenen max. WG betrifft. Bei 60 g also 60 - (20% von 60) = 48 g.

Bei den leichten Ruten kann man als optimales WG auch das Durchschnitts WG nehmen. Bei einer 7-28 g Rute ist das also 17,5 g. Reales WG errechnet man dann mit zwei Formeln
- reales min. WG = optimales WG - min. WG (17,5 - 7 = 10,5 g)
- reales max. WG = optimales WG + min. WG (17,5 + 7 = 24,5 g)
Diese zwei Formeln kann man jedoch wie gesagt nur bei den leichten Ruten verwenden (versuch so das reale WG bei einer 20-60 oder 42-84g Rute zu errechnen :crazy)

Einige Hersteller vereinfachen die Beschreibung und sprechen von einer Light Action, Medium Action, Heavy Action usw. Was bedeutet das jetzt? Wird über die Aktion oder über die Stärke gesprochen? Es ist wahrscheinlicher, dass die Rutenstärke gemeint ist. Obwohl in den meisten Fällen Light Action neben leicht auch eine Aktion in die Richtung Semiparabolik bedeutet und Medium Action eine mittlere Stärke und Spitzenaktion.

Hier muss man unbedingt noch die Testkurve (nicht verwechseln mit der Biegekurve) erwähnen. Der Blank wird waagerecht gehalten und die Schnur mit so einem Gewicht belastet, dass der Winkel zwischen Rutenspitze und Handteil 90° beträgt. Je schwerer das Gewicht, desto stärker ist die Rute.

Bei Karpfenruten z.B. wird die Stärke mit der Testkurve angegeben. Jedoch nicht in Gram, sondern in Pfund (lbs). Aus der Testkurve kann man dann ungefähr das WG errechnen in dem man die lbs mit 454 vermehrt (1 lbs ist ca. 454 g) und das Resultat mit 16 dividiert. So bekommt man das maximale WG. Das max. WG einer 3 lbs Rute beträgt also ca. 85 g, das ideale (-20 %) aber ca. 68 g.


Was in diesem Beitrag geschrieben wurde, ist natürlich nichts neues und auch hier im Board wurden in den letzten 20 Jahren mehrere Beiträge darüber veröffentlicht. Jedoch glaube ich, dass es angebracht ist von Zeit zu Zeit einen Thread mit dieser Thematik zu eröffnen, da man wirklich nicht erwarten kann, dass jeder neue Boardie das gesamte Board durchliest.

Und wenn einer hier wieder schreibt, eine Rute hätte eine schnelle Aktion, wird er hoffentlich gefragt, was er damit wohl gemeint hat - Spitzenaktion oder einen schnellen Blank?


P.S. Ich war der Meinung, dass mein 1000er Beitrag schon etwas länger sein sollte :roflmao
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann geb ich dir ein praktisches Beispiel:
Rute (blank ) ist gelabelt mit 15-90g (zugegeben schon eine verdächtige weite Range) zeigt wagerecht gehalten bei 80g statischer Belastung nur minimale Auslenkung und fühlt sich auch im Wurf damit gut an.
Bricht im Wurf mit 60g...Wie gesagt, kein Einzelfall bei dieser Serie.
Das sind dann praktische Erfahrungswerte.

Ich selbst würde mir auch nach fast 30 Jahren Spinnfischen, 10 Jahren Tackledealer und 5 Jahren Rutenbau nicht zutrauen anhand von Bildern das optimale WG zu ermitteln. Bei der Aktionskurve bin ich aber ganz bei dir.
 
Es ist ja auch so, dass es durchaus gewollt ist, dass Angelruten, aber auch tatsächliche Hakengrößen, Konfektionsgrößen keiner Norm folgen. Das generiert zusätzlichen Umsatz. Nicht auszudenken, wenn man die Katalogautoren ihrer schriftstellerischen Freiheit berauben würde und jeder Kunde klipp und klar sehen könnte, was jeder einzelne Artikel zu leisten im Stande ist. Vor allem sind auch alle Angler gleich. Die Großen, die Dicken, die Kleinen, die Dünnen... alle empfinden ja einen Rutenblank gleich hart, weich u.s.w.u.s.f..

Aber ich wiederhole mich gerne. Es ist mehr als aller Ehren wert, hier Licht in die Finsternis bringen zu wollen!
 
@angler1996, Tschuldigung, ich will dich nicht verbessern, denn du hast ja Recht damit, sondern nur vervollständigen.

Hier erklärt Uli Beyer die Eigenschaften/Begriffe, zwar nur am Beispiel einer Hechtspinnrute, aber das lässt sich ja übertragen.
Und natürlich macht er daraus auch eine Werbeveranstaltung, aber ihr seid ja schon Groß und könnt dies Filtern!


