Fans alter Stationärrollen (Shakespeare,DAM)

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Das Schnurlaufröllchen funktioniert und dreht sich auch, ich habe dann heute morgen mal eine Ersatzspule mit geflochtener Schnur gefüllt. Danach war das Schnurlaufröllchen gleichmäßig blank geworden. Aber das Wickelbild, kann man vergessen. Nachdem ich die halbe Spule voll hatte habe ich sie wieder abgewickelt und eine Unterlegscheibe unter die Spule gelegt. Dann nochmal aufgewickelt. Das Ergebnis ist nicht berauschend, mit Mono wickelt sich die 330 erheblich besser.

002.jpg
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Hier noch ein Foto vom Schnurlaufröllchen nach der Aufspulaktion
003.jpg


ich hoffe man kann erkennen wie die Schnur in der Mitte das Röllchen poliert hat.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Schau dir mal dein erstes Bild mit dem Geflecht genau an..im speziellen den Winkel vom Schnurlaufröllchen zur Spule.
Genau deshalb wird die Schnur vorwiegend oben und unten aufgetragen und in der Mitte weniger.
Bei etwas dünnerer Schnur oder Mono ist das nicht so extrem sichtbar, mit dickem Tau fällt das freilich sofort auf.
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Aber das Wickelbild, kann man vergessen. Nachdem ich die halbe Spule voll hatte habe ich sie wieder abgewickelt und eine Unterlegscheibe unter die Spule gelegt. Dann nochmal aufgewickelt. Das Ergebnis ist nicht berauschend, mit Mono wickelt sich die 330 erheblich besser.
Den effektiven Unterschied des Durchmessers zwischen altem Feströllchen und neuem Drehröllchen muss man natürlich ausgleichen.
Durch Biegen, oder durch Scheibchen oder "dicke Platten", wo bei anderen Rollen ja schon 0,1mm merkliche Veränderung bringt.
Um wieviel hast Du Den Wickelpunkt nach unten gesenkt durch das neue dickere Röllchen, bzw. wieviel dicker ist das neue ?

Ein wichtiger Punkt, dass man bei einer total anderen Bügelkonstruktion den Wickelpunkt in Stationärachsenrichtung wieder findet,
etwas biegen und anpassen können muss man planen.

Die Schnurverlegung in Direktkopplung bringt sowieso ein ziemlich schlechtes Wickelbild, das sind wir von neuen Rollen nicht mehr gewöhnt.
Da hilft überhaupt nur die geringe Höhe der Spulenwicklung, und ein Verrutschen bei glatterer Schnur.
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Das alte Röllchen hat 5mm Durchmesser, das neue 6 mm. Heißt also eine Veränderung von 0,5 mm. Die habe ich dann mit der Fiberscheibe ausgeglichen, da die Rolle zu hoch aufspulte. Da aber der Haltebügel der gleiche geblieben ist dachte ich das ich den nicht mehr verbiegen muß. Mal weiter probieren.
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Jupp, so in der Richtung dachte, das ist schon eine krasse Auswirkung mit -0,5mm :)

Ich plane jetzt mal meine Rolle am Bügel genau zu vermessen, und andere auch.

Zum Glück sind die Stahldrahtbügel gut zu verbiegen, selbst deren Eigenfederklemmspannung auf die beiden Seitenlagerungen ist ja bedeutsam für den Bügelumschlag und auch die stabile Endwickelposition des Röllchens.
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Ich habe den Bügel jetzt noch einmal auseinander gebaut, die lose Spitze mit dem Schweißbrenner glühend gemacht und dann das Ganze in der Halterung gestaucht. Nun sitzt es bombenfest und das Röllchen steht dadurch auch noch etwas steiler. Mal sehen was das wird .
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Hier nun ein Bild einer Spule mit etwas dünnerer Schnur und aufgespult über den Bügel ohne Spiel.
005.jpg
Es ist immer noch oben und unten etwas verdickt, aber nicht mehr so intensiv wie beim letzten Male.
006.jpg
Hier noch ein Bild des gequetschten Bügels. Das Problem ist jetzt noch wegen der Optik der schwarze Kunststoffpropfen.

