Fischerei greift ins Erbgut ein

mike_w

Member
Hallo,
habe in einem anderen Forum folgenden Bericht gefunden, der mich sehr interessierte. Habe den Einsteller um Erlaubnis gebeten, diese Artikel hier veröffentlichen zu dürfen. Die Erlaubnis habe ich bekommen, mit dem Hinweis auf die Fremdquelle "Fisch und Fang".

Diese Artikel stammen also irgendwo aus dem "Fisch und Fang" und behandeln den Einfluss der Fischerei auf das Erbgut und räumt mit der allg. These auf, dass kapitale Räuber entfernt werden sollen.

Wenn damit gegen Urheberrechte verstoßen wird, bitte ich die Mods, diesen Beitrag zu löschen.



1.Artikel:

Fischerei greift ins Erbgut ein
Selektive Jagd auf Fische als Evolutionsfaktor

Berlin (pte/23.11.2007/13:55) - Ein internationales Wissenschaftsteam hat entdeckt, dass die selektive Fischerei ein Evolutionsfaktor bei stark befischten Fischarten ist. Dieser Evolutionsfaktor ist stärker und wirkt schneller als bisher gedacht, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin Science. Dadurch drohen der Fischereiwirtschaft erhebliche Schäden, wenn zum Beispiel Fische, die die Fischerei überleben, genetisch bedingt früher geschlechtsreif werden und als Folge der früher in die Fortpflanzung investierten Energie insgesamt kleiner bleiben.
Die Konsequenzen der Fischerei-induzierten Evolution könnten auch aus biologischer Sicht relevant sein, weil sich durch die Veränderung der Körpergröße beispielsweise Nahrungsnetzbeziehungen und andere ökologische Prozesse ändern könnten, schreiben die Forscher. "Wir brauchen einen evolutionsbiologischen Ansatz für das Fischerei-Management", so Studien-Koautor Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) http://www.adaptfish.igb-berlin.de, gegenüber pressetext. Dies könne man etwa durch die Entwicklung weniger selektiver Fanggeräte, die Errichtung mariner Schutzzonen oder andere Fischschonbestimmungen möglich machen. "Das Wichtigste dabei ist allerdings, dass man vorher wissenschaftlich evaluiert, was man tut", erklärt der Forscher. "Die wesentliche Frage ist nicht, ob Fischereidruck die Evolution der Arten beeinflusst, sondern wie schnell." Man müsse nämlich auch damit rechnen, dass solche Fischerei-induzierte genetische Veränderungen womöglich unumkehrbar sind.

"Die Art und Weise, wie heute befischt wird, ist vergleichbar mit einer Zucht durch Auslese. Allerdings mit unbeabsichtigten Züchtungsergebnissen", erklärt Arlinghaus. Die kommerzielle Fischerei sei für viele Spezies weltweit die Todesursache Nummer eins geworden. "Teilweise übersteigt die Sterblichkeitsrate durch Fang die natürliche Sterblichkeit um das Vierfache. Die Folge davon ist, dass Fische schneller geschlechtsreif werden, mehr Energie in die Reproduktion investieren, im Mittel kleiner bleiben und physiologische und verhaltensbasierte Änderungen zeigen." Durch die Evolution steige auch der Anteil der "scheuen", sich eher dem Fischfang entziehenden Fische, mit ungeahnten Konsequenzen für die natürliche Reproduktion und das Anglerglück.

"Es ist nicht vollständig geklärt, ob diese Anpassungen genetisch bedingt oder alleine ein Ausdruck der Veränderung von Nahrungs- und anderen Umweltbedingungen sind. Die Fischerei-induzierte Evolution gilt aber in vielen Fällen als die plausibelste Erklärung der beobachteten Veränderungen", erklärt der Wissenschaftler. Das bedeute, dass es sich nicht nur um ein interessantes wissenschaftliches Phänomen handle, sondern um eine ernstzunehmende Bedrohung für die Fischbestände und die Fischereiwirtschaft.

Die Wissenschaftler sehen die einzige Lösung darin, das Management der globalen Fischbestände nach einem evolutionsbiologischen Ansatz aufzubauen. "Das würde zunächst einmal helfen, besonders empfindliche Bestände zu identifizieren", erklärt Arlinghaus. Es sei klar, dass die globalen Fischbestände am Limit sind. Ein Drittel der Bestände gelte als kritisch. "Die Überkapitalisierung der Fischerei hat daran Mitschuld. Besonders kritisch sind die Bestände der Raubfische wie Tun und Dorsch." Jene Arten, die geringe Reproduktionsraten und späte Geschlechtsreife haben, wären besonders betroffen.

