Falsche Mittelverwendung und Selbstbedienungsladen der Verbände – die Vorbehalte gegen die Fischereiabgabe sind nicht neu. In einigen Bundesländern haben Angler nun Widerspruch eingelegt. Die Chancen, dass sie damit durchkommen, stehen nicht schlecht.

Hier im Board wird ja schon fleißig zur Fischereiabgabe in SH und zur Abgabe in NRW diskutiert. Für einen Artikel in der aktuellen RUTE&ROLLE habe ich zu dem Thema recherchiert. Den Text möchte ich Euch nicht vorenthalten, auch wenn er - ganz Internet-untauglich - recht lang ist:

Wir kennen das fast alle: Beim Verlängern des Fischereischeins zahlen wir zusätzlich zur Verwaltungsgebühr die sogenannte Fischereiabgabe. Bis auf Sachsen und Niedersachsen erheben alle Bundesländer diese Sondergebühr. Aber ist diese Abgabe überhaupt rechtens?

Kolja Kreder glaubt das nicht. Der 50-jährige Anwalt aus Nordrhein-Westfalen hat Widerspruch gegen die Zahlung eingelegt. Rechtlich handelt es sich um eine sogenannte „Sonderabgabe mit Finanzierungsfunktion“. Das Bundesverfassungsgericht hat die zwar grundsätzlich für rechtens erklärt, aber hohe Auflagen an eine Erhebung geknüpft. Die sind nach Kreders Ansicht zumindest in Nordrhein-Westfalen nicht erfüllt. Er kritisiert insbesondere folgende Punkte:

1. Die Abgabe wird von Angel- und Berufsfischern erhoben. Diese hätten aber gegenläufige Interessen und bildeten somit keine homogene Gruppe (Verletzung der Gruppenhomogenität)

2. Von den Mitteln profitieren vor allem Natur- und Artenschutzprojekte. Wanderfischprogramme oder Gewässermonitoring seien zwar wichtig, aber eben keine alleinige Aufgabe von Anglern und Fischern. Es gelte das Verursacherprinzip und Angler seien eben nicht für den Rückgang von etwa Lachsen verantwortlich. Vor diesem Hintergrund sei die Belastung einer einzelnen Gruppe unzulässig.
Abgabemarke_AB.JPG

Die Kosten unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Gezahlt wird aber fast überall

Rückenwind bekommt sein Anliegen von der Jagdseite. Im vergangenen Jahr klagten einige Weidmänner gegen die Jagdabgabe, die rechtlich genauso einzustufen sein dürfte wie die Fischereiabgabe. Das Oberverwaltungsgericht Münster äußerte während des Verfahrens Zweifel, dass die Abgabe verfassungsrechtlichen Anforderungen entspricht. Insbesondere wurde kritisiert, dass eine Wildforschungsstelle finanziert wird, die aber hoheitliche Aufgaben wahrnimmt. Somit fungiere die Abgabe wie eine Steuer, was sie aber ausdrücklich nicht ist. Zu einer rechtlichen Klärung kam es allerdings nicht, da die zuständigen Landkreise die Gebührenbescheide für Jagdabgabe aufhoben. Die einzelnen Jäger mussten nicht zahlen. Aber es war klar, dass etwas passieren musste. Inzwischen ist ein Gesetz beschlossen, dass die Abschaffung der Jagdabgabe festlegt.

Eine Blaupause für die Fischereiabgabe? Zumindest dürfte es schwer sein, vor diesem Hintergrund an der Fischereiabgabe in NRW festzuhalten. Kolja Kreder ist entschlossen, notfalls auch vor Gericht zu ziehen und einen Präzedenzfall zu schaffen.

SandraSeifenFotografie-7199.jpg

Kolja Kreder ist vielen Boardies ja bestens bekannt. Er ist nicht grundsätzlich gegen die Abgabe, kritisiert aber die Vergabepraxis sowie die Mittelverwendung


Aber nicht nur im Westen ist die Sondergebühr unter Druck. Auch in Schleswig-Holstein liegen Widersprüche gegen die Fischereiabgabe vor. In Sachsen wird sie bereits seit 2012 nicht mehr erhoben, in Niedersachsen gab es sie noch nie. Fällt die Fischereiabgabe also bundesweit? Möglich, aber so schnell geht es wohl nicht. Die Erhebung ist Ländersache und die Vergabe unterschiedlich geregelt – willkommen im Föderalismus! Solange kein Urteil eines Bundesgerichts vorliegt, das die Abgabe grundsätzlich als nicht rechtens erklärt, muss also in jedem einzelnen Land bei einem Widerspruch entschieden werden. Lars Wernicke, der Initiator der Initiative „Anglerdemo“ in Schleswig-Holstein, will genau wie Kolja Kreder den Klageweg beschreiten. Beide betonen, dass sie nicht grundsätzlich gegen die Abgabe seien. „Die soll dann aber bitte ausschließlich im Interesse der Angler eingesetzt werden.“, sagt Kreder.

