AW: Fänge am Main 2007
Servus Angelkiste und alle Mainangler,|bla:
also,....gestern Abend bis heute früh habe ich dann mein zweites Nachtangeln in 2007 absolviert - auch am Main.
Und zwar in Frankfurt Niederrad, von 20:00 Uhr bis etwa 22:30 Uhr mit Sputnik 4711, dann bis 01:00 Uhr mit einem kasachischen Kollegen; danach blieb nur noch ich übrig.
Sputnik und ich hatten uns wohlweislich eine Stelle im Strömungsschatten einer Bucht auserkoren. :g
Sputnik war bereits um 14:00 Uhr da, konnte jedoch weder einen Biss an der Grundangel auf Wurm noch an der Posenangel mit Made (waren nicht mal "angelutscht") verzeichnen. Lufttemperatur war unter 5 Grad, der Atem dampfte kräftig vorm Gesicht. Wasser etwa so, wie von Angelkiste gerade beschrieben - also nicht gerade die besten Aussichten auf Fisch.
Natürlich sollten wir davon ausgehen, daß trotzdem etwas beisst. Also los, angefüttert war der Platz bereits; so brach ich dann das erste Knicklicht meines Lebens entzwei und steckte es auf den frisch erworbenen Leuchtschwimmer.
Ein Madenbündel am 10er Haken, das Ganze dann auf etwa 2,5 Meter Wassertiefe eingestellt, - so flach war es hier - und dann rein damit. Dazu noch sparsam nachgefüttert- es konnte losgehen!
An die Grundrute montierte ich einen Brocken frischer Rinderleber am Paternostersystem und liess ihn dann in etwa 25 Meter Entfernung vom Ufer über Grund baumeln.
Nun, was soll ich sagen: Es tat sich nichts. Nur die Kälte machte sich bemerkbar.
Dann, etwa eine Stunde später, tänzelte die Leuchtpose verdächtig auf der dunklen Oberfläche. Anhieb, - hängt. Heraus kommt schliesslich ein Brassen von 35cm. Ich wunderte mich über seine Kampfkraft an der 2,40 Meter Spinnrute, nicht zu vergleichen mit den Brassen vom Mai und Juni diesen Jahres.
Danach Sendepause. Kein weiterer Fisch, das Knicklicht steht ruhig auf dem Wasser, Anfüttern hilft auch nicht.
Um uns innerlich und äußerlich aufzuwärmen, stelle ich dann meinen Einweg-Grill auf die Abdeckplatte einer hier vorhandenen Grillstelle und heize ihm ordentlich ein. Danach zurück zu den Angeln, es könnte ja gerade jetzt beissen.
Nach einiger Zeit rieche ich verbranntes Plastik und beschuldige Sputnik in Gedanken, Unfug mit dem Einweggrill zu treiben.
Noch einige Minuten später, dann ruft mir Sputnik zu, daß der Grill abflammt. Ich eile hin und finde die Grillstelle stark qualmend von züngelnden Flammen umgeben: Die Abdeckplatte sah täuschend echt wie Metall aus, war aber aus Kunststoff! Oh nein! Zu spät. Ich lasse das Ganze also runterbrennen und versuche, mir meine Angelfreude nicht trüben zu lassen- die Zeit ist zu kostbar, und irgendwie können wir es später wieder richten!
Gegen 22:30 räumt Sputnik mit Familie das Feld, ein Kollege aus Kasachstan gesellt sich dazu. Zusammen starren wir auf den gelben Strich vor Pech-schwarzem Hintergrund, entfernen zwei Kronkorken von Flaschenhälsen und legen schliesslich die 4 Würste über die verbleibende Glut.
Zwei halbwüchsige Schwäne nähern sich plötzlich der Angelstelle, |evil:lassen sich durch Fauchen und Schreien keineswegs vertreiben. Schnell hole ich die Posenangel ein,- aber schon biegt sich die Spinnrute, tanzt ein gelbes Licht über das Wasser. Nein, nur das nicht! Schwanendrill ist so das letzte was ich mir für heute Abend wünsche. Ein Stoßgebet- da wird die Schnur plötzlich schlaff, und erleichtert kann ich die komplette Montage heranholen. Noch mal gut gegangen.
Wieder vorsichtiger Biss. Anhieb, und hängt. Kurzer Drill, aber im Dunkeln unterschätze ich das Gewicht des Fisches, und so fällt mir beim Versuch ihn ohne Kescher an Land zu bringen Brassen Nr.2 vom Haken und entfleucht in sein Element.
Nun denn, mit Würstchen, Ketchup, Brot und Bier tröste ich mich und kämpfe gegen die heraufkriechende Kälte.
Etwa um 23:30 Brassen Nr. 3, diesmal kann ich ihn glücklich keschern.
Und so geht es weiter. Pro Stunde etwa ein vorsichtiger Biss, das wars dann jedesmal- eine zweite Chance gibt es nicht.
Um 01:00 verläßt mich der Kollege, und nun bin ich ganz allein mit den Brassen, dem Vollmond, den leichten Wellen und den Vergnügungsdampfern, die in Festbeleuchtung etwa alle halbe Stunde in guter Entfernung an mir vorüber ziehen.
01:30 und 02:30 jeweils ein Brassen. Jetzt fängt es an zu graupeln, und als dann um 03:00 Uhr der erste Containerfrachter die Angelstelle passiert, ist das auch für mich das Signal, die Zelte abzubrechen.
Das Ergebnis dieser Angelnacht: 5 mittlere Brassen mit zusammen 2,2 Kilo- und damit war ich auch zufrieden.
Die sind heute bereits zu Suppe, Fischsalat und sauer eingelegtem "Brathering" weiterverarbeitet worden.
Freunde des Mains: - also es geht noch was.
Bin gespannt auf Eure Erfahrungen dieses Wochenendes.
Petri, |wavey:
Rotaugen-Marc