Es sei wichtig festzustellen, welche Veränderungen der Fischereidruck genau hervorrufe und welchen Einfluss sie auf den Wert der Fischbestände für die Fischereiwirtschaft und auch die hobbymäßige Angelfischerei haben. "Mittels populationsdynamischer Modelle könnte man dann Szenarien berechnen, mit welchen Managementinstrumenten der Fischerei-induzierten Evolution Einhalt geboten werden könnte", erklärt der Forscher. Das wiederum könne dazu beitragen, die Fischbestände so zu verwalten, dass sie langfristig mit hohem Ertrag für den Menschen genutzt werden können.

"Derzeit sei es so, dass gerade jene Individuen, die die natürlichen Gefahren schadlos überstanden haben und als Folge groß und fruchtbar geworden sind, am Haken oder im Fischernetz landen", erklärt Arlinghaus. Das habe schwer prognostizierbare Konsequenzen für die langfristige Entwicklung und den Erhalt natürlicher Fischbestände. "Momentan heißt es in vielen befischten Beständen nicht 'die von Natur aus Fittesten leben länger', sondern ,die Fittesten sterben eher", meint der Forscher abschließend. (Ende)



2.Artikel:

Vom Schädling zum Schützling

Müssen Deutschlands Angler umdenken? Traditionell galten große Hechte als Fischereischädlinge, die es kurz zu halten galt. Heute sind sie die liebsten Schützlinge vieler Fischereibiologen.
Henning Stühring

"Der unterschätzte Angler" von Dr. Robert Arlinghaus räumt mit Vorurteilen auf.

Das jedenfalls besagt das neue Buch von Dr. Robert Arlinghaus. Zur Debatte steht immerhin die traditionelle Form der Gewässerbewirtschaftung.

Neueste Studien aus der Wissenschaft sowie international gültige Übereinkommen (wie etwa das zum Schutz biologischer Vielfalt der Vereinten Nationen) lassen die bisherige Praxis recht fraglich erscheinen. Vielerorts wird Fischbesatz schon jetzt vehement kritisiert, und diese Tendenz wird sich langfristig weiter verstärken. So steht der Besatz im Verdacht, die Erbanlagen des Fischbestandes (Genpool) zu verändern, wenn die Besatzfische nicht von Elterntieren aus dem jeweiligen Gewässers abstammen - polnische Zander nach Baden-Württemberg zu importieren und dort zu besetzen, ist keine gute fischereiliche Praxis.

Fischbesatz nicht immer sinnvoll

Grundsätzlich widersprechen sich Naturschutz und Angelei selbstverständlich nicht. Unbestritten bleiben die vielen erfolgreichen Bemühungen der Angler um Fisch- und Gewässerschutz. Und natürlich wird der Besatz eine wesentliche Hegemaßnahme in künstlichen oder unveränderlich gestörten Gewässern bleiben. Aber was ist mit Natur belassenen Revieren, in denen sich die Fische noch natürlich reproduzieren? Wie können wir uns hier zukünftig gute Fischbestände und Angelmöglichkeiten auch ohne zusätzlichen Besatz erhalten?

Traditionell orientieren sich Vereine und Gewässerwarte bislang an den Richtlinien der Teichwirtschaft. Der Teichwirt (oder der Berufsfischer) ist naturgemäß an einem möglichst hohen Gesamtertrag interessiert. Diese sogenannte „Produktivitäts-Maximierung“ erreicht er in der Regel über eine Verjüngung des Fischbestands, sprich durch eine Population kleinerer, schnellwüchsiger „Portionsfische“. Große und alte Fische gelten seit jeher als Fischereischädlinge wie etwa der sprichwörtliche (kapitale) Hecht im Karpfenteich. Für einen nennenswerten Gewichtszuwachs müsste der Kapitale weit mehr Nahrung vertilgen als seine jüngeren Artgenossen. Seit jeher versucht man daher, große und alte Fische auch in Angelgewässern möglichst kurz zu halten. Doch lassen sich die Anforderungen an ein intaktes, Natur belassenes Angelgewässer überhaupt mit denen der Berufsfischerei vergleichen? Eigentlich nicht.
Henning Stühring
Henning Stühring



Das Zurücksetzen von Großfischen ist sinnvoll: Sie legen die meisten Eier ab, haben die beste Laichqualität - und die Nachkommen erben das hervorragende Wachstumspotential.