Was ist sinnvoll?

Was aber liegt im Interesse der Angler? Ist es wirklich so schlimm, dass mit den Geldern Umweltprogramme finanziert werden, auch wenn die Angler nicht unmittelbar profitieren? Wird so nicht das Bild des egoistischen Naturnutzers bedient, der nur ernten, nicht aber hegen möchte? Das Wanderfischprogramm am Rhein ist in erster Linie auf den Lachs sowie Meerforelle ausgerichtet, die ganzjährig geschont sind. Ob sie in absehbarer Zeit befischt werden dürfen, ist äußerst fraglich. Auch in Brandenburg und anderen Ländern gibt es ähnliche Projekte. Die Gelder fließen sowohl in Besatzmaßnahmen als auch in Biotopverbesserungen und Renaturierung. Andreas Koppetzki ist Geschäftsführer des Landesanglerverbands Brandenburg. Er warnt vor einer allzu kleinlichen Denkweise. „Erstens dokumentieren wir Angler mit solchen Projekten, dass wir etwas für die Allgemeinheit tun. Es ist unstrittig, dass wir damit unser Ansehen in der Gesellschaft erhöhen. Außerdem profitieren auch andere, angelbare Fische von diesen Maßnahmen.“ Man brauche halt immer eine Indikatorart, die öffentlichkeitswirksam sei. Das Argument, dass diese Projekte durch Steuermittel finanziert werden müssten, gäbe es die Fischereiabgabe nicht, hält er für nicht schlagkräftig. „Es ist zwar theoretisch richtig, dass der Gesetzgeber durch die Wasserrahmenrichtlinie dazu verpflichtet ist. Aber mit der Umsetzung hinkt er jetzt schon hinterher. Wann wirklich etwas passiert, steht in den Sternen. Wir müssen aber jetzt handeln, denn irgendwann ist es für einige Arten zu spät.“

Gerechte Verteilung?

Es liegt in der Natur der Sache, dass es über die Mittelverwendung Auseinandersetzungen gibt. Zu sehr gehen die Meinungen auseinander, zu groß sind die Summen, die im Spiel sind. Schaut man sich die Fördervergabe etwas genauer an, kommen allerdings schnell Zweifel auf, ob wirklich alle Projekte im Sinne der Angler sind. So wurde in Schleswig-Holstein der Verband für Binnenfischer und Teichwirte mit gut einer halben Million gefördert, unter anderem für die Anschaffung eines Pick Up. Die Summe entspricht immerhin gut 25 Prozent der gesamten Mittel, während die Berufsfischer aber nur etwa 0,9 Prozent der Mittel aufbringen (Schätzung Anglerdemo). In anderen Bundesländern, in denen es weniger Erwerbsfischer als im Küstenland Schleswig-Holstein gibt, dürfte der Anteil sogar noch deutlich geringer ausfallen. In Brandenburg werden Fischereibetriebe für den Fang und die Entsorgung „unerwünschter Fischarten“ gefördert. Auch der Landesfischereiverband erhält eine „Verbandsförderung“. Natürlich kann man argumentieren, dass auch diese Verbände sich für die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen einsetzen und Angler und Fischer in einem Boot sitzen. Angesichts der hohen Summen darf allerdings schon gefragt werden, ob ein solcher Mitteltransfer von Anglern zu Berufsfischern im Sinne der Abgabe ist.

Lachskartierung.JPG

Lachskartierung an der Stepenitz in Brandenburg. Wäre das Aus der Fischereiabgabe auch das Aus für viele sinnvolle Projekte?

