Fische aus Oker & Mittellandkanal - essbar oder nicht?

Kanten

Well-Known Member
Hallo,

bin gerade dabei meinen Schein zu machen. Danach würde ich eigentlich auch gerne an Oker und Mittellandkanal angeln. Jetzt ist die Oker ja gerade abgesenkt und man könnte beim Sonntagsspaziergang das schlammige Schwermetallgrab mal so richtig gut sehen und riechen. Obwohl die Gewässergüte ist mit 2-3 ja auch nicht so wirklich super (wobei, wo ist sie wirklich viel besser bei einem Fluss dieser Größe?). Der Mittellandkanal dagegen soll ja angeblich ziemlich gutes Wasser haben, aber all die Kähne die da langfahren?

Daher entstand meine Frage: Kann man eurer Meinung nach die Fische guten Gewissens der Familie vorsetzen?

Sind die Aller oder Schunter vielleicht besser?
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
man könnte beim Sonntagsspaziergang das schlammige Schwermetallgrab mal so richtig gut sehen und riechen
naja, Du hast Dir die Frage ja selbst beantwortet - unabhängig von realen Schadstoffen oder Nährwert hat Essen ja auch ein bisschen was mit Genuss und Appetit zu tun. Und mit dem zitierten Gedanken im Hinterkopf könnte ich die Fische aus dem Gewässer nicht mehr geniessen, egal ob real belastet oder nicht.
 

50er-Jäger

Well-Known Member
Der Mittellandkanal hat Trinkwasserqualität...
Bist du dir sicher das du den Schein machen willst? Das Beste für die Fische ist wirklich, nicht geangelt zu werden...
 

ollidi

Krebssammler
Teammitglied
Worte der Beruhigung wurden ja schon geschrieben. thumbsup

Zum Thema:
Als ich vor ca. 35 Jahren noch in einem Braunschweiger Verein war, habe ich gerne und regelmässig an der Oker geangelt. Vorwiegend Hecht, Aal und Barsch.
Ich kann mir durchaus vorstellen, daß zu der Zeit noch ein paar Belastungen in der Oker waren. Ich habe die Fische aber auch alle gegessen und lebe immer noch.
Gut... Von Okerfischen sollen die Haare ausfallen aber davon habe ich bisher noch nichts gemerkt. ;)
Da in der Oker schon seit längerem ein Lachsprogramm durchgeführt wird, kann ich mir auch nicht vorstellen, daß die Wasserqualität so schlecht sein soll. Und Schlamm in einem abgelassenen Gewässer sieht immer ekelig aus.
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, kannst Du ja mal bei den beiden Braunschweiger Vereinen oder dem Wolfenbütteler Verein nachfragen, wie die Qualität der Oker derzeit ist.

Der MLK ist, soweit ich weiß, eines der saubersten Gewässer hier in der Gegend. Ich bin in einem Peiner Verein und fische regelmässig im Kanal. Ein gestriger gedroppshotteter Zander kam gleich zum Abendessen in Filetform und auf der Haut gebraten auf den Teller und hat vorzüglich gemundet.
Ich kann von mir behaupten, daß ich fast hauptsächlich Fisch aus dem Kanal esse, weil ich dort am meisten fischen gehe. Ein Karpfen z.B. aus dem Kanal hatte noch nie einen modrigen Geschmack im Gegensatz zu einem Teichkarpfen. Karpfen ist aber auch eher mal Beifang, wenn ich am Kanal auf Aal unterwegs bin.
Die Schiffe auf dem Kanal unterliegen strengen Kontrollen. Wenn da mal etwas über Bord geht, was nicht ins Wasser gehört, wird das richtig teuer für den Eigner. Zusätzlich bringen die Schiffe noch Sauerstoff in das Wasser.
 

Kanten

Well-Known Member
Danke für die Antworten! Ich nehme vor allem mit, dass Kanalfisch gut essbar ist. Das ist doch schon mal toll! Freue mich schon drauf, den Salzgitter-Stichkanal zu erkunden (sobald der Schein da ist...).

Bei der Oker bin ich immer noch eher unsicher. Das Problem mit dem Oker-Schlamm ist ja nicht, dass er hässlich ist, sondern das er durch den Jahrhundertelangen Bergbau Schwermetall- und Arsen-belastet ist (der Schlamm muss bei Unterhaltungsarbeiten idR als Sondermüll entsorgt werden, darum gibt es auch soviel Schlamm in der Oker). Laut Klubfischer-Seite wäre Okerfisch aber wohl essbar hatte ich mittlerweile gesehen (https://www.klubbraunschweigerfisch...ews/unsere-gewaesser-teil-15-fliessgewaesser/). Mal schauen, vielleicht ändere ich meine Meinung noch.

Ansonsten nehme ich noch mit, dass man als richtiger Angler keine Fischstäbchen isst, aber durchaus Kanalwasser trinkt.
 
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SpinnerBS

Active Member
Bei der Oker bin ich immer noch eher unsicher. Das Problem mit dem Oker-Schlamm ist ja nicht, dass er hässlich ist, sondern das er durch den Jahrhundertelangen Bergbau Schwermetall- und Arsen-belastet ist (der Schlamm muss bei Unterhaltungsarbeiten idR als Sondermüll entsorgt werden, darum gibt es auch soviel Schlamm in der Oker).
Wenn Du alles weglässt, was evtl belastet oder gar verseucht ist/sein soll, dann wirst Du auf Dauer verhungern und verdursten.
Wie viele Kilogramm Okerfisch planst Du denn pro Jahr zu verzehren? Mit Deiner Antwort relativierst Du Deine Anfrage sicherlich schon selber. Der Schlamm liegt auch zum großen Teil im Innenstadtbereich der Stadt, wo die Oker durch 2 breite Arme um die City herum geleitet wird. Dadurch gibt es weniger Strömung und mehr Ablagerung. Schaust Du Dir die Oker ober- oder unterhalb von Braunschweig an, wirst Du einen ganz anderen Fluss sehen, relativ klares Wasser und Sandboden. Wäre die ganz Oker verseucht und verschlammt wäre es auf der ganzen Strecke so und nicht nur im Stadtgebiet. Und by the way, ich bin auch schon fast 40 Jahre an der Oker unterwegs und bin gut abgewachsen und habe noch vor lange auch an der Oker zu fischen.
Was das Entsorgen von Okerschlamm angeht, frag einmal nach, aus welchem Teich Schlamm einfach so entsorgt werden darf. Selbst aus einfachen Fischteichen darf der Aushub nicht einfach so entsorgt werden.
Solange in der Oker im Stadtbereich Bachforellen und Barben gefangen werden, kann es um die Qualität nicht so schlecht gestellt sein.

Gruß
Spinner
 
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