"Fishing Piers" - Ein Konzept auch für Deutschland?

TeeHawk

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Unvorstellbar: Seebrücken, ausdrücklich für Angler, also "Angelbrücken"

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In den USA gibt es sogenannte Fishing Piers, Seebrücken, die nicht ausdrücklich als Flaniermeile für Touristen, sondern explizit zum Angeln vorhanden sind. Sie sind meist kostenlos und mit allem ausgestattet, was man als Angler benötigt, um seinen Fang zu versorgen.

vf_image.img.jpg


Beispiele:
http://www.61stpier.com/
http://oceanicpier.com/
http://www.jacksonvillebeach.org/visitors/what-do/jacksonville-fishing-pier
http://www.cherrygrovepier.com/

aufmerksam darauf geworden bin ich durch "Rute Raus, der Spaß beginnt, Angelparadies Florida" https://www.ardmediathek.de/ard/pla...wZDI1NS1iMzJiLTRkN2ItOWI4ZC1lMzY4MTA2ZGNjZjE/ bei Minute 38:10.

Wenn man das so liest und sieht, könnte man vermuten, dass ein Amerikaner, zu Besuch in Deutschland, nur mit dem Kopf schütteln würde, wenn er den Schilderwald am Anfang unserer deutschen Seebrücken sieht...

Die Deutschen sollten sich überlegen, ob dieses Konzept nicht auch für Deutschland funktionieren würde. Das wäre mal eine Initiative für DAFV, DMV, LSFV SH und LAV M-V die wirklich für die Mitglieder und für das Angeln wäre...

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Dorschbremse

Urlaub ist grundsätzlich zu kurz
Teammitglied
Wäre schön - aber sowas funktioniert hierzulande nicht...
Nach den ersten zwei Grillpartys inklusive der Hinterlassenschaften wäre es dort ruckzuck Essig mit angeln.
 

TeeHawk

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Ich denke das stimmt so nicht. Wenn es einen Brückenwärter gibt, der die Leute entsprechend "erzieht", glaube ich nicht das Hinterlassenschaften ein Problem wären... Oder denkst Du Amerikaner haben alle eine bessere Kinderstube genossen als wir?
 

Fantastic Fishing

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Und wer bezahlt den Brückenwärter und die Brücke? In Deutschland ist ja alles was nicht profitabel ist weitestgehend auf Ehrenamt outgesourct worden. So ein Steg wäre bei uns auch eher kritische Masse für Konflikte, denn nutzbare Fläche für Angler.

Die USA ist ein Land der Jäger/Fischer/Angler, in Deutschland werden Dieselfahrzeuge verboten. Größer könnte der Kontrast zwischen beiden Ländern nicht sein.
 

TeeHawk

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Willst Du damit sagen, dass wir Deutschen die schlimmeren Kapitalisten sind?

Ich finde es aber absolut hirnrissig, dass man 3-5 Mio € für eine Seebrücke ausgibt http://www.ln-online.de/Lokales/Ostholstein/Baeder-investieren-Millionen-in-neue-Seebruecken, damit dann nicht alle Steuerzahler uneingeschränkt diese nutzen können, sondern primär Touristen drauf flanieren sollen. Offen gesagt: Das nenne ich Steuerverschwendung! Und ich halte es auch für äußerst fragwürdig Nutzergruppen zu diskriminieren, wenn man auf 60 % Fördermittel zurückgreifen will...

Wobei, soweit ich es online recherchieren konnte ist die Seebrücke Scharbeutz das ganze Jahr über ohne Einschränkungen von Anglern nutzbar. Wenn das stimmt: Vorbildlich!!!
 

DUSpinner

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In Campbell Rover auf Vancouver Island (Kanada) habe ich zweimal allerdings erfolglos auf einen Fishing Pier geangelt. Es ist dort sehr sauber mit entsprechender Infrastruktur. Leihangeln, Wiegestelle, Imbiss, WC, grosse Spundwandkescher etc. Angeln hat dort allerdings einen anderen Stellenwert und ist dem Tourismus förderlich. Da fischen dort fast ein Volkssport ist, sind solche Einrichtungen unter Beobachtung der Bevölkerung bzw der Geschäftsleute auf dem Pier, der deshalb sauber und ohne Beschädigungen ist...
 

