Fangbegrenzung Ostsee Dorsch für Angler 2022

Bankside Dreamer

Well-Known Member
Wir stehen nunmal, wie schon weiter vorn erwähnt, mit anderen Arten in Konkurrenzkampf um Ressourcen und das nicht nur in der Ostsee(aber da sie recht klein merkt man es hier schon extrem).

Man könnte die Tümmler, die immer wieder in der Ostsee gesichtet werden, in die Eckernförder Bucht locken und dort dann ein "Färöer Volksfest" abhalten.
ab140
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
Laut Thünen ist sogar der prozentuale Anteil der Freizeitfischerei an den Gesamtfängen rückläufig.

Muss ja auch.
Seitdem die Fangzahlen sinken und besonders seit dem Baglimit, fährt ja kaum noch jemand zur Küste wegen Dorsch(jedenfalls aus meinem Bekanntenkreis aber ich halte das nicht für ein lokales Phänomen).
 
Zuletzt bearbeitet:

SFVNOR

Well-Known Member
Hmm, mein Vorschlag zu Güte.

Die Sache mit dem Dorsch ist wohl durch die EU entschieden obwohl ich noch auf eine ganz offizielle Mitteilung warte oder ich habe es schon überlesen ? Solange die Schleppnetzfischerei in der Ostsee nicht verboten wird und auch die kilometerlangen Stellnetze nicht verboten werden wird sich nichts ändern.

Es wurde proklamiert das gefangende Dorsche in den Netzen der Berufsfischer als *Discard* akzeptiert werden und nicht auf die Fangquoute eingerechnnet werden. Das ist dann wohl die Frage der größe der Maschen in den Netzen. Die Berufsfischer sind ja nicht blöde, oder ?

Es gibt z.B. in Norwegen (kein EU Mitglied) die Regelung das es kein *Discard* gibt und jeder gefangende Fisch (mitgenommen) zu deklarienren ist und in das Fangbuch einzutragen ist was dann einen Einfluß auf die Quote hat. Wer dem nicht folgt hat ein sehr tiefes Loch in der Kasse.

Der Dorschbestand in der Ostsee ist nun einfach tot, die Heringe werden folgen und dann auch die Plattfische. Da hilft auch keine Diskussion über Schweinswale und Robben die sich an den letzten Beständen bedienen. Der Bestand wird sich dann selber regulieren.

Professor Tinca MeFo-Schreck
Vielleicht solltet Ihr Euch mal in privaten PN's austauschen und austoben

Gruß und Petri,
Stefan
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
Der Dorschbestand in der Ostsee ist nun einfach tot, die Heringe werden folgen und dann auch die Plattfische.

Genau so.
Am Beispiel der kleinen Ostsee sieht man schon jetzt genau was in den nächsten Jahren auch in den anderen überfischten Meeren der Welt passiert.
Mehr Menschen wollen auch immer mehr essen.........ein Teufelskreis.

PS: Es wird nicht getobt.:)
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Also alle die denken dass mehr Robben auch mehr Fisch fressen?
Nein, diese Leute denken einfach logisch!
Aber alle diejenigen, die im weiteren Schluss ( die vorhin erwähnten schlichten Gemüter mit "Bild"ung ), die Schuld am Niedergang der Dorschbestände eben besonders bei Robben und Schweinswalen sehen!
 

punkarpfen

Well-Known Member
Hi, ich denke je nach ideologischer Ausrichtung der Medienplattform wird die Hauptschuld eher dem einen oder dem anderen Faktor zugeschrieben.
Problematisch ist, dass es zu bestimmten Einflussfaktoren nur wenig verlässliche Zahlen gibt. Schon allein die Anglerfänge werden oft sehr unterschiedlich eingeschätzt. 2020 und 2021 waren die Dorschfänge der Angler mMn. gering und die Tendenz ist sogar noch abnehmend.
Bei den Meeressäugern will hier niemand ein gezieltes Töten, aber man könnte darüber nachdenken, ob bestimmte Schutzmaßnahmen noch notwendig sind. Bei den Kormoranen sehe ich dagegen eine größere Problematik, wo man über Bestandregulierung nachdenken sollte. Ob diese nun durch Vergrämung, Bejagung oder natürliche Fressfeinde stattfinden sollte, ist geographisch unterschiedlich.
 

