AW: Farben Unter Wasser, was können Fische wirklich sehen? Uli Beyers Köderkunst
Sich mit Farben zu beschäftigen ist schon ok, auch so physikalisch.
Dass jeder Fisch wie Menschen und jedes andere Tier ein Auge hat, das seiner Umgebung und den jeweils speziellen Anforderungen angepasst ist, ist auch so.
Bei Menschen ist es (hardwaremäßig) die spezielle Zusammensetzung der Stäbchen (Hell/Dunkel) und Zapfen (Farbe), welche unser Farbsehen ermöglicht (Farbenblindheit gibts ja dennoch (Rot/Grün-Schwäche etc.).
Dazu kommt dann noch, was macht unser Software (Gehirn) mit den von Zapfen/Stäbchen aufgenommenen Signalen und wie wird das verarbeitet.
Da die reine "Datenflut" zu groß wäre, wird ja auch teilweise "ausgeblendet".
In Kern ist das ja bei Fischen nicht anders..
Und selbst wenn man weiss, wie weit welches Licht in welchem Wasser physikalisch vorkommt, müsste man dazu erst mal wissen, welcher Fisch soft- wie hardmäßig dazu ausgerüstet ist, welche der Lichtwellen auch wahrnehmen zu können.
Auch wie beim Mensch - obwohl die Lichtwellen wie Ultraviolett (>> UV-aktiv) und Infrarot an den "Enden" der Wellenskala da sind, können wir sie NICHT sehen.
UV-aktive Köder können dennoch Sinn machen, ich hab mal gehört/gelesen, das speziell einige Salmoniden und Barschartige dafür ausgerüstet sind (Zapfen), das UV-Licht sehen zu können..
Es ist ein weites Feld mit der Farbe, dem Licht, der Wellenlänge und der "Hard-wie Software" bei Lebewesen, um das alles zum einen erst mal wahrnehmen - und dann irgendwie verarbeiten zu können.
Und dann wissen wir nicht mal, was ein Fisch bei welcher Farbwahrnehmung "denkt" oder wahrnimmt:
Anreiz/positiv, Gefahr/negativ?
Nur gut, dass mir in den meisten Fällen klassische/einfache Farbauswahl hilft, ohne Wissenschaft - nach persönlichem Gefühl:
Guckt der Fisch ins Dunkle - hellere Köder
Guckt der Fische ins Helle - Dunkle Köder
Aggressiv machen/reizen/stören: Schockfarben
Ich find auch immer "umgekehrte" Köderarbe geil:
Ein gesunder Fisch ist im Normalfall oben dunkel (wenn der Räuber von oben guckt Richtung dunklem Grund schlechter zu sehen/Tarnung) und unten hell (guckt der Räuber nach oben ins Helle, ist damit der Fisch schlechter zu sehen/Tarnung).
So sind, weil die Angler das ja auch kennen, die meisten Fischimitiation auch aufgebaut (oben dunkel, unten hell).
Selten findet man mal umgekehrte Köder mit oben hell und unten dunkel, die ich aber dann immer gerne abgreife..
Muss jeder Räuber (ob oben oder unten) besser sehen können, und wenn ein sich bewegendes Objekt die "Tarnung" der Normalfarbe/Haltung aufgegeben hat (also taumelt, verletzt ist, aufm Rücken etc.) sollte das dem Räuber leichte Beute signalisieren.
So ein einfaches hell/dunkel Schema dürfte fangtechnisch kaum wissenschaftlicher oder Angelexpertischer Farbtheorie unterlegen sein...