Laicherfolg steigern
Zum einen unterscheiden sich Angler von der Berufsfischerei meist durch gänzlich abweichende Zielsetzungen: So kann für sie zum Beispiel der Fang besonders schwer zu überlistender Fischarten im Vordergrund stehen oder die Verwendung besonderer, spezialisierter Methoden in reizvoller Landschaft. Weiterhin erbeuten Angler meist lieber weniger, aber dafür größere Exemplare. Aus ihrer Sicht ist folglich die gern zitierte „Ausschöpfung des maximalen Ertragspotentials“ höchstens von untergeordneter Bedeutung.

Zum anderen unterliegen angelfischereiliche Bewirtschaftsformen etwas strengeren Umweltauflagen als die der erwerbsmäßigen Binnenfischerei oder der Teichwirtschaft. So lassen sich die Fischbestände heute nicht mehr durch das angebliche Allheilmittel „Besatz“ beliebig den Erwartungen der Angler anpassen. Anstelle der vielerorts üblichen Lkw-Ladungen voller Satzfische werden viele Gewässer künftig ohne Besatz auskommen müssen. Mit anderen Worten: Angler bleiben gänzlich auf den Laicherfolg der vorhandenen Fische angewiesen. Zu den vorrangigsten Aufgaben wird daher langfristig die Verbesserung der natürlichen Reproduktion zählen, wobei die Einrichtung besonderer Laichgebiete nur ein Aspekt ist.
Henning Stühring
Henning Stühring



Das Konzept des inversen Zwischenschonmaßes. Durch Einführung einer Maximallänge für die Entnahme wird sicher gestellt, dass ein Teil der ökologisch wertvollen großen Laichfische erhalten bleibt.




Großfische haben bessere Laichqualität
Die klassische Fischereibiologie ging noch davon aus, dass der Laicherfolg neben dem immensen Einfluss zufälliger Umweltfaktoren (Temperatur, etc.) vor allem vom Gesamtgewicht („Biomasse“) des Fischbestandes abhängen würde, nicht aber vom jeweiligen Alter der Elterntiere. Wie man heute allerdings weiß, nimmt die Fruchtbarkeit der Fische mit dem Alter und der Größe exponentiell zu. Schon aufgrund ihres Volumens produzieren alte Laichfische weit mehr Eier als jüngere. Für viele Angelfische, zum Beispiel Hecht, Zander, Forelle, Barsch, wurde zudem nachgewiesen, dass auch die Qualität des Rogens mit der Größe des weiblichen Tieres zunimmt. Aus größeren Eiern schlüpfen größere Larven, die in der Regel bessere Überlebenschancen und manchmal auch größere Wachstumsraten besitzen.

Je schneller eine Fischlarve wächst, desto besser ist ihre Schwimmfähigkeit und desto eher entkommt sie Räubern oder kann selbst Beute erhaschen. Von entscheidender Bedeutung für den Laicherfolg von beangelten Beständen ist weiterhin eine naturnahe Alterspyramide des Bestandes, also kleine und große Laichfische. Abhängig von Wetter und Temperatur, laichen unterschiedlich große und alte Tiere meist zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Eine breite Altersstruktur der Elterntiere führt somit zu einer breiten Alterspanne der Brut. Dies ist insofern wichtig, als für das Überleben der Brut beispielsweise das Aufkommen von tierischem Plankton zeitlich mit dem Ende der Dottersackphase überlappen muss. Kurz gesagt bietet eine breite Altersstruktur der Laichfische den besten Schutz vor Laichausfällen unter variablen Umweltbedingungen, zum Beispiel bei plötzlichen Kälteeinbrüchen.