Rheinangler

Well-Known Member
Hi, ich denke je nach ideologischer Ausrichtung der Medienplattform wird die Hauptschuld eher dem einen oder dem anderen Faktor zugeschrieben.
Problematisch ist, dass es zu bestimmten Einflussfaktoren nur wenig verlässliche Zahlen gibt. Schon allein die Anglerfänge werden oft sehr unterschiedlich eingeschätzt. 2020 und 2021 waren die Dorschfänge der Angler mMn. gering und die Tendenz ist sogar noch abnehmend.
Bei den Meeressäugern will hier niemand ein gezieltes Töten, aber man könnte darüber nachdenken, ob bestimmte Schutzmaßnahmen noch notwendig sind. Bei den Kormoranen sehe ich dagegen eine größere Problematik, wo man über Bestandregulierung nachdenken sollte. Ob diese nun durch Vergrämung, Bejagung oder natürliche Fressfeinde stattfinden sollte, ist geographisch unterschiedlich.
An sich ist es ja positiv, dass sich die Wildtiere wieder ausbreiten.
In vom Menschen intensiv genutzten Bereichen (nicht nur zu Wasser..) tauchen hier aber zwangsläufig Probleme auf - einfach gesprochen ist das sicherlich Futterneid.
Losgelöst von ideologischer Naturliebhuddelei muss man aber ganz klar darüber nachdenken, wie damit umzugehen ist. Sind die Meere erstmal fischleer, ist es egal ob sie leergefressen oder leergefischt wurden. Die wieder erstarkten Robbenbestände würden von alleine aufgrund von Nahrungsmangel wieder sterben.

Ob das wünschenswert ist mag ich bezweifeln. Besser wäre es, hier vorausschauend ein Management einzuführen, welches nicht von Fischereilobbyisten, aber auch nicht von Hardcore Naturschützern geführt wird. Beides wird sonst schon mittelfristig zum Kollaps führen.

Aktuell entwickelt es sich nicht in eine gute Richtung.

Die Berufsfischerei kann weiter Ihr weitestgehend unkontrolliertes Unwesen treiben, erstarkte Robbenbestände und der Kormoran tragen Ihren Teil ebenfalls völlig unregeliert dazu bei - lediglich die Angler als schwächstes Glied in der Kette werden immer stärker reguliert und sollen den Zusammenbruch der Fischbestände durch Fangbeschränkungen verhindern. Als regelmäßiger Ostsee Angler weiß ich, dass das keinen Sinn macht und auch nicht zum erreichen der Ziele ausreichen kann. Ich habe in diesem Jahr keinen einzigen maßigen Dorsch mehr beim Spinnfischen vom Ufer gefangen. Die Theorie der Behördenrechnerei unterstellt mir aber, dass ich bei meinen Fischzügen ja einen gewissen Durchschnittsfang tätige und entnommen habe. Dem ist nicht so - der Dorsch Bestand ist schon wieder runter gerockt.

Selbst einzelne gute Jahrgänge, die mich in den letzten Jahren auf Besserung haben hoffen lassen, wurden schnell wieder von den Schleppnetzverbrechern platt gemacht.
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
ch habe in diesem Jahr keinen einzigen maßigen Dorsch mehr beim Spinnfischen vom Ufer gefangen.
hast Du Untermaßige gefangen?
Wenn ja, stellt sich die Frage, wo die herkommen.
Schließlich gibt es ja angeblich nur diesen einen Jahrgang, der aber schon vor 2-3 Jahren das Mindestmaß erreichte
 

Rheinangler

Well-Known Member
hast Du Untermaßige gefangen?
Wenn ja, stellt sich die Frage, wo die herkommen.
Schließlich gibt es ja angeblich nur diesen einen Jahrgang, der aber schon vor 2-3 Jahren das Mindestmaß erreichte
Untermaßige Dorsch sind in den Bereichen wo ich in der Ostsee angel auch jetzt noch immer mal wieder zu fangen - mal mehr, aber meist weniger. Und wo die herkommen ist klar - aber die Anzahl ist über die Jahre stark schwankend. Vor 2-3 Jahren hatten wir richtige große Mengen an kleinen, zum Teil knapp untermaßigen Dorschen im Bereich Lübecker / Neustädter Bucht. Über den Winter wurden die Bestände dort dann stark von der Berufsfischerei geschröpft und von den wirklich großen Mengen an knapp untermaßigen Fischen ist nicht viel übrig geblieben. Da wurde richtig Raubbau betrieben und ein hoffnungsvoller Jahrgang platt gemacht.