Fantastic Fishing

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Willst Du damit sagen, dass wir Deutschen die schlimmeren Kapitalisten sind?

Das habe ich nicht geschrieben, tendenziell ist für solche Dinge aber kein Geld vorhanden. Die Kommunen schaffen es kaum Kitas, Schulen und Infrastruktur aufrechtzuerhalten, da ist eine Brücke für Angler halt auch sehr weit weg von der Idee bis zur Umsetzung.

Die Geschichte mit den Touris kenne ich aus meiner Stadt auch nur zu gut. Da wird für Millionen einen Hafenpromenade gebaut, welche sich sehen lassen kann, um den Gästen dieser Welt es schön zu machen, den Hafen voller Schlamm aussaugen ist aber nicht drin. Hat ja keinen Nutzen. Das letzte Stück liegt auf Land, jemand blieb dort drin schon stecken, die Boote des Wassersportvereins können nicht an Land, weil sie auf Schlamm liegen (Stege auch).

Solche Beispiele findest du etliche. In der BRD wird erst Totgeprüft, gegengerechnet, auf Jahre auf Gutachten bestanden, da ist die Anglerbrücke schon wieder vergammelt.
 

TeeHawk

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In Campbell Rover auf Vancouver Island (Kanada) habe ich zweimal allerdings erfolglos auf einen Fishing Pier geangelt. Es ist dort sehr sauber mit entsprechender Infrastruktur. Leihangeln, Wiegestelle, Imbiss, WC, grosse Spundwandkescher etc. Angeln hat dort allerdings einen anderen Stellenwert und ist dem Tourismus förderlich. Da fischen dort fast ein Volkssport ist, sind solche Einrichtungen unter Beobachtung der Bevölkerung bzw der Geschäftsleute auf dem Pier, der deshalb sauber und ohne Beschädigungen ist...

Und wie kann man sich das vorstellen. Ist dann dort eine Fishing Pier neben einer "Non-Fishing"-Pier oder ist die Fishing Pier jeweils die einzige vor Ort?

Glaub ich hab sie gefunden

https://www.google.de/maps/place/Di...e76b3bbca4481!8m2!3d50.0223142!4d-125.2361986

ein Traum!
 
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TeeHawk

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Das habe ich nicht geschrieben, tendenziell ist für solche Dinge aber kein Geld vorhanden. Die Kommunen schaffen es kaum Kitas, Schulen und Infrastruktur aufrechtzuerhalten, da ist eine Brücke für Angler halt auch sehr weit weg von der Idee bis zur Umsetzung. ...

...In der BRD wird erst Totgeprüft, gegengerechnet, auf Jahre auf Gutachten bestanden, da ist die Anglerbrücke schon wieder vergammelt.

Naja, aber genau dafür zahle ich doch an Verein und Verband. Damit die sich um solche Themen kümmern. Meine Interessen vertreten... Und die Brücken sind ja schon da, sie werden nur immer mehr beschränkt...
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Also die verlinkten amerikanischen Fishing Piers (@TeeHawk sehr interessant, danke für die Links) sind ja kommerzielle Einrichtungen, die haben auf ihren Seiten alle Tagespreise-
im Grunde wie Angelteiche (hihihi, nur ohne Besatz, die listigen Pierbetreiber), und wohl auch nur für Angler gedacht, bzw. andere "Pieraktivitäten" sind da im Gegenzug verboten (Hunde, Rollerblades etc.) Einer schreibt soagar ausdrücklich, das dort auch Spaziergänger willkommen seien, was ja im Gegenzug heisst, das das nicht bei all diesen Einrichtungen der Fall ist.
Im Grunde also zwei verschiedene Paar Schuhe und wohl eben zusätzlich zu Allgemeinheits-Piers.
 

Fantastic Fishing

Well-Known Member
Naja, aber genau dafür zahle ich doch an Verein und Verband. Damit die sich um solche Themen kümmern. Meine Interessen vertreten... Und die Brücken sind ja schon da, sie werden nur immer mehr beschränkt...