Nach Auffassung Kreders profitieren aber auch die Anglerverbände unverhältnismäßig: „Derzeit fließen in NRW etwa 90 Prozent der Mittel an die Anglerverbände, die aber nur rund 20 Prozent der Angler vertreten.“ Dies liegt einerseits daran, dass die Verbände die notwendigen Strukturen haben, um so große Vorhaben mitsamt der damit verbundenen Verwaltung zu stemmen. Die Förderung erfolgt stets projektbezogen. Außerdem können sie den notwendigen Eigenanteil aufbringen, denn die Förderung erfolgt nur prozentual. Die Vergabe ist – wie könnte es anders sein – wiederum in jedem Bundesland etwas anders gestaltet. In der Regel können aber Anträge gestellt werden, über die in einem sogenannten Fischereibeirat beraten wird. Dieser setzt sich aus Vertretern der verschiedenen Interessengruppen von Naturschützern über Berufsfischer und Angler bis hin zu Wasser- und Forstbehörden zusammen. Der Rat spricht Empfehlungen aus, die letzte Entscheidung obliegt der Behörde.

Kolja Kreders Widerspruch wurde abgelehnt, dagegen hat er nun Klage beim Verwaltungsgericht Köln eingelegt. Wenn nun wie bei den Jägern die zuständige Behörde einfach den Gebührenbescheid zurücknimmt? Er geht fest davon aus, dass die Fischereiabgabe dann nicht mehr zu halten ist: „Der politische Druck wird so groß, dass die Politik wie bei den Jägern handeln muss. Denn darauf können sich dann alle Angler in NRW beziehen und es droht eine Klagewelle.“
 
Die mangelnde Transparenz kritisiere ich auch und bringt mich auf die Palme. Es war echt nicht einfach, an Infos über die Mittelverwendung zu gelangen.
Und das für dich, einen Chefredakteur!
Wie soll ein normaler Angler das alles nur halbwegs nachvollziehen oder auch nur verstehen?
In vielen Gesprächen musste ich damit selbst gegenüber einigermassen informierten Leuten damit anfangen zu erklären, was die Fischereiabgabe überhaupt ist und wie er sie zahlt.
Das Unwissen & Desinteresse der Masse der Angler ist eine der vielen Ursachen, dass solche Strukturen überhaupt entstehen konnten.
Deswegen dir/euch ein ausdrückliches DANKE, dass auch ihr euch des Themas angenommen habt!!!

Georg, wie erklärst du dir dann die Aussage auf der JHV des Verbandes WuL, dass mit Abschaffung der FA die Fischerei stirbt?
Tetete... Anmerkung:
das war DEIN Präsi, der das rausgehauen hat,
der rheinische Büttenredner. :XD
 
Solange es Rute&Rolle ist, zahlt Papa doch bestimmt gerne :laugh2:laugh2:laugh2
Oh Gott, meine Tochter hat bei eurer letzten Ausgabe zum ersten mal Interesse an Fischen gezeigt und mit mir eine Stunde lang durchgeblättert. Alle großen dicken Fische waren Papafisch. Das sollte mir zu denken geben aber die Prägung zeigt in die richtige Richtung
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Das ist deine Realität. Die Realität eines Menschen, der meint nicht von den Verbesserungen der Biotope zu profitieren. Das ist aber nicht meine Sichtweise auf die Welt. Ich kenne den Rhein bevor man sich um seine Reinhaltung bemüht hat und danach, ich sehe die Fangmengen von Meerforellen und Lachsen rund um die Ostsee heute und vor Jahrzehnten und in vielen Belangen sehe ich große Verbesserungen.

Höre doch bitte mal mit Deinen Unterstellungen auf! Weder stelle ich den Nutzen von Biotopen, die Notwendigkeit von Naturschutzprojekten oder ähnlichem in Frage, noch halte ich gute Verbandsarbeit für überflüssig. Was Du in meine Beiträge reininterpretierst- Respekt!

Für Dich also jetzt noch einmal deutlich: ES GEHT MIR UM DIE FINANZIERUNG! BEI FINANZIERUNGSFRAGEN WIRD DIE PRIORITÄT VON PROJEKTEN ERKENNBAR. JEDER MENSCH PROFITIERT VON EINER INTAKTEN NATUR UND SOMIT IST ES NICHT DIE AUFGABE VON ANGLERN, SONDERN VON DER ALLGEMEINHEIT (STEUERZAHLER!). BESATZ IST ENTWEDER DIE AUFGABE ZUM ARTENSCHUTZ (STEUERZAHLER) ODER DER BEWITSCHAFTER (VEREINE), NICHT ANGLER! Jetzt deutlich geworden?
 
