Erster Norwegentrip Strandebarm/ Hardangerfjord

Schnix89

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AW: Erster Norwegentrip Strandebarm/ Hardangerfjord

@Ossipeter:
Ich bin immer Angeln gegangen, unabhängig der Gezeiten.
Habe aber trotzdem die Gezeiten im Auge gehabt.
Und habe versucht zu erkennen, wann es am besten läuft.
Ich habe gefangen bei auflaufendem Wasser, bei ablaufendem Wasser
und auch bei Höchst und Niedrigstand.
Habe versucht ein Muster zu erkennen.
Konnte es aber nicht.

@Sportfischer:
Wie gesagt bin ich absoluter Anfänger in Norwegen.
Meine Erfahrung im Hochseeangeln an der Ostsee beschränkt sich auf das Kutterangeln.
Ich musste den Angelplatz also nie selbst suchen.
An der Insel hatte ich meine meine besten Erfolge.
Es war der einzige Platz, an dem meistens was ging.
Die anderen Plätze, wie Oma, waren mir zu weit weg.
Als Anfänger klammert man sich an so was.
Ich habe mich auch nicht mehr getraut was neues zu probieren.
Auch wenn ich gerne mehr gefangen hätte, ist für mich ein großer Pollack pro Tag
ein absoluter Erfolg. Damit hätte ich vorher nicht gerechnet.

Hier nun der letzte Teil. etwas früher als sonst.


Tag 14:

Um 5 Uhr klingelte der Wecker.
Da war er nun.
Der Tag, vor dem ich mich schon seit 2 Wochen fürchte.
Der Letzte Tag des Urlaubes.
Montag sitz ich schon wieder im Büro.
Mit diesen gedanken machte ich mich fertig zum angeln.
Ein Blick aus dem Fenster versaute mir die Stimmung noch mehr.
Es regnete und war sehr stürmisch.
Ein blick in die Wetterapp machte mir aber Hoffnung.
Ab 8 soll es schön werden. Also noch mal zurück ins Bett.
Nach dem Frühstück ging es dann los bei schönstem Wetter.
Als Abschluß wollten wir heute abend noch mal Fisch essen.
Ich stand also unter Erfolgsdruck.
Der Wind hatte zwar nachgelassen, war aber immer noch recht stark.
Nach Oma traue ich mich nicht bei dem Wetter.
Also gehts doch wieder zur Insel.
Vielleicht wollen die Pollack ja heute.
Nach 3 Stunden lag eine Makrele in meiner Kiste.
Es ging nichts.
Was mach ich nur?
Sollte der Urlaub so enden?
noch hatte ich 5 bis 6 Stunden Zeit.
Durch den starken Wind wollte ich keine weite Fahrt machen.
An der Insel ging nichts. Bleibt nur noch der Lengplatz.
Da kam mir eine Idee. Ein Pilker mit einem Makrelenfilet als Köder.
Davon hatte ich viel gelesen.
Vielleicht geht da was.
Ein silber/grüner 175g Pilker mit einem Makrelenfilet ging also runter auf 70m.
Die drift ging genau auf den Platz zu.
Plötzlich ein Wiederstand.
Hänger?
Nein! Ich spüre meinen Gegner kämpfen.
Ein schöner Leng von 4 Kilo kam an die Oberfläche.
Voller Hoffnung setzte ich die nächste drift an.
Kurze Zeit später war wieder ein Fisch am Band.
Er verabschiedete sich allerdings nach kurzem Drill.
In der nächsten Drift kam wieder ein Leng an Board. Ca. 3 Kilo.
Jetzt hab ich den Hardanger endlich durchschaut.
Der Wind drehte und ich hatte eine ganze Zeit lang zu kämpfen,
bis ich das Boot wieder über den Lengplatz bekam.
Bei einer dieser driften ins nirgendwo merkte ich einen kleinen Widerstand.
Ich rechnete mit einem Tintenfisch.
Nach oben kam ein Rotbarsch. Was eine Überraschung.
Fischart nr.8.
Sehr schöner Fisch. Leider sehr klein.
Er hatte den Drill leider nicht überstanden,
deswegen nahm ich ihn mit.
Die nächsten driften passten wieder.
Es gab bei jeder drift Fischkontakt.
2 Fische verlor ich, 2 Leng konnte ich noch fangen.
Der Wind war mittlerweile so stark, dass die Vernunft siegte
und ich mich auf den Rückweg machte.
Hätte ich das mal früher probiert.
Es ärgerte mich aber eigentlich gar nicht so sehr,
denn ich war rundum zufrieden mit den Fängen im Urlaub.
Das hätte ich vorher sofort unterschrieben.
So endete das Abenteuer angeln in Norwegen.
Fisch filetiert, Boot geräumt, Auto beladen.
Traurig verbrachten wir den rest des Tages auf der Terasse.
Eine Chance hatten wir noch. Der Eurojackpot.
Oder wie er bei uns nun heißt: der Norgejackpot.
Wie ihr euch denken könnt wurde daraus nichts.
Sonst würde ich jetzt ja nicht im Büro sitzen.
So ging es am Samstag morgen los richtung Oslo.
Mit 23 Kilo Fisch im Gepäck.
Nicht schlecht für einen Anfänger.
Denke ich zumindest.

