Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Nidderauer

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AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Positiv ist, dass weder eine Bestandsgefährdung durch Angler noch eine erhöhte Sterblichkeit der zurückgesetzten Dorsche angegeben wird.

Nicht gänzlich negativ ist doch noch lange nicht positiv. Allein aufgrund der Aussage, dass Angler fast die Hälfte des Doschertrages fangen dürften sich die Berufsfischer bestärkt fühlen, keinerlei weitere Einschränkungen für gerechtfertigt zu halten. Trotz dessen, was da an der Ostsee täglich an Fisch den Landgang antritt, muss ich mich immer wieder wundern, dass da überhaupt noch was gefangen wird, so groß ist gerade die westliche Ostsee auch wieder nicht.

in Gewässern wo sie nicht abwandern können, stimmt das sicherlich. Und in Gewässern wo der größte Teil der abwandernden Aale gehäkselt wird evtl. auch.
Da könnte es durchaus sinnvoller sein, den Besatz auf Gewässer zu konzentrieren wo möglichst viele Aale die Sargassosee auch erreichen.

Die mit Sender ausgestatteten Aale wurden doch in einem Gewässer mit Abwanderungsmöglichkeit gefangen und wieder ausgesetzt.

Und über das was da zumindest bei mir hängen geblieben ist, freuen sich auch die Kraftwerksturbinenhäcksler. Nämlich: Besetzte Aale sind ohnehin nicht in der Lage, zu den Laichplätzen zurückzukehren, weil sie nicht in der Lage sind, sich zu orientieren. Da spielt es auch keine Rolle mehr, ob die im Kraftwerk gehäckselt werden. Das ist eine Steilvorlage, jegliche Verantwortung beim Thema "Aal auf der roten Liste" zurückzuweisen.

Hechtbesatz bringt auch nix...

Angeln schadet nicht !

Nützt aber offensichtlich auch Niemandem.

Kann also in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Oder hast Du da irgendwie was Positives rausziehen können, was Hoffnung auf eine bessere anglerische Zukunft bringt?

Grüße Sven
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Mehr als 80% der Karpfen werden besetzt, wieder rausgefangen und wandern in die Pfanne. Das spielt sich zum großen Teil in Put&Take-Karpfengewässern (künstliche Weiher, Baggerseen) ab, zum Teil in Flüssen, dort aber nur mit sehr eingeschränktem Besatz.
Bzgl. des Fütterns: Was seit Jahren boomt ist das Angeln. Damit verbunden füttern die Leute auch mehr als früher. Das betrifft die Karpfenangler genau wie die Feeder-Angler etc. Wenn ich am kommenden Wochenende die ersten Futterkugeln des Jahres ins Wasser werfe, geht es nicht um Karpfen, sondern um Brassen. Ich erkenne aber an keinem meiner Gewässer Anzeichen von übermäßiger Eutrophierung. Das meiste Futter wird nämlich ganz einfach zu Fisch. Und der landet in der Pfanne oder im Magen anderer Fische. Unsere Flüsse leiden aktuell eher an Nährstoffmangel.

Ich glaube das meiste davon wird erst mal Fischkacke und die belastet auch das Wasser.

Ich kann gut damit leben, wenn die Wasserqualität weiter steigt und ich dann vielleicht weniger Fisch fange, aber dafür schmackhafteren.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Und hier mal ein Klassiker für die Überdüngung durch die Landwirtschaft!

https://de.wikipedia.org/wiki/Seeburger_See

Das Problem haben wir hier auch in einem der größeren Gewässer im Umkreis:
http://www.nordbayern.de/region/erlangen/erlangen-dechsendorfer-weiher-bald-sauber-1.4364933

Über die Sache wird seit Jahren diskutiert. Und wie schwer es offensichtlich ist, den Ursachen auf den Grund zu gehen, liest man im Text.

Und das ganze Problem entstand ganz ohne Zutun nur eines einzigen Anglers ...
 

Deep Down

Well-Known Member
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Ich glaube das meiste davon wird erst mal Fischkacke und die belastet auch das Wasser.