Ich weiß schon wohin du willst, das wirst du aber nicht erleben. Angler auf der Brücke bringt kein Geld, Touri füllt die Kassen. Wem wird der Teppich aufgerollt, wer wird als unnötiger Zaungast empfunden?

Ich finde sowas sollte auch Verbandsunabhängig ein gesellschaftliches Thema sein, weil die von dir beschriebene Ausgrenzung durchaus ein Argument ist. Ich wollte mit meinen Beispielen auch genau darauf hinaus. Es wird mit dem Taschenrechner der Nutzen gegengerechnet, der Sinn und Nutzen für Menschen ist nur noch mit monetärer Natur verbunden, nicht mehr aber Spaß, Zweck und Vielfalt.

Bei uns im Hafen bauen sie gerade Eigentumswohnungen für vermögensstarke Menschen, genau vor dem Wehr, am Anfang des Beckens. Für die heimische Bevölkerung ist solch eine Wohnung nicht zu bezahlen. Es wird darauf hinauslaufen, das "Fremde" dort Quartieren. Genau vor dieser Investition ist der traditionelle Quappenspot ganzer Generationen, allgemein wird dort häufig geangelt. Ich gebe dir Brief und Siegel, der Tag wird kommen, wo eine Nutzung dieser Fläche gegenüber dem Gebäude untersagt wird, weil die zugezogenen sich gestört fühlen werden.

So läuft das in der BRD. "Who pays, who says". Schlimmer als bei den Amis? Genauso!
 

TeeHawk

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Wenn unsere Verbände schlau wären, würden sie bei jeder angeordneten Beschränkung für Angler dagegen öffentlichkeitswirksam vorgehen, zur Not eben auch juristisch. Dafür hat der Gesetzgeber doch das AGG https://www.gesetze-im-internet.de/agg/BJNR189710006.html geschaffen.

Das hätte auch den positiven Nebeneffekt, dass die Mitglieder wenigstens das Gefühl hätten: Die tun was! Aktuell hab ich nämlich eher ein sehr schlechtes Bauchgefühl, wenn es um die Arbeit der Verbände geht...
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
Die Deutschen sollten sich überlegen, ob dieses Konzept nicht auch für Deutschland funktionieren würde. Das wäre mal eine Initiative für DAFV, DMV, LSFV SH und LAV M-V die wirklich für die Mitglieder und für das Angeln wäre...

Naja, dass die Verbände nicht gerade für ihren Kampf für den Angeltourismus bekannt sind, sollte sich herumgesprochen habe. Insbesondere der LSFV SH will keinen Angeltourismus an der Ostsee haben, zumindest nach Aussage eines Teilnehmers aus dem Fischereiabgabeausschuss...

Aber wir haben ja trotzdem Seebrücken auf denen wir zumindest zeitweise angeln dürfen und können. Einen aktuellen Überblick für die Ostseeküste in SH findet Ihr übrigens hier https://erlebnis-meer.de/seebruecken

Da ist Tina vom Erlebnis-Meer durch SH gedüst und hat die Aktualität geprüft und schicke Fotos eingestellt.

Folgendes gibt es zu beachten!

1. Die Angeln sind dabei so auszulegen, dass die Nutzung der Seebrücke zum Gemeingebrauch ständig gewährleistet ist!

2. Jegliche Verunreinigungen sind untersagt. Das Schlachten und Ausnehmen von Fischen auf der Seebrücke ist verboten!

3. Es muss natürlich außerhalb der Badezone geangelt werden!

4. Der Angelplatz muss sauber und ordentlich hinterlassen werden! Die Seebrücke darf nicht zu Schaden kommen während eines Angeltörns!

5. Der Fischereischein oder der Urlaubsfischereischein sowie die Fischereiabgabemarken müssen stets vorzeigbar sein! (Kinder unter 12 Jahren sind davon befreit, müssen jedoch von einem Fischereischeininhaber beaufsichtigt werden.)

