Wir haben einen weiteren Kommentar zu der Thematik.:
Es kommentiert Lars Wernicke vom Wassertourismus in SH e.V.:
"„Für uns sind die schlimmsten Befürchtungen wahr geworden. Wir haben seit Jahren ein Stopp der Schleppnetzfischerei in der Ostsee gefordert, da wir diese Art der Fischerei als das größte Problem für die Fischbestände in der Ostsee ansehen. Leider wurden unsere Warnungen von der Politik ignoriert. Im Gegenteil, Angler werden bei der Verteilung der Fangmengen seit 2017 gegenüber der Fischerei immer wieder deutlich benachteiligt und auch jetzt sind wir unterm Strich nur in Mithaftung für die jahrzehntelange Überfischung durch die Erwerbsfischerei genommen worden. Das ist aus ökologischer und ökonomischer Sicht eigentlich Wahnsinn, denn die wirtschaftliche Bedeutung des Meeresangelns wird bei diesen Entscheidungen nicht berücksichtigt. Das nachhaltiges und selektives Angeln immer mehr beschränkt wird und die Politik gleichzeitig vom Schutz der Meere und Fischbestände redet, ist für uns völlig unverständlich. Wir hatten dem BMEL sowie der EU im Vorfeld der Ratssitzung verschiedene Alternativen zum Baglimit von einem Dorsch aufgezeigt, u.a. ein Entnahmefenster von 42cm bis 75cm sowie eine verlängerte Schonzeit bereits ab 01.Januar beginnend. Diese Vorschläge wurden von der Politik jedoch nicht einmal diskutiert. Wir machen aber natürlich trotzdem weiter. Viele Jahre waren die Hochseeangelschiffe nur für das Dorschangeln bekannt. Was dabei immer ein wenig unterging, ist die eigentliche Vielfalt der Ostsee. Denn neben dem Dorsch gibt es mit Plattfischen, Wittlingen und im Sommer auch Makrelen gute und schmackhafte Alternativen für Angler vom Angelkutter, aber auch vom Kleinboot. Das werden wir jetzt verstärkt in den Vordergrund stellen, nicht nur mit unserer bereits im Frühjahr begonnenen Kampagne zum Meeresangeln. Das Erlebnis Meer ist mehr als nur Dorsche fangen.. Wir begrüßen seit zwei, drei Jahren immer mehr Neulinge an Bord der Schiffe, insbesondere auch immer häufiger Familien mit Kindern. Unser Marketing scheint erste Früchte zu tragen.“