AW: Fairer Pachtpreis für Teich mit ca. 6.000 m²?
Ich kann die Situation schon gut verstehen. Einerseits will man sein Zeug nicht weit unter Wert hergeben, andererseits erkennt man auch an, dass die bisherigen Pächter sich ordentlich benommen haben und man vllt. sogar eine gewisse Sympathie für sie empfindet und auch nicht als Gierschlund dastehen will.
Das ist hier im bayerischen Hinterland, wo viele ein paar Hektar Wiesen, Ackerland, Wald oder eben auch Teiche haben ein durchaus häufiger diskutiertes Problem.
Häufig relativiert sich der Pachtpreis dann auch durch ganz andere Faktoren. Ein Landwirt hat meistens einen ganz ansehnlichen Maschinenpark. Wenn man da jemanden an der Hand hat, auf den man dann im Notfall mal zurückgreifen kann und der mit einem Frontlader oder einem großen Kipper bei der Entrümpelung, einem Umzug oder was auch immer zur Seite steht - ist das oft mehr wert als die Pacht an sich.
Auch über Naturalien kann man sprechen, ich habe mit eigenen Augen einen handschriftlichen Pachtvertrag gesehen: Da erhält der Verpächter vom Pächter als Pachtzins 6 Spiegelkarpfen lebend, jährlich :q
Also wenns nicht nur ums Geld gehen soll, überlegen wie man vielleicht anderweitig noch zusammenkommen könnte. Es soll Angelvereine geben die wenig Geld haben - aber Arbeitskraft hat jeder Angelverein. Vielleicht kann man sich, wenns am Geld scheitert da irgendwie zusammenfinden. Muss ja für beide Seiten keine schlechte Lösung sein.
Man kann natürlich wenn man will auch anders an die Sache herangehen und das mal grob ausrechnen.
Was bringt des Gelände wenn ich es verkaufe? Angenommen der Preis liegt pro Quadratmeter bei 2€. Dann ergibt das 12000€.
Von den 12.000€ kann man sich nun die jährliche Rendite die man als Pachterlös haben möchte ausrechnen. 3% ergibt dann 360€ / pro Jahr.
Das Problem an der Rechnung: Alle! Faktoren sind extrem veränderlich, je nach Lage. Besonders schlimm in diesem Fall, man kann auf der Gegenseite keinen "Ertrag" gegenüberstellen - es gibt also keinen Punkt ab dem es sich für den Pächter wirtschaftlich lohnt oder eben nicht.
Eine weitere, beliebte Methode ist:
Man holt sich andere Angebote ein, und konfrontiert den Pächter damit. Dabei kann man ja ganz offen agieren.
Schau her, wenn ich es an Herrn Müller verpachte, bekomme ich 500€ im Jahr, ihr zahlt 100€. Wie können wir uns einigen?