Fangbegrenzung Ostsee Dorsch für Angler 2022

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Och, wenn es nach den Berufsfischer rund um Rügen ginge, würden sie die Kegelrobben schon seit längerem ausmerzen ("Seltsame Funde von toten Tieren lassen zumindest einige "Gedanken" zu) und so einige Kommentare hier im Thread tendieren auch etwas dazu, die Robben lieber gehen als kommen zu sehen.
Sehen wir der Wahrheit doch noch mal ins Auge:
Den Dorschbestand "kaputt zu machen" war eine Coproduktion der Berufsfischer in letzter Instanz mit den Sportfischern durch
a. Nutzung von besonders zerstörerischen Fangmethoden (Schleppnetze)
b. Ausgiebige und jahrzehntelange "Übernutzung" der Bestände weit über die Empfehlungen der Fischereiwissenschaftler hinaus, durch eigenmächtige Quotenerhöhung der einzelnen Ostsee-Anrainer .
c. Befischung einiger Bestände besonders in der Laichzeit (Laich-Dorsche im Februar bis April), man stelle sich den "Aufschrei" vor wenn z.B. auf Zander besonders von März bis Juni gefischt würde, weil die dann so schön "dick und rund sind" und wegen der Nestpflege besonders "bissig""
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
In den 80ern wurde noch richtig gut Dorsch gefangen. :)
Und schon da hat man empfohlene Fangquoten für die Berufsfischer jahrelang ignoriert und eigenmächtig erhöht.
Das geht eine Weile gut bei guter Bestandsbasis aber irgendwann kommt der abrupte Absturz...und den sehen wir GENAU JETZT!
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
Unter Anglern gibt es seit mindestens 10 Jahren Initiativen, die den Schutz von Laichdorschen/Fang an Laichplätzen fordern(kann man auch hier im Board nachlesen).
Das Bewusstsein dafür hat sich unter Anglern damals schnell durchgesetzt aber die kommerzielle Fischerei hat das leider nicht interessiert.

Nun liegt das Kind im Brunnen.
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Das Bewusstsein dafür hat sich unter Anglern damals schnell durchgesetzt aber die kommerzielle Fischerei hat das leider nicht interessiert.
Und die Hauptmasse der Angler hat sich auf den Kuttertouren im Februar/März zurückgehalten???
Das meinst Du doch nicht ernst, oder?:rolleyes:
 

punkarpfen

Well-Known Member
Hi,
man sollte auch nicht vergessen, dass es hochbezahlte Entscheidungsträger gibt, die sehr gut über die Bestandsituation informiert waren und sind und wohlwissend zu hohe Quoten verabschiedet haben. Wie es zu diesen Entscheidungen gekommen ist, kann man sich ja denken.
Ich bin kein Fan der Laichdorschangelei, aber ich denke, dass diese in den letzten Jahren kaum noch praktiziert wurde. Diese fand ja hauptsächlich bei einigen wenigen Kutterkapitänen statt. Neben den pandemiebedingten Ausfällen, wurden viele Freunde der Laichdorschangelei durch das Baglimit abgeschreckt.
Meiner persönlichen Einschätzung nach sind wir Angler bei den entscheidenden Faktoren (Berufsfischerei, Klimawandel, Nährstoffeintrag, natürliche Prädatoren und Angelfischerei) auf einem der hinteren Plätze.
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Meiner persönlichen Einschätzung nach sind wir Angler bei den entscheidenden Faktoren (Berufsfischerei, Klimawandel, Nährstoffeintrag, natürliche Prädatoren und Angelfischerei) auf einem der hinteren Plätze.
Eine sehr einfache Begründung dann doch aktuell nichts machen und die eigenen Verhaltensweisen nicht ändern zu müssen, oder ?!
Das zieht in der aktuellen Situation nicht mehr!
 

Laichzeit

Well-Known Member
„Die gesamte Population in der Ostsee beträgt im Moment wieder über 30.000 Tiere. Das ist ein schöner Erfolg des Artenschutzes. Wir hatten in den 1980er-Jahren einen Tiefststand von rund 2500 Tieren in der gesamten Ostsee.“
Die Robben leben hauptsächlich in der nördlichen, zentralen und östlichen Ostsee, wo sie sich vom Ostdorsch ernähren. Vor der der deutschen Küste fängt man fast ausschließlich Tiere aus dem westlichen Bestand. Beim Ostdorsch spielen die Robben als Fressfeind und Überträger von Parasiten eine Rolle, wobei Überfischung und Umweltverschmutzung die deutlich größeren Probleme waren/sind.
Der westliche Dorschbestand ist an sich gesünder und hat weniger nicht-fischereiliche Probleme wie Parasiten und Sauerstoffmangel als weiter östlich. Bis jetzt gilt der Bestand auch "nur" als schwer überfischt und noch nicht als zusammengebrochen. Vom Super-GAU sind wir im schlimmsten Fall aber nur ein paar Jahre mit wenig Nachwuchs entfernt.
 

punkarpfen

Well-Known Member
Hi, natürlich muss man etwas für den Dorschbestand machen, bzw. man hätte es schon vor Jahren tun müssen. Wichtig wären effektive Maßnahmen gewesen und keine fatalen Pseudomaßnahmen, wie das Baglimit.
 