JEDER MENSCH PROFITIERT VON EINER INTAKTEN NATUR UND SOMIT IST ES NICHT DIE AUFGABE VON ANGLERN, SONDERN VON DER ALLGEMEINHEIT (STEUERZAHLER!). BESATZ IST ENTWEDER DIE AUFGABE ZUM ARTENSCHUTZ (STEUERZAHLER) ODER DER BEWITSCHAFTER (VEREINE), NICHT ANGLER! Jetzt deutlich geworden?

Ich geh`da sogar weiter, mMn sollten die VERURSACHER zur Kasse gebeten werden & nicht die Kosten auf die Allgemeinheit verteilt werden, wurde diese doch auch nicht an den Gewinnen beteiligt....

grüßle
 
G
Lars du kannst es auch in Regenbogenfarben schreiben, ich halte es für eine absolut dumme Mode unserer Zeit, das wir diverse Sachverhalte nur noch auf den monetären Aspekt herunterbrechen.

Zumal wenn gewisse Schalter umgelegt wurden, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, gibt es auch nicht immer einen Weg zurück. Dann ist das so, und da erlabe ich mir, lieber den einen oder anderen Euro zu versenken, als später doof aus der Wäsche zu schauen.

Zumindest kann man sicher sein, das wenn a) die Wasserqualität nicht verbessert worden wäre und b) sich nicht bereits vergangene Generationen von Anglern um die Erhaltung einiger Arten und Verbesserung der Laichgewässer engagiert hätten, würden wir heute sicher nicht so einen interessanten Sport erleben dürfen.

Ohne das diese Menschen ernsthaft erwarten konnten, auch mal einen der Fisch zu fangen geschweige den zu verzehren.

Das nennt man Enthusiasmus. Unentgeltlich ohne Gewinnabsicht.

Wenn du meinst es wäre wichtiger zu schauen, wer was bezahlt, ich bin der Ansicht, es ist wichtiger, das es gemacht wird.
 
Großbuchstaben und rote Farbe sind nicht überzeugender als es die Argumente ohne wären - davon ab erinnert das stark an Thomas F. Und sein Demokratieverständnis und das hast du eigentlich nicht nötig. Und das wir Angler ein besonderes Interesse an sauberen Gewässern haben im Gegensatz zu jipp strunk und Frau breitgesäß sollte auch klar sein, allerdings darf man durchaus erwarten dass roundabout 50% der Aufwendungen hierfür staatlicher Natur sein sollten
 
G
Finde gerade die Regenbogenfarbe nicht...

All das ist trotzdem Aufgabe der Allgemeinheit, nicht der Angler! Dann müssen die Verbände ihren Allerwertesten mal endlich iN Bewegung setzen und Mittel auftreiben, den Druck auf die Politik und die Behörden erhöhen und nicht nur Links von NABU und Co teilen. Ärmel hochkrempeln und Arbeiten! Aber einfach ein paar Euro ohne Widerstand aus einem Topf nehmen und damit ein wenig für dich selber in der Öffentlichkeit zurechtrücken ist zu wenig, um diese Welt zu retten. Es müssen Lösungen her und nicht nur die Anglergelder ausgegeben werden. Das ist doch ein Tropfen auf dem heißen Stein. Solange man aber stillschweigend nur mit diesen wenigen Geldern arbeitet, wird das öffentliche Interesse nicht geweckt. Erst wenn man darauf hinweist, dass nichts passiert und die Behörden keine Gelder für den (Gewässer) Naturschutz zahlt, kann man die Öffentlichkeit erreichen. Wo bleibt denn die Greta vom DAFV (und bitte nicht Christel ;))? Mit den Mitteln aus der Fischereiabgabe wird in meinen Augen eher das Gegenteil erreicht- Behörden und Öffentlichkeit sehen Naturschutzarbeit als erfolgreich und erledigt an. Wir benötigen aber deutlich mehr Gelder, doch man kommt ja mit der ANglerkohle bereits seinen Aufgaben nach. Warum also andere Töpfe aus SIcht der behörden angehen? Fällt also dieses Geld weg, muss man die Mittel an anderer Stelle beantragen und somit viel mehr Verantwortliche mit den wirklichen Problemen konfrontieren. Da fehlt dann die Ausrede "Nimm doch die Fischereiabgabe". Ich will sagen, dass mit Wegfall dieser Zuwendungen sich ggf. ganz neue und größere Möglichkeiten auftun können. Wenn man denn in der Lage ist, diese Argumente und Hebel richtig einzusetzen. Sicherlich nicht bei einer Kaffeerunde im Ministerium, sondern dann muss man beginnen ernsthaft zu arbeiten. Ja, man kann dann zeigen, wozu man in der Lage ist und welche Leistungen man erbringen kann. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse- oder bleibt es beim Jammern wie im Rheinischen?
 