Der Bereich Hohwachter Bucht ist leider schon länger mehr oder weniger dorschleer. Ob das mit dem Unglück in Fredericia zusammenhängt? Darüber kann nur spekuliert werden - ändert aber nichts an der Tatsache. Oder der kleine Belt bei Fünen. Früher eine sichere Bank auf schöne Dorschfänge - heute bzw. schon seit Jahren nichts mehr, selbst untermaßige Dorsche sind dort so gut wie nicht mehr zu fangen. Einheimische wussten zu berichten, dass alles systematisch mit Netzen platt geschleppt wurde und dann kam noch die Geschichte in Fredericia oben drauf.

Die Jahre, wo man als Angler vom Ufer im Herbst auch mal gezielt 2 oder mehr schöne, maßige Dorsche - mit ziemlicher Sicherheit - fangen konnte, sind einfach vorbei. An der richtigen Stelle zur richtigen Zeit mag das auch jetzt noch mal gelingen. Aber es ist alles andere als die Regel halt - Tendenz weiter sinkend.

Die durchschnittlichen Fangzahlen, die uns Angler pauschal von der Wissenschaft unterstellt werden, sind für die allermeisten Angler auf jeden Fall völlig unmöglich zu erreichen. Auf Basis solch schwacher, falscher Zahlen werden aber Entscheidungen - zugunsten der Hauptverursacher - getroffen und das erschreckt mich. Das hier so kurzsichtig und lobbygesteuert Fischerei Politik betrieben wird ist ein Unding; leider sehe ich hier auch keine Besserung, denn auch die jetzige Quotenentscheidung schützt weiterhin die kommerzielle Fischerei. Und hierbei sprechen wir nicht von den kleinen Fischern in unseren Ostseehäfen - es geht um die Schleppnetzfischerei, die größtenteils durch die Dänen betrieben wird.
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
Untermaßige Dorsch sind in den Bereichen wo ich in der Ostsee angel auch jetzt noch immer mal wieder zu fangen - mal mehr, aber meist weniger. Und wo die herkommen ist klar - aber die Anzahl ist über die Jahre stark schwankend. Vor 2-3 Jahren hatten wir richtige große Mengen an kleinen, zum Teil knapp untermaßigen Dorschen im Bereich Lübecker / Neustädter Bucht. Über den Winter wurden die Bestände dort dann stark von der Berufsfischerei geschröpft und von den wirklich großen Mengen an knapp untermaßigen Fischen ist nicht viel übrig geblieben. Da wurde richtig Raubbau betrieben und ein hoffnungsvoller Jahrgang platt gemacht.

Der Bereich Hohwachter Bucht ist leider schon länger mehr oder weniger dorschleer. Ob das mit dem Unglück in Fredericia zusammenhängt? Darüber kann nur spekuliert werden - ändert aber nichts an der Tatsache. Oder der kleine Belt bei Fünen. Früher eine sichere Bank auf schöne Dorschfänge - heute bzw. schon seit Jahren nichts mehr, selbst untermaßige Dorsche sind dort so gut wie nicht mehr zu fangen. Einheimische wussten zu berichten, dass alles systematisch mit Netzen platt geschleppt wurde und dann kam noch die Geschichte in Fredericia oben drauf.

Die Jahre, wo man als Angler vom Ufer im Herbst auch mal gezielt 2 oder mehr schöne, maßige Dorsche - mit ziemlicher Sicherheit - fangen konnte, sind einfach vorbei. An der richtigen Stelle zur richtigen Zeit mag das auch jetzt noch mal gelingen. Aber es ist alles andere als die Regel halt - Tendenz weiter sinkend.