Laichzeit

Well-Known Member
Meiner persönlichen Einschätzung nach sind wir Angler bei den entscheidenden Faktoren (Berufsfischerei, Klimawandel, Nährstoffeintrag, natürliche Prädatoren und Angelfischerei) auf einem der hinteren Plätze.
Das war in der Vergangenheit auch richtig. Über die letzten 10 Jahre wurde die Berufsfischer-Quote um 95% gekürzt. Da deren Quote und parallel dazu der Bestand immer kleiner werden, wird die gleichbleibende Entnahme durch Angler zunehmend relevant.
 

punkarpfen

Well-Known Member
Hi, war die Entnahme durch die Angler denn wirklich gleichbleibend?
Mein Eindruck ist, dass die Anglerfänge durch den Bestandsrückgang ebenso stark zurückgegangen sind. Meinen letzten Dorsch habe ich vor zwei Jahren gefangen und in diesem Jahr fangen auch sehr gute Dorschangler wenig bis gar nichts.
 

buttweisser

Well-Known Member
Aufgrund des niedrigen Bestandes spielt eben der Fang von Anglern bei der Gesamtmenge relativ eben doch eine gewichtige Rolle, speziell wenn wie bisher üblich gerne und oft genau in der Laichzeit (Februar bis April) die sich dann findenden Schwärme gezielt befischt und dezimiert wurden.

Kannst du das auch wissenschaftlich belegen?

Du brauchst nicht zu antworten, denn du kannst das nicht. Es sei denn du kannst nachweisen, wieviel Dorsch jeder Angler entnommen hat.

Die Daten dazu darfst hier gerne einstellen. Und bitte keine Vermutungen, nur Zahlen die du wissenschaftlich belegen kannst.
 

Jan_Cux

Well-Known Member
Naja, wir sind ja keine 100 , 500 Angler an der Küste, eher zigtausende. Und leider wird ein Trend immer verbreiteter, viele "Angler" die sich als solche Bezeichnen sind gar keine Angler, die wollen nur fangen aber nicht verwerten.
 

Melbock79

Member
Naja, wir sind ja keine 100 , 500 Angler an der Küste, eher zigtausende. Und leider wird ein Trend immer verbreiteter, viele "Angler" die sich als solche Bezeichnen sind gar keine Angler, die wollen nur fangen aber nicht verwerten.
Moin,
In der Aussage stimme ich dir zu.
Mir persönlich geht es um "das tägliche Brot gibt uns heute" beim Angeln, was viele nicht begreifen wollen.
Speziell diese Politiker und ihre Fischfangindustrie!!! Denn Selbstversorgung ist ja nicht gewollt und mittlerweile, denn sie geben es nicht offiziell zu, total "Nazi". Wenn ihr das nicht glauben wollt dann macht euch schlau über das Thema Selbstversorgung in Deutschland oder lest mal das Buch über permakultur von Sepp Holzer oder Demeter Anbau von Markus Bogner.


Was das Thema Herbst Hering betrifft, habe ich noch nichts passendes gefunden. Nur eine lapidare Aussage eines Radio Moderator aus MV . Welches ggf nur reine Panikmache ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

ragbar

disparu en mer....
Ging beim Woba in Irland doch auch: die Angler mit Baglimit weitermachen lassen,kommerzielle Fischerei untersagen. Der Bestand hat sich dort ,bei den Wolfsbarschen,erholt.

Ich würde jetzt beim Dorsch das Trawlern,Schleppnetz untersagen, ne Schonzeit für alle,incl. Anglern ,vom 1.01. -31.03 verhängen,danach für Pros das Stellnetz für Dorsch (nicht 20m vom Ufer ab Schonzeitende:O_o) wieder zulassen,die Beschickung von lokalen Restaurants mit "handwerklich lokal gefangenem Dorsch" als gut bezahlte Preziose auf dem Teller zulassen und abwarten und zusehen,wie sich der Bestand wieder erholt.
Und das würde er,davon bin ich überzeugt.
Die Robben und Kormorane ziehn wir dann nebenbei mit durch.