6. Die Einhaltung der tierschutz- und fischereirechtlichen Bestimmungen müssen stets gewährleistet werden!
 

TeeHawk

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Also die verlinkten amerikanischen Fishing Piers (@TeeHawk sehr interessant, danke für die Links) sind ja kommerzielle Einrichtungen, die haben auf ihren Seiten alle Tagespreise-

Ich denke, dass die kommerziellen Fishing Piers eben auch Webseiten finanzieren/sich leisten können/wollen. Es soll aber auch viele kostenlose geben. Wobei ich interessant finde, dass der nicht angelnde Besucher (das wäre ja dann bei uns der flanierende Touri) ebenfalls zur Kasse gebeten wird!!!
 

TeeHawk

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Naja, dass die Verbände nicht gerade für ihren Kampf für den Angeltourismus bekannt sind, sollte sich herumgesprochen habe. Insbesondere der LSFV SH will keinen Angeltourismus an der Ostsee haben, zumindest nach Aussage eines Teilnehmers aus dem Fischereiabgabeausschuss...

Aber wir haben ja trotzdem Seebrücken auf denen wir zumindest zeitweise angeln dürfen und können. Einen aktuellen Überblick für die Ostseeküste in SH findet Ihr übrigens hier https://erlebnis-meer.de/seebruecken

Hat der LSFV SH auch gesagt warum? Ansonsten ist das ja mal schlichtweg eine Verletzung der eigenen Satzung... Damit könnte man den Verein dann auch gleich beerdigen.

Interessant übrigens, dass die Seebrücken bei Euch deutlich weniger Beschränkungen haben als in MV...
 

Fantastic Fishing

Well-Known Member
Wenn unsere Verbände schlau wären, würden sie bei jeder angeordneten Beschränkung für Angler dagegen öffentlichkeitswirksam vorgehen, zur Not eben auch juristisch. Dafür hat der Gesetzgeber doch das AGG https://www.gesetze-im-internet.de/agg/BJNR189710006.html geschaffen.

Das hätte auch den positiven Nebeneffekt, dass die Mitglieder wenigstens das Gefühl hätten: Die tun was! Aktuell hab ich nämlich eher ein sehr schlechtes Bauchgefühl, wenn es um die Arbeit der Verbände geht...

Man kann aber nicht ALLE Verbände an den Pranger stellen. Der Landesanglerverband Sachen-Anhalt gibt es große Mühe und kämpft sehr wohl für seine Angler. Wir hatten hier eine Demo gegen Natura 2000, samt vielerlei mühsame Kämpfe Links und Rechts. Sinnbildliches Phrasendreschen gegen den Klassenfeind hilft da nicht.
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
Hat der LSFV SH auch gesagt warum? Ansonsten ist das ja mal schlichtweg eine Verletzung der eigenen Satzung... Damit könnte man den Verein dann auch gleich beerdigen.

Eine Verletzung der Satzung erkenne ich nicht, da der Verband ja für die Mitglieder da ist und der Angeltourismus als gewerblich eingeordnet wird. Du kannst also Mitglied im Verband sein, aber wenn Du auf einen Kutter gehst, biste für die halt Tourist...

Warum? Da kann ich nur raten. Wenn das Angeln an der Ostsee ausreichend unatraktiv ist, angelt man halt im Binnenland. Wer verdient dann daran? Richtig, ein Verband!

Gerade auf den Kuttern wird in der Regel nicht einmal die Fischereiabgabe fällig und eine Angelschein ist auch nicht erforderlich. Also sind Kutterangler also quasi aus wirtschaftlicher SIcht für einen Verband völlig uninteressant. WÜrde man zudem das Meeresangeln stärken und würde es an Bedeutung gewinnen, würde doch das Angeln im Binnenland an Bedeutung verlieren. Ein Schelm wer böses denkt!
 

TeeHawk

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Ich habe dich auch nicht zitiert, sondern TeeHawk?

Sorry, bin vielleicht über das Ziel hinausgeprescht. Ich korrigiere mich und beschränke meine vorherigen Aussagen auf die genannten 4 Verbände.

Aber gibt es denn eine Klage eines Verbandes oder Vereins, die sich auf das AGG berufen hat und damit erfolgreich war?
 
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