Eure unvergesslichsten Angelerlebnisse?

glgl

Well-Known Member
Nochmal Millstätter See in den 90ern:

Direkt am Ufer, in ein, zwei Meter Abstand entdecke ich vor unserem Hotel morgens große Schleien im klaren, ca 50 bis 80cm tiefen Wasser beim Gründeln.
Hab nur ne 210er leichte Spinne zur Hand. Fertigvorfach dran, ein paar Maden drauf. Freie Leine. Eine Handvoll Maden ins Wasser.

Die Schleien nehmen von mir und meinem Getue keinerlei Notiz und gründeln weiter.

Ich lasse meinen Hakenköder ins Wasser. Kann ihn aber aufgrund des kiesigen Grundes nicht sehen.
Als eine Schleie da gründelt wo ich den Haken vermute hebe ich einfach mal die Rute an…

Der Fisch war sauber gehakt, wog 4 1/2 Pfd. bei 54cm und war bis vor wenigen Wochen die größte, die ich je gefangen habe.
 

Der mit dem Fisch tanzt

Well-Known Member
Ich weiß es noch heute und es wird mir immer unvergesslich bleiben, wie ich zu meiner ersten Bachforelle meines damals noch jungen Lebens, kam:
Es muß in den frühen 80ern gewesen sein, da war ich zwischen 12 und 13 Jahre alt.
An einem We war Verwandtenbesuch bei meiner Oma angesagt und ich sprach mit meinen Eltern vorher darüber, daß ich da aber unbedingt angeln will!
Mein Geburtstag lag noch nicht allzuweit zurück, da habe ich einen Medi-S von Shakespeare geschenkt bekommen, den ich unbedingt ausprobieren wollte.
Okay, der einzigste Angler in unserem Bekanntenkreis sagte zu, mit mir zur Leine zu fahren (an eine ganz bestimmte gute Stelle) zu fahren. Er spendierte mir sogar einen Erlaubnisschein und früh am Morgen ging es dann los. Ich hatte meine neue Tele-Spinnrute dabei, den geschenkten Wobbler und viel Optimismus....

Die Stelle war die Einmündung der Wispe in die Leine, wo mein Bekannter auf Grund auf Aal mit Wurm angelte.
Mich zog es zum Bach, wo ich an einer Stelle direkt ans Wasser konnte. Es war nicht tief, rechts vor mir war eine Schwemmholzansammlung.
Ich machte Rute und Wobbler klar, und wollte zuerst wissen, wie er lief.

Ich warf aus, der Köder ging auf Grund und ich konnte ihn zwischen den Steinen gut erkennen. Plötzlich löste sich ein schneller Schatten unter dem Schwemmholz und eine schöne Forelle attackierte den Köder! Dabei sprang sie mehrmals aus dem Wasser, was ich natürlich nicht gerade unkommentiert ließ!
Nachdem ich sie gekeschert und vermessen habe ( hurra, sie war übermassig!) ließ sich mein älterer "Mentor" blicken und wünschte mir Petri Heil zu dem schönen Fisch, den ich voller Stolz in die Fangliste der Erlaubniskarte eintrug.
Er meinte zu mir, das er erst dachte, ich wäre reingefallen... Ach was, das war bloß blanker Neid, denn er blieb leider Schneider...

Am spähten Vormittag fuhren wir wieder zurück und er setzte mich bei meiner Oma ab, wo meine Eltern mit Mittagessen vorbereiteten. Auf die Frage, ob ich erfolgreich war, holte ich die Forelle aus der Tasche... :)
Ich fragte meine Oma, ob sie sie mir brät und ob ich dazu Bratkartoffeln haben kann...
Kein Problem und am Ende war ich der einzigste mit dem leckersten Essen, wo sich 6 neidische Augen bzw. Blicke auf meinen Teller richteten! Kein Wunder, denn die anderen mussten sich halt mit schnöder Hausmannskost zufrieden geben.

Mit dem ersten Wurf auf einen neuen, bisher ungefischten Wobbler frisch aus der Schachtel einen Fisch zu fangen, mit dem ich gar nicht gerechnet habe, noch dazu in höchstens knöcheltiefem Wasser, daß hatte schon was! :)
 
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