Fischbesatz durch Wasservögel oder doch heimlicher Eimerbesatz?

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

grundsätzlich halte ich zwar auch den Menschen in vielen Fällen für die wahrscheinlichere Ursache, aber andere Möglichkeiten würde ich deswegen nicht kategorisch ausschließen wollen.

wo in einem großen See keine Fische nachgewiesen werden konnten.

Wäre natürlich auch interessant zu erfahren, wie man an einem so großen Gewässer verhindert hat, dass da jemand mit nem Eimer nachgeholfen hat.
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Da fällt mir nur eins ein, "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt" .

Ich kann verstehen, wenn von der Naturschutzseite ein fischfreies Gewässer begrüßt wird, und die guten Amphibienbestände zeigen ja auch, das nicht in jede Pfütze ein Fisch gehört.

Aber die Herleitung ist doch hanebüchen.

Da wird ein Gewässer, welches innerhalb der zurückliegenden 12 Jahre entstanden ist mit einem weiteren, welches sicher weitaus älter und um ein vielfaches größer ist verglichen.
Und die Begründung ist, das sie in der gleichen Region liegen.

2009 konnten erstmal Wasserpflanzen vom Ufer aus nachgewiesen werden, die sich dann stark ausbreiteten. Das liegt gerade mal 9 Jahre zurück.

Das innerhalb dieses Zeitraumes keine Besiedlung stattfand, sagt doch rein gar nichts aus, denn nur weil grundsätzlich die Möglichkeit besteht, durch Wasservögel Fischlaich in andere Gewässer zu tragen, heißt das ja nicht, das es auch zwingend befruchtet. Dazu wurden ja hier bereits mehrere Anmerkungen gemacht, es muss halt schon vieles gut laufen und viele Zahnräder ineinander greifen, damit eine Besiedlung erfolgreich ist.

Die Aussage, das Gewässer sei "wie sie dem natürlichen Zustand eines solchen Gewässertypus entspricht." halte ich für falsch und gefährlich, denn sie suggerieren, das Gewässer so auszusehen haben - also fischfrei. Hier wird ein Istzustand bejubelt, der nicht mal 10 Jahre alt ist, und in der Zeit stetigem Wandel unterlag.

Das stimmt aber nicht, denn auch Gewässer altern und es werden auch ohne den Einfluss des Menschen Nährstoffe eingetragen, so das sich das Erscheinungsbild eines jeden Gewässers auch verändert. Die Artenvielfalt nimmt zu, es siedeln sich immer wieder mal andere Pflanzen an, andere Pflanzen wiederum, die vielleicht ganz früh vorzufinden waren, sind der Konkurrenz nicht gewachsen und bleiben irgendwann vielleicht ganz aus.

Aber es als unnatürlich zu bezeichnen, das Fische irgendwann ein Gewässer dieser Größe besiedeln, ist meiner Meinung nach falsch. Ich hoffe, das es gelingt, diesen See vor einen Besatz durch den Menschen zu schützen und bin sehr neugierig, ob sich irgendwann dennoch ein Fischbestand einstellt.
 
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fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Dort wird ausführlich erklärt, wie viele amerikanische Seen ohne menschliches Zutun ohne Fische waren, obwohl die Wasserqualität gut war.

Schon klar, der Yosemite Nationalpark ist natürlich absolut vergleichbar mit der Gegend am Niederrhein :) .

Dass in Bergseen ganz andere Fischarten vorkommen die sich auch zu anderen Zeiten und an anderen Stellen fortpflanzen als die Fische, die man typischerweise am Niederrhein antrifft, muss einen NABU-Anhänger ja nicht kümmern.

Ich bin zwar auch der Meinung, dass nicht jeder Tümpel mit Satzfisch zugeschüttet werden muss, aber die extreme Haltung des NABU teile ich deswegen noch lange nicht.

Wenn ich mich nicht irre, wird aus diesen Reihen ja auch gefordert, dass sobald in einem Gewässer geschützte Amphibien nachgewiesen werden, jeglicher Fischbesatz verboten werden soll und der verbleibende Bestand auf ein "verträgliches Maß" reduziert werden soll.

