AW: Fischbestimmung, verschlammter Siel am Jadebusen
Hallo,
ein Goldsteinbeißer ist das sicher nicht. Der hätte keine seitliche "Perlenkette", sondern große, rechteckige schwarze Flecken.
Den heimischen Steinbeißer (C. taenia)kann man zuverlässig von anderen europäischen Arten unterscheiden.
Er hat am oberen Ende der Schwanzflossen Basis einen einzelnen Fleck. Der ist auf dem Foto nicht sichtbar.
Von der Färbung passt er nicht ganz zu Steinbeißern wie ich sie kenne. Normalerweise ist die "Perlenkette" voll ausgebildet und geht nicht in die Rückenfärbung über. Das ist möglicherweise dem Biotop geschuldet, dass er solch einen dunklen Rücken ausbildet.
Fazit: mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein heimischer, eine kleine Restunsicherheit bleibt.
Vor einigen Jahren wäre der Fisch eindeutig als heimisch durchgegangen. Heute muss man alleine aus Europa mit mindestens 30 ähnlichen Steinbeißern rechnen, die man ab prüfen muss.
SneeP
Die Steinbeißer welche ich im Bremer Umland sah, unterscheiden sich durchaus in den Färbungen.
Wie behauptet, die Art ist hier nicht selten, sondern fast überall zu finden und das auch in sehr dichten Populationen.
Wer sie als Angler nicht kennt, hat eine deutliche Wissenslücke über die Gewässer und das was Raubfische dort fressen.
Es gibt Gewässer wo sie sehr fein gezeichnet sind und andere wo die Flecken eher größer und verwaschen sind.
In einem Einzelfall fand ich dann noch Einfarbige, die Du und Weitere ja kaum als heimisch betrachten mochtest.
Die Experten waren aber eher meiner Meinung das es sich um eine extrem seltene Farbvariante handeln könnte.
Leider habe ich nie das Ergebnis der Genuntersuchung erfahren.
(Neben dieser braunen Variante gab es dort zunächst auch eine grau-blaue und eben normalgefärbte)
Wie ungewöhnlich der Fund war, war mir zunächst nicht klar.
Das machte mir erst ein oder vielleicht der Fachbiologe für diese Art klar.
Auch Er hatte diese Fische einfarbig Deutschlandweit noch nie gesehen.
Aber auch Ich erfuhr für mich viel Neues, schon bei dieser Einzigen Art, gibt es unglaublich viel mehr Geheimnisse und neue Erkenntnisse, als einfache Fischbestimmung oder Angelbücher hergeben.
Das Kleingewässer wo ich die Einfarbigen fand ist sehr klein und überdüngt.
Es war für Steinbeißer ein völlig untypisches Gewässer und doch ungewöhnlich dicht von Ihnen besiedelt.(Einige je m² oder Besser viele je m³ Pflanzendickicht)
Dieser Bestand wird schon bald wieder erloschen sein.
Darum stelle ich das Bild ein, so etwas bleibt vielleicht erhalten.
Es gibt also durchaus auch in Deutschland noch viel zu entdecken und es lohnt sich immer einmal genauer hinzusehen.