Das kann sich kein Organismus leisten.
Das Meiste davon wird in der Aufrechterhaltung der Lebensfunktion verbrannt.
Was übrig bleibt, wird versucht in Wachstum und Fett umzusetzen.
Was aus der Verbrennung und -umwandlung in Wachstum und Fett als Stoffwechselprodukt dann noch hinten rauskommt, ist ein Bruchteil dessen, was vorne reinwandert!
 
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Moin Leude!

Hab das Ding jetzt auch mal mit Verstand angeschaut und mein Fazit ist so schlimm ist es doch gar nicht gewesen!

Die Empfehlung des Aalbesatzes ist er wird gefördert wenn er in abfließende Gewässer eingesetzt wird !

Was für mich den Aal sowieso retten würde wäre wenn er komplett aus dem Handel genommen werden würde!

Die Nord und Ostsee rettet wohl nur ein Verbot der Gammelfischerei und Netzfischerverbot!

Und die ständige Verfügbarkeit allen Fisches in der TK irgendwelcher Supermarktketten würde auch viel für die Bestände tun!

Jeden Fisch den ich mit nach Hause nehme verwerte ich auch ich glaube nicht das die ganze TK-ware an den Verbraucher gelangt!
Verhält sich wohl eher wie die Brotstudie aus Österreich die besagt Wien schmeißt so viel Brot am Tag weg wie Salzburg ißt!


Das entspricht meiner persönlichen Meinung und Überzeugung falls sich hier jemand dazu berufen fühlt mich belehren zu wollen viel Spaß
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Das kann sich kein Organismus leisten.
Das Meiste davon wird in der Aufrechterhaltung der Lebensfunktion verbrannt.
Was übrig bleibt, wird versucht in Wachstum und Fett umzusetzen.
Was aus der Verbrennung und -umwandlung in Wachstum und Fett als Stoffwechselprodukt dann noch hinten rauskommt, ist ein Bruchteil dessen, was vorne reinwandert!

Ökologie ist nicht deine Stärke, oder?

Gerade die Abbauprodukte sind die Baustoffe für Pflanzenwachstum.
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Das kann sich kein Organismus leisten.
Das Meiste davon wird in der Aufrechterhaltung der Lebensfunktion verbrannt.
Was übrig bleibt, wird versucht in Wachstum und Fett umzusetzen.
Was aus der Verbrennung und -umwandlung in Wachstum und Fett als Stoffwechselprodukt dann noch hinten rauskommt, ist ein Bruchteil dessen, was vorne reinwandert!

Verbrannt heißt aber nicht, dass es weg ist.
Fische geben Kohlendioxid und Ammoniak ans Wasser ab, davon ernähren sich Algen und Pflanzen.
Ein See wird schnell zur Nährstofffalle, da Stoffe, die rein gelangen, nicht so schnell wieder herauskommen.
In der einen oder anderen Form bleibt Futter größtenteils im Wasser.
Da war einer schneller.:)
 

Pep63

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AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Die mit Sender ausgestatteten Aale wurden doch in einem Gewässer mit Abwanderungsmöglichkeit gefangen und wieder ausgesetzt.

Und über das was da zumindest bei mir hängen geblieben ist, freuen sich auch die Kraftwerksturbinenhäcksler. Nämlich: Besetzte Aale sind ohnehin nicht in der Lage, zu den Laichplätzen zurückzukehren, weil sie nicht in der Lage sind, sich zu orientieren.

Es handelt sich dabei nur um Aale, die im Dortmund-Ems-Kanal ausgesetzt wurden. Da dieser keine Fließrichtung hat, können die Aale den Emsanschluß in ca. 160 km Entfernung vom Einsatzort (Münster) nicht finden. Aale, die in Fließgewässern ausgesetzt werden, die in die Nordsee münden (bei uns die Ems), kommen auch zum ablaichen in die Saragossa-See. Die Angelvereine im Bereich Münster mit Emspachten, beteiligen sich auch mit einer Pauschale je Angler am "Emsbesatz Aal".
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Hallo

Die Empfehlung des Aalbesatzes ist er wird gefördert wenn er in abfließende Gewässer eingesetzt wird !