Das ist deine Realität. Die Realität eines Menschen, der meint nicht von den Verbesserungen der Biotope zu profitieren. Das ist aber nicht meine Sichtweise auf die Welt. Ich kenne den Rhein bevor man sich um seine Reinhaltung bemüht hat und danach, ich sehe die Fangmengen von Meerforellen und Lachsen rund um die Ostsee heute und vor Jahrzehnten und in vielen Belangen sehe ich große Verbesserungen.

Das man über die Fischereiabgabe entscheiden wird ist absolut richtig, wenn keine Rechtssicherheit besteht, muss man die herstellen, aber die Leistungen sollte man nicht aus den Augen lassen.
Hi, warum werden solche Verbesserungsmaßnahmen für Biotope nicht aus z.B. Ausgleichszahlungen gestemmt, die zu Haufe bei den UNB schlummern?

Wäre das nicht der ureigenste Zweck solcher Ausgleichszahlungen? Klammer auf: im Gegensatz zur Fischereiabgabe - Klammer zu...
 
Lars du kannst es auch in Regenbogenfarben schreiben, ich halte es für eine absolut dumme Mode unserer Zeit, das wir diverse Sachverhalte nur noch auf den monetären Aspekt herunterbrechen.

Zumal wenn gewisse Schalter umgelegt wurden, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, gibt es auch nicht immer einen Weg zurück. Dann ist das so, und da erlabe ich mir, lieber den einen oder anderen Euro zu versenken, als später doof aus der Wäsche zu schauen.

Zumindest kann man sicher sein, das wenn a) die Wasserqualität nicht verbessert worden wäre und b) sich nicht bereits vergangene Generationen von Anglern um die Erhaltung einiger Arten und Verbesserung der Laichgewässer engagiert hätten, würden wir heute sicher nicht so einen interessanten Sport erleben dürfen.

Ohne das diese Menschen ernsthaft erwarten konnten, auch mal einen der Fisch zu fangen geschweige den zu verzehren.

Das nennt man Enthusiasmus. Unentgeltlich ohne Gewinnabsicht.

Wenn du meinst es wäre wichtiger zu schauen, wer was bezahlt, ich bin der Ansicht, es ist wichtiger, das es gemacht wird.


Ich wundere mich schon, dass Du Dich schon noch so hartnäckig auf die Verbandsseite schlägst. Natürlich ist es wichtiger, dass Dinge gemacht werden - aber man darf doch hinterfragen, wie sie gemacht werden. Ob Verhältnismäßigkeiten eingehalten werden und ob die Gelder wirklich im Sinne der Angler - in letzter Konsequenz - verwendet werden, interessiert mich dabei dann schon. Was nützt mir ein schöner, anteilig von meinem Geld renaturierter Fluss, wenn ich anschließend von irgendwelchen Naturschützern aus der Natur verbannt werde.

Grundsätzlich sind wir Angler uns doch größtenteils darüber einig, dass wir uns auch gerne an sauberen, natürlichen Gewässern mit gesunden Fischbeständen tummeln. Ich glaube, dass die meisten auch nichts dagegen hätten, wenn die Fischereiabgabe dafür anteilig verwendet werden würde. Da dieses aber nur im vergleichsweise geringen Umfang geschieht, wird es höchste Zeit diese Mittelverschwendung für Zwecke, die den Zahlenden nicht zu Gute kommen, zu stoppen.

Wenn wir die Verbände weiter wurschteln lassen, können wir uns meiner Meinung nach alle vergangenen Bemühungen und Investitionen bald in die Haare schmieren. Denn dafür, dass wir unseren "interessanten Sport erleben dürfen" setzen sie sich viel zu wenig ein. Kaum ist ein Gewässer wieder schick, werden die Angler als Störenfriede vertrieben. Gänse auf den Rheinwiesen haben mehr Rechte als Angler.