Heute ist mir bei auseinander bauen einer Shakespeare 2171 aufgefallen, das bei dieser ihre Schnurlaufröllchenhalterung mit einer Gleitlagerung ausgestattet ist. Auch das Schnurlaufröllchen selbst hat im Inneren wohl eine Messingbuchse,( siehe Bild ), auf jeden Fall ist dieser Bügel auch noch eine weitere Betrachtung Wert.
004.jpg
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Im Moment liegt eine DAM 5001 vor mir auf dem Tisch, Kugellager sitzt fest, Spule fehlt und das schlimmste Bremsmutter auch. Neues Kugellager ist ja kein Problem., Entrosten der Flanschbuchse und der Rücklaufsperre, Kurbelarm an zwei Stellen aufoxidiert, also ausschleifen und zukleben. Federbügelaufnahme auch total oxidiert, besteht wohl auf mehreren Metallschichten.


Nachtrag
Heute wollte ich dann Schnur auf die Rolle spulen, dabei ist mir aufgefallen, das man sich mit meinem Modell totkurbeln wird. Sie hat nur eine Übersetzung von ca. 1 : 2,5. Das heißt, sie ist das Modell fürs schwere Fischen. Jetzt habe ich mich entschlossen, die neue Schnur kommt beim Händler drauf, das wird dann doch einfacher sein.
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Das mit der "langsamen" 5001 wundert mich.
Wenn ich meine dicken Rollen von Daiwa und Shakespeare so anschaue und die Einsatzerfahrungen rekapituliere,
dann sehe ich eine 1:4,2 als vollkommen problemlos an, eben auch zum echten "Winschen", also Kraftkurbeln über die Rolle, langer kräftiger Kurbelarm natürlich.
Das kann diese Bauart DAM Schneckengetriebe aber sowieso nicht ordentlich, unter kräftigem Gegenzug die Schnur einholen.
Insofern stellt sich mir die Frage nach der (technischen) Sinnhaftigkeit einer solchen "Power"-Rollenkonstruktion.
Bilch hat ja jüngst sehr schön gezeigt, dass die wesentlich schnelleren 331N und Co. interessanter sind als die 330N mit ihrer langsamen Übersetzung und Einholung, wenigstens am großen Wasser auf Distanz.
Diesbezüglich haben sich die Stationärrollen wirklich weiter entwickelt bis hinauf zu 1:6,2, schnelles leeres Schnureinholen ist bedeutsam eingesparte Zeit, insbesondere wenn die Fische am Köderort beißwillig sind und die Gunst der Stunde genutzt werden muss.

Dazu sei natürlich mal im Vergleich gesagt, dass die modernsten teuer-tollen SW-Wormschaftverleger von Shimano beim Winschen gar nichts reißen, also eine satte Null zustande bringen. :XD
 

eiszeit

Well-Known Member
Kann Nordlichtangler nur beipflichten. Hatte die Rolle in den 80er Jahren beim Pilkfischen dabei.
Das war das erste und letzte mal.
Ging unwahrscheinlich schwer das hochkurbeln, da hatten es die anderen leichter.
Zudem war die Kurbel sowieso immer der Schwachpunkt der 5001. Da gab es bei der 5000
überhaupt keine Probleme.
Aber man probiert es halt einfach mal.
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Ich löse das ja etwas anders: An eine wunderbare Shimano-Rute kommt eine hochklassige kräftige Daiwa-Rolle! :D
Das harmoniert so gut und finden die Fischli so attraktiv fisch36, dass man doppelt soviele Bisse und auch Fische raus bekommt ....

Für die Liebhaber der Centerpin stellt sich die Frage nach dem Winschen und dem Einkurbeln eines starken widerspenstigen Fisches nicht, die sind in so einem Falle fein raus! Eine direkte Rolle 1:1 bietet eine extrem gute Reserve, wenn es echt hart wird.
 

Bilch

Otto-Normalangler
Hier nun ein Bild einer Spule mit etwas dünnerer Schnur und aufgespult über den Bügel ohne Spiel.
Anhang anzeigen 341557
Es ist immer noch oben und unten etwas verdickt, aber nicht mehr so intensiv wie beim letzten Male.
Anhang anzeigen 341558
Hier noch ein Bild des gequetschten Bügels. Das Problem ist jetzt noch wegen der Optik der schwarze Kunststoffpropfen.