Jürgen
Als ich mir dieses Video zum ersten Mal angesehen habe, da habe ich "gelernt", dass Spitzenaktion eine schnelle Rute bedeutet. Denn genau das sag Uli bei ca. 10.00 ("... dann sollte also tatsächlich das meiste biegen der Angelrute in der Spitze passieren. Das nennt man dann auch eine schnelle Rute ..."). Das er später bei ca. 12.40 auch eine korrekte Definition der Rutenschnelligkeit liefert, habe ich vergessen :laugh2 ("… Je leichter man antippen kann und Ihr habt ein richtig gutes Gefühl da unten im Handteil, desto besser ist Eure Angelrute, desto schneller ist Eure Angelrute ..."). Gerade dieser Tipp mit dem Antippen ist einer der besten in diesem Video!
 
Bezüglich Aktion und WG kann das schon objektiv gemacht werden. Die Ruten unter Last fotografieren. Für das Wurfgewicht optimalerweise mit einer "geeichten" Rute, um bei Vergleichen das WG genauer abschätzen zu können. Gute Rutenhersteller wie Yamaga Blanks, Zenaq, aber auch Sportex bieten solche Aufnahmen.
Für die Aktion unter Last mag das funktionieren, für's Wurfgewicht bringt das teilweise garnix.

Ich hab schon einge Ruten knallen sehen oder selbst zerschossen mit Gewichten die im Mittel der "Herstellerangaben" lagen und sich erstmal als sehr gut handelbar anfühlten.
Da es sich nicht um Einzelfälle bei den betroffenen Modellen handelte kann Materialfehler fast sicher ausgeschlossen werden und da es idr neue Ruten waren kanns auch keine Ermüdung gewesen sein.

Grade moderne Spinnruten mit brettharter Aktion sind mMn anfällig dafür.
Da sieht man auch mit Gewichten am oberen Ende der Range auf Fotos fast nix.
Wenn die dann noch schön leicht sind, also dünnwandig, dann knallts ziemlich leicht wenn man die voll durchzieht!
Nehmen wir eine neue Zanderrute mit 30 g und eine alte klassiche Hechtrute mit 60 g. Welche würde sich wohl mehr biegen?
 
Das er später bei ca. 12.40 auch eine korrekte Definition der Rutenschnelligkeit liefert, habe ich vergessen :laugh2 ("… Je leichter man antippen kann und Ihr habt ein richtig gutes Gefühl da unten im Handteil, desto besser ist Eure Angelrute, desto schneller ist Eure Angelrute ..."). Gerade dieser Tipp mit dem Antippen ist einer der besten in diesem Video!

Da siehst du mal das Durcheinander der Begrifflichkeiten, für mich ist dies die Rückmeldung, oder auch taktile Wahrnehmung.
Diese wird dann auch noch subjektiv wahrgenommen, warum soll es auch einfach zu definieren sein?
Wie und warum dies physikalisch zu erklären ist, weiß ich selbst auch nicht?
Nur das viele Faktoren dabei wirken, wie z.B. Material, Dicke und Ausführung des Griffs, sicherlich auch die Dicke der Blankwandung, als auch das Material des Selbigen, GFK, oder Kohlefaser, viel oder wenig Harzanteile.

Die Schnelligkeit einer Rute ist bei mir die Rückstellung, also die Zeit die es braucht in welcher die Rutenspitze nach einer Biegung wieder in die Null-Position geht.
Dies wird dann häufig verwechselt, wenn man von Herstellern ließt, Super Fast, Fast, oder auch Medium Fast, womit dann eigentlich der Taper gemeint ist, also die Verjüngung der Spitze.
Auf die Rückstellfähigkeit/Geschwindigkeit, hat der Taper allerdings sicher einen großen Einfluss, vielleicht wird dieser Begriff deshalb häufig verwechselt?

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Da siehst du mal das Durcheinander der Begrifflichkeiten, für mich ist dies die Rückmeldung, oder auch taktile Wahrnehmung.
Diese wird dann auch noch subjektiv wahrgenommen, warum soll es auch einfach zu definieren sein?
Wie und warum dies physikalisch zu erklären ist, weiß ich selbst auch nicht?
Nur das viele Faktoren dabei wirken, wie z.B. Material, Dicke und Ausführung des Griffs, sicherlich auch die Dicke der Blankwandung, als auch das Material des Selbigen, GFK, oder Kohlefaser, viel oder wenig Harzanteile.

Die Schnelligkeit einer Rute ist bei mir die Rückstellung, also die Zeit die es braucht in welcher die Rutenspitze nach einer Biegung wieder in die Null-Position geht.
Dies wird dann häufig verwechselt, wenn man von Herstellern ließt, Super Fast, Fast, oder auch Medium Fast, womit dann eigentlich der Taper gemeint ist, also die Verjüngung der Spitze.
Auf die Rückstellfähigkeit/Geschwindigkeit, hat der Taper allerdings sicher einen großen Einfluss, vielleicht wird dieser Begriff deshalb häufig verwechselt?

Jürgen
Ich habe Uli so verstanden: wenn die Rute eine sehr gute Rückmeldung hat, dann wurde sie aus hochwertigen Materialen hergestellt, was auch bedeutet, dass sie schnell ist.
Ist halt Interpretationssache ... :laugh2
 
Steht so auch in meinem Text. Höher Kohlefaseranteil bedeutet aber auch bessere Rückmeldung.