Ältere Individuen bieten darüber hinaus weitere positive Effekte: Bei Mangel an Futterfischen regulieren etwa große Hechte ihren Bestand durch Kannibalismus. Ein kapitaler Esox dezimiert Weißfische effektiver, weil er entsprechend seiner bevorzugten Beutegröße vernehmlich die „Mutterschiffe“ frisst. Bei Salmoniden wandern größere Individuen über längere Distanzen und können effektiv zum Gen-Fluss innerhalb der verschiedenen Unter-Populationen beitragen. Auch lernen Fische von erfahrenen, größeren und älteren Individuen, etwa in Bezug auf Unterstandssuche, Wanderung und Orientierung oder Ernährung, um nur einige weitere Aspekte anzureißen. Jedenfalls sollte wegen der mannigfaltigen ökologischen Auswirkungen, die alte und große Tiere auf die Regulation und Funktionalität eines Fischbestandes haben, gezielt über ihren Schutz nachgedacht werden.
Henning Stühring
Henning Stühring



Zurücksetzen von Kapitalen macht Sinn: Großfische sorgen für überlebensfähigeren Nachwuchs.

Kapitale erhalten
Wir müssen uns dringend von der überholten Vorstellung des „Fischereischädlings“ lösen; es stellt sich vielmehr die Frage, wie wir zumindest einen Teil des natürlichen Großfischbestandes im Gewässer erhalten können? Damit ist nicht gemeint, dass wir reine Großfischgewässer produzieren wollen. Auch ist nicht gemeint, dass überhaupt keine Kapitalen mehr entnommen werden sollen. Nein, es geht einfach darum zu begreifen, dass die großen Tiere zumindest teilweise erhalten werden müssen.

Das - im wahrsten Sinne des Wortes - „wahllose“ Abschlagen aller gefangenen Fische erleichtert die gebotene Hegepflicht keineswegs. Da Angler ähnlich wie Jäger eine besondere Pflicht zur Hege und Pflege ihrer Reviere besitzen, ist hier der Vergleich mit der Jagd angebracht: Kein Jäger schießt den starken Platzhirsch zuerst. Um seiner biologischen Funktion als Top-Räuber nachzukommen, selektiert er zunächst kleinere und schwächere Individuen aus. Außerdem entscheidet sich der Jäger vor dem Schuss. Ein Angler kann sich dagegen nie sicher sein, was anbeißen wird. Geschützte oder untermaßige Fische muss er ohnehin unversehrt zurücksetzen. Warum sollte dies nicht auch für besonders schützenswerte, große Exemplare gelten? Dies widerspricht keineswegs dem durch das Tierschutzgesetz vorgegebenen Gebot des Nahrungserwerbs durch die Angelei. Das Zurücksetzen fangreifer Fische steht immer dann rechtlich mit dem Tierschutzgesetz und den landesweiten Fischereigesetzen im Einklang, wenn der Bestand gestützt werden muss und das selektive, gezielte Zurücksetzen zum Erhalt des Fischbestands beiträgt.

Lösung: Zwischenschonmaß
Selektive Entnahme statt Entnahmegebot - das ist der Schlüssel! Die tragende Rolle erfahrener Laichfische für die Reproduktion von beangelten Flossenträgern ist unter vielen Fischereibiologen mittlerweile anerkannt. Diskutiert wird derzeit lediglich die Frage, wer geeignete Schonmaßnahmen durchführen kann? Einzelne Fachleute sprechen dem einzelnen Angler jegliche Entscheidungsbefugnis darüber ab, ob ein Fischbestand schützenswert ist oder nicht. Somit wird es dann Aufgabe des Fischereiberechtigten, zum Beispiel des Pächters, die Mindestmaße oder die Schonzeiten zu verschärfen oder andere Bestimmungen wie Zwischenschonmaße einzurichten. Grundsätzlich sollten alle Fische vor einer Entnahme mindestens zweimal die Gelegenheit zum Laichen erhalten. Idealerweise sollten zudem besonders wertvolle Laichtiere ganzjährig geschützt werden. Neben jeweils gewässerspezifisch angemessen hohen Mindestmaßen bieten sich zusätzliche Maximalmaße an. Eine Kopplung von Mindest- und Maximalmaß wird landläufig als inverses Zwischenschonmaß bezeichnet: In einem mittleren Längenfenster ist die Entnahme erlaubt, kleine und große Tiere müssen hingegen geschont werden. Selbstverständlich sollten Schonbestimmungen an die jeweilige Population und die betreffenden Gewässer angepasst werden. Ein Hechtrogner von 90 Zentimeter Länge gehört im Weißfisch übervölkerten und nahrungsarmen Moorsee sicher geschont. In der Ostsee dagegen wäre er eher ein Durchschnittsfisch und mit Sicherheit entnahmefähig.