Ich finde es bemerkenswert, dass einige wenige engagierte Privatleute mehr bewegen und Aufmerksamkeit im Sinne der Angler erregen, als unser "großer" Verband. Und das unentgeltlich (abgesehen von freiwilligen Spenden einzelner Angler / Firmen) - nicht zu vergessen.

Die für mich einzig nachvollziehbare gute Tat der Verbände liegt nämlich in Naturschutzmaßnahmen, die ohne Zweifel auch wichtig sind - für Angler, aber auch alle anderen Naturschützer und für die Allgemeinheit.
Den Erfolg dieser Maßnahmen aber dann für die breite Masse der Angler (der Zahler) zu reklamieren und zu instrumentalisieren funktioniert überhaupt nicht.

Insofern fänd ich es super, wenn denen nun der automatisch und stetig fließende Geldhahn zugedreht werden würde.
Hoffentlich finden sich fähigere Leute, die den Job im Sinne der (naturschützenden und naturliebenden) Angler übernehmen.
 
G
Was habe ich als Angler davon, wenn eine Art ausstirbt, die man hätte erhalten können, wenn ich danach jemandem die Schuld zuweisen kann? Egal ob der Allgemeinheit, dem Steuerzahler, einem Umweltsünder....

Nüscht, weil außer dem Angler und den Schützern geht es am allerwertesten vorbei, wenn nicht gerade die Fischstäbchenfische oder der Schlemmerfiletfisch ausgelöscht wurde.

Da kann ich mir nichts für kaufen. Das hat übrigens nichts mit deinem Demokratieverständnis zu tun, sondern das ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes.

@Rheinangler Ich schlage mich nicht wirklich auf die Verbandsseite, das ist eher zufällig, ich bin nicht mal Mitglied.

Ich schlage mich auf die Seite derer, die gerade was fü den Erhalt, bzw. die Verbesserung der Gewässer tun. Das sind jetzt gerade mal die Verbände, aber nicht weil sie das so super toll machen, sondern weil sie es überhaupt machen und die Alternative hier so schlecht aussieht. De erstmal streiten will, wer was zu zahlen hat egal, ob dabei Bemühungen von Jahrzehnten auf der Kippe stehen, oder nicht.

Wer angst hat, das er an dem verbesserten Gewässer nicht mehr fischen darf, sollte gegen die Verbote kämpfen und nicht gegen die Verbesserung. Sonst kommt noch jemand auf die Idee zum Abschluss des Angeltages erst mal ordentlich ins Wasser zu k..., damit es auch ja kein Badesee wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist deine Realität. Die Realität eines Menschen, der meint nicht von den Verbesserungen der Biotope zu profitieren. Das ist aber nicht meine Sichtweise auf die Welt. Ich kenne den Rhein bevor man sich um seine Reinhaltung bemüht hat und danach, ich sehe die Fangmengen von Meerforellen und Lachsen rund um die Ostsee heute und vor Jahrzehnten und in vielen Belangen sehe ich große Verbesserungen.

Das man über die Fischereiabgabe entscheiden wird ist absolut richtig, wenn keine Rechtssicherheit besteht, muss man die herstellen, aber die Leistungen sollte man nicht aus den Augen lassen.
Der Rhein wurde nicht durch Gelder aus der Fischereiabgabe sauberer, sondern durch Steuergelder, weil man es als ein Projekt der Allgemeinheit begriffen hat.
 
Und das für dich, einen Chefredakteur!
Wie soll ein normaler Angler das alles nur halbwegs nachvollziehen oder auch nur verstehen?
In vielen Gesprächen musste ich damit selbst gegenüber einigermassen informierten Leuten damit anfangen zu erklären, was die Fischereiabgabe überhaupt ist und wie er sie zahlt.
Das Unwissen & Desinteresse der Masse der Angler ist eine der vielen Ursachen, dass solche Strukturen überhaupt entstehen konnten.
Deswegen dir/euch ein ausdrückliches DANKE, dass auch ihr euch des Themas angenommen habt!!!


Tetete... Anmerkung:
das war DEIN Präsi, der das rausgehauen hat,
der rheinische Büttenredner. :XD
Ja, der Büttenredner hat wieder zugeschlagen. Das der bei euch in Münster überhaupt ernst genommen wird.
 
G
Was habe ich als Angler davon, wenn eine Art ausstirbt, die man hätte erhalten können, wenn ich danach jemandem die Schuld zuweisen kann? Egal ob der Allgemeinheit, dem Steuerzahler, einem Umweltsünder....