Fazit:


Wie ich mir schon vorher dachte ist Strandebarm
Kein absolutes Toprevier.
Aber es lassen sich hier gute Fische fangen.
Wenn ich als absoluter Norwegenneuling schon so fange,
was würde dann ein Experte alles an die Oberfläche holen?
Ich bin jedenfalls 100 prozent zufrieden.
Das Land hat uns in seinen Bann gezogen.
Und das Angeln ist dafür nicht der ausschlaggebende Punkt.
Auch wenn das in diesem Bericht wahrscheinlich so rüber kommt.
Ich habe mich hier auch versucht auf das Angeln zu beschränken.
So gut es ging. Ist schließlich das Anglerboard.
Diese grandiose Landschaft, die wir bei unseren Wanderungen bestaunen konnten.
Die Wasserfälle, allen voran der Voringsfossen.
Der Folgefonnagletscher.
Und am allermeisten die schroffe Landschaft der Hardangervidda.
Wir ärgern uns heute noch, dass wir uns nicht einen Tag Zeit genommen
haben für eine Wanderung auf der Hardangervidda.
Die Idee kam leider erst auf der Heimfahrt.
Nächstes Jahr wird es keine große Reise geben.
Vielleicht können wir in 2 Jahren wieder nach Norwegen kommen.
Vielleicht dauert es aber auch viel länger.
Aber wir kommen wieder.

Eine Frage stellt sich mir noch:
Wird mir das Angeln bei uns überhaupt noch Spaß machen?
Eigentlich wollte ich es schon am Wochenende testen.
Habe mich aber dann zum Pilze sammeln entschieden.
Heute abend nach der Arbeit geht es dann mal angeln.
Ich denke, dass ich an einem ca. 1 Hektar großem Vereinssee
auf Friedfisch angeln werde.
Ich bin gespannt auf meine erste Angeltour nach Norge.
Falls ihr Interesse habt kann ich euch gerne morgen berichten,
wie es mir erging.
 

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Fischkopp 1961

Well-Known Member
AW: Erster Norwegentrip Strandebarm/ Hardangerfjord

Geschafft, hat echt Spaß gemacht Zeilen zu Inhalieren.
Danke für Deine Eindrücke#6

Und viel Erfolg am See. Ich kann Dir garantieren, dass es auch im eigenen Ländle wieder Spaß macht.

#h
 

Ossipeter

Active Member
AW: Erster Norwegentrip Strandebarm/ Hardangerfjord

Danke fürs Mitnehmen. Hat Spaß gemacht mitzuerleben wie du dir deine Gedanken machst und zum Schluß die zündende Idee mit den Makrelenfilets auf den Pilker zu probieren. Das ist oft der Retter.
 

Franz_16

Mitglied
AW: Erster Norwegentrip Strandebarm/ Hardangerfjord

Hallo Schnix,
vielen Dank dass du uns an deinem ersten Norgetrip so intensiv hast teilhaben lassen. In deinem Bericht hast du es wunderbar hingekriegt uns als Leser mit in dein Boot zu nehmen ;)

Vor dem Frühstück mal eben mit dem Boot auf dem Fjord angeln, abends mal schnell noch 2-3 Stunden raus und schauen ob was geht - das ist so ein Tagesablauf an den man sich echt gewöhnen könnte :q

Wird mir das Angeln bei uns überhaupt noch Spaß machen?
Eigentlich wollte ich es schon am Wochenende testen.
Habe mich aber dann zum Pilze sammeln entschieden.
Heute abend nach der Arbeit geht es dann mal angeln.
Ich denke, dass ich an einem ca. 1 Hektar großem Vereinssee
auf Friedfisch angeln werde.

Es kann schon etwas dauern bis man wieder im "Zuhause-Modus" angekommen ist. Gerade wenn man die Weite, Freiheit und die Fischvielfat und aus Norge noch im Kopf hat, kommt man sich am heimischen Vereinstümpel anfangs schon etwas bescheuert vor. Aber keine Sorge man angelt sich auch hier wieder ein ;)
 

Norge01

New Member
AW: Erster Norwegentrip Strandebarm/ Hardangerfjord

Moin Moin bin neu da bei in angelboard ich wollte wohl ganz gerne die Fortsetzung lesen aber weiß nicht ob eine da ist *♂️Wir fahren Ende Mai nach Strandebarm zum Fisch bin ja dann für jede Info dankbar
 
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