Wulf Plickat, Autor

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Henning Stühring



Lese-Tipp: Der unterschätzte Angler
Henning Stühring


Wussten Sie, dass allein mit dem Hobby Angeln in Deutschland jährlich 5,2 Milliarden Euro umgesetzt werden? Wussten Sie, dass vom Hobby Angeln in Deutschland 52.000 Arbeitsplätze abhängen? Wussten Sie, dass Angler in Deutschland mehr Fische fangen als Berufsfischer? Ein Buch, das Freunde und Gegner des Angelns gleichermaßen aufklärt. Der gesellschaftliche Nutzen der Angelfischerei sowie mögliche negative ökologische Auswirkungen des Angelns auf Fisch und Gewässer werden leicht verständlich aufgezeigt.
 

Fischpaule

Karpfendompteur
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

Moin

Sollte es tatsächlich zu diesem Entnahmefenster kommen, so ist mit einer Überalterung der Bestände zu erwarten - dies führt zu einer Verschiebung der Alterspyramide und welcher Angler wäre schon damit zufrieden, wenn er bei zwanzig mal angeln gehen einen Fisch fängt - dieser ist dann zwar groß, aber er dürfte nicht mal verspeist werden - zusätzlich kommt noch, dass Fische nicht bis ins unbegrenzt hohe Alter Zeugungsfähig sind - von z.B. einem 40 Jahre alten Karpfen ist keine Reproduktion mehr zu erwarten....

|wavey:
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

Jedesmal wenn ich diese Passagen lese, fällt mir unweigerlich nur eines dazu ein: "Mutig!"
Mein Verständnis von Wissenschaft ist irgendwie ein anderes... #t
 

Gardenfly

Active Member
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

Ich habe mal eine Fernsehreportage über diese Forscher in 3Sat gesehen. Die behaupteten vollen Ernstes das sie die Mindestmaße und Schonzeiten "erfunden" hätten (sahen aber noch nicht mal im Ansatz so alt aus).
Der Angler wurde als Fangmaschine dargestellt, die ohne Befehle alles abknüppelt was am Haken hängt.
 

Squirrelina

Member
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

oh man wenn ich lese das die ganz alten hechte den besten laich und meisten bringen und die beste reproduktion leisten merke ich sofort was das für profis sind.......

und durch die befischung steige die zahl der kleiner werdenden fische und scheuen vorallem-wenn so ein fisch hunger hat folgt er einfach seinem instinkt und beißt auch weiter auf kunstköder-oder ist er so intelligent und weiß ach wenn nich kommt gehe ich zu mc doof ein menü essen!!!!

oh oh diese experten!!!!!
ich nenne immer wieder das beispiel der wirtschaftsexperten die alles vorraussehen können-komisch die wirtschaftskrise-quasi ihr fachgebiet kam und sie wussten nix davon von einem tag auf den anderen!!!!
 
O

Ollek

Guest
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

oh oh diese experten!!!!!

|rolleyes Man sollte auch bedenken das einer dieser "Experten/Forscher" selber leidenschaftlicher Grosskarpfenjäger ist und selbst meist ohne Vorsatz einer Verwertung durch Entnahme ans Wasser geht.

Macht aber nix, ist trotzdem ein patenter Bursche.
:m Dennoch ein kleiner Schelm der böses dabei denkt ...
 

Squirrelina

Member
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

|rolleyes Man sollte auch bedenken das einer dieser "Experten/Forscher" selber leidenschaftlicher Grosskarpfenjäger ist und selbst meist ohne Vorsatz einer Verwertung durch Entnahme ans Wasser geht.

Macht aber nix, ist trotzdem ein patenter Bursche.
:m Dennoch ein kleiner Schelm der böses dabei denkt ...

so siehts nämlich aus-mein freund zanderlui hat in einem anderen board mit den fischern der müritz plau gmbh gesprochen die selber dort aufzucht betreiben und ihre erfahrungen nicht aus studien oder irgendwelchen geschreibsel haben sondern aus selber erlebten sachen und deren erfahrungen sind der gesamte gegenbeweis gegen diese expertenurteile hier!!!
 
W

WickedWalleye

Guest
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

Vielleicht sollte der Herr Chefredaktuer in seiner Zeitschrift auch mal die Einteiliung der Rekordfische nach Gewicht überdenken und evtl. Fotos mit Maßband zulassen. #c

Denn so wie es ist muß jeder Rekordfisch abgeschlagen und unter Zeugen gewogen werden.
 