Das ist zu pauschal und nicht zwingend zutreffend.
Eine parabolische Rute kann schnell sein, aber Rückmeldung gibt sie beim Gufieren nicht zwingend, und das auch wenn diese einen hohen Anteil an Kohlefaser hat.
 
Das ist zu pauschal und nicht zwingend zutreffend.
Eine parabolische Rute kann schnell sein, aber Rückmeldung gibt sie beim Gufieren nicht zwingend, und das auch wenn diese einen hohen Anteil an Kohlefaser hat.
Klar, erstens muss man natürlich die Rute für die Angelart benutzen, für die sie von Härte und Aktion gedacht ist.
 
Nehmen wir eine neue Zanderrute mit 30 g und eine alte klassiche Hechtrute mit 60 g. Welche würde sich wohl mehr biegen?
Von meinen Ruten, die ich fotografiert hatte, biegt sich die weiße Yasei Heavy Pike bis 60g etwas mehr durch, als die Aspius bis 28g (ebenfalls die letzte weiße Aspius MH) . Das zeigen solche Aufnahmen sehr gut auf.
 
Ich finde derart unterschiedliche WG Angaben einfach unpassend bzw. ungeeignet. Bei durchgehend realistischen Angaben wüsste bspw. ein Zanderangler, dass er eine Rute bis 50g oder 70g wählen muss, falls er es zum Jiggen straff haben will. Optimal wäre sogar nur ein optimales Wurfgewicht, wie ich es bei Sportex gesehen habe.
 
? Was wills du damit aussagen?
Genau das, was @alexpp in dem Kommentar vor Dir geschrieben hat. Eine alte Glasfaserrute würde sich aber noch mehr biegen. Jedoch bedeutet das nicht, dass die zweite ein niedrigeres WG hat.

Wie hier schon gesagt, aus der biegekurve allein darf man nicht auf das WG schließen. Eine Rute, die einen hochmodulierten Blank hat ist auch empfindlicher (das ist jedoch u.a. auch von der Menge und Qualität des Harzes abhängig) - sie kann sich weniger biegen und trotzdem ein niedrigeres WG haben.

Ich glaube, dass man mit der Hilfe solcher Aufnahmen, wie von @alexpp (der der definitiv einer der größten Experten auf dem Gebiet Zanderruten hier im Board ist) nur Ruten innerhalb einer sehr spezifischen Gruppe vergleichen kann; und bestimmen, was für ein WG die Ruten wirklich haben.
 
wenn ihr in euren Betrachtungen zur Biegekurve (guter Ansatz)einfach mal das Material ( kennt ihr das wirklich oder nur die Herstellerbezeichnung?) weglassen würdet,
sondern vergleichen würdet- Rute 2,70 lang , Angabe Hersteller 50 gr WG ,an Spize gehängt 500 gr , Rute biegt sich so und so ( das ist ne mathematische Kurve- die kann ich Fotografiren/Messen etc. diei st objektiv und unbahängig von Gefühl des Betrachters etc und ähnlichen subjektiven Mist) und dann bitte auch mit Ruten 2,70 und theoretsichen/ echten 50 gr WG weiter machen und nicht die mit 2,40 ins Spiel bringen.
Kommt man zu einen vergleichbaren /brauchbaren Resultat, dann kann ich weiter machen
 
Ein Experte bin ich nicht, habe nur paar Ruten zum Vergleichen. Wenn sich eine Rute bei solchen Vergleichen mehr durchbiegt, verträgt sie auch weniger Gewicht, wird sich also mit kleineren Gewichten besser aufladen. Das verwendete Material dürfte dabei keine große Rolle spielen. Um am Beispiel der Pike und Aspius zu bleiben, bei einer oder beiden Ruten kann das WG nicht stimmen, die Aspius biegt sich etwas weniger durch, hat dann auch ein höheres WG. Wenn sich die Aktion deutlich unterscheidet, muss man etwas aufpassen und nicht nur nach der Spitze gehen.
Um bei meinen Bildern unterschiedlich lange Ruten vergleichen zu können, hatte ich mal auf eine Folie eine Linie mit dem Winkel gezeichnet, mit dem die Ruten eingespannt wurden und waagerecht verschoben. Muss das nochmal nachprüfen. Ansonsten ja, immer gleich lange Ruten vergleichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
richtig gut erläutert -a ber was bringt es bei der Kaufentscheidung - kaufe nach den optimalsten Parametern und stehe dann am
Wasser und bin damit absolut nicht glücklich .:cry Ja eine Hilfe ist es schon ,aber man sollte eine Rute in die Hand nehmen und sich Verlieben :love
dann klappt es auch mit dem guten Gebrauch und dem Spass an der Sache .
 
Ich war gestern mit den beiden Yasei Ruten doch neben der Spur, auf der Arbeit mit dem Handy war nicht so gut :redface
Mit der eingezeichneten Linie von 31° (in dem Winkel waren die Ruten eingespannt) hängt die Aspius doch tiefer durch und ist damit etwas weicher. Ist auch beim Trockenwedeln zu sehen und zu spüren, aber nicht so sehr, wie es die Zahlen von Shimano aussagen.

L.gif
 
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