Wenn die Gewässer dann auch noch in Richtung Nord/Ostsee abfließen umso besser.
 

Nidderauer

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AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Es handelt sich dabei nur um Aale, die im Dortmund-Ems-Kanal ausgesetzt wurden. Da dieser keine Fließrichtung hat, können die Aale den Emsanschluß in ca. 160 km Entfernung vom Einsatzort (Münster) nicht finden. Aale, die in Fließgewässern ausgesetzt werden, die in die Nordsee münden (bei uns die Ems), kommen auch zum ablaichen in die Saragossa-See. Die Angelvereine im Bereich Münster mit Emspachten, beteiligen sich auch mit einer Pauschale je Angler am "Emsbesatz Aal".

Ja eben. Und genau das Beispiel "Emsbesatz Aal" hätte man doch im TV aufzeigen können, um zum Ergebnis zu kommen, dass Aalbesatz doch was bringt. Das hat man aber vermieden und stattdessen so einen merkwürdigen absolut nicht aussagekräftigen allgemeingültigen Versuch zur "Aufklärung der Öffentlichkeit" in Bezug auf den Aal hervorgehoben.

Dem nicht näher informierten Zuschauer bleiben doch vor allem folgende Infos erhalten:

- Besatz (Aal, Hecht, Karpfen) bringt nix
- Gewässer werden durch Angler überdüngt
- Fremde Arten, wie Wels und Co. werden durch Angler vorsätzlich in Gewässer ausgebracht.

Doch, ich hab auch was Positives gesehen. Das mit den Quappen #6

Grüße Sven
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?


Unter der Annahme, dass es sich um ein stehendes Gewässer zum Karpfenangeln handelt, aber richtig.
Im Durchschnitt entnehmen Angler mehr Phosphat als reinkommt, das ist aber extrem gewässerabhängig und stimmt für kleine Seen meist nicht.
An Alpenseen wird gar nicht angefüttert, aber viel entnommen. Ein Karpfenspaßgewässer ist das andere Extrem.

Zudem ist das Phosphatgleichgewicht nicht immer Input Phosphat=Phosphatmenge.
Sobald ein Gewässer Sauerstoffarmut aufweist, setzt das Sediment gebundenes Phosphat frei.
Das passiert gerade am Arendsee.
Zudem mindert die Trübung das Wachstum von höheren Pflanzen, auch sichtbar im Film.

Ich würde das Karpfenangeln dennoch nicht verbieten, man muss ja auch nicht jedes künstliche Gewässer wie ein rohes Ei behandeln und eutrophe Gewässer haben auch schützenswerte Lebensgemeinschaften.

Die Darstellung der Karpfenproblematik im Stechlinsee im Film und in früheren Berichten, in denen meist die Schleie auch genannt wurde, stehen übrigens im Gegensatz dazu, dass Karpfen sehr selten und erst ab 200 kg/ha schädlich wären.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?


Diese Betrachtung bestätigt, das man nur der Statistik und ihrer Auswertung trauen darf, wenn man sie selbst erstellt hat.

Wenn der Angler mehr Nährstoffe in Summe entnimmt, als er er einträgt sagt das nichts aus, wie sich das an den einzelnen Gewässern abspielt.

So wird der Nährstoffeintrag in stehenden Gewässern mit Großkarpfen sicher höher sein, als der Nährstoffeintrag in Fließgewässern.

Die Crux ist, das ausgerechnet die stehenden Gewässern die Nährstoffe anreichern.

Edit: Jetzt war ich langsamer ;-)
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Auch die Sachsen haben sich der Veröffentlichung und Weiterverbreitung der Stellungnahme der Niedersachsen angeschlossen:
http://www.landesanglerverband-sachsen.de/index.php?modul=news&vid=113

LOBENSWERT!!!!