Empfohlen wird dazu u.a. Gewässer den Winter über trocken zu legen.

Hab auch schon die Forderung gehört, dass auch Gewässer, die in näherer Umgebung von Amphibienteichen liegen nicht mehr fischereilich genutzt werden sollen, sonst wäre das Risiko zu groß, dass doch irgendwie Fische in die Biotope gelangen können.

Da fällt mir nur eins ein, "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt" .

Findet man zwar u.a. auch bei Anglern, aber bei einigen Natur- und Umweltschützern nimmt das m.E. schon ziemlich radikale Formen an.

Da ist ne gesunde Skepsis gegen solche Artikel durchaus angebracht.
 

Ossipeter

Active Member
Und die Jahrtausende alte Artenvielfalt an den Teichen geht verloren! Die von Nabu und LBV und Co sind nur noch hohl. Sehen nur über der Wasseroberfläche und sonst nichts, Wenn ic keine Moderlieschen oder sonstige Laicher wie Rotfedern oder Rotaugen setze, bekommt der Eisvogel keine Nahrung bei uns. Nachwuchs an Futterfischen in Seen und Teichen wird durch Kormoran verhindert. Frisst alle Laichfische raus! Wie soll der blaue Diamant überleben?
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Naja, das Statement stammt nicht vom Nabu sondern von Fischereibiologen vom Verband. Sind also keine Doofen, die diese Untersuchungen gemacht haben. Dazu kommt noch, dass es praktisch keine Gewässer in Deutschland ohne Fischbesatz gibt.
Wir reden also von einem Ausnahmegewässer.
Trotzdem mache ich mir über den zunehmenden Einfluss von Nabu und Co Sorgen. Irgendwann heißt es für uns: Naturschutz, und das Angeln ist verboten, um die Kormorane nicht zu stören.
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Naja, das Statement stammt nicht vom Nabu sondern von Fischereibiologen vom Verband. Sind also keine Doofen, die diese Untersuchungen gemacht haben. Dazu kommt noch, dass es praktisch keine Gewässer in Deutschland ohne Fischbesatz gibt.
Wir reden also von einem Ausnahmegewässer.
Trotzdem mache ich mir über den zunehmenden Einfluss von Nabu und Co Sorgen. Irgendwann heißt es für uns: Naturschutz, und das Angeln ist verboten, um die Kormorane nicht zu stören.

Deshalb sollten wir als Angler vermehrt auch Fachleute beschäftigen, die entsprechen fachlich Qualifiziert auch Expertise abliefern und somit unseren Status als Naturschützer festigen aber dabei nicht unsere Interessen ausschließen oder vernachlässigen.

Wirtschaftsunternehmen machen das nicht anders. Weil es sich für sie auszahlt.
 

Laichzeit

Well-Known Member
Naja, das Statement stammt nicht vom Nabu sondern von Fischereibiologen vom Verband. Sind also keine Doofen, die diese Untersuchungen gemacht haben. Dazu kommt noch, dass es praktisch keine Gewässer in Deutschland ohne Fischbesatz gibt.
Andererseits gibt es in Deutschland wenig größere Gewässer, die niemals fischgängig mit einem Fluss verbunden waren, bei Altarmen und Hochwassersenken ist sogar der Fluss selbst für das Stillgewässer verantwortlich.
Der fischfreie Zustand ist eher eine Sache für das Ende eines Gewässers, wenn es zum Beispiel in einem sehr warmen Sommer zu stark austrocknet, erhitzt oder auf sonstige Art seinen ehemaligen Fischbestand verliert und nicht wieder besiedelt wird.
 

chef

Well-Known Member
Mein Vater hat im Garten, hinter seinem Haus einen kleinen Gartenteich, ca 2 x 2m, 80 cm tief. Da sind ein paar Goldfische drin. Vor ein paar Jahren waren plötzlich etliche Blaubandbärblinge drin. Garten eingezäunt, kein Zu-Ablauf. Ich tippe auf Vögel!
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

halte ich auch für unwahrscheinlich, dass da jemand heimlich mit nem Eimer auf ein eingezäuntes Privatgrundstück schleicht um BB in einen Gartenteich zu setzen.