Verdienstausfälle für nachgewiesene Mindereinnahmen durch ausgebliebene Dorschfänge bei den Pros abfinden,remember:"Wir können uns das leisten" von Seiten der Politik.
Von einem Fischer hörte ich mal: "Mit der Angel kannst Du nichts kaputtmachen".
Wenn das stimmt, könnte man doch mit den 5 Fischen als Angler weiterleben(gelassen werden) und nur die schädlichen,nicht mehr tragfähigen Fangmethoden einstellen.

Dieser" Beifang beim Plattfischfang erlaubt" ist doch Bullshit.

Wie" Feuerwaffen zum Killen verboten", aber nur bis Kaliber xy.

Schleppnetzfischerei raus, Locals, die nicht mehr wollen, aus EU -Mitteln unbürokratisch und großzügig abfinden und Angeln weiterhin mit Schonzeit und Baglimit weitergehen lassen, das ist der Weg.

Wenn sich der Bestand unter diesen Parametern nicht erholt,kann man drüber beraten,das Angeln weiter einzuschränken.

Aber so, wie das jetzt geworden ist,-wie immer aus der Politik-

Mist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Melbock79

Member

Der Artikel ist sicherlich schon bekannt.
Lest mal die letzten 2 Absätze. Wem das ggf zu viel ist, dort steht etwas über makierte Fische dürfen nur noch gefangen werden beim Thema lachs. Wird damit die auch mefo genannt?

Was generell interessant ist, die Menge die dies Industrie da aus dem Wasser holt! Die Aussagen die diese Politiker und co von sich geben ist auch der reinste Wahnsinn!
Ich traue den Braten nicht, der da uns verkauft werden soll.
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Ja aber wer macht denn das oder worauf willst du hinaus?
Das machen im Prinzip alle, die in der aktuellen Situation einen besonderen Nachdruck darauf legen, wie hoch die Bestände an Robben, Schweinswalen und Co im Vergleich zu den "guten alten Zeiten " sind.
Man sagt indirekt dass früher die Situation Ohne diese Konkurrenten "rosig" waren und jetzt die Zeiten scheiße sind währende die Konkurrenten einen guten Bestand haben.
Jedes, hauptsächlich von "BILD" genährte schlichte Gemüt sieht da sofort einen Zusammenhang, der in der Realität nicht wirklich existiert. Ob dieser Effekt von den Schreibern bewusst gewollt ist und sie damit nur Stimmung gegen Robben und Co machen wollen wäre noch zu klären...:rolleyes:
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
Jedem hier ist doch sicher klar dass mehr Entnahme(egal ob durch Robbe, Fische oder Angler) gleichbedeutend ist mit weniger Fischbestand.;)

Das machen im Prinzip alle, die in der aktuellen Situation einen besonderen Nachdruck darauf legen, wie hoch die Bestände an Robben, Schweinswalen und Co im Vergleich zu den "guten alten Zeiten " sind.
Also alle die denken dass mehr Robben auch mehr Fisch fressen?
Joa...ääää......das dürfte jeder sein, der 1 und 1 zusammenzählen kann.

Jedes, hauptsächlich von "BILD" genährte schlichte Gemüt sieht da sofort einen Zusammenhang,....
Das verbuchen wir mal unter "schlechte Diskussionkultur". ab70
 
Zuletzt bearbeitet:

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
So wie Laichzeit schon schreibt.
Je kleiner der Bestand, desto größer der Einfluss der einzelnen Nutzer(Fischer, Angler, Robbe, Wal).
Wir stehen nunmal, wie schon weiter vorn erwähnt, mit anderen Arten in Konkurrenzkampf um Ressourcen und das nicht nur in der Ostsee(aber da sie recht klein merkt man es hier schon extrem).

Über die letzten 10 Jahre wurde die Berufsfischer-Quote um 95% gekürzt. Da deren Quote und parallel dazu der Bestand immer kleiner werden, wird die gleichbleibende Entnahme durch Angler zunehmend relevant.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,
Je kleiner der Bestand, desto größer der Einfluss der einzelnen Nutzer(Fischer, Angler, Robbe, Wal).
Sehe ich auch so.

Das heißt aber noch lange nicht, dass ich dafür plädiere tierische Prädatoren zugunsten der Angler dezimieren zu wollen.

die gleichbleibende Entnahme durch Angler
Woher kommen diese Zahlen?

Laut Thünen ist sogar der prozentuale Anteil der Freizeitfischerei an den Gesamtfängen rückläufig.
Wenn die Angler trotz Baglimits und Kuttersterben gleichbleibend viel fangen würden wie früher, müsste doch der Anteil am Gesamtfang bei sinkenden BF-Fängen deutlich steigen?
 
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