Heute ist mir bei auseinander bauen einer Shakespeare 2171 aufgefallen, das bei dieser ihre Schnurlaufröllchenhalterung mit einer Gleitlagerung ausgestattet ist. Auch das Schnurlaufröllchen selbst hat im Inneren wohl eine Messingbuchse,( siehe Bild ), auf jeden Fall ist dieser Bügel auch noch eine weitere Betrachtung Wert.
Anhang anzeigen 341556
Ich habe eine Frage an die Experten hier. Das Schnurlaufröllchen bei der 110N - 550N Serie ist aus Wolframcarbid. Dieses Material ist mehr als zweimal so Steif und Dicht wie Stahl und hat eine Mohshärte von 9,5 (was schon sehr nah an einem Diamanten ist). Könnte das Röllchen (aufgrund des Materials, aus dem es gemacht ist) trotzdem gefelchttauglich sein, obwohl es nicht drehbar ist?
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Für meine Einschätzung wird das nicht reichen, weil sich das Geflecht gerne mal "Verstärkung" für den Verschleiß dazu holt.
Das sind Partikel - insbesondere Sandpartikel - die mit dem drüberrauschenden Dyneemageflecht optimal fein verteilt in jeder geschaffenen Microscharte weiter säbeln. Das Röllchen dreht sich eben bei einer entstandenen Microscharte nicht weiter und kann sich nicht wieder glatt schleifen. Sondern die Microscharte wird zu einer Macroscharte. :(
Ich habe selbst bei gut drehenden kugelgelagerten TiN Röllchen Verschleiß auf dem Röllchen, i.d.R. glättet sich das aber. Und hält lange trotz aufgeweiteter Durchlauflinie.

Kurz gesagt: Der Schwemmschmutz im Wasser macht den Unterschied.
Das kenne ich aus eigener Erfahrung in zwei sehr unterschiedlichen Gewässertypen sehr gut,
bei Trinkwasser-Verhältnissen hält alles viel länger, auch die Schnur.
 

Bilch

Otto-Normalangler
Für meine Einschätzung wird das nicht reichen, weil sich das Geflecht gerne mal "Verstärkung" für den Verschleiß dazu holt.
Das sind Partikel - insbesondere Sandpartikel - die mit dem drüberrauschenden Dyneemageflecht optimal fein verteilt in jeder geschaffenen Microscharte weiter säbeln. Das Röllchen dreht sich eben bei einer entstandenen Microscharte nicht weiter und kann sich nicht wieder glatt schleifen. Sondern die Microscharte wird zu einer Macroscharte. :(
Ich habe selbst bei gut drehenden kugelgelagerten TiN Röllchen Verschleiß auf dem Röllchen, i.d.R. glättet sich das aber. Und hält lange trotz aufgeweiteter Durchlauflinie.

Kurz gesagt: Der Schwemmschmutz im Wasser macht den Unterschied.
Das kenne ich aus eigener Erfahrung in zwei sehr unterschiedlichen Gewässertypen sehr gut,
bei Trinkwasser-Verhältnissen hält alles viel länger, auch die Schnur.
Danke für die Antwort. Eigentlich habe ich keine Absicht gehabt mit Geflecht zu experimentieren. Ich habe lediglich darüber nachgedacht und wollte auch eine Fachmeinung hören.

Das mit Materialhärte finde ich höchstinteressant und habe ein Bisschen recherchiert. Die Härte eines Materials wird mit der Vickers-Härteprüfung bestimmt und in HV (engl. VHN = Vickers Hardness Number) angegeben. Hier eine Liste einiger der härtesten Materialien:
- Wolframcarbid (WC) 2600 HV
- Siliciumcarbid (SiC) 2600 HV
- Titannitrid (TiN) 3000 HV
- Titancarbid (TiC) 3200 HV
- Kubisches Bornitrid (CBN) 6000 HV
- Polykristalliner Diamant (PCD) 7000 HV
- Diamant 10000 HV

Das von DAM verwendete WC ist also genauso hart wie das heutzutage viel benutze SiC.

@Nordlichtangler, weißt Du vielleicht, welche Materialien für die Schnurlaufröllchen heute am meisten benutzt werden (in verschiedenen Preisklassen)?
 
Oben