Wird die Gegenseite aber sicher nicht als Beweis akzeptieren.
 
halte ich auch für unwahrscheinlich, dass da jemand heimlich mit nem Eimer auf ein eingezäuntes Privatgrundstück schleicht um BB in einen Gartenteich zu setzen.
Ich auch. Denkbar wäre aber z.B., dass die mit Wasserpflanzen eingeschleppt wurden.
Grundsätzlich passt ein kleiner Eimer oder Beutel mit kleinen Fischen in den Rucksack und alle möglichen auch weiter von Parkplätzen entfernte Gewässer können so "bereichert" oder überschüssige Fische (oder Krebse aus Aquarien) dort ausgesetzt werden. In manchen Gegenden gibt es ja auch nicht soviele (frei zugängliche) Stillgewässer oder der Laie kennt nicht soviele, sodass auch längere Fußwege in Kauf genommen werden oder vielleicht fahren die Leute auch bei Nacht-und-Nebel über gesperrte (Forst-)Strassen um leichter ans Wasser zu kommen...
 

Taxidermist

Well-Known Member
Denkbar wäre aber z.B., dass die mit Wasserpflanzen eingeschleppt wurden.

Daran habe ich auch gleich gedacht, da wird die günstige Seerose ausm Baumarkt gekauft und gleichzeitig ein paar daran klebende Eier oder Larven in den Teich befördert.
Den gleichen Weg finden so auch unerwünschte Wasserpflanzen, wie z.B. Wasserlinsen, Wasserpest, die ebenfalls regelmäßig an den Seerosen oder auch anderen Wasserpflanzen hängen und somit als "Zugabe" im Teich landen.
Überhaupt nehme ich an das Hobby-Teichler und Aquarianer am häufigsten für (unerwünschten) Besatz in offenen Gewässern sorgen, neben Anglern natürlich.
Nur die Motivation ist wohl eine andere, die Einen machen dies aus falsch verstandener Tierliebe, anstatt wie früher üblich ihre Tiere über die Toilette zu entsorgen, wo immerhin die gute Chance besteht, das diese die Kläranlage nicht überleben.
Die Angler wollen wohl eher den Ebro vor der Haustüre haben, so haben sie z.B. den Waller über das ganze Land verteilt und inzwischen alle möglichen und unmöglichen Gewässer mit dieser Spezies beglückt!

Jürgen
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

dann wären wir wieder bei "Eimerbesatz" .

Müsste man halt wissen, ob in den Teich ab und zu was reingeschüttet wird oder der sich selbst überlassen bleibt.
 

phirania

phirania
In stillem Gedenken
Und die Jahrtausende alte Artenvielfalt an den Teichen geht verloren! Die von Nabu und LBV und Co sind nur noch hohl. Sehen nur über der Wasseroberfläche und sonst nichts, Wenn ic keine Moderlieschen oder sonstige Laicher wie Rotfedern oder Rotaugen setze, bekommt der Eisvogel keine Nahrung bei uns. Nachwuchs an Futterfischen in Seen und Teichen wird durch Kormoran verhindert. Frisst alle Laichfische raus! Wie soll der blaue Diamant überleben?

Der könnte sich ja dann von kleinen Molchen ernähren...smile01
 

feko

Well-Known Member
Bei uns in der rhön gibt es einen alten basaltsee.dieser ist vor ca 20 Jahren noch ausgetrocknet.seit dieser Zeit hält er das Wasser. Offensichtlich haben Sedimente den Grund versiegelt. Dieses gewässer ist ein absolutes AmphibienBiotop. Vor allem Molche sind dort in großer Zahl vertreten. Dieser see wird regelmäßig von Enten besucht. Die nächsten Teiche mit fischen sind ca 2 bis 3 km luftlinie entfernt. Bisher konnte ich noch aber noch keinen Fisch im basaltsee ausmachen.
Vg
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Das wäre ein Indiz dafür, dass der Fischbesatz durch Vogel doch nicht zwangsläufig erfolgt. Die meisten Gewässer am Niederrhein sind künstliche Baggerseen, die nie Flusskontakt hatten, aber fast immer einen Fischbestand
 
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