W

WickedWalleye

Guest
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

oh man wenn ich lese das die ganz alten hechte den besten laich und meisten bringen und die beste reproduktion leisten merke ich sofort was das für profis sind.......

Da ist aber zumindest in so fern schon etwas dran, daß die Gene großer Fische schonmal nicht die schlechtesten sein können - sonst wären sie nicht so groß geworden.
 

Squirrelina

Member
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

Da ist aber zumindest in so fern schon etwas dran, daß die Gene großer Fische schonmal nicht die schlechtesten sein können - sonst wären sie nicht so groß geworden.

das ist rictig aber durch das alter kommen eben schon nicht mehr so fitte nachkommen und viele auf die welt....was bei einem mittleren hecht dann schon mehr sind auch wenn insgesamt weniger laich dort ist......
denn der laich der älteren fische ist schon mehr geschädigt durch eben ihr alter und dem daraus folgenden entwicklung des laiches.....denn dort kommen zwar super gene mit bei den großen hechten aber wenn die kleinen dann als erste sterben weil sie ebn nicht so super vorraussetzungen haben wie ein hecht von 80cm in seiner besten blühte zeit kommt am ende weniger bei rum als wenn ein kleinerer sein erbgut weiter gibt!!

oh man das hört sich irgendwie durcheinander an aber weiß nciht wie ich das so ausdrücken soll!!:)
 
O

Ollek

Guest
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

Da ist aber zumindest in so fern schon etwas dran, daß die Gene großer Fische schonmal nicht die schlechtesten sein können - sonst wären sie nicht so groß geworden.

Zumindest das seh ich differenzierter.

Es werden auch sehr viele gute Genpole gefressen. Hierbei sollte man die örtlichen Umstände auf jedenfall berücksichtigen.

Grosse Fische = gute Gene ist da zu einfach.

Im Freiwasser (Bodden, grosse Seen usw.) schwimmt sicher sehr viel gutes "jugendliches" Genmaterial herum was aufgrund fehlender Versteckmöglichkeiten oder "Überbestand" an Grosshechten im Jugendalter schlicht Freiwild für Grössere ist.

Und die werden auch gefressen unabhängig ob gute oder minderwertigere Gene.

Die die Glück haben wachsen halt ab.
Im Gegenzug zu Gewässern mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten, wenigen Nahrungskonkurenten und "reichlich" Kleinfisch wachsen sicher auch schlechtere Gene zu stattlichen Grössen ab.

An der Aussage Gross= gute Gene ist was drann, aber als alleinige Faustregel kann mans so wohl nicht gelten lassen.

Gruss
 

Reiner A.

Well-Known Member
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

oh man wenn ich lese das die ganz alten hechte den besten laich und meisten bringen und die beste reproduktion leisten merke ich sofort was das für profis sind.......

und durch die befischung steige die zahl der kleiner werdenden fische und scheuen vorallem-wenn so ein fisch hunger hat folgt er einfach seinem instinkt und beißt auch weiter auf kunstköder-oder ist er so intelligent und weiß ach wenn nich kommt gehe ich zu mc doof ein menü essen!!!!

oh oh diese experten!!!!!
ich nenne immer wieder das beispiel der wirtschaftsexperten die alles vorraussehen können-komisch die wirtschaftskrise-quasi ihr fachgebiet kam und sie wussten nix davon von einem tag auf den anderen!!!!
Was läßt dich denn wirklich zweifeln?
Geschichten vom Hörensagen, oder nachgeplapperte Vermutungen?:)
Bislang nur lauer Wind aus allen Richtungen. Das die Quintessenz aus diesen Berichten nicht unbedingt im Einklang mit der vorherrschenden Entnahmementalität steht ist schon klar.:)
Keine Frage, Arlinghaus und Co. haben nicht nur Freunde, speziell hier nicht.
Greetz Reiner|wavey:
 

