Eure interessanteste, spannendste oder nachdenklich stimmende Angelgeschichte?

Chief Brolly

Well-Known Member
Bestimmt hat jeder von uns in seiner Anglerlaufbahn Erlebnisse am Wasser gehabt, die er nie vergißt!
Sei es als Jungangler oder erfahrener "alter Hase", jeder hat bestimmt was besonderes, einmaliges, bizarres odes extremes (Wetterunbilden) erlebt... Entweder allein, zu zweit oder zu mehreren.

Wovon könnt ihr berichten?

Ein Erlebnis von mir war mein erfolgreichster, aber denkwürdigster Barschangeltag im Sommer 1982 nach meiner Prüfung mit 14 Jahren:
Bevor ich die Rute schwang, schaute ich mir schnorchelnd die zu beangelnde Uw-Struktur an unserem Naherholungssee an (das war die Slipanlage des DLRG-Bootes).
Unter den Trägern für den Bootstrailer entdeckte ich viele schöne Barsche, am nächsten We nahm ich meinen Schulfreund mit, um auf diese vertikal zu angeln.

Es war recht warm und viele Badegäste anwesend. An meiner gelben Shakespeare - Spinnrute hatte ich einen 3er Spinner mit roter Reflexfolie an der Schnur befestigt, den ich dann zwischen Boot und den Trägern am Steg hinabließ und dort tanzen liess.

Und schon hing der erste gute Barsch! Dann kamen auch schon die ersten neugierigen Zuschauer. Dann folgte Barsch Nr. 2, 3 und 4 und bei denen waren die Zuschauer immer euphorischer und haben sogar bei jedem Fisch applaudiert und waren sehr freundlich! Das war doch mal etwas Ablenkung... Die Barsche waren alle so zwischen 25 und 30 cm, die ich in meine Fangkarte auch so eintrug. Ich könnte so Feierabend machen und transportierte die Fische stolz im Keschernetz.
Auf dem Heimweg kamen wir an einem Sitzangler vorbei, der mürrisch auf seine Posen starrte und wohl nix gefangen hatte. Als er uns (mich erfolgreich mit Beute) sah, wollte er meine Fische unbedingt nachmessen, obwohl die Barsche einwandfrei auf den ersten Blick Übermaß hatten.

Prompt waren die Fische 1 oder 2cm länger oder kürzer, was er mit meinen Eintragungen verglich und mich deswegen anschnauzte. Ich sagte ihm, das ich in der Sonne gemessen habe und das sich da mein Zollstock etwas ausgedehnt haben könnte und wir hier im Schatten sind.
Er hat sich, glaub ich, noch nicht mal als Fischereiaufseher ausgewiesen.

Ich packte meine Fische wieder zusammen und wir verließen diesen unfreundlichen Kollegen.
Etwas weiter wollte so ein Typ in Badehose, der meinte, Fischereiaufseher zu sein, meine Papiere zu sehen,
Als ich ihn aufforderte, sich zu legitimieren, meinte er, seine Marke und Ausweis "hätte er da hinten" und seine Kumpels bestätigten das sogar. Jedenfalls zeigte ich meinen Sportfischerpass vor, der mir von dem Typ aus der Hand genommen wurde.

Wir befanden uns an einem Surfsteg und da war ich etwas abgelenkt und merkte gar nicht, das ich den Sportfischerpass gar nicht zurückbekam und die Typen weitergegangen waren.

Jedenfalls fiel meinem Schulfreund auf, das da in dem Spalt zwischen Uferverschalung und Steg etwas aus grünem Papier schwamm, und das war mein Sportfischerpass!

Hatte der Typ doch.... Zukünftig war ich vorsichtiger und transportierte Fische und Angelgerät zum Spinnfischen nur noch unauffällig. So ein Erlebnis hatte ich kein zweites mal!
 
Mein besonderes Erlebnis ist eins von vielen, dieses ist mir aber besonders in Erinnerung. Ich habe mal eine Frau kennengelernt, die zufällig auch angelte und das ziemlich erfolgreich. Allein schon eine angelnde Frau ist in meinen Augen besonders. Sie war in Holland sehr erfolgreich auf Zander und Barsch. Den deutschen Fischereischein besaß sie nicht. Nach einer Kennenlernphase konnte ich sie ermutigen, auch den deutschen Fischereischein anzufangen, leider lief es dann aber nicht mehr so gut zwischen uns, so dass wir uns leider aus den Augen verloren haben. Ich denke sehr oft über sie nach, ob sie den Fischereischein wohl zu ende gemacht und sie nun auch hier in Deutschland fischt. Ich könnte mich heute in den Hintern beißen, dass dieser Kontakt nicht mehr besteht :(:laugh2
 
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