Nüscht, weil außer dem Angler und den Schützern geht es am allerwertesten vorbei, wenn nicht gerade die Fischstäbchenfische oder der Schlemmerfiletfisch ausgelöscht wurde.

Da kann ich mir nichts für kaufen. Das hat übrigens nichts mit deinem Demokratieverständnis zu tun, sondern das ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes.

@Rheinangler Ich schlage mich nicht wirklich auf die Verbandsseite, das ist eher zufällig, ich bin nicht mal Mitglied.

Ich schlage mich auf die Seite derer, die gerade was fü den Erhalt, bzw. die Verbesserung der Gewässer tun. Das sind jetzt gerade mal die Verbände, aber nicht weil sie das so super toll machen, sondern weil sie es überhaupt machen und die Alternative hier so schlecht aussieht. De erstmal streiten will, wer was zu zahlen hat egal, ob dabei Bemühungen von Jahrzehnten auf der Kippe stehen, oder nicht.

Ich habe weiter oben eine Ausschreibung welche die LFV bekommen haben verlinkt.
Aus welchen Topf sollte diese Stelle bezahlt werden?
Aus dem Topf Fischereiabgabe?
 
G
Der Rhein wurde nicht durch Gelder aus der Fischereiabgabe sauberer, sondern durch Steuergelder, weil man es als ein Projekt der Allgemeinheit begriffen hat.

Kolja,das hat doch auch keiner Behauptet, aber die bessere Wasserquallität ist Voraussetzung für sämtliche Bemühungen um Wanderfische an den Nebenflüsse des Rheines, die von Anglern geleistet wurden.

@Kopfschüttel, was meinst du, die Mitarbeiter Bei dir weis man ja nie was du geschrieben hast, du löscht ja immer die hälfte.
 
Was habe ich als Angler davon, wenn eine Art ausstirbt, die man hätte erhalten können, wenn ich danach jemandem die Schuld zuweisen kann? Egal ob der Allgemeinheit, dem Steuerzahler, einem Umweltsünder....

Nüscht, weil außer dem Angler und den Schützern geht es am allerwertesten vorbei, wenn nicht gerade die Fischstäbchenfische oder der Schlemmerfiletfisch ausgelöscht wurde.

Da kann ich mir nichts für kaufen. Das hat übrigens nichts mit deinem Demokratieverständnis zu tun, sondern das ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes.

@Rheinangler
......
Wer angst hat, das er an dem verbesserten Gewässer nicht mehr fischen darf, sollte gegen die Verbote kämpfen und nicht gegen die Verbesserung. Sonst kommt noch jemand auf die Idee zum Abschluss des Angeltages erst mal ordentlich ins Wasser zu k..., damit es auch ja kein Badesee wird.

Zunächst mal... Ich respektiere Deine Meinung, aber für mich ist das zu kurz gedacht.

Mit Deinem Post sprichst Du eins meiner Hauptanliegen an.

In meinen Augen ist es ureigenste Aufgabe der Verbände, sich für die Interessen der Angler einzusetzen. Als einzelner Angler hat man im Grunde keine Chance irgendetwas zu bewirken - die Wucht der Gruppe würde, richtig eingesetzt, schon eher erfolgreich sein.

Zu den Aufgaben kann natürlich auch der Erhalt oder die Renaturierung der Gewässer gehören. Wobei es dann noch nicht automatisch heissen muss, dass dafür unsere Verbandsabgaben genutzt werden müssen. Auch für eine Zuteilung öffentlicher Mittel (...oder für das abzwacken von Mitteln aus den prall gefüllten Kriegskassen der spendensammelden Ökofaschos) könnte ein guter Verband kämpfen. Es ist natürlich einfacher, in die eigene vollgemachte Tasche zu langen.

Wenn die Verbände im Sinne der Angler gegen Verbote kämpfen würden, Angler z.B. auch bei Musterprozessen unterstützen würden und dabei auch noch erfolgreich wären, würde es die Diskussion um die Verbandsabgabe u.U. überhaupt nicht geben. Wenn die Verbände in der Summe einen guten Job im Sinne der Angler (Zahler) machen würden, hätte doch keiner was zu klagen. Zumindest von meiner Seite gäbe es dann nichts zu meckern.

