Dann kennst du die Shakespeare's wohl doch nicht so gut wie ich annahm....das war quasi schon nen Wink mit dem Zaunpfahl als ich das Pinion erwähnte.
Ich kenne und habe alle Ambidex und abgehende Verwandte und habe sie nicht nur angeschaut, sondern einige Typen über Jahrzehnte gefischt.
Die erstgeborene 2450 ist so ein Sonderfall, die ist nicht so stark wie sie aussieht, viel Schnurfassung, aber nicht ein mehr an Stärke als die kleinere Schwester.
Das wurde erst in der grünen realisiert, und solche wurden von mir wurde ab Verfügbarkeit genutzt. Davon wurden erst wieder die schwarzen abgeleitet.
Hinweis aus der Anwendung: Sie brauchen nicht unbedingt eine zweite Pinion-Lagerung am Ende, was für andere Rollen allermeist überlebenswichtig ist.
Und schon gar keinen Zaunpfahl.
Liegt eben auch an ihrem inneren Aufbau, Hebelverhältnissen, Qualität der Stationärachse und ihrer Art der Schlitten.
Dabei gibt es die begehrte Welsrolle, zum direkten Rauskurbeln praktisch jedes noch zu bewegenden Fisches.
Aber auch Eisenbahnschwellen und halbe Bäume eingespült im Schlamm lassen sich von der Rolle her
locker bei einem Hänger (von mir) aus dem Schlamm kurbeln, wo die 60er Mono an der singenden Grenze ist und die 200g Rute längst zum Handgriff kapituliert hat.
Einschraubkurbel, anlegbarer Bügel, Druckknopfspule sin nette Features, aber nicht entscheidend für ein Rollenleben.
Es gibt durchaus entscheidende Features an einer Rolle um sie zu mögen, das ist eben z.B. auch ein schlankes Transportmaß für jemanden, der nicht mit dem Sprinter-Transporter ans Wasser fährt.
Anklappkurbeln sind klasse, noch geiler sind nachspannende Einschraubverbindungen, und noch endgeiler sind die wirklich platzsparenden Anklappvorrichtungen "Verschwindibus" ohne jede Nachteile.
Entspannbare Bügelfedern waren für die Federtypen ein echter Haltbarkeitsvorteil.
Am Wasser funktionierende Wechselspulen (ohne Versenkungsgefahr), ein weg-/einschaltbare Klickergeräusch, lautlos wie heute die besten Rollen, Schnurlaufröllchen in simpler und bestens robuster Unterlagerung ohne Verschleiß, alles das ist was wesentliches und macht das Angeln an 7 Tagen die Woche angenehmer.
Daiwas Bronze, Silver, Gold sind in der Beziehung vergleichsweise richtig lieblos mies gemacht. Eben deutlich schlechter als supergut.
Damit einhergehend gibt es auch wieder Schwachpunkte, die natürlich auch andere Anbieter damals hatten...vorallem bei der Druckknopfspule, denn genau darum wird sowas eben heute nicht mehr eingesetzt, es ist zu stark limitiert in seiner wohl wichtigsten Aufgabe, der Bremse.
Die Achse hat auch so ihre Schwächen, genau deshalb wurden die Rollen nicht lange im Salzwasser eingesetzt. In Amerika wurden auch die großen Modelle nicht auf Charterbooten eingesetzt, wohlwissend warum.
Druckknopfspule zumal in der Bauart ist einfach Aufwand, ist teuer. Zu teuer heute.
Die 2600X hat vergleichsweise eine viel billigere Bauart, bei z.B. DAM funktioniert die Klick-Rast-Mechanik viel schlechter.
Die Bremse ist im neu+unverschlissenen Zustand super, hat einen für die Zeit sehr großen Scheibenaußendurchmesser, ruckelfrei ist ihr Ding, und Kraft beim zudrehen kam ab der 40er Größe immer genug. Die kleinen 30+25 haben keine echte Bremse, das gleiche kenne ich von den Daiwa 1000.
Diese Dingelchen habe ich in der Zeit ohne Sammlerambitionen erstmal alle ausgesondert nachdem die Bremsen failten.
Und später wieder einiges nachgekauft, aber nur noch museal gedacht eben.
Ich achte auf meine Bremsscheiben durch Aufdrehen. Und Putzen, Pflegen, eben Bremsscheibenerhaltung. Die 7-Scheibenbremse ist immer noch up-to-date und die Filzscheiben halten. Wenn die Bremsschreiben lange gepresst belassen wurden, ist das eben nichts ordentliches mehr, wie bei allen aus dem Material.
Carbonscheiben können heutzutage mehr ab und verzeihen mehr solchen Mißbrauch. Aber gerade diese Filzies an der 40er 50er 60er Rollen bremsen schön sanft.
Du schreibst von irgendwelchen Phrasen aus dem Web, das ist für mich einfach nur Banane. Mußt du auch nicht glauben.
Ich war mit einigen Rollen an verschiedenen Orten auf der Welt und auch in diversen Salzwassern. Funzt über Wochen, und man bräuchte nichtmal was pflegen, passiert einfach nichts. Mache ich aber gerne beim Nachschauen und Vorbereiten für die nächsten Touren, einfach das gute Gefühl, dass überall noch alles Öl-benetzt ist und nichts schaben wird.
Die Silvers weigern sich aber genauso standhaft irgendwo zu gammeln, nur der silberne Lack sieht schneller oberflächlich zerkratzt aus.
Die Schnur kommt bei denen aber leicht mal unter den Bremsknauf,
das hatte Omri für Shakespeare viel besser abweisend gelöst.