Squirrelina

Member
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

Was läßt dich denn wirklich zweifeln?
Geschichten vom Hörensagen, oder nachgeplapperte Vermutungen?:)
Bislang nur lauer Wind aus allen Richtungen. Das die Quintessenz aus diesen Berichten nicht unbedingt im Einklang mit der vorherrschenden Entnahmementalität steht ist schon klar.:)
Keine Frage, Arlinghaus und Co. haben nicht nur Freunde, speziell hier nicht.
Greetz Reiner|wavey:

na zum beispiel die sache mit den großen hechten!!!!!
klar für angler sind sie gut aber für den nachwuchs udn die entwicklung im gewässer ist es auf keinen fall löblich wenn dort viele dicke mamis im gewässer schwimmen....denn das ist doch nun wirklich oft genug nachgewiesen worden!!!!
und nun sage mir mal wie die fische scheuer werden sollten???die haben nun mal ihren fresstrieb in meinen augen und beißen eben immer wenn sie hunger haben egal was die für gene haben-sind doch keine mutanten die gegen ihre naturtriebe fressen handeln können!!!
 

hasenzahn

Member
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

|bla:Wass die Herren Wissenschaftler hier schreiben ist allerdings nicht ganz neu. Die Frage ist, ob es wirklich zu genetischen Veränderungen kommt. Fakt ist, und das kennt jeder Angler: Fische können Lernen. Dazu habe ich selbst mit wissenschaftlicher Begleitung umfangreiche Themenbeiträge geschrieben. Denn: Nur der Fisch kann sich auch entsprechend vermehren, der nicht am Haken des Anglers hängt. Demzufolge lernen Fische. Wie Experimente bewiesen haben auch von anderen Fischen. Da gab es zum Beispiel Experimente mit Forellen aus Wildgewässern und aus Zuchtanlagen. Die Erfahrungen die Fische machen nehmen andere Fische auf. Weshalb bräuchten wir sonst ständig neue Angeltechniken und neue Köder? Wozu denn Wobbler, Gummifische, Boilies, Jerbaits und Spinner wenn Fische sich nicht auch weiter entwickeln? Wir könnten dann doch immer noch mit Knochenhaken und Löffelstielen angeln. Problematisch halte ich die Situation schon in der Fischerei. Denn hier wird Unmengen an Beifang abgefischt und unverwertet ins Meer gekippt. Eines ist fakt: Angler können mit ihren Methoden, egal mit welchen, einen Fischbestand nie in seinem Bestand gefährden. Das ist auch wissenschaftlich belegt. Fischereibiologen sagen auch, das Schonzeiten eigentlich überflüssig sind. Denn wenn zuviele Laichfische gefangen werden bringen die restlichen genug Brut hoch, die dann zum Beispiel keine Fressfeinde mehr hat, so das sich der Bestand wieder erholt, denn wenn kein Fisch mehr beißt wird auch niemand mehr Angeln gehen und so erholen sich Bestände. Forschungen haben ergeben das an einer Gewässerstrecke mindestens vier mal soviel Hechte vorkommen wie gefangen werden. Somit funktioniert das Artgefährden nicht so ganz. Auch große und alte Fische sterben irgendwann. Es geht nicht immer um reproduktion, sondern auch um Nahrungsaufkommen. Wenn ein Großkarpfen in einem Gewässer schwimmt nimmt er etwas fünf zweisömmrigen Karpfen die Futtergrundlage. So können also auch kaum große Fische nachwachsen. Das heißt jedes Gewässer hat aufgrund seines Nahrungsaufkommens das Potential für eine bestimmte Menge an Fischen. Wenn wir Angler jetzt kleine Fische entnehmen, haben Jungfische die Chance aufzuwachsen und andere die Möglichkeit größer zu werden. Wozu sollten sonst "Hegefischen" gut sein??
Das ist ein sehr komplexes Thema und muss von vielen Seiten beleuchtet werden. Man darf am Ende aber auch nicht außer acht lassen, das unsere Freunde wie Prof. Dr. Robert Arlinghaus auch an ihren Veröffentlichungen gemessen werden. Danach bekommen sie Geld für ihre weitere Arbeit zugewiesen, egal was in den Artikeln steht.
Also, das ganze mal ganz komplex durchdenken|kopfkrat
 

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Fischerei greift ins Erbgut ein

Sorry für OT:

Man darf am Ende aber auch nicht außer acht lassen, das unsere Freunde wie Prof. Dr. Robert Arlinghaus auch an ihren Veröffentlichungen gemessen werden.
Nur wird man auf dieser Ebene doch eigentlich am Impact-Faktor der Publikationen gemessen... |kopfkrat
Ich weiß schon, wieso ne Uni-Karriere für mich nie in Frage kam. |supergri
 
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