Anstatt aber die guten Taten der Angler (direkte Arbeit vor Ort in der Natur oder auch die Nutzung der Beiträge im Sinne des Naturschutzes) besonders hervorzuheben und die positive Außenwirkung zu nutzen, hört man nichts davon. Ganz im Gegenteil - man hat den Eindruck, dass die Verbände sich deutlich mehr zu den Naturschutzfanatikern hingezogen fühlen als zu den eigenen Leuten. Eigentlich heisst es ja, "wes brot ich fress des lied ich sing". Bei unseren Verbänden scheint das - aufgrund der Selbstverständlichkeit der Zahlung - in Vergessenheit geraten zu sein.
 
Die prall gefüllten Kriegskassen der spendensammelnden Anglerfaschos sind auch nicht zu verachten...
M.a.W.: Wenn Du ein Bedürfnis hast, Dich in dieser Weise zu artikulieren, dann beschäftige Dich mit Christchurch oder Breivik!!
 
G
Zunächst mal... Ich respektiere Deine Meinung, aber für mich ist das zu kurz gedacht.

Mit Deinem Post sprichst Du eins meiner Hauptanliegen an.

In meinen Augen ist es ureigenste Aufgabe der Verbände, sich für die Interessen der Angler einzusetzen. Als einzelner Angler hat man im Grunde keine Chance irgendetwas zu bewirken - die Wucht der Gruppe würde, richtig eingesetzt, schon eher erfolgreich sein.

Zu den Aufgaben kann natürlich auch der Erhalt oder die Renaturierung der Gewässer gehören. Wobei es dann noch nicht automatisch heissen muss, dass dafür unsere Verbandsabgaben genutzt werden müssen. Auch für eine Zuteilung öffentlicher Mittel (...oder für das abzwacken von Mitteln aus den prall gefüllten Kriegskassen der spendensammelden Ökofaschos) könnte ein guter Verband kämpfen. Es ist natürlich einfacher, in die eigene vollgemachte Tasche zu langen.

Wenn die Verbände im Sinne der Angler gegen Verbote kämpfen würden, Angler z.B. auch bei Musterprozessen unterstützen würden und dabei auch noch erfolgreich wären, würde es die Diskussion um die Verbandsabgabe u.U. überhaupt nicht geben. Wenn die Verbände in der Summe einen guten Job im Sinne der Angler (Zahler) machen würden, hätte doch keiner was zu klagen. Zumindest von meiner Seite gäbe es dann nichts zu meckern.

Anstatt aber die guten Taten der Angler (direkte Arbeit vor Ort in der Natur oder auch die Nutzung der Beiträge im Sinne des Naturschutzes) besonders hervorzuheben und die positive Außenwirkung zu nutzen, hört man nichts davon. Ganz im Gegenteil - man hat den Eindruck, dass die Verbände sich deutlich mehr zu den Naturschutzfanatikern hingezogen fühlen als zu den eigenen Leuten. Eigentlich heisst es ja, "wes brot ich fress des lied ich sing". Bei unseren Verbänden scheint das - aufgrund der Selbstverständlichkeit der Zahlung - in Vergessenheit geraten zu sein.

Moin Rheinangler,

fast alle von dir angesprochenen Punkte sind mit demokratischen Mitteln anzugehen,und regen hier viele auf, aber es macht kaum einer was dagegen.

Der Verband beschließt in seinen Mitgliederversammlungen für was das Geld ausgegeben wird. Die wurzel dafür ist bereits in den Vereinen zu sehen, ich kann mich nicht erinnern, das in irgendeinem der Vereine mal thematisiert wurde, was man seinem Dachverband mal so mit auf den Weg geben solle. Warum auch, die haben sich ja in der Regel in Vereinsbelangen nicht einigen können. Die Zahler, wie du sie nennst, müssten eben entsprechend verlautbaren, was sie wollen, dafür muss man werben, und dann wird man darüber abstimmen und mit etwas Glück wird gemacht, was die Mehrheit wünscht. Aber da muss man selbst aktiv werden und das wird in der Regel aber kaum einer.

Was du über die Kriegskassen der Ökofaschos schreibst ist aber nicht ernst zu nehmen. Jeder entscheidet ja zum Glück noch selbst, was er mit seinem Geld anstellt, dafür bekommst du vielleicht Applaus, aber das bringt doch nichts.

Wer möchte, das sich was ändert muss sich einsetzen, zumindest, wenn es einem wichtig ist. Wer hingegen die Entscheidungen anderen überläßt ist doch selbst dran schuld.
 
Oben