Die ersten blauen Rollen waren merklich teurer selbst in DE, die 2600C war eine Billigalternative zum halben Preis zur 2430, alle noch unter 100DM.
Fürs Grundangeln hat die mir einfach mal gereicht, eine ausprobiert, Karpfen mit gefangen, zwei weitere gekauft, war auch eine gute Investition und dabei günstig. Aber deren Bremse ist ja nun mal eher peinlich für Daiwa.
Ob man nun Ambosssperre oder Seitwärtssperre unterm Rotor schöner findet, ist eher Geschmacksache. Beide Sperren nehmen sich nicht viel, beide erfüllen ihren Zweck sehr gut. Die eine klickert nur hörbarer aufgrund der robusteren Konstruktion, läßt sich aber auch fast immer komplett negieren, was bei der Ambosssperre nicht mal so geht (Fettpampe ist keine Dauerlösung!).
Die Ambosssperre unterliegt seitlichen Kräften und wird allein durch dünnes Blech gehalten, wohingegen die Rotorsperre durch Vollachse mit Feder angedrückt wird mit Kraftwirkung in Radialrichtung.
Das ist schlichtweg falsch. Die Belastbarkeit ist in andere Größeordnungen möglich durch die unmittelbare Auflage. Sperrkranz und Klinke sind aus einem viel härteren Stahl als bei Daiwa, merkt man wenn man sie etwas glatter schleifen möchte. Es gibt die geräuschlosen bei den neueren Typen ab Werk, und es läßt sich recht leicht selfmade nachrüsten.
Bei Daiwa brauchte ich extra Orginalteile einer anderen Rolle.
Gab es damals aber sogar sowohl bei Shakespeare als auch Daiwa. War 'ne klasse Sache, heute aus und vorbei.
Mir scheint da einiges grundsätzlich nicht verstanden zu sein. Da gibt es keine dünnen Bleche zum Sperren, der Druck der Sperrklinke geht auf den Amboss und diese ist mit einer tief verschraubten großköpfigen Stahlschraube direkt großteils aufliegend nur sehr kurzhebelig gelagert.
Sowas wird heute auch noch in eher simplerer Form bei den großen Hochseestationärrollen von z.B. Daiwa Saltiga als Zweitsperre wieder eingesetzt, ist süß zu sehen bei dem aufgerufenen Preis.
Zeigt aber sehr schön, wieso die Oldies krass im Vorteil sein können, wenn es megahart zugeht.
Wobei meiner Erfahrung nach Hänger und gar dauernde Hänger mit dem immer knallhart Versuchen des Köderbergens das härteste für die Rolle sind, und das muss schadlos für eine robuste Rolle bleiben. Weder die Zeit erst zu tauchen noch dauernd teure Kunstköder verlieren ist machbar.
Einfach abreißen oder gar Schnur kappen hält dagegen jede Rolle aus.
drüber auslassen, was schöner, filigraner, robuster, langlebiger sein mag. Ist letztlich auch alles nur ne Art vom Gschmäckle.
Geschmäckle ist immer dabei - das darf auch jeder selber für sich definieren und wählen, muss aber auch die Folgen tragen.
Aber was robuster und was filigraner/leichter/geschickter-gebaut ist, das kann man technisch klar argumentieren. Also Vergleich: gut und noch besser.
Die Daiwa Lösung von Silver, Gold und Konsorten ist auch gut und übertrifft die normalen Anforderungen sicher, die von Ambidex und Co geht aber noch weiter.
Wenn es um prinzipiell technisch "besser" geht, dann zählt kein Realnutzunglimit, sondern dann ist das wie bei 2 Dragstern, unabhängig von einer normalen und guten Nutzung.
Die unüberlastbare vollgelagerte Sperre ist halt stärker - am stärksten.
Ob sie in die Angelpraxis so gebraucht wird, ist für die Vergleichsbetrachtung egal.
Wenn man sieht, was in anderen Rollen heute drin ist - in 99,9% aller Einsatzfälle ist es in diesen Oldies überdimensioniert, einmal zu 200% und einmal zu 400%, aber ich finde das saugut.
Langlebig zählt für mich die echte Benutzungzeit und keine Gerüchte, die Nutzung läuft bei mir seit 1977 bis heute. Nun vornehmlich für's nicht-händische und schwere Angeln, gibt modern-kleineres fürs dauernde halten.
Also schleppen mit der 60er Größe vom Boot, BigBaits im steingespickten Wasser, hängen in den Steinen und Klippen, bremsen von ganzem Boot und Besatzung bei 300kg an der Leine, Ankern und kurbeln gegen den Wind zum Hänger, bergen usw.
Andere Rollen haben die erste halbe Stunde nicht überlebt, Getriebeschaden, Wormshaftplatzen usw., die Todesliste ist inzwischen lang.
Es kann da nur eine Rolle geben.
Ich weiß bis in welchen selbst überfiesen Einsatzbereich zerren,heben,tauchen,sanden usw. die locker überleben oder wieder leicht refreshbar sind.
Wenn da jemand Phantasiegeschichten über die Rollen im Web erzählt, kann ich nur milde lächeln.
Aber manche lesen eben gerne Phantasie, auch gut.
Sollte man zwischen Realität und Fiktion für die Technische Analyse aber schon unterscheiden.
Eins haste aber noch vergessen und das hatte Shakespeare den anderen wirklich voraus: den Schnurclip
Jupp, aber leider gibt's den nicht bei allen, wie den ersten Sigmas und Artverwandten.
Könnte man sich sicherlich endlos drüber auslassen
Das kann schon endlos werden, vor allem ohne physikalische Praxis am Objekt und ohne nebeneinander ... aber dann wäre es wohl anschaulich und damit sehr einfach.