Die durchschnittlichen Fangzahlen, die uns Angler pauschal von der Wissenschaft unterstellt werden, sind für die allermeisten Angler auf jeden Fall völlig unmöglich zu erreichen. Auf Basis solch schwacher, falscher Zahlen werden aber Entscheidungen - zugunsten der Hauptverursacher - getroffen und das erschreckt mich. Das hier so kurzsichtig und lobbygesteuert Fischerei Politik betrieben wird ist ein Unding; leider sehe ich hier auch keine Besserung, denn auch die jetzige Quotenentscheidung schützt weiterhin die kommerzielle Fischerei. Und hierbei sprechen wir nicht von den kleinen Fischern in unseren Ostseehäfen - es geht um die Schleppnetzfischerei, die größtenteils durch die Dänen betrieben wird.
Danke für deine ausführliche Antwort.
Das es sehr schlecht um die Dorschbestände steht, ist wohl nicht zu bezweifeln,.
Es wird wenn überhaupt nur ein vollständiger Fangstopp helfen.
Die Beifangregel ist eigentlich ein Skandal und ich fürchte, diese Regel wird dem Dorsch endgültig den Rest geben.

Aber scheinbar gibt es dennoch mehr als nur diesen einen Jahrgang, wenn auch sehr wenige.
Bei einem echten Fangstopp könnten sich die Bestände vielleicht wieder erholen.
 

punkarpfen

Well-Known Member
Vor einigen Monaten bin ich noch von einer anderen Bestandsentwicklung ausgegangen: Der kalte Winter 20/21 in Kombination mit dem angeblich so starken 2016er Jahrgang müsste doch bei einem drastisch zurückgegangenen Angeldruck aufgrund der Pandemie zu einer sehr guten Entwicklung führen.
Genau das Gegenteil war der Fall!
Wo ist der Fehler?
Von Anglern werden die 2016er Dorsche eher selten erbeutet. Die müssten ja mittlerweile eine gute Größe haben. Ich höre oft von Fängen untermaßiger Dorsche und das auch nur in niedriger Stückzahl.
 

Rheinangler

Well-Known Member
Danke für deine ausführliche Antwort.
Das es sehr schlecht um die Dorschbestände steht, ist wohl nicht zu bezweifeln,.
Es wird wenn überhaupt nur ein vollständiger Fangstopp helfen.
Die Beifangregel ist eigentlich ein Skandal und ich fürchte, diese Regel wird dem Dorsch endgültig den Rest geben.

Aber scheinbar gibt es dennoch mehr als nur diesen einen Jahrgang, wenn auch sehr wenige.
Bei einem echten Fangstopp könnten sich die Bestände vielleicht wieder erholen.
Ich persönlich glaube (wobei "Glauben" hier ohne Zweifel nicht "Wissen" bedeutet), dass sich die Bestände sogar relativ schnell - innerhalb weniger Jahre - wieder auf ein ordentliches Niveau erholen würden. Die Mengen, die der Berufsfischerei - trotz schlechter und sinkender Bestände - noch Jahr für Jahr zugestanden werden, sind schon enorme Mengen an Fisch. Es ist also auf jeden Fall eine lohnende, noch abschöpfenswerte Basismenge an Fisch vorhanden. Würde man diese mal für ein paar Jahre in Ruhe lassen oder zumindest aber nur schonend und sehr selektiv befischen, käme der Bestand schon wieder auf die Beine.
Wenn es sich für die Schleppnetz Berufsfischerei nicht mehr lohnt ist es zu spät.
 

Rheinangler

Well-Known Member
Vor einigen Monaten bin ich noch von einer anderen Bestandsentwicklung ausgegangen: Der kalte Winter 20/21 in Kombination mit dem angeblich so starken 2016er Jahrgang müsste doch bei einem drastisch zurückgegangenen Angeldruck aufgrund der Pandemie zu einer sehr guten Entwicklung führen.
Genau das Gegenteil war der Fall!
Wo ist der Fehler?
Von Anglern werden die 2016er Dorsche eher selten erbeutet. Die müssten ja mittlerweile eine gute Größe haben. Ich höre oft von Fängen untermaßiger Dorsche und das auch nur in niedriger Stückzahl.
Der Angeldruck ist und war nie das Problem. Die Schleppnetztrawler räumen da gewaltig auf.
 
Oben