Ich hab jedenfalls mal die Landesverbände angeschrieben, auf die Stellungnahmen von NDS und Bayern hingewiesen und um UnIch hab jedenfalls mal die Landesverbände angeschrieben, auf die Stellungnahmen von NDS und Bayern hingewiesen und um Unterstützung gebeten.
Von 2 kam schon Rückmeldung, dass auch von denen was kommt.

Da der eigentlich im Bund zuständige Verband DAFV anscheinend wieder nicht in der Lage zu sein scheint, Medienbeobachtung und Reaktion bei einer solchen bundesweit ausgestrahlten Sendung wie der am 03. März 2016, 20.15 Uhr ausgestrahlten Sendung “Angeln verbieten?” zu erbringen, empfehlen wir allen Landesverbänden der organisierten Angelfischerei, sich dem Landessportfischereiverband Niedersachsen und dem Landesfischereiverband Bayern anzuschliessen, und deren Veröffentlichungen zur Sendung weiter zu verbreiten und zu unterstützen.

Der LSFV-NDS hatte direkt nach der Sendung eine hervorragende Stellungnahme veröffentlicht:
http://www.lsfv-nds.de/images/Artik...V_Stellungnahme_Angeln-verbieten-3Sat_web.pdf

Der LFV Bayern hatte dies übernommen und leicht überarbeitet lobenswerterweise ebenfalls veröffentlicht:
http://lfvbayern.de/der-verband/aktuelles/angeln-verbieten-freizeitangler-und-naturschutz-1247.html

Im Sinne der Angler und des Angelns wäre es bei offensichtlich erneutem Versagen des Bundesverbandes in vernünftiger Öffentlichkeitsarbeit (zuständig im Präsidium dafür laut www.DAFV.de : Frau Dr. Happach-Kasan, Referent: Thomas Struppe) wünschenswert, dass möglichst viele Landesverbände diese Stellungnahmen ebenfalls weiter verbreiten und veröffentlichen.

Siehe auch:
Wir haben bereits am 20.02. 2016 darauf hingewiesen:
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=312917

Grüße Thomas Finkbeiner
 

Ossipeter

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AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Unser Fazit:
Das Angeln ist so nachhaltig und modern wie nie zuvor.
in Verbot oder Einschränkungen des Angelns würden nicht nur den Gewässern und der Artenvielfalt, sondern der gesamten Gesellschaft massiv schaden.
Genau diese Aussage unseres Landesverbandes lässt mich hoffen.
Gruß Peter
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Hallo,

Diese Betrachtung bestätigt, das man nur der Statistik und ihrer Auswertung trauen darf, wenn man sie selbst erstellt hat.

Das dachte ich mir beim Lesen auch : "science at its best"

Aber mit Statistiken kann man bei Laien immer gut Eindruck schinden, weil die wenigsten Leser diese kritisch hinterfragen.

Ist aber natürlich legitim, dass die Verbände versuchen mit "wissenschaftlichen Fakten" die Argumente der Gegenseite zu widerlegen. Tun die anderen ja auch.

Also ruhig weiter so !!! Ist ja in unserem Interesse.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Ich finde es gut, dass hier Landesverbände zeigen, dass sie diesen Bundesverband, der nicht mal Medienbeobachtung und Reaktion hinbekommt, nicht brauchen und das besser können.....

Niedersachsen, Bayern, der Rheinische, Sachsen..

Den Thüringer VANT mit Naturschutzgeblubber kannste dagegen wieder vergessen, die haben immer noch nicht kapiert, dass sie von Anglern bezahlt werden..

Und dass hier LV über alte Grenzen hinweg kooperieren..

Vielleicht noch kein Silberstreif am Horizont, aber wenigstens ein Glühwürmchen...
 

Rotbart

Fortes Fortuna Adiuvat!
AW: Fernsehdoku 3Sat: Angeln verbieten?

Naja, immerhin eine Reaktion.
Trotzdem irgendwie argumentativ gähnende Leere.

Und wichtig: Immer die "Wir-sind-doch-auch-Naturschützer"-Keule schwingen. Bis sie sich damit selbst aufs Knie schlagen.
 
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