AW: Feedern auf Zander....
Korrigiert mich, wenn ich was falsches geschrieben habe
Mhm, also bei einem so geballten Plädoyer pro Feederrute, einschließlich Vergleich zu Karpfenruten, tippe ich dann doch mal was dazu...
Wenn man mit der Feederrute auf zander fischt, dann hat das nicht den sinn das man die bisse über die spitze erkennt, sondern viel mehr um die aktion der rute, da die meisten feederruten, ähnlich wie zanderruten, sehr weich sind und eine semi-parabolische bis parabolische aktion haben.
Also, ich habe eine Drennan Big Feeder in 3,60 m, eine Shimano Stradic Heavy Feeder in 3,60 m, eine Shimano Stradic Multi Range MediumHeavy Feeder in 3,90 m/3,40 m, eine Berkley Cherrywood Feeder in 4,20 m, eine Cormoran Black Star Classic Quiverrute in 3,00 m und einen DAM Kev-Carbon Winkelpicker in 2,40 m... ...insoweit bilde ich mir dann mal ein, ausreichend Erfahrung mit solchen Ruten zu haben, die ja alle über Wechselspitzen verfügen, bis auf die Cormoran, die eine fest eingestezte Kohlefaserspitze hat... Mit den Dingern habe ich seeehr viel und sehr gerne, sehr erfolgreich auf Friedfische geangelt, super zweckmäßiges Angelgerät.
Nur, "komischerweise"
haben alle diese Ruten reinrassigste Spitzenaktionen, weil die Spitze nunmal als optischer Bißanzeiger funktioniert... ...Parabolik bei Feederruten? Keine Parabolik bei Karpfenruten??? Hää, verkehrte Welt?????
Leute, die mir bekannter Maßen mit Feederrute auf Zander geangelt haben bzw. womöglich noch immer angeln, haben dazu an großen Flüssen zumeist mit mittelschweren bis eben schweren Modellen geangelt. Bei solchen Ruten ist aber herzlich wenig mit Parabolik, denn mit den Dingern sollen in erster Linie schwere Körbe möglichst weit rausbefördert und eben Bisse mit kleineren Ausschlagsbewegungen angezeigt werden.
Damit kann die rute die fluchten des zanders besser abfedern.
Eine beispielsweise Karpfenrute mit sagen wir mal 3 lbs oder auch weniger, ist viel zu steif in der aktion, und hat meist nur eine spitzenaktion, und somit ist die gefahr des auschlitzens wesentlich höher.
Wenn man zum Zanderangeln nun nicht gerade den allerhärtesten Karpfenrutenblank mit 3 oder gar noch mehr Pfund in den Händen hat, ist es mir ein Rätsel, wie man ´ner Feederute (einer Wurf-Bißanzeige-Spezialkonstruktion) bessere Drilleigenschaften abgewinnen kann?? Die Dinger haben zumeist ein bretthartes Rückgrat und da federt es allenfalls im oberen Rutendrittel mit. Ich würde sogar so weit gehen und meinen, dass schwere Feederruten so ziemlich die bescheidensten Drilleigenschaften haben, die man sich vorstellen kann - aufgewogen wird dieses Manko eben durch die beiden herausragenden Eigenschaften beim Wurf bzw. in der Spitzenempfindlichkeit.
Bei Karpfenruten von meinetwegen 2 oder 2,5 Pfund sieht das zumeist schon anders aus - erst Recht, wenn diese auf "klassiche englische Aktion" getrimmt sind...
Zumindest für die Angelei im großen Fluss machen Feederruten auf Zander unter keinem mir bekannten Gesichtspunkt mit Relevanz Sinn.
Die einzigen Zander, die man damit (bestenfalls) eher fängt als an konventionellen Grundruten sind zuppelnde Minizander auf Kleinfetzenköder - wer will oder, schlimmer noch, braucht sowas?
Wurf, Bisserkennung, ggf. kurzer ungehinderter Schnurablauf, Kontrolle wirklich großer Fische in der Strömung, Puffereigenschaften usw. sind meiner Meinung nach bei einer durschnittlichen Karpfenrute von 2 bis 2,5 Pfund weit besser als bei jeder schweren Feederrute